Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Wertezerfall oder Wertewandlung?

Soziales Wertezerfall oder Wertewandlung?

sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von sonja47
als Antwort auf silhouette vom 18.02.2012, 23:32:35
Zitat von @silhouette

Und das Schreienlassen, Mart, halte ich bis heute für eine ziemlich erfolgversprechende Methode, um sich nicht schon von ganz kleinen Kindern tyrannisieren zu lassen, die ihre Machtspielchen treiben.
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schreien lassen, das sehe ich eher im Trotzalter dass Eltern
nicht jedem Wunsch nachkommen!

Jedoch das schreien eines Babys während der Zahnphase, finde
ich schrecklich, denn viele Babys habe enorme Schmerzen und
Fieber bis zu 40°, nein hier standen wir unserter Tochter bei!

Sonja

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf sonja47 vom 18.02.2012, 23:58:57
Na, eine erfahrene Mutter kann zwischen einem Schreien aus Trotz und Zorn und einem Schreien aus Schmerz leicht unterscheiden. Bei ersterem sogar ohne dass es mit Aufstampfen oder dem zornigen Wegschmeißen von Gegenständen kombiniert ist.
Ich bin sicher, mir werden hier noch ein paar Rabenmuttervorhaltungen untergeschoben.
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sonja47 vom 18.02.2012, 23:58:57
Gute Idee, sonja, eine Vergangenheit schriftlich aufzuarbeiten - ansonsten ist das gesamte Thema, das hier angesprochen wird, viel zu vielschichtig für mich, um es in diesem Rahmen besprechen zu können.

Ich sehe jedenfalls nicht, dass die Kinder durch den Verzicht die sogenannten preußischen Tugenden (in einem anderen Kulturkreis die ähnlichen katholischen Tugenden) mit grausamen Methoden in die Köpfe einzupflanzen und die Seelen dabei zu zerstören, zu gefährlicheren, korrupteren, unsozialeren, rassistischeren und aggressiveren Erwachsenen werden als frühere Generationen. Ganz im Gegenteil.


Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind wesentlich besser als sie so oft in den Medien und von vielen Alten dargestellt werden, die ihre eigene Jugend schon längst geschönt haben. Da ist sehr viel Selbstbetrug dabei....auch bei der Beurteilung, ob Werte zerfallen. Können Werte zerfallen? Sieht man doch oft nur den Betrug des Nachbarn und des Politikers, das eigene kostenschonende Verhalten wird dagegen unter einem positiven Vorzeichen gesehen. Aber war das nicht schon im alten Griechenland so?


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Karl
Karl
Administrator

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von Karl
als Antwort auf sonja47 vom 18.02.2012, 23:58:57
Schreien von Kleinkindern hat eine biologische Funktion. Wenn Eltern nicht reagieren, steigert es sich. Wir haben immer reagiert und keinen Tyrannen erzogen. Das Wichtigste, was Eltern ihren Kindern mitgeben können, das ist das Gefühl der Geborgenheit und des Geliebtwerdens. Das hierdurch geschaffene Urvertrauen ist die Vorraussetzung für die Entwicklung selbstbewusster, in sich ruhender Persönlichkeiten.

Karl
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 19.02.2012, 09:52:55
Dann setzt doch mal Altersgruppen fest und Verhaltensweisen neben dem Schreien. Die biologische Funktion kenne ich auch. Vielleicht wird es mit besseren Definitionen etwas substantieller. Sonst entnehme ich da etwas ganz anderes, und das hat mit meinen ersten Beiträgen zu tun.

Carlos hat schon recht bezgl. Seminar. Wieviele sind hier eigentlich Eltern???
Marija
Marija
Mitglied

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 19.02.2012, 09:52:55

So wie Karl haben wir es auch gehalten.
Auch wir haben beim Mädchen und beim Jungen keinen Tyrannen erzogen.

Wer Kinder als die " Diktatur einer Minderheit " empfindet, sollte eventuell den Standort wechseln und die Sache von einer anderen Seite betrachten.

Die WERTE , die Eltern durch Präsenz einem Baby oder Kleinkind vermitteln heißen :
Verlässlichkeit und Vertrauen.

Genau diese Werte fehlen unserer Gesellschaft mehr und mehr, meiner Meinung nach.

