Soziales Wird der Suizid der Tod der Zukunft?
Re: Wird der Suizid der Tod der Zukunft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@olga
das ist ja das problem. gerade weil es nicht erlaubt ist, müssen verzweifelte
menschen verzweiflungstaten begehen. wäre es ein "natürlicher vorgang", selbst
sein ende in ruhe und mit sich im reinen vorzubereiten, würde auch die
nachkommenschaft nicht in solche konflikte geraten.
gerade bei einem selbstmord machen sich die nachkommen jahrelang vorwürfe,
nicht genug hingeschaut zu haben.
aber man kann im normalen leben nicht alles unter kontrolle haben.
Vermutlich erfährt man über die, die es ruhig und freiwillig machten, einfach nichts. Denn auch die Bildzeitung kann ja nur mit den Toten sprechen, die sich spektakulär verabschieden, bzw. deren Familien oder Hinterbliebene dies gegen Honorar dann später kundtun.
Ein Arzt in unserem Freundeskreis erzählt immer wieder gerne, dass der ziemlich gewalttätige Tod innerhalb der Familien, auch derjenigen, die alte, wehrlose Menschen nicht unbedingt nicht nur pflegen, eine grosse Dunkelziffer ist. Er meint, wenn alle Toten auf einem Friedhof, die den Tod so erleiden und erfahren mussten, ihre Finger aus dem Grab strecken könnten, wären die Friedhöfe Spargelfelder. Olga
Ein Arzt in unserem Freundeskreis erzählt immer wieder gerne, dass der ziemlich gewalttätige Tod innerhalb der Familien, auch derjenigen, die alte, wehrlose Menschen nicht unbedingt nicht nur pflegen, eine grosse Dunkelziffer ist. Er meint, wenn alle Toten auf einem Friedhof, die den Tod so erleiden und erfahren mussten, ihre Finger aus dem Grab strecken könnten, wären die Friedhöfe Spargelfelder. Olga
Das unsere Luxus Gesselschaft hat sich in diese Richtung entwickelt--abschaffung der Großfamilien und die Materielle Wohlstand bevorzugt, sind wir ALLE Schuld daran.
Also ein Selbstmord deswegen was wir selber auf der Beine gestellt hatten wäre Unsinn, kann sich ein verzweifelte Mensch zum tode trinken, das ist kein Selbstmord. *gg*
Nasti
Also ein Selbstmord deswegen was wir selber auf der Beine gestellt hatten wäre Unsinn, kann sich ein verzweifelte Mensch zum tode trinken, das ist kein Selbstmord. *gg*
Nasti
Re: Wird der Suizid der Tod der Zukunft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
stimmt
mit zunehmendem alter macht sich bestimmt jeder seine gedanken
über den tod und was einen wohlmöglich vorher erwartet.
nicht umsonst gibt es so viele depressive alte menschen.
medikamentenabhängigkeit, alkohol - das ist meist die vorstufe.
viele sammeln schmerzmittel, lösen sie auf als "cocktail" - und
kommen auf diese art von der welt.
da ist mit sicherheit die dunkelziffer sehr, sehr hoch.
Hallo, karin2,
in der Regel schwanken die Angehörigen zwischen
Verständnis und Zustimmung, wenn sie denn von den
Selbsttötungsabsichten im Vorhinein in Kenntnis gesetzt
worden sind.
Aber allgemein gilt der Spruch von dem Philosophen
Sartre "Tot sein bedeutet, den Lebenden eine Beute zu sein".
Viele Grüße
arno
in der Regel schwanken die Angehörigen zwischen
Verständnis und Zustimmung, wenn sie denn von den
Selbsttötungsabsichten im Vorhinein in Kenntnis gesetzt
worden sind.
Aber allgemein gilt der Spruch von dem Philosophen
Sartre "Tot sein bedeutet, den Lebenden eine Beute zu sein".
Viele Grüße
arno
Dieses Thema begleitet mich bereits viele Jahre.
Ich habe einige Fälle erlebt, in denen Menschen
unterschiedlichen Alters durch Selbsttötung aus dem
Leben gingen - über die Angehörigen hat das viel
Leid und großen Kummer gebracht. Dort stand stets
die Frage im Raum, wieso haben wir diese Verzweiflung
nicht gespürt, die diesen Schritt auslöste.
Es hatte aber nie mit einer unheilbaren Krankheit
zu tun.
Das wäre für mich der bestimmende Grund, meinem
Leben ein Ende zu setzen. Wäre vorauszusehen, daß
ich langsam meinen Verstand verlöre und vor dem
jämmerlichen Ende in ein unwürdiges Dahinvegetieren
falle, dann neige ich zum Suizid.
Gunther Sachs habe ich voll verstehen können
und auch seinen großen Mut bewundert, denn der gehört
dazu, diese Entscheidung zu fällen.
Aber Deine Frage Arno geht ein wenig auch in eine
andere Richtung vermute ich.
Wäre es in weiterer Zukunft denkbar, daß alte
Menschen unserer Gesellschaft durch ein völliges
Umdenken dazu gebracht werden sollen, freiwillig
ab einem bestimmten Alter in den Tod zu gehen,
um der jüngeren Generation erträglichen Lebensraum
zu sichern?
Für die jeweiligen Alten ein Damoklesschwert,
das die letzten Jahre zum Albtraum werden läßt,
scheint mir.
Medea.
