Soziales Wie denkt ihr darüber:

Ich habe ein Problem und möchte fragen,wie ihr über folgende Begebenheiten denkt:

wenn genau bekannt ist,dass ein Mensch sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen hat,
vor langen Jahren aus der Kirche auszutreten
und allem,was in der Bibel steht und was die Geistlichen predigen,
als absolut unglaubwürdig und oft auch widerlegbar erkannt zu haben glaubt,

und wird dann z.B. bei schweren Erkrankungen oder Schicksalsschlägen mit z.B. folgenden Worten bedacht:

auch,wenn du es nicht lesen willst,bete ich für dich....
Gott wird mit dir sein........

Für mich ist eine derartige "Ansage" absolut verachtenswert,wenn Schreiber/in ganz genau um die Einstellung weiss!

Ich kann in dem Gefasel absolut nichts hilfreiches erkennen,denn was,bitte,ist das für ein "Gott",
der sich ausgerechnet um mich kümmern soll,
aber in aller Welt hungernde Kinder sterben und Menschen grausamste Verbrechen begehen lässt!

Dieses :
auch,wenn du es nicht willst,ich bete für dich

beleidigt mich sehr!

Wenn man meine Einstellung sehr genau kennt und trotzdem sich erlaubt,für mich beten zu wollen,verhält sich meiner Meinung nach taktlos.

Wie denkt ihr darüber?

Gudrun

Hallo Gudrun, wenn du also überhaupt nicht an Gott glaubst, sollte es dir auch völlig egal sein, ob nun jemand für dich betet.
Er meint es ja gut.

Das: -auch wenn du es nicht willst-
war unglücklich ausgedrückt.
Mehr nicht.
Dir wurde doch nichts Übles angetan.

Es freut mich, dass es dir wieder gut geht.

Freundliche Grüße
uki

Ach weißt du Gudrun, wichtig ist doch, dass da jemand an dich denkt es und ihm/ihr nicht egal ist ob es dir gut geht oder nicht. Ich habe auch gelesen dass du nicht gesund warst und auch an dich gedacht. Vielleicht hätte der Schreiber/in nicht schreiben sollen, "auch wenn du es nicht willst". Freu dich, dass es dir besser geht, ob mit oder ohne Gott.

Herzlichst, Jette

Hallo liebe Gudrun,

mir pers. ist es egal wenn jemand das Beduerfniss hat fuer mich zu beten warum auch immer,soll er es tun.

Mein Mann war da anders. Er lehnte das Beten fuer ihn ab. Das Ergebnis war, dass diese Person es akzeptierte und Beide danach sehr gute Freunde wurden.

Darueber staune ich heute noch.

Wuensche Dir weiterhin, dass sich Deine Gesundheit stabilisiert.
gruessle
Sigrid

auch wenn DU nicht dran glauben magst,

ist es doch schön, wenn andere sich noch um dich sorgen.

sei froh, daß es so ist. :)

erst wenn du anderen vollkommen egal wärest, könntest du

dir sorgen machen.

erst dann hättest du ein problem.

(wie in deinem ersten satz zu lesen war)

Allenfalls etwas unsensibel, aber nicht schädlich, meine ich.
ankama

Ich sehe das ähnlich wie du Karin,

viele meiner Bekannten und Freund sind in Kenia. Es sind durchweg gläubige Menschen und die Kirche ist ihnen wichtig, im Gegensatz zu mir.
Wenn nun meine Frau oder ich oder ein anderes Mitglied unserer Familie krank ist, dann bekommen wir immer entweder einen Anruf oder eine Karte in der sie Gebete für uns ankündigen.

Für mich bedeutet dies vor allem eins: Sie denken an uns und fühlen mit uns.
Für sie ist das Gebet für unser Wohlergehen das mächtigste Mittel und somit ein Geschenk.
Wieso sollte ich ein Geschenk, das aus vollem Herzen gegeben wird, zurückweisen nur weil ich nicht daran glaube oder das Gebet an einen anderen Gott gerichtet ist?
Was für mich zählt, ist das damit verbundene Mitgefühl.

Kirk

Wenn jemand mich in sein Gebet einschließt liebe Gudrun, dann ist das für mich ein gutes Gefühl und zum Schaden geriert es sicherlich nicht.

Auch ich denke häufig an Dich und sende Dir meine guten Gedanken, ich hoffe, daß Du auf dem Aufwärtswege bist.

Unglücklich ausgedrückt war diese Bemerkung, aber ja durchaus in guter Absicht geschrieben.

Gebete können Heilungskräfte mobilisieren alleine dadurch, daß jemand signalisiert, Du bist nicht abgeschrieben, ganz im Gegenteil. Du bist es mir sogar wert, für Dich zu beten.

Herzlich Medea.

Liebe Gudrun,

ich kann Dein Unbehagen gut verstehen.

Ich war vor Jahren sehr krank und erhielt wohlmeinende Ratschläge und Gesundheits-Geschenke, die ich weder befolgt bzw. benutzt habe, die mir aber zeigten, dass es die Absender gut mit mir meinten.

Als ärgerlich empfand ich die Besserwisser, die wußten, dass ich an meiner Krankheit selbst schuld sei und von mir wollten, dass ich mein Leben nach ihren Vorstellungen ändere und damit auch bei dankender Ablehnung nicht aufhören wollten.

Aber richtig sauer war ich nicht auf die Leute, die mir sagten, dass sie für mich beten, obwohl sie meine Einstellung dazu kannten, sondern auf die, die mir sagten, wir tun dies für dich, auch wenn wir wissen, dass du es nicht willst.

Das empfand ich als übergriffig und auftrumpfend. Natürlich fühlten sich diese "Freunde" nun auch für meine Genesung verantwortlich.

Dir liebe Gudrun alle guten Wünsche

Margit

Uki
du schreibst:

"Hallo Gudrun, wenn du also überhaupt nicht an Gott glaubst, sollte es dir auch völlig egal sein, ob nun jemand für dich betet.
Er meint es ja gut.
"

das sehe ich etwas anders!

Wenn ein Mensch,der mich gut kennt,unbedingt für mich beten will,kann er/sie das im Stillen tun-

wenn mir aber Gebete "aufgezwungen" werden,obwohl man meine Einstellung genau kennt,
fühle ich mich irgendwie
bevormundet,oder so........

gesund werde ich nicht mehr,

habe aber die Chance,mit entsprechenden Chemotherapieen
noch bis zu 5 Jahre leben zu können.

Ich weiss genau,was auf mich zukommt und werde ohne zu klagen,auch diese Erkrankung mit Würde zu tragen wissen!

Es gibt ein altes Lied:

jeder Tag ist ein Geschenk,das man nicht kaufen kann,
jeder Tag und jeder Augenblick.......



danach lebe ich

ich danke euch allen für eure Antworten!

Gudrun