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf carlos1 vom 18.02.2012, 23:38:20
Sieh es nicht so eng, Carlos, Werteübermittlung hat mit Erziehung zu tun und es liegt auf der Hand, dass diesbezüglich auch Kommentare einfließen. Meine Frage galt dem Wandel (siehe Anfangsthread). Wir stehen heute anderen Einflüssen gegenüber als in früheren Zeiten, und es ist doch unübersehbar, dass durch die breiteren Informationsmöglichkeiten ganz andere Sichtweisen für den Umgang mit Menschen entstanden sind. Die Zeit und ihre Entwicklungen sind rasend schnell - wie noch zu keiner andern Epoche - an uns vorbeigeflogen. Gerade deshalb betrachte ich es als wichtig, dass sich auch die Werte an die gegebene Situation anpassen lassen, ohne dass man alles, was sich in früheren Zeiten als richtig empfunden wurde, über Bord wirft. Hatte man früher "was man tut oder nicht tut" eingeprügelt bekommen, ist heute eher das selbstverständliche Vorleben gefragt. Kinder lernen durch nachahmen und in sich aufnehmen.
Und nun kommt das Aber, mit dem ich nichts verallgemeinern will, sondern darauf hinweisen, dass heute ein Vakuum entstanden ist, was die Fähigkeiten vieler Eltern betrifft, ihren Kindern Anstand, Mitgefühl ,Ehrlichkeit etc. zu übermitteln.

Nur als ganz kleines Beispiel: Kinder prügeln sich, haben sie schon immer gemacht und gehört wohl irgendwie zum Erlernen von Durchsetzen gegen andere dazu. Aber was ehemals wie eine Art Ehrenkodex galt "wenn der Gegner am Boden liegt, ist Schluss" hat heute an Geltung verloren. Es wird weitergehauen und getreten, bis Blut fließt oder noch Schlimmeres passiert. Und das ist auf vielen Schulhöfen Alltag. Diesen Kindern hat man wohl nie beigebracht, dass die brutalen Filme keine Realität des Alltags sind und dass auch der grösste Held , der zu Boden geht und wieder aufsteht und weitermacht, nach diesen Schlägen eigentlich halbtot ist und eben nicht einfach wieder aufstehen kann. Ich könnte endlos auch andere Beispiele aufzählen. Sogar die "harmlose" Lassie ist ein Beispiel, wie der eigene Hund gequält wird, weil er diese "überhundlichen" Qualitäten nicht bieten kann.

Ich belass es jetzt mal bei diesen Einwänden, denn bei diesem Thema kommt man schnell ans Uferlose, es ist zu vielschichtig. Und auf keinen Fall will ich Die Jugendlichen samt ihren Eltern in einen Topf werfen. Überwiegend sind sie absolut in Ordnung, nicht besser und nicht schlechter als frühere Generationen. Trotzdem ist der Verlust oder Wandel von Wertmaßstäben unübersehbar und die Frage des Warum und die Hilfe - auch mittels Seminaren nachdenkenswert.

Luchs
hugo
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Mitglied

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von hugo
als Antwort auf Marija vom 19.02.2012, 10:09:34
Wer Kinder als die " Diktatur einer Minderheit " empfindet, sollte eventuell den Standort wechseln und die Sache von einer anderen Seite betrachten.


oh jaa den Standort wechseln,,das stell ich mir interessant vor.
Vielleicht so:
Geht die Mutter mit zwei Kindern einkaufen, kommt an die Kasse, guckt die Kassiererin entrüstet an, zieht eine Grimasse, zerfetzt den Kassenbon, wirft sich mit Schreinkrämpfen auf den Boden, strampelt mit den Beinen,,,und,,, steht nach zwei Minuten auf als wär nix gewesen und erklärt Ihren Zöglingen: so, das soll Euch eine Lehre sein, so wie Ihr es gerade gesehen habt, möcht ich es nie mit Euch erleben, das macht man nicht. *g*

hugo
luchs35
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Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf silhouette vom 19.02.2012, 09:56:58
Sil, nicht nur Eltern, auch Großeltern haben ihre Funktion, die mit Weitervermittlung von Werten zu tun haben, sofern hier ein Vertrauensverhältnis zu den Enkeln besteht. Sie können dann sogar oft mehr bewirken, weil die Großeltern ja nicht als "Erzieher" gesehen werden, sondern meist nur ihre Liebe und Aufmerksam schenken, sofern sie sich nicht selbst zum "Geldspender" degradiert haben.

Luchs
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Wertezerfall oder Wertewandlung?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf luchs35 vom 19.02.2012, 10:35:57
Freilich haben sie ihre Funktion, und sei es nur, dass sie mal die Eltern so haben aufwachsen lassen, dass diese davon etwas weitergeben können an ihre eigenen Kinder.
Schade um dein Thema übrigens......Ich habe es geahnt, dass es bald wieder auf ein Nebengleis gezogen würde. Forendynamik hat ihre eigenen Gesetze.

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