Ich habe einige Fälle erlebt, in denen Menschen
unterschiedlichen Alters durch Selbsttötung aus dem
Leben gingen - über die Angehörigen hat das viel
Leid und großen Kummer gebracht. Dort stand stets
die Frage im Raum, wieso haben wir diese Verzweiflung
nicht gespürt, die diesen Schritt auslöste.
Es hatte aber nie mit einer unheilbaren Krankheit
zu tun.
Das wäre für mich der bestimmende Grund, meinem
Leben ein Ende zu setzen. Wäre vorauszusehen, daß
ich langsam meinen Verstand verlöre und vor dem
jämmerlichen Ende in ein unwürdiges Dahinvegetieren
falle, dann neige ich zum Suizid.
Gunther Sachs habe ich voll verstehen können
und auch seinen großen Mut bewundert, denn der gehört
dazu, diese Entscheidung zu fällen.
Aber Deine Frage Arno geht ein wenig auch in eine
andere Richtung vermute ich.
Wäre es in weiterer Zukunft denkbar, daß alte
Menschen unserer Gesellschaft durch ein völliges
Umdenken dazu gebracht werden sollen, freiwillig
ab einem bestimmten Alter in den Tod zu gehen,
um der jüngeren Generation erträglichen Lebensraum
zu sichern?
Für die jeweiligen Alten ein Damoklesschwert,
das die letzten Jahre zum Albtraum werden läßt,
scheint mir.
Medea.
Ich habe vor einiger Zeit eine sehr beeindruckende Reportage eines Schweizer Journalisten im TV gesehen, der einen (gesunden, mittelalten) Herrn in dessen letzten Stunden begleitete. Dieser Herr engagierte einen der Schweizer Sterbehelfer (gegen Honorar), um sich einen Todes-Drink verabreichen zu lassen. Vorher ging er noch mit einem Freund zu einem feudalen Mehrgang-Menü in ein gutes Schweizer Restaurant, dann in eine Kunstausstellung. An der Türe der Sterbehelfer trennten sich die Wege des Journalisten und des Todeskandidaten - er sah ihn erst wieder, als der Sarg aus dieser Wohnung kam. Geht mir nicht aus dem Sinn, wie Menschen auch ihren Tod strategisch planen können -vermutlich hängt dies sehr mit Todesangst und evtl. Todessehnsucht zusammen - manche bénötigen auch hier die spektakuläre Inszenierung; dies dürfte sich vermehren in unseren Zeiten der öffentlichen Teilnahme an allem, frei nach dem Motto von Andy Warhol; jeder muss in seinem Leben 15 Minuten berühmt sein. Dieser Mann war es ganz am Schluss und wollte es wohl auch so. Olga
Re: Wird der Suizid der Tod der Zukunft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich hänge mich hier einmal dran -
Laut Statistik nehmen die Suizide aber seit 1984 jährlich ab (lt OECD) - es scheint also doch nicht wo das Sterbemodell der Zukunft zu sein.
Laut Statistik nehmen die Suizide aber seit 1984 jährlich ab (lt OECD) - es scheint also doch nicht wo das Sterbemodell der Zukunft zu sein.
aber klar arno bekommst Du meine Meinung, ich mag es nur nicht, wenn jemand erst die Meinung anderer einholt, wenn er schon ein Thema eröffnet.
Also ehrlich, meine Gedanken kreisen ab und an mal darum, wenn es denn mal so sein sollte, dass ich keinen Sinn mehr in meinem Leben sehe und dann noch geistig so klar bin, eine Entscheidung zu treffen, wie würde so eine Entscheidung aussehen.
Wie oben zitiert mag es vielleicht für Dich in Deinem Alter bereits angesagt sein, im Kalender eine Vormerkung zu machen, wann denn Du die sozusagen letzte Entscheidung treffen willst. Dazu bin ich noch viel zu jung und habe noch zu viel vor und genieße noch zu sehr mein Leben, um meinen Kalender mit so einem hirnrissigen Eintrag zu belasten.
Aber sollte ich mal wollen und nicht mehr klar sein, weiss mein Sohn, wie er zu handeln hat. Diese Entscheidung habe ich getroffen aber terminlich noch nicht fixiert
bongoline
Ich finde eine kalendarisch vorgemerkte Selbsttötung
für selbstbestimmte Menschen als angemessen.
Also ehrlich, meine Gedanken kreisen ab und an mal darum, wenn es denn mal so sein sollte, dass ich keinen Sinn mehr in meinem Leben sehe und dann noch geistig so klar bin, eine Entscheidung zu treffen, wie würde so eine Entscheidung aussehen.
Wie oben zitiert mag es vielleicht für Dich in Deinem Alter bereits angesagt sein, im Kalender eine Vormerkung zu machen, wann denn Du die sozusagen letzte Entscheidung treffen willst. Dazu bin ich noch viel zu jung und habe noch zu viel vor und genieße noch zu sehr mein Leben, um meinen Kalender mit so einem hirnrissigen Eintrag zu belasten.
Aber sollte ich mal wollen und nicht mehr klar sein, weiss mein Sohn, wie er zu handeln hat. Diese Entscheidung habe ich getroffen aber terminlich noch nicht fixiert
bongoline
Re: Wird der Suizid der Tod der Zukunft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich glaube schon, daß es jede menge mut braucht, den entschluss
des freiwilligen todes zu fassen. wenn man für sich selbst entschieden hat,
jetzt ist es genug, dann sollte man auch freiwillig aus dem leben
scheiden dürfen.