Soziales Zerbrechen von Freundschaften, Beziehungen, Kontakten
Du nimmst mir das Wort aus dem Mund!Vielleicht hätte Der-Waldler die Überschrift seines Beitrag´sAber nein, warum sollte er das tun. Der Titel dieses threads ist doch allumfassend zu sehen, Corona plagt uns seit gut 2 Jahren und Freundschaften und Beziehungen begleiten uns ein Leben lang. Und genauso lang haben wir damit unsere Erfahrungen, die guten und die schlechten. Und auch, was der Einzelne unter Freundschaft versteht, ist doch interessant zu lesen. Ich jedenfalls habe hier noch keinen Beitrag gelesen, der ein Schritt vom Wege gewesen wäre.
anders nennen sollen.Vielleicht in:
Zerbrechen einer langjährigen Freundschaft durch Corona
Was hier wieder einmal geschied ist weitweg vom Thema
denn jeder versucht den anderen lebhaft zu erklären was
er unter Freundschaft und seinen Ausartungen versteht.
geschrieben von Feeling60
Michiko
Auch ich finde den Threadtitel recht eindeutig.
Wenn es dir @Feeling60 so ein Anliegen ist, über den Einfluss von Corona auf persönliche Beziehungen zu reden, dann kannst du das ja machen. Ja, vllt. solltest du das auch tun!
Doch eine Begrenzung auf nur diesen Aspekt erscheint mir persönlich als eine Verfremdung des ursprünglichen Fadens.
Guten Morgen, Sandra,
sicherlich gab es auch vorher schon Signale (vielleicht seit 3 oder 4 Jahren), die ich nicht ernst genug genommen habe; das schrieb ich irgendwo auch schon. Und ich habe sicherlich auch Fehler gemacht, GANZ sicher. Aber unser Vertrauen, unsere Offenheit war beidseitig. Er wusste sehr viel von mir, ich sehr viel von ihm. Ich habe ihm mehrfach in wirklichen Lebenskrisen helfen können und er hat mir auch in ebensolchen geholfen.
Mir fiel heute morgen auch noch ein, dass es vielleicht die Tatsache, dass er sehr spät noch zweimal Vater wurde, und vielleicht hat das unsere Wegrichtungen verändert. Ich habe keine Kinder, kann mich auch nicht mehr so gut einfühlen in die Probleme, Freuden, Gedanken und Sorgen, die Kinder mit sich bringen. Ich denke, als Grosselternteil kann man das durchaus noch, vielleicht sogar oft besser als man es als Elternteil konnte. Ich war nie Vater, ich bin kein Grossvater. Und Kinder sind natürlich nicht so sehr mein im Vordergrund stehendes aktuelles Lebensthema wie es bei ihm der Fall ist. Und wenn dann noch die Einstellung zu einer Weltkrise (Corona) völlig konträr ist, vielleicht geht es dann tatsächlich nicht mehr.
Danke für Deine Gedanken
DW
P.S. ich bin da anders als Deine Mutter. Wenn ich merke, etwas zerbricht, ziehe ich mich zurück, bin weniger offen als früher, gebe immer weniger von mir preis. Mein Freund ist da ähnlich wie ich.
Das hast du sehr gut geschrieben, @Sandra.
Ich meine generell, das kein/e Außenstehende/r überhaupt die ganze Sachlage beurteilen kann,wenn er/sie nicht auch mal die andere Seite gehört hat.
Ich habe schon vor etlichen Jahren die Beziehung zu meiner Schwester abgebrochen und kann dafür gute Gründe anführen. Die ich allerdings niemals in de Öffentlichkeit darlegen würde, weil es mir viel zu privat und intim ist (ich wundere mich immer sehr darüber, wie freizügig andere mit solchen Informationen an die Öffentlichkeit gehen).
