Soziales Wir "Alten" sind dickköpfig!?

Ich natürlich nicht, wird jede(r) sagen, der das liest.
Ist ja allerhand, diese Behauptung, noch dazu unter "Soziales".

Ich persönlich denke, dieser Satz enthält mehr als ein Körnchen Wahrheit.

Übrigens bin ich auf die Idee gekommen, das mal zur Debatte zu stellen, weil Nasti das schrieb, anlässlich der Organisation einer Bilderausstellung mit "Alten" zusammen.

Ohne jetzt ein Feuer von link-Vorschlägen auszulösen, möchte ich anregen, nur persönliche Meinungen zu äussern.

Ich persönlich denke, da ist viel dran, denn im "Alter" hat man einen prall mit Erkenntnissen gefüllten Kopf von Erfahrungen, guten wie schlechten, versucht, diese mit vielen Mitteln zu übertragen. Selbstsicherheit?

Ja, ich bin dickköpfig.
Wenn man ein langes Leben, mit Höhen und Tiefen erlebt hat, hat man genug Erfahrungen gesammelt.
Daher erlaube ich mir, mir meine Meinung selbst zu bilden und auch zu vertreten, Entscheidungen selbst zu fällen, mein Leben so einzurichten, wie es mir gefällt und gut tut.
Ich muss keine Rücksichten auf Kinder und Karriere nehmen. Ich muss mir von selbsternannten Moralaposteln und Oberlehrern nicht vorschreiben lassen, wie ich mich verhalten und denken soll.

Das sind die Vorzüge des Alters, man kann dickköpfig darauf beharren, es so zu machen, wie man es möchte.

So gesehen bin ich wohl auch dickköpfig! Die Lebenserfahrungen, die man ja nicht plötzlich als unsinnig verwerfen muss, drängen fast darauf, auf seinen eigenen Ansichten zu bestehen.

Trotzdem darf man sie auch immer wieder überdenken, wenn neue Fakten dazu Anlass bieten, die eigene Meinung zu revidieren. Die Entwicklung meines fast vierjährigen Enkels, die so ganz anders verläuft als ich es bei meinen zwei Kindern erlebte, gibt mir immer wieder Anlass dazu.

nnamttor44

danke, lissy,
drum wird es auch im Alter schwierig ungesagtes mit sich rumzuschleppen. Nicht jedem ist es gegeben, trotz berstender Erkenntnisse dosiert sich zu äussern. Aus manchen platzt alles heraus, wobei jeder vielleicht gern möchte, dass er durch distanziertes, aber sinnvolles Melden so rüberkommt, dass es andere "Ältere" berührt, interessiert oder sogar zum Nachdenken bringt. Einlenken ist ohnehin nicht zu erwarten, wir sind ja keine Kinder mehr hier.

Servus

Für mich ist die Aufgabe des Lebens sich weiter zu entwickeln, zu lernen.
Und mein Grundsatz ist, sich nicht in das Leben andere Menschen einzumischen. Frei nach dem Motto " jedem Tierchen sein Plaisirchen"
Deshalb gebe ich Ratschläge nur wenn ich gefragt werde.

Was ich denke, ist für mich richtig, dies muss aber nicht für andere Menschen gelten.
Daher finde ich Zurückhaltung mit Besserwisser- Kommentaren wichtig.

Meiner Meinung nach sind „Alte“ nicht dickköpfiger als „Junge“.

Wenn zwei völlig konträrer Meinung sind, ist es doch in Ordnung, dass diese von beiden vehement vorgetragen wird. In der Jugend gab es, wegen mangelnder Erfahrung, unendlich viele konträre Positionen, die letztlich zur eigenen Meinungsbildung beigetragen haben.

Wenn ich mir hier die Rubrik Politik anschaue, da gibt es relativ wenige Themen. Keiner mag dann mit seiner Meinung hinten runter fallen. Im Privatleben hätte man längst ein strittiges Thema, an dessen Lösung man eh nur bedingt etwas ändern kann, mit beiderseitigem Respekt ausgeklammert.

Wenn jemand eine andere Meinung hat, vermute ich bei dem keine Dickköpfigkeit, er weiß es eben nicht besser, oder vielleicht auch ich nicht.

Ciao
Hobbyradler

Meine These: Wer als Kind schon dickköpfig war, wird es im Alter noch ausgeprägter sein.

Und wer als Kind schon tolerant und verständig war, wird dies bis ins Hohe Alter bleiben.

Aber ich kann dies ja nur anhand von meiner eigenen Entwicklung beurteilen. Und ich werde mich hüten, darauf zu beharren; ich will doch nicht dickköpfig sein!

dickköpfig sein
einen dicken/harten Schädel haben, sich nichts sagen lassen, sich verschließen, einen Dickkopf haben, einer Sache widerstreben, mit dem Kopf durch die Wand wollen, sich gegen etwas sperren; ugs.: stur wie ein Bock, Panzer sein

ich mußte googeln, um genau zu wissen, was "dickköpfig sein" beinhaltet.

diese unangenehmen verhaltensweisen sind mir - auch aufgrund meiner lebenserfahrung - total fremd. in meinem nahen umfeld kann ich diese eigenschaften auch niemandem zuordnen.

außerdem heißt "lange lebenserfahrung" nicht, daß man keine neuen erfahrungen machen kann oder sollte, sondern neues zu erfahren hält mein leben lebendig...

Natürlich schließe ich nicht aus, daß es menschen gibt, die "dickköpfig" sind - mit alter hat das wohl nichts zu tun, sondern eher mit dem menschen im einzelnen und seiner prägung und vielleicht auch seinen erfahrungen.

ist ja hochinteressant, wie differenziert ihr das seht, einmal Dickkopf, immer Dickkopf bis hin zu nie Dickkopf.

Natürlich ist so ein Begriff immer schwer präzise zu definieren.
Ich denke aber, dass ein Kopf, ein mit Leben über Jahrzehnte gefüllter, schon anders ticken kann als ein junger, der noch weniger gefüllt, aber dafür mit vielen Emotionen ausgestattet ist.
Bei mir spielt sicher eine Rolle, dass mein Kontakt zu ganz jungen Menschen knapp ist, das beeinflusst die Verhaltensweise auch.

Gerade fällt mir ein, dass da Karl sicher auch Aufhellendes dazu sagen konnte, aus professioneller Sicht.

Hallo Heigl,

schönes Thema.
Da gehen viele Schubladen auf.

Ich sehe mich als "dickköpfig" an. Denn ich will meinen Weg gehen. Was die anderen davon halten ist mir gleichgültig.

Diese Erkenntnis hat dazu geführt, dass ich auch andere Menschen ihren Weg gehen lasse, ohne darüber zu urteilen.

D.h. ich akzeptiere andere Menschen, ihre Meinungen, ihre Ziele, da ich mich nicht davon abhängig mache ob sie "dickköpfig" sind oder nicht. Oder was auch immer.

Vielen Dank für Deinen Thread.
LG Chris52