Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?

Soziales Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?

ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf arno vom 02.10.2009, 17:04:59


--
Oh arno,
"manche Sozialschmarotzer" arbeiten als Selbstständige, sehr oft ohne Rechnung für ihre zweite Villa irgendwo."

Na gut, das gibt es sicher auch. Aber um so viel zu verdienen, geht das nicht als Einmannfirma, daher nicht so ganz an den Behörden vorbei, dazu noch unter Abgreifung von Sozialleistungen für den Lebensunterhalt. Dieser Sozialschmarotzer bietet also Arbeitsplätze und leistet damit doch ein wenig mehr für die Gesellschaft als der gemeine Schwarzarbeiter. Obwohl, Arbeiten ohne Rechnung ausführen, ist daneben! Aber auch ohne Rechnung weniger zahlen...

Deine Ausführungen zu den Erntemaschinen und der "berechtigten"? Weigerung wegen dieser Maschinen nicht arbeiten zu müssen, verstehe ich nun gar nicht.
Wird nicht immer geklagt, dass es für gering Qualifizierte keine Arbeit mehr gibt, die Armen also ungewollt der Gesellschaft zur Last fallen?
Nebenbei:
Ich persönlich denke nicht, dass Arbeit schändet. Das so zu sehen und daher andere für sich arbeiten zu lassen, schändet mehr!

Und Deine Verteufelung der Lohnarbeit ist noch nachdenkenswerter...

Was willst Du damit sagen. Ist Lohnarbeit abzuschaffen? Jeder ein kleiner Selbständiger? Wie soll das funktionieren?

Das ist doch übrigens das, was Arbeitgeber sich wünschen und Gewerkschaften verteufeln.
Keine Sozialabgaben und kein Kündigungsschutz.

Übrigens, wo haste denn das mit den rüden Methoden der bösen Arbeitgeber her?


Zuletzt Arno, Dein Thema ist: "Wenn der Antrieb zum Arbeiten fehlt."

Da bin ich nach wie vor der Meinung, dass dann der Gesellschaft der Antrieb zur Unterhaltung des Antriebslosen fehlen sollte. Wenn die Antriebslosigkeit keine seelisch krankhaften Ursachen hat.

Ich finde das nur vernünftig und konsequent.

Kein Mensch hat das eingebaute Recht, sein Leben von anderen finanzieren zu lassen, wenn er selber in der Lage ist, für seinen Unterhalt zu sorgen.

Was spricht gegen diese Meinung?


meritaton
arno
arno
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 03.10.2009, 12:14:12
Hallo, meritaton,

Kein Mensch hat das eingebaute Recht, sein Leben von anderen finanzieren zu lassen, wenn er selber in der Lage ist, für seinen Unterhalt zu sorgen.

Was spricht gegen diese Meinung?
geschrieben von meritaton


Ich bin zwar Deiner Meinung, aber Das entspricht absolut nicht
unserer Gesetzeslage.

Heute noch profitieren Generationen von wenig tüchtigen Nachfahren
von der Schaffenskraft und der Profitgier ihrer Urahnen.
Ich denke an die vielen Adligen, Fabrikbesitzer, Ausnutzer von
Zwangsarbeitern, Steuerhinterziehern, usw., usw..

Die Erbschaftsgesetze, die Besteuerung der Managerboni, usw. sind
die Grundlage für solche himmelsschreienden Ungerechtigkeiten!


Viele Grüße
--
arno
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf arno vom 03.10.2009, 13:22:04
Hallo, meritaton,

Kein Mensch hat das eingebaute Recht, sein Leben von anderen finanzieren zu lassen, wenn er selber in der Lage ist, für seinen Unterhalt zu sorgen.

Was spricht gegen diese Meinung?
geschrieben von arno


Ich bin zwar Deiner Meinung, aber Das entspricht absolut nicht
unserer Gesetzeslage.

Heute noch profitieren Generationen von wenig tüchtigen Nachfahren
von der Schaffenskraft und der Profitgier ihrer Urahnen.
Ich denke an die vielen Adligen, Fabrikbesitzer, Ausnutzer von
Zwangsarbeitern, Steuerhinterziehern, usw., usw..

Die Erbschaftsgesetze, die Besteuerung der Managerboni, usw. sind
die Grundlage für solche himmelsschreienden Ungerechtigkeiten!


