Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Zwei Armutsbeobachtungen am 31.Mai und am 1.Juni 2007

Soziales Zwei Armutsbeobachtungen am 31.Mai und am 1.Juni 2007

hugo
hugo
Mitglied

Re: Sorry, Hugo
geschrieben von hugo
als Antwort auf ingo vom 17.06.2007, 21:38:15

hallo kreuzkampus, bitte nicht so schnell mit den jungen Pferden,,,
Du schreibst: "aber Du weisst nicht, wo und wie sich Leben wirklich abspielt.."

Guck mal auf den letzten Absatz, ich hatte das als Frage formuliert und das nicht unabsichtlich,,,

Wenn Millionen Menschen derzeit in Deutschland von sooo wenig Geld leben müssen, und das scheint unstrittig zu sein,,,,und diese Menschen (richtiger, die allermeisten) weder verhungern, noch betteln gehen, noch stehlen usw. dann sagt mir das : ES geht, es ist möglich davon zu leben, aber,,,und nun kommt das ABER, kommen die vielen ABER über die wir uns auch streiten könnten, sind die Themen zu den Bedingungen, zur Menschenwürde, zur Chancenungleichheit, Aussichtslosigkeit oder die Hoffnung,,,

Deine Armutsbeobachtung hast Du in einem der reichsten Länder dieser Erde gemacht, einem Land mit unvorstellbarem Überfluss an Lebensmitteln, einem Land in dem Beschränkung von Lebensmittelanbau und sogar die Vernichtung von Lebensmitteln prämiert werden,,allein schon aus dieser Sichtweise heraus nehme ich mir das Recht auf Kritik, ohne jegliches Verständnis für diese Zustände auch noch Verständnis aufbringen zu sollen. *g*

ps, aber ich denke wir liegen da auf ähnlicher Wellenlänge,,

hugo
Re: Sorry, Hugo
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 17.06.2007, 22:14:52
Ich denke Hugo dass es nicht die GROSSE KATASTROPHE ist im Leben einmal in Hartz 4 zu landen, die Arbeitslosen sind ja keine unveränderbare statische Ansammlung von Menschen. Es kommen neue hinzu und es werden welche abgerufen. Das Problem ist doch das es in dieser Gruppe aber verschiedene Gruppen gibt welche sich tatsächlich nicht verändern und die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Armut fallen werden. Eine der Gruppen sind die älteren Arbeitsnehmer die ihre Arbeit verlieren und keine neue finden. Die kommen nach den ersten achtzehn Monaten in die Steuerfinanzierte Lohnersatzleistung müssen aber eventuell vorhandenes Vermögen zuvor verbrauchen, ich meine ein kleiner Selbstbehalt ist erlaubt, aber das war es schon.
Ich befürchte das eine Altersarmut auf uns zukommt das es kracht. Kleine Renten durch Arbeitslosigkeit, früher in die Rente geschickt zu werden mit Abschlägen, Verbrauch des Kapitals welches in einem Leben erworben wurde, tun das ihre. Ich wollte nur ein Beispiel herausgreifen es gibt ja auch noch andere Gruppen. Für die älteren ist es nicht sehr tröstlich von Politikern mit vor lauter Wichtigkeit verzogenen Gesichtern zu hören, jaaa das ändert sich wir werden bald Arbeitskräftemangel haben usw. Übrigens die Alterarmut ist eine sehr nachhaltige Armut aus der man mangels Zeit, man lebt am Ende der Zukunft nichtwahr, nie mehr herauskommt!!
Was ist zu tun?? was soll man von den Politikern verlangen und vor allen Dingen was ist möglich!!!
Freundlicher Gruß Claude


--
claude
hugo
hugo
Mitglied

Re: Sorry, Hugo
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.06.2007, 07:35:38

ja du beschreibst gerade den Ist Zustand und den der unsere Gesellschaft erwartet, wenn sich nichts wesentliches Ändert.

