Soziales Zerbrechen von Freundschaften, Beziehungen, Kontakten
ich schrieb nichts von Rissen 😉
Nach dem vielen Bedauern gemäß Überschrift fällt mir auf, dass es ein bisschen so spürbar ist, dass -der andere- "Schuld" war.
Ich persönlich denke, dass ich selbst manche Beziehung abbrach, die den anderen verletzt hat(Schuldumkehr sozusagen). Aber ich müßte erst noch darüber nachdenken, ob mich das beschäftigen soll.
Damit hast du ganz bestimmt Recht!
Nur fällt es dem Menschen (besonders dem enttäuschten Menschen) halt viel leichter, dem anderen die Schuld für eine gescheiterte Beziehung zuzuschieben.
Dazu kommt, dass man ordentlich Selbsterkenntnis braucht, wenn man diesen Aspekt überhaupt überdenken will.
Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass ich den Grund für manches, das schief gegangen ist, zuallerst
bei mir suche. Nee, dazu muß ich mich nach der ersten Aufregung kräftig in den Allerwertesten treten.
Und immer gelingt das auch nicht.
Wobei aber genau dies der Schlüssel sein könnte für einen einigermaßen zielführenden Versöhnungs-
versuch.
Ich spüre, dass viele das Promlem lange mit sich herumtragen, weil sie es sich nicht erklären können.
Denn erst wenn ich ein Problem begriffen habe, kann ich es (so oder so) bearbeiten, lösen oder abhaken.
Sonst kann ich es bestenfalls verdrängen.
ich weiß @Feeling60 kann Gott sei Dank lesen
aber wieso hebst du den Riss dann fett hervor? -
(das war in der ursprünglichen Nachricht nicht fett gedruckt)
wenn du dich gar nicht auf ihn beziehen wolltest?
WurzelFluegel
Ganz einfach WurzelFluegel ...
Ich hob den Satz fett hervor
damit das Thema Corona mit
einfließt, weil niemand darauf
einging ...
Ich habe das in jungen Jahren auch erlebt, Zwergohreule. Ich bin Arbeiterkind gewesen, und habe als erster und einziger aus meiner Familie Abitur gemacht und studiert. Und es gab einige Verwandte, die mir gegenüber seltsam wurden. Mit sehr ungutem Gefühl denke ich noch an die 40-Jahre-Hochzeit meiner Eltern zurück (1985; ich hatte da gerade mein Studium abgeschlossen) als ein Cousin, der ein eigenes Geschäft hatte, auf mich zukam und mich begrüsste "Ich brauche kein Studium, um supererfolgreich zu sein", sich umdrehte und wieder in der Menge verschwand. Ich habe das bis heute nicht vergessen, weil ich es so daneben fand! Ich war immer stolz auf meine Eltern, die mich sehr sensibel erzogen haben, und mir eine gute Bildung ermöglichten, deren Kosten sie sich vom Mund absparten. Ich wäre NIE auf die Idee gekommen, eingebildet auf meine Bildung oder sonstwas zu sein. Die habe ich nämlich nicht primär mir zu verdanken, sondern meinen Eltern.
Ob sich da viele an einem entsprechenden Thread beteiligen, weiß ich nicht, aber versuche es doch einfach...
LG
DW
Einmal so gesagt zu diesen Thema ...
Der-Waldler schrieb:
Mein ehemals bester Freund M. (42 Jahre lang hätte ich diesem Menschen alles anvertraut, sogar mein Leben, weil ich sicher war, es hält und trägt), mit dem es durch Corona zu einem Riss in der Beziehung kam.
Leider schrieben fast alle nur von Ihren Erfahrungen damals und heut
aber nie in Zusammenhang mit Corona. Jeder kann oder will nicht
darüber sprechen im Zusammenhang mit Corona weil vielen Daten fehlen.