Viele Grüße
--
arno
geschrieben von meritaton


--
Lache arno,
so schnell legst Du mich nicht rein.

Also die Sache mit den Erbschaften ist menschlich in der Regel Folgende:

Ich will das, was ich mir erarbeitet und hoch genug versteuert habe so weit es geht ungeschmälert meinen Nachkommen, egal wie weit entfernt, hinterlassen. Denn mein Antrieb zur Arbeit ist nicht unbedingt die Versorgung Fremder. Punkt.

Und wenn die linke Seele noch so heult.
Wobei ich schon oft erleben musste, dass derart sozial denkende Seelen noch viel mehr heulen, wenn das, was sie so unbarmherzig von anderen fordern, plötzlich ihnen abverlangt wird:(

Schon gar nicht, auch nicht über meine Leiche, möchte ich das Geld in die Versorgung von Schmarotzern angelegt sehen:)
Bitte sag mir, was daran so falsch ist?

Ob es bei klammen Kassen gesellschaftlich erforderlich ist, bereits versteuerte Vermögen hoch zu belasten, ist eine Frage der Zweckmäßigkeit.

Wenn es nicht anders geht, wird es wohl gemacht. Nur ob es etwas mehr bringt als die Bedienung der Klientel, die mit Neid immer zu Fahnen zu rufen ist? Der Masse nach, selbst wenn alle Vermögen hier blieben, wovon weniger auszugehen ist.

Was die Boni betrifft, lieber arno, wäre ich so was auf Deiner Seite, wenn es denn gelänge, dies international zu regeln. Auch die Einführung der sog. Tobinsteuer wäre wunderbar. Die Verwerfungen da sehe ich schon als schlimm an.

Aber nur in Deutschland? Weißte was dann passiert?

Sieh mal, dann müsste die Mauer samt Schießbefehl wieder her. Als antikapitalistischer Schutzwall. *g*

meritaton

Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 03.10.2009, 15:00:06
Da hat sich also mal vor Jahrhunderten ein Mensch Land von der Grösse einer Stadt unter den Nagel gerissen.

Dieses Land wurde später an seine Erben aufgeteilt.

Diese Erben haben das Land weiter an ihre Erben vererbt und aufgeteilt....

....und heute verkaufen die Ururururenkel dieser Land-unter-den-Nagel-Reisser ihr Land und bekommen von jenen, deren Ururururahnen nicht so clever waren, Millionen von Euros....

Schicksal? Wille Gottes?


--
schorsch
lunetta
lunetta
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von lunetta
als Antwort auf schorsch vom 04.10.2009, 08:45:41
Schorsch, mal wieder eine gute Frage von dir

Wie oft soll selbsterarbeites Vermögen eigentlich versteuert werden?
In jedem Jahr mit Einkommensteuer, wenn gut angelegt, dann kommen die Zinsertragssteuern und wieder auf die restlichen Zinsen Einkommensteuer. So geht das immer weiter...

Davon sollte man seine Erben entlasten und alles *auf den Kopf* hauen, damit die Spirale sich nicht weiterdreht

Ich habe immer ein Problem damit, daß geschrieben wird, Vermögen sei durch Ausbeutung anderer Menschen entstanden. Wenn jemand eine zündene Idee gehabt hat und dadurch viel Geld erworben hat, wo ist da die Ausbeutung? Ich denke da mal an die Burschen, die Google erfunden haben und für teures Geld verkauft haben. Wen haben die ausgebeutet?

Vielleicht stehe ich da aber mit meiner Meinung so ziemlich allein?
--
Gruss Lunetta
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lunetta vom 04.10.2009, 10:51:43
Ein Erbe hat ein solches Vermögen ja nicht erarbeitet - es ist ihm "zugeflogen" und es dürfte selbstverständlich sein, dass er es versteuert. Da die Erben in direkter Linie ja sehr hohe Freibeträge haben, erfolgt dies nicht oft.
Ein Initiator einer "zündenden Idee" ist sicherlich kein Ausbeuter, da er ja meist am Beginn als Ein-Mann-Unternehmen arbeitet. Gerade die IT-Fuzzis verkaufen dann ihre Unternehmen; dann tritt ein internationales Konglomerat ein und es kann sehr wohl ausgebeutet werden, um den Profit zu steigern, damit sich die Kosten für den Kauf wieder amortisieren. So einfach ist das, wenn man die Sache nicht von der Mitte aus denkt.
--
olga64

Anzeige

ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf schorsch vom 04.10.2009, 08:45:41
Da hat sich also mal vor Jahrhunderten ein Mensch Land von der Grösse einer Stadt unter den Nagel gerissen.