Von unseren momentanen Politikern erwarte ich nicht das sie tüchtig daran arbeiten etwas zum Guten zu ändern. Sie selbst wissen zwar was man tun muss um nicht in ein Loch nach der Beschäftigung zu fallen. Sie verordnen sich deshalb entsprechend hohe Diäten und für später eine möglichst hohe Pension.

Wir können aus meiner Sicht nur eines tun, nämlich bei der nächsten Wahl genau die Partei wählen die für Mindestlöhne eintritt ( daraus resultiert dann die Wahrscheinlichkeit das zumindest jeder der einen Job hat auch eine halbwegs brauchbare Rente erhalten wird)

noch besser und sicherer, wenn wir diejenigen Wählen, die für ein Bürgergeld, ein Grundeinkommen oder ähnliches eintreten, auch auf die Gefahr hin das die Superreichen mal einige Jahre lang etwas weniger schnell noch reicher werden und die Wohlhabenden etwas weniger schnell noch wohlhabender werden,,

hugo

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ingo
ingo
Mitglied

Ist schon recht,H ugo
geschrieben von ingo
als Antwort auf hugo vom 17.06.2007, 22:14:52
...und wir haben da auch keine Streitplattform. Ich nehme meinen "Ton" zurück.+++Meine Eingangsartikel und meine Antworten entspringen halt meiner Berufserfahrung im Sozialamt und im Jobcenter, und es dürfte nur wenige unter uns geben, die ein so grosses Spektrum der Armut kennengelernt haben wie ich. Unter diesem Aspekt habe ich meist eine andere "Brille" auf; dagegen kann ich halt nichts machen. +++ Ich bin übrigens auch davon überzeugt, dass uns ganz neue Generationen von "Mülleimermenschen" heranwachsen, nämlich die, die heute mittelmäßig verdienen und sagen: "Ich will heute leben----weiss ich, was morgen ist? Ernstzunehmende Fachleute sagen voraus, dass die einfache Rentenversicherung nicht reichen wird, und wer heute nur mittelmässig verdient und nicht genug für die Privatrente tut, fällt im Rentenalter ganz plötzlich auf ein Grundversorgungsniveau; und ich glaube einfach nicht, dass diese Generationen dann mit dem wenigen Geld auskommen. Sie haben es doch nie gelernt......
--
kreuzkampus
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ist schon recht,H ugo
geschrieben von hugo
als Antwort auf ingo vom 18.06.2007, 10:45:26

ok kreuzkampus, da sollten wir uns tatsächlich auf der Mitte treffen können bezüglich unserer Vorstellungen wie es sein sollte.

Da hab ich mal zu Deinem Beitrag folgende Vorstellung. Der Grad zwischen dem was Leute selber tun sollten, tun könnten und tun können, um sich auf später finanziell vorbereiten dürfte sehr schmal sein.
Da der Staat aber damit rechnen muss, (Du tust das ja hier auch und die meisten sind wohl ähnlicher Ansicht) das nicht Jeder Mensch in der Lage sein dürfte (egal ob bewusst, oder aus Unkenntnis, ob aus Bequemlichkeit oder aus Trotz, aus der Unmöglichkeit heraus -weil krank oder Verschuldet oder wie auch immer,,) sich selbst mit entsprechend gesichertem Vermögen auf ein späteres Dasein ohne finanzielle Sorgen vorzubereiten, macht es schon Sinn sich derer anzunehmen und eine gesetzliche Absicherung zu praktizieren.

Egal ob man diese Absicherung dann auch tatsächlich benötigt, ob man sogar Millionär geworden ist und völlig selbstversorgt und unabhängig,,, ein beachtenswerter Teil der Bevölkerung wird diesen Zustand niemals aus eigener Kraft erreichen und dem Staat dann sowieso auf der Tasche liegen müssen.
Was also liegt da näher als zum Gemeinwohl anzustiften, vorzusorgen und gewappnet zu sein.
Die paar Leute die dieses Angebot später ausschlagen, weil sie es nicht nötig haben, kannste statistisch vernachlässigen, im Gegensatz zu denen die es dringend in Anspruch nehmen müssen. *g*


hugo
maggy
maggy
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Re: Es ist beschämend
geschrieben von maggy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.06.2007, 23:56:18
claude, zu diesem Satz von Dir möchte ich
Stellung nehmen:

"Hilfe gibt es so gut wie keine, Almosen halt nicht mehr.
Besonders bedrückend ist da auch die gesundheitliche Situaton speziell in der kalten Jahreszeit."