Es schein etwas neues zusein mit dem sollte man sich beschäftigen
und nicht vergangenes hervorholen was vielleicht der Grund des
Zerbrechens sein könnte. Was macht Corona mit uns, mit unseren Leben,
mit unseren Partnern und Freunden usw.
Ich schreibe einfach mal dazwischen:
Ganz ehrlich: Unser Leben verläuft nicht anders als vor Corona, ist nur teurer geworden.😉 Der einzige Unterschied war, dass wir über Monate nicht in der Frühstücksrunde beim Bäcker sitzen konnten. Seit alles wieder geöffnet hat, sitzen wir genauso zusammen und schwatzen über die gleichen Themen wie früher. Nee, Ukraine ist dazu gekommen.
Auch in der Familie hat sich nichts durch Corona geändert. Die, die nicht geimpft sind, haben sich getestet, bevor sie zu uns kamen; wir haben uns ebenfalls getestet, damit wir sie nicht anstecken. Keiner in der Familie wurde krank.
In der Frühstücksrunde - alle geimpft! - erkrankte ab und zu mal einer und futterte nach 2 Wochen fröhlich wieder mit. Alles ganz entspannt.
Ich möchte noch dazu sagen das ich die ehrlichen Mitteilungen und
Meinungen anderer nicht verurteile aber ich empfinde das viele an
der Wirklichkeit vorbeireden weil sie nichts andere kennen und erlebt
haben ...
Wie soll ich den unterstrichenen Satz verstehen? Ich kann doch nur über etwas berichten, das ich erlebt habe. Wieso rede ich da an der Wirklichkeit vorbei? Was ich erlebe, ist meine Wirklichkeit. Du würdest in einer ähnlichen Situation sicherlich anders reagieren, aber das ist dann deine Wirklichkeit. Wer will richten, wessen Wirklichkeit besser ist? - Simiya
Albrecht
Nach dem vielen Bedauern gemäß Überschrift fällt mir auf, dass es ein bisschen so spürbar ist, dass -der andere- "Schuld" war.
Für mich gilt das nicht, Jürgen. Wenn es so rüberkam, dass nur M. "Schuld" an dem Zerwürfnis trägt, war dies falsch. Ich denke einfach, ich habe Hinweise darauf, dass sich da etwas entzweit (vielleicht ist das ja ganz normal nach so langen Jahren) vermutlich nicht gesehen oder nicht sehen wollen, um "gegenzusteuern" bzw. es zu versuchen.
LG
DW
verstehe schon @Feeling60
aber du willst auch nicht darauf eingehen, oder doch?
(bin mir jetzt unsicher, weil du meine Nachfrage, mit dem Hinweis bitte richtig lesen unbeantwortet gelassen hast)
deshalb ein 2. Versuch:
Hast du dazu Erfahrungen und wärest du bereit diese hier zu teilen?
das Thema interessiert mich
wenn nicht, ist es auch okay
WurzelFluegel
otWenn du von oben auf die Großstadt herunterblickst, hast du sicher recht mit deiner "buntgemischten Gesellschaft". Wenn du aber herunterzoomst, merkst du, dass es auch in der Großstadt verschiedene Stadtviertel gibt. Vergleiche in München mal Haidhausen, Nymphenburg, Maxvorstadt, Milbertshofen und Hasenbergl ... um nur wenige beispielhaft zu nennen. Und wer da (nicht nur vorübergehend) lebt, hat sein persönliches soziales Umfeld, in dem er akzeptiert werden will. Das ist dann nicht anders als auf dem Dorf.
ich denke, wenn man in einer so buntgemischten Gesellschaft wie der einer Großstadt lebt, spielt Bildung von Menschen in der Wahrnehmung anderer als Kriterium eine untergeordnete Rolle. Nein, ich weiss es.
Bildung ist ja nicht nur Ausbildung. =ot.
Ich persönlich brauche dazu keinen thread, würde aber gerne darin lesen.