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Sport Fußball ist das allerletzte

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 29.05.2015, 18:16:01
Eigenartiger Zeitpunkt für die Amerikaner rührig zu werden. Auch sie dürften von den Machenschaften seit längerem gewusst haben. Es war ja nun wirklich kein Geheimnis, dass hier Korruption an oberster Stufe war/ist.
Bruny
Edita
Edita
Mitglied

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.05.2015, 20:30:03
Bruny - ich finde den Zeitpunkt überhaupt nicht eigenartig sondern schlicht und einfach supergenial, denn zu welchem anderen Zeitpunkt böte sich eine bessere Gelegenheit " aus dem Vollen " zu schöpfen, als auf diesem Kongress, an dem sich sämtliche Zwielichtgestalten geradezu auf dem Silbertablett selber zur Verfügung stellen!

Edita
ingo
ingo
Mitglied

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von ingo
als Antwort auf Edita vom 30.05.2015, 09:27:30
Genau so ist es, Edita! Es hätte Jahre gedauert, bis sich alle Funktionäre wieder getroffen hätten. Einer von ihnen (Brasilianer?)ist ja sofort nach den Verhaftungen nach Hause geflogen. Er wird wohl wissen, warum.
Zu dutch: Die Meisterschaft in Russland wird stattfinden; auch wenn Putin schon sichtlich nervös wird. Dass Blatter "korrupt" ist, glaube ich (noch) nicht. Allerdings glaube ich, dass das "System Blatter" auf Korruption basiert, dass er das genau weiß und auch Zahlungsanweisungen gegeben hat; allerdings bestimmt nie schriftlich. Sein zweites Standbein ist die Tatsache, dass jeder Verband, unabhängig von seiner Größe, eine Stimme hat. Das wird sich auch nicht ändern, weil es dafür nie eine Mehrheit geben kann. Ich plädiere dafür, dass die UEFA "Kante zeigt" und dadurch Veränderungen erzwingt. Der Boykott von Katar wäre dafür eine gute Gelegenheit.
Jeder, der sich in diesem System bedient hat, weiß jetzt allerdings, dass Blatter ihn wie eine heiße Kartoffel fallen lässt, sobald der Schmuh rauskommt. Falls Blatter selbst Geld genommen haben sollte, werden wir das in den nächsten Wochen erfahren, sobald jemand von den Verhafteten "singt". Da B. sich gestern hat wählen lassen, muss er sich seiner Sache aber extrem sicher sein. Es bleibt spannend!
Übrigens: Mein Tipp für Blatters Nachfolge: Platini.

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ingo
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Mitglied

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von ingo
30.5., 11.15 Uhr auf Phoenix:

Majestät ruft zu einer Pressekonferenz. Dazu diese Ankündigung in der "Zeit":

"Blatter hat unterdessen für den Vormittag eine Überraschung angekündigt. Bei der Sitzung des Exekutivkomitees will er Stellung zu den umstrittenen Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar nehmen. "Wir haben ein Meeting, sie werden mir zuhören, sie werden einige Informationen und Botschaften erhalten – einige von ihnen werden überrascht sein", sagte Blatter."
Edita
Edita
Mitglied

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von Edita
als Antwort auf ingo vom 30.05.2015, 10:02:20
Dass Blatter "korrupt" ist, glaube ich (noch) nicht. Allerdings glaube ich, dass das "System Blatter" auf Korruption basiert, dass er das genau weiß und auch Zahlungsanweisungen gegeben hat; allerdings bestimmt nie schriftlich.


Es kommt nicht von ungefähr, daß ausgerechnet das FBI hier und jetzt zugeschlagen hat, und wenn Blatter ihm wieder durch's Netz geht, spricht das nicht unbedingt für seine Unbescholtenheit, sondern eher für seine Genialität in Sachen Korruption und Geldwäsche, aber ich neige eher dazu, hier dem FBI größere Genialität zuzuschreiben, es hat Zeit und Blatter ist schon alt, wo wollte er sich noch verstecken können!

" Die US-Anklage liest sich wie das Drehbuch zum «Paten», die Vorwürfe sind solche, wie sie gegen internationale Drogenkartelle erhoben werden: Korruption, Unterschlagung, Steuerhinterziehung, Betrug, Geldwäsche, Verschwörung - und «organisiertes Verbrechen». Dafür wurde ein eigenes US-Gesetz verwendet, das speziell für Mafiosi formuliert wurde.