Meine Schwester würde aus ihrer Sicht sicher alles ganz anders beschreiben. Wo kommen nun die neutralen Bewerter dieser Situation her? Neutralität, Objektivität, gibt es so etwas überhaupt? Ich bestreite das. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit, und die beruht immer auf eigenen Wahrnehmungen und Gefühlen. Deshalb kann hier auch niemand wirklich neutral bewerten und urteilen.
Allerdings würde ich niemandem nachtrauern, der mich mit Begriffen wie „staatshörig“ oder „obrigkeitshörig“ belegen würde, weil ich die Corona-Impfungen und andere Maßnahmen verteidige. Ganz im Gegenteil: Diese Beziehung würde ich selber als Erste beenden.
... im Gegenteil, diese Menschen hatten, nachdem ich "zur höheren Schule" ging, auf einmal Probleme mit MIR...Interessanter Punkt, würde bei mir unter "Beziehungen" gehen, denn der eigene Vater gehört ja wohl zu jenen, zu denen man eine Beziehung unterhält.
Er war es, der mich "zur höheren Schule" geschickt hat - und dann mit dem Resultat nicht klar kam. Da unser Verhältnis ohnehin tief zerrüttet war, war dies nur für ihn ein Problem, für mich war es keines.
Vielleicht hätte Der-Waldler die Überschrift seines Beitrag´s
anders nennen sollen.
Vielleicht in:
Zerbrechen einer langjährigen Freundschaft durch Corona
Was hier wieder einmal geschied ist weitweg vom Thema
denn jeder versucht den anderen lebhaft zu erklären was
er unter Freundschaft und seinen Ausartungen versteht.
Albrecht
ich habe das anders aufgefasst und hole den Eröffnungstext von @Der-Waldner deswegen nochmals hervor:
Es gehen durch Corona, Krieg, aber auch andere Ursachen viele und zunehmend viele Risse durch Familien, Freundschaften, Gesellschaft. Wird man sie wieder heilen können (ich hatte immer gehofft, dass M. und ich das noch mal hinkriegen).
Habt Ihr ähnliches erlebt? Wie geht Ihr damit um?
DW
Für mich geht es in diesem thread nicht nur Freundschaften die durch Corona zerbrochen sind - auch aber nicht nur - sondern um allgemein zerbrochene Freundschaften
Heute möchte ich mich einmal bei allen, die in diesem Thread ihre Gedanken dargelegt haben, bedanken.
Eure Sichtweisen und Darlegungen der Freundschafts- und Beziehungsproblematik haben mir sehr geholfen, die Kontaktabbrüche, die ich in meinem Leben erlebt und durchlitten habe, teilweise neu einzuordnen und besser zu verstehen.
Überhaupt ist dieser Thread einer der besten, die ich in den letzten Jahren hier gelesen habe.
Danke dafür.
LG,
Drachenmutter
Da gibt es aber auch eine Situation, wo man überlegen sollte, ob man nicht Dinge, die einen verletzt und getroffen haben, verzeihen sollte, um eine Freundschaft zu erhalten, die es einem wert erscheint. Und wenn von der anderen Seite ein ehrliches Bedauern darüber erkennbar ist, dass er einem Unrecht zugefügt hat, lohnt sich vlt. das Aufeinanderzugehen. Jemandem zu verzeihen ist viel schwerer als sich zu streiten und den Kontakt abzubrechen. Der erste Schritt fällt oft schwer, aber es wäre eine Möglichkeit, die Traurigkeit über die zerbrochene Beziehung nicht noch monate- oder jahrelang mit sich herumzuschleppen. Im Interesse meines eigenen Seelenfriedens würde ich immer einen Versuch machen. Hat man es versucht und es ist nicht geglückt, ist es eine andere Sache.
Michiko
Richtig, hätte am Anfang mehr schreiben müssen, denn ich weiß, wie problematisch der Umgang von Kindern untereinander sein kann. Da kann es richtige "Klassenkämpfe" geben. Heute ist das ähnlich, aber die Kämpfe sind gemeiner und brutaler geworden. Das meinte ich.
ich glaube, Ihr redet einfach von zwei verschiedenen Dingen. Zwergohreule davon, wie schwierig es für ein Arbeiterkind in seiner Familie und Freundeskreis sein kann, eine höhere Schulbildung oder gar ein Studium zu absolvieren.