Dieses Land wurde später an seine Erben aufgeteilt.

Diese Erben haben das Land weiter an ihre Erben vererbt und aufgeteilt....

....und heute verkaufen die Ururururenkel dieser Land-unter-den-Nagel-Reisser ihr Land und bekommen von jenen, deren Ururururahnen nicht so clever waren, Millionen von Euros....

Schicksal? Wille Gottes?


--
schorsch


--
Ja und? Wenn einen das stört, sollte er sich seine Ahnen sorgfältiger aussuchen. *g*

Was ein Quatsch.
Woher weißt Du, dass sich die von Dir zitierten Ahnen das Land unter den Nagel gerissen haben? Es soll ja auch vorkommen, dass man durch Tüchtigkeit und Fleiss zu Geld kommt.

Und dann, verehrte Frau Olga, fliegt den glücklichen Erben das schöne Erbe nicht nach dem Zufallsprinzip an. Sondern nach dem guten alten erbrechtlichen Grundsatz: "Das Gut fließt wie das Blut."

Der schon was für sich hat. Denn was nützt es zu arbeiten und zu raffen, wenn nicht die Nachkommen, für die man sich gerne plackert, in den Genuß des Erfolgs kommen sondern Vater Staat, der die Knete auch nicht sinnvoller ausgibt als mancher Erbe

Da lässt man es lieber. Wenn dieser Anreiz fehlt.
Denn der Mensch ist nun mal nicht von Natur aus so sozial, dass Antrieb für die Schaffensfreude und -kraft der Gedanke ist, dass damit Wildfremde, unter Umständen auch noch den Freuden des Müssiggangs Hingegebene versorgt werden sollen:(

meritaton
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 05.10.2009, 16:37:54
Das Wichtigste, was meine Eltern mir "vererben" konnten, ist eine gute Ausbildung und Erziehung. Damit machten sie mich autark und lebensfähig. Was an materiellen Dingen vorhanden ist und war, ging grossenteils für Altenheim usw. drauf - was ja wichtig ist.
Was ist mit den Leuten, die sich als Erbe verkaufen oder den unzähligen Ehefrauen, die das Joch ihrer Ehe aushalten, weil sie hoffen, den "Alten" zu überleben und ihn dann zu beerben?
Finde ich alles hässlich und nicht nachahmenswert. Ähnlich den "Blutgedanken" - erinnert mich zu sehr an die Epoche des Grauens.

--
olga64
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf olga64 vom 05.10.2009, 16:42:50
Das Wichtigste, was meine Eltern mir "vererben" konnten, ist eine gute Ausbildung und Erziehung. Damit machten sie mich autark und lebensfähig. Was an materiellen Dingen vorhanden ist und war, ging grossenteils für Altenheim usw. drauf - was ja wichtig ist.
Was ist mit den Leuten, die sich als Erbe verkaufen oder den unzähligen Ehefrauen, die das Joch ihrer Ehe aushalten, weil sie hoffen, den "Alten" zu überleben und ihn dann zu beerben?
Finde ich alles hässlich und nicht nachahmenswert. Ähnlich den "Blutgedanken" - erinnert mich zu sehr an die Epoche des Grauens.

--
olga64


--
Na na Frau Olga: Der von mir zitierte "Blutgedanke" ist weitaus älter und hat mit dem der Epoche des Grauens aber rein nichts zu tun.


meritaton
siegfried
siegfried
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von siegfried
als Antwort auf arno vom 01.10.2009, 16:24:07
Ist man bibelgläubig, muss man "Arbeit" doch zwangsläufig als Fluch empfinden, ich meine mich zu erinnern (könnte aber auch nachgucken, bin aber zu faul dazu), dass der "liebe Gott" Adam nach dessem verbotenen Apfelgenuss mit dem Verweis "Im Schweisse Deines Angesichts sollst du dein Brot essen" aus dem Paradies jagte. Ach ja, da erinnere ich mich aus meiner Lehrzeit noch eines anderen Spruchs: "Wer Arbeit kennt und sich nicht drückt, der ist verrückt".--
siegfried

Anzeige