Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Wertezerfall oder Wertewandlung?

Soziales Wertezerfall oder Wertewandlung?

silhouette
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf pschroed vom 21.02.2012, 18:48:22



2.Die anderen 10% haben die Fähigkeit sich selbst ein Bild zu machen und stehem über den
künstlichen Einflüssen.


Aber HABEN sie denn selber Einfluss, auf die Gesellschaft und deren Entwicklung???
Das ist doch der Knackpunkt! Von denen wird auch nicht mehr "die Kultur" gemacht oder bestimmt.

Deine Prozentzahlen könnten stimmen, so plusminus....
pschroed
pschroed
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf silhouette vom 21.02.2012, 19:36:49
Hallo Silhouette

Ich glaube nicht daß man die Anzahl der Werte messen kann, es sind immer nur Gefühle, Tendenzen.

Genau wie negative Äusserungen (Gespräche) sofort wieder ins positive umschlagen können.

Wo ich persönlich vielleicht eine kleinen Wertezerfall Defizit Tendenz sehe, ist die in Frage Stellung des Glaubens durch den Mißbrauchskandal der katholischen Kirche.

(Vielleicht viele aus den 10%)

Viele Menschen welche die Kirche über Generationen als Leitbild oder Glauben benötigten, wurden enttäuscht, wenn sie nicht die Fähigkeit, oder Flexibilität haben den Glauben durch eine andere Form von Gott oder Religion zu ersetzen um ihre Stabilität weiter zu Leben.

Phil.
silhouette
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf pschroed vom 21.02.2012, 19:56:05
Ooop, pardon. Ich habe das etwas konkreter verstanden, nicht nur als Gefühle. Natürlich gibt es dafür keine konkret fassbaren Daten und keine Statistik. Egal.

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sonja47
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von sonja47
als Antwort auf gaby100 vom 21.02.2012, 11:49:21
Zitat von gaby100

Erfolg, auch kurzfristiger, scheint mir ein neuer Wert zu sein. Was meint ihr dazu?
************************
************************
Für gewisse Eltern schon, jedoch sehr oft für LehrerInnen,
denn all zu oft messen sie ihre Arbeitsweise an den guten
Noten, also am Erfolg der Schüler!

Das kann der eine Wert bedeuten, der Wert der Menschlichkeit,
das Miteinander, Füreinander einstehen bereits in der Unterstufe, bedeutet für mich ein weiterer Teil von Wertvermehrung!

Beide Werte zusammen machen m.M. nach einen Menschen wertvoll.

Sonja
carlos1
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf luchs35 vom 20.02.2012, 09:50:35
"Da ich dabei an jene Werte dachte, die in früheren Zeiten im Vordergrund standen: Fleiß, Pünktlichkeit, Gehorsam, Pflichterfüllung, Sparsamkeit, Sauberkeit , drängt sich doch der Gedanke auf, ob hier ein Wandlung stattgefunden hat, gar ein Verfall dieser Werte oder womöglich eine Ergänzung." luchs


Hallo Luchs,
Wertewandel und Wertezerfall sind zweierlei Dinge. Darauf hat Diogenes u. a. in seinem lesenwerten Beitrag gestern hingewiesen. Bei Themen, die in direkter Nachbarschaft zu eigenen ganz persönlichen Erfahrungen mit Schule, Eindrücken aus der Öffentlichkeit, mit Antipathie und Sympathie für betimmte Verhaltensweisen zu tun haben, wird beides leicht verwechselt. Eltern, die ihrem Kind bei guten Leistungen und Erreichen eines speziellen Schulzieles eine hohe Belohnung versprechen, wird in einem Beitrag der Vorwurf gemacht, sie begingen einen schweren Fehler in der Erziehung. Dies Kind werde später im Leben wohl ein Versager (wird unterstellt) oder es erfahre nicht, was Lernen eigentlich sei. Frage: Woher nehmen wir das Recht so zu urteilen? Die Eltern sind getrieben vom Wunsch dem Kind den Weg in eine gute Zukunft zu öffnen, das ist schon ein Wert an sich. Das ist auch ihre Elternpflicht. Sie machen nur Fehler. Das ist aber noch lange kein Wertezerfall, auch kein Wertewandel. Es ist möglicherweise ein anderer Erziehungsstil, eine Modeerscheinung.