Aber eigentlich habe ich tatsächlich alles zum Thema gesagt und würde mich nur wiederholen.
Simiya
Ein Freund ist dann ein Freund, wenn man sich auf ihn 100%ig verlassen kann.Tja... eine Definition von Freundschaft bin ich euch eigentlich noch immer schuldig geblieben...
Dafür kennt ihr nun einige Gedanken, die mich im Zusammenhang mit diesem Wort bewegen.
von Enya
Neben meiner schon beschriebenen Freundschaft zu einer Frau habe ich auch noch einen Freund. Auch diese Freundschaft besteht nun seit fast 60 Jahren.
Die ersten15 Jahre war diese Freundschaft so eng, dass wir beide keinen anderen Partner brauchten.
Inzwischen jedoch hat jeder seinen eigenen Partner und wir sehen uns nur noch selten, telefonieren aber mindestens 1 x in der Woche und schreiben uns auch.
Kann ich irgendein Problem nicht lösen, setzt er alles daran, dieses für mich zu tun (wenn er kann, leider keines was den PC betrifft). Umgekehrt ist das natürlich genauso.
Als ich zB vor 2 Jahren mal eine Badekur auf Helgoland machte, hatte ich die ärztliche Verordnung vergessen und wusste auch nicht, wo ich sie hingelegt hatte.
Da er unsere Wohnungsschlüssel hat, obwohl er nicht in der selben Stadt wohnt, fuhr er nach unserem Telefonat sofort hier hin und stellte meine Wohnung auf den Kopf. Er fand das Dokument und schickte es per Eilpost zu uns auf die Insel.
Es ist einfach eine tiefe Beruhigung, wenn man weiß, im Notfall ist da jemand, der alles daran setzt dir zu helfen.
Im übrigen kennen sich meine Freundin und mein Freund und können sich gegenseitig nicht ausstehen. 🙈
Pippa
Hinzu kommt auch, dass jeder sich im Laufe des Lebens verändert, andere Wege geht, vielleicht auch andere Prämissen setzt, neue Partner kommen hinzu, man zieht in eine andere Stadt u.v.a.m.
Wer ist schon immer ganz ehrlich...das gibt es nicht. Meine Erfahrung ist , oft gibt es "nur" Missverständnisse , die dann im Endeffekt dazu führen, dass Freundschaften "einschlafen", zerbrechen.
Mir ist dies auch passiert und irgendwann scheint alles nur noch einseitig zu sein. Warum das so ist...keine Ahnung aber am schlimmsten ist, wenn man nicht darüber redet, es nicht mehr kann oder es eben nicht mehr gewollt ist.
Niemand kann etwas erzwingen !
Ist das dann eigentlich eine gute Freundschaft gewesen...was ist gut und nicht gut...Freundschaften funktionieren nur, wenn man sie auch lebt, wenn jeder sich kümmert. Es braucht viel Aufmerksamkeit, Feingefühl aber auch Ehrlichkeit. Sagt man nicht auch, dass eine gute Freundschaft so ziemlich alles aushalten kann...?
Schwer oft, wenn dann auch noch Ignoranz hinzu kommt und man nie darüber spricht. So verhärtet sich alles noch mehr und kann wahrscheinlich auch nie mehr heilen. Vielleicht aber ist man mit dem "Alter" auch nicht mehr bereit, sich ständig einem Stress auszusetzen, wer weiß...
Lieber Waldler, man spürt, dass dich dieses Thema sehr beschäftigt und du keine wirkliche Lösung dafür findest. Nur eine Aussprache könnte etwas bringen aber auch das kannst nur du selbst wissen, du kennst ihn.
Mach es dir nicht zu schwer !
Kristine