Doch, es gibt Hilfe. Zum Beispiel die Tagesaufenthalte für Obdachlose. Dort können sie
sich waschen und zu Mittag essen. Dann gibt es die vielen Tafeln, dort können sie sich kostenlose Lebensmittel abholen. Des weiteren gibt es die Beratungsstellen für Wohnungslosenhilfe usw. usw.
Das Problem ist nur folgendes: Die sogenannten Berber nehmen diese Hilfe so gut wie gar nicht in Anspruch. Sie wandern von Ort zu Ort, schlafen im Freien und sind nicht in der Lage, sich anzupassen.
Ich habe mich vor längerer Zeit einmal mit einem "Berber" unterhalten. Er möchte nicht anders leben.

--
maggy

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Re: Sorry, Hugo
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 18.06.2007, 10:41:16
Hugo!!
Ich denke was den Mindestlohn betrifft waren wir uns einig Hugo, leider garantiert der halt auch keinen Arbeitsplatz. Mit dem Bürgergeld ist das so eine Sache, das muß halt auch erwirtschaftet werden und ob es langt den Reichen etwas wegzunehmen ist so eine Sache, den wirklich Reichen meine ich!

Mit dem Bürgergeld wird dann wohl auch das Rentensystem umgestellt werden müßen welches ja auch nicht unerhebliche Zuschüße braucht, die ja auch erst einmal erwirtschaftet werden müssen. Beides wird nicht gehen glaube ich. Ich könnte mir vorstellen das es gehen müßt wie z.B.

1.Bürgergeld aus Steueraufkommen
2.eine Umlagefinazierte Rente mit moderaten Abzügen
3. eine private Absicherung die steuerbegünstigt sein könnte.

Mit den Parteien ist das so eine Sache was die sagen ist oft nicht mehr als eine Absichtserklärung, die nach der Wahl leider, leider, wir bedauern wirklich sehr, nicht zu verwirklichen ist. Aber wir arbeiten drann mittelfristig 2055 könnten wir den Einstieg schaffen, Lache. Nicht in allen Teilen Ernst gemeint. Schauen wir mal!!
Gruß Claude
Re: Es ist beschämend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf maggy vom 18.06.2007, 12:00:34

maggy
Es ist OK das es Hilfe gibt wie du sie beschreibst, das wusste ich auch und es gibt Menschen die dort unentgeltlich arbeiten, aber das ist nur ein kurieren an den Symptomen, es ändert nichts in dem Sinne so viel wie möglich von der Strasse wegzubekommen, das sollte aber das Ziel sein. Von Tafeln schrieb ich schon , da gehen aber nicht nur Berber hin sondern schon viele Menschen die krampfhaft eine Normalität aufrecht erhalten wollen die sie aber gar nicht mehr haben. Sicherlich gibt es Berber die so leben wollen, aber die meisten wohl nicht. Viele meinten auch dass sie das nur mal vorübergehend machen und finden dann ohne fremde Hilfe
nicht mehr heraus.
Gruß Claude


maggy
maggy
Mitglied

Re: Es ist beschämend
geschrieben von maggy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.06.2007, 13:04:02
claude, zu den Tafeln kommen nur ganz wenige Berber.
Vorwiegend sind es HartzIV-Leute, Aussiedler oder eben
Menschen, die tief in der Schuldenfalle sitzen.

Damit die Schere zwischen arm und reich in Deutschland
nicht noch weiter auseinandergeht, muss etliches geschehen.
Die Politiker müssen was tun, aber auch wir als Bürger
können uns einbringen. Natürlich müssen die sozial
schwachen Bürger auch mithelfen, so gut wie sie können.
Wenn der Wille dazu da ist, könnte einiges geschafft werden.


--
Gruß von
maggy

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