Zerfallen Werte eigentlich? Luchs spricht bezeichnenderweise oben vom Wertewandel, womit sie deutlich macht, dass die Werte etwas Unwandelbares sind, Adam nennt sie Ideale (wogegen ich etwas habe, ein Skeptiker hätte dann wohl weniger oder keine Werte). Grundrechte, Menschenrechte entstammen einer Rechtssphäre, die wir Naturrecht nennen. Nicht weil Naturschützer ein Naturrecht favorisieren, sondern weil es die feste Überzeugung der Vertreter des Naturrechts ist, dass es Rechte gibt, die dem Menschen von Natur aus zukommen und auf deren Beachtung er Anspruch hat, und das ausschließlich nur, weil er Mensch ist. Diese Werte haben shr wohl eine Realität im Leben, sie stammen aber aus der Transzendenz. Dostojewskij (vgl, marts Link in ihrem Beiragf vor zwei Tagen), meinte, wenn Gott tot sei, sei alles möglich, weil dann der Mensch den Menschen anders sieht.

Mart erinnerte mich an den Wertrelativismus. Sie brachte das Beispiel des privaten Zuhause, das nicht immer in bester Ordnung sich darbieten könne. Selbstverständlich steht man nach außen für Sauberkeit und Ordnung, aber muss in blindem Fanatismus des Hausfraueneifers jeder noch unsichtbaten Fluse nachgejagt werden? Daa etwa wäre damit gemeint. Es gäbe viele andere Beispiele. Der Kölner Kardinal Frings erlaubte es den Gläubigen im strengen Winter 1945/46 ausdrücklich Kohle von den Kohlezügen zu stehlen (was gegen göttliches gebot verstößt), um ihre Familien vor Kälte zu schützen. Weiter: Ist der Tyrannenmord moralisch zu rechtfertigen? Mord bleibt Mord. Das Töten eines Menschen ist wider göttliches und menschliches Recht. Wertrelativismus ist das m. E. aber alles nicht, muss es nicht sein, weil keine Leugnung bestehender gültger sittlicher Werte und Normen stattfindet. Werte würden relativiert, wenn sie ausschließlich als nur zeitweise und an bestimmte geschichtlcieh Situationen gebunden gesehen würden. Damit würde deren Allgemeingültigkeit bestritten.

Hinter Werten steht immer eine Form der Wahrheit (oder die Wahrheit). Der Wertrelativist lebt eine Weltranschauung, die die Erkenbntnis der Wahrheit leugnet. Zugegeben, das ist ein Erkenntnisproblem, kein ethisches. Er lehnt eine allgemeingültige für alle verbindliche Wahrheit grundsätzlich ab, lässt sie nur für Einzelne gelten oder für einzelne Gruppen. Die Frage mag gestellt werden, ob der in der Demokratie praktizierte Pluralismus eine Form des Wertrelativismus ist oder diesen fördert? Der Wertrelativismus wurde und wird sogar vopn (Konservativen? Fanatische Kommunisten oder Anarchisten wären dann auch Konservative) als Auflösungserscheinung gesehen. Werte und praktisches Lösungshandeln stehen immer in Zusammenhang mit Weltanschauung.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich, dass Diogenes in seinem gestrigen Beitrag auch davon schrieb, dass es eine Art Wertehierarchie gibt. Es gibt feste Werte und andere, die weniger Verbindlichkeit verlangen. Ich lese jetzt nicht nach. Das deutet nicht auf Wertezerfall hin.







silhouette
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 21.02.2012, 21:46:29


Zerfallen Werte eigentlich?

Nein, Carlos, sie verfallen. Marina hat es als einzige richtig ausgedrückt.
Sorry, mehr ist nicht mehr drin. Meine Maus ist heißgelaufen.