Deshalb waren es eben auch die USA, die nun zuschlugen: Keine Justiz hat mehr Erfahrung mit solch komplexen Straftaten, keine Justiz ist hartnäckiger, auch weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Dazu müssen die Verdächtigen nicht mal US-Staatsbürger sein: Amerikas Fahnder können im Ausland zugreifen, sofern es auch nur eine einzige Verbindung in die USA gibt - eine Banküberweisung, ein Internetserver, ein Telefonat, eine Reise.

Der FIFA-Fall bietet zahllose solcher «juristischer Berührungspunkte», wie es Juraprofessorin Jessica Tillipman von der George Washington University Law School in der «Washington Post» erläuterte. So sollen die Fussball-Funktionäre ihre Schwarzgelder über amerikanische Banken reingewaschen haben: «Sie dachten, dass die USA ein sicherer finanzieller Hafen für sie war», sagte US-Justizministerin Loretta Lynch.

Die hatte sich zu der Zeit als US-Staatsanwältin für den Bezirk Ost-New York mit prominenten Korruptionsfällen einen Namen gemacht. Seit 2010 beschäftigte sich ihr Team auch mit der FIFA. Schon als diese im November jenes Jahres die WM 2022 an Katar vergab, bestand der Verdacht, «dass die Entscheidung gekauft worden sei», wie die «Washington Post» US-Justizkreise zitierte. Zumal der damalige US-Justizminister Eric Holder und Ex-Präsident Bill Clinton persönlich nach Zürich gereist waren, um für eine Austragung in den USA zu werben.

Im April trat Lynch die Nachfolge Holders an - und nahm die Anklage mit nach Washington, wo sie sie verkündete. Dass es dazu kommen würde, war offenbar seit Monaten klar. Doch die Fahnder hätten, wie es hiess, lieber gewartet, bis alle Verdächtige an einem Ort seien, um sie zu fassen. Der Fifa-Kongress in Zürich war die perfekte Chance.

Daß die Mafiajäger ausgerechnet von Washington aus operieren, hat gute Gründe

Edita
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Edita vom 30.05.2015, 10:27:38
Dass die Schweizer Polizei diese Korrupten verhaftet hat, ist ja vermutlich auf die Bitte der USA-Behörden geschehen.

Nun würde ich es begrüssen, wenn die USA im Gegenrecht den neu gewählten FIFA-Obersten verhaften würde -, sofern sich dieser noch getraut, in den Staates aufzukreuzen!

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wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Edita vom 30.05.2015, 10:27:38
Existiert eigentlich irgendeine rechtliche Handhabe, die es den USA gestattet, diese Festnahmen durchführen zu lassen? Immerhin fand das ganze weder auf amerikanischem Boden statt, noch handelt es sich bei den Festgenommenen um US-Bürger.
Man stelle sich mal vor, der BND hätte Beweise für Korruption innerhalb der us-Basketball- oder football-association, und würde daraufhin Haftbefehle ausstellen lassen, und in den USA ranghohe Funktionäre dieser Verbände verhaften. Wir hätten den 3. Weltkrieg.
schorsch
schorsch
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Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von schorsch
als Antwort auf wandersmann vom 30.05.2015, 13:28:22
Es kommt darauf an, ob zwischen den beiden Staaten ein Rechtshilfeabkommen abgeschlossen wurde.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von Edita
als Antwort auf schorsch vom 30.05.2015, 13:34:03
Es kommt darauf an, ob zwischen den beiden Staaten ein Rechtshilfeabkommen abgeschlossen wurde.


Erstens das und zweitens gilt, Zitat : " Amerikas Fahnder können im Ausland zugreifen, sofern es auch nur eine einzige Verbindung in die USA gibt - eine Banküberweisung, ein Internetserver, ein Telefonat, eine Reise. "

Daß die Mafiajäger ausgerechnet von Washington aus operieren, hat gute Gründe

Edita
ingo
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Re: Fußball ist das allerletzte
geschrieben von ingo
Mit Blatter würde ich nicht mal ein Glas Wasser trinken wollen. Der hat einen ganz miesen Charakter. Beckenbauer übrigens auch, falls er das wirklich gesagt hat.

"Ich verzeihe jedem, aber ich vergesse nicht"


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