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diogenes
diogenes
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von diogenes
als Antwort auf silhouette vom 21.02.2012, 20:02:02
nur mal ganz auf die schnelle...

sie werdem gemessen - zwar nicht die Anzahl der Werte, das ist prinzipiell nicht möglich, da 'Werte' ein Konstrukt ist, direkt nicht messbar,
doch die Ausprägung bestimmter Werte wird laufend gemessen
nun hoffe ich nur, daß mein Linkeinsetzen funktioniert

diogenes
weserstern
weserstern
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von weserstern
als Antwort auf gaby100 vom 21.02.2012, 17:29:42
Sind Werte heute schicht- oder generationsabhängig? Oder haben wir uns einfach daran gewöhnt, dass es ohne sie besser geht( siehe Politik)? Inwieweit passen sich Werte dem Zeitgeist an?


Vielleicht erlebt die heutige Generation nicht mehr die Dinge , die wir damals noch als selbstverständlich angenommen haben, Z. B. einen fürsorglichen Arbeitgeber, der auch noch ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter hatte.
Einen Job zu haben, der zufrieden macht, bei dem man sich gut aufgehoben fühlt.

Heute haben viele nur einen zweijahres Vertrag, der dann oftmals nicht verlängert wird. Es gibt das Mobbing in den Firmen... dazu heute noch bei vielen Betroffenen das Bourn Out.. oder auch Zeitarbeitsfirmen...
Auch noch die weltweiten Firmen, die je nach DAX und Aktienkursen handeln.
Es ist --Think global-- angesagt und wer die Firma dann übernimmt, das erfährt man dann erst aus der Presse.

Die Arbeitszeiten habe sich verändert, wer nimmt da noch Rücksicht auf Familien...
Da gibt es sicherlich noch viele Beispiele aus allen Bereichen...
und doch suchen auch noch heute viele einen Halt... ob er nun Wert heißt oder auch nicht...
viele haben eine Vorstellung von Dingen, die sie nicht missen möchen in ihrem Leben...

weserstern

carlos1
carlos1
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf silhouette vom 21.02.2012, 21:51:43
"Nein, Carlos, sie verfallen. Marina hat es als einzige richtig ausgedrückt.
Sorry, mehr ist nicht mehr drin. Meine Maus ist heißgelaufen." silh

Luchs verwendet sowohl Zerfall und "verfallen". Es gibt einen Bedeutungsunterschied. Aber es macht wenig Sinn sic hdamit abzugeben.

Ich habe heute und gestern mit vielen Zahlenwerten zu tun gehabt und bin müde vom Rechnen. Habe nicht mal alle Beiträge gelesen.
trux
trux
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von trux
als Antwort auf gaby100 vom 21.02.2012, 17:29:42
Gibt es noch verbindliche Werte, wenn ja, welche? Sind Werte heute schicht- oder generationsabhängig? Oder haben wir uns einfach daran gewöhnt, dass es ohne sie besser geht
(siehe Politik)? Inwieweit passen sich Werte dem Zeitgeist an?

Orientieren wir uns doch an Gesellschaft und Individualität. Ein Mensch möchte gesund, wertvoll und glücklich in der Gesellschaft leben. Dazu gehören physische Gesundheit, Zugang zur Arbeitswelt und eine gesunde Psyche. Die Arbeitswelt braucht Mitarbeiter, die zuverlässig und verantwortungsvoll arbeiten, die sich für ihren Arbeitsplatz einsetzen und strebsam sind. Natürlich müssen sie hinreichend gut ausgebildet sein. So hat ein Oberschüler, der in der Schule nicht nur für die Klausuren arbeitet, sondern sich mit dem Stoff auseinander setzt und vertieft, sicher Vorteile. Wenn er dazu ein fröhlicher Typ ist und andere motivieren kann, wird er seinen Weg machen.
Trotz allem kann man nicht in ihn hineinschauen, vieles gibt er nicht von sich preis. Gedanken und Gefühle bestimmen sein Leben. Ich will nur den Punkt der sexuellen Wünsche erwähnen, die ohne Anlass zu Gedanken werden können. Mann und Frau sollten alles voneinander wissen, um ohne Verklemmungen leben zu können. Die Seele muss frei von der Last sein, die aus Tabugründen anerzogen und mit Natürlichkeit nichts zu tun hat.
Trux


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