Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?

Soziales Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?

schorsch
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Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 01.10.2009, 16:24:07
Aus der Sicht eines Chef gesehen:

Wenn ein Angebot an Arbeitslosen besteht von sagen wir mal 2 Millionen.

Von diesen 2 Millionen sind etwa 0,3 Millionen Arbeitsscheue.

Und auf der anderen Seite ist ein Angebot von 0,5 Millionen offenen Stellen.

Würdest du als Chef nun lieber aus dem Angebot von 1,7 Millionen Arbeitswilligen wählen? Oder lieber die 0,3 Millionen Arbeitsscheuen dazu zwingen, bei dir zu arbeiten?

Was glaubst du, was deinem Betrieb mehr dienen könnte?

--
schorsch
hugo
hugo
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Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf schorsch vom 02.10.2009, 09:17:39
ok schorsch, Deine Gedankengänge find ich ok

erst gestern abend hörte: "die Erfinder der Agenda 2010 und Harz IV usw)gingen davon aus das mehr Eigeninitiative zu mehr Beschäftigung führen würde" (klaus v Donahny: ich bin ein Befürworter dieser Idee, bei Illner 1.010.2009)

für mich ein Spinner, aber ein gefährlicher, weil viele Menschen kritiklos an seinen Lippen hängen,,,

die Erfinder der Agenda 2010 gingen davon aus, und so denken auch viele CDU-FDP und SPD leute heute noch,,man bräuchte den Arbeitslosen nur genügend Feuer unter den Arsch machen und schwupps würden die schon wieder arbeiten bzw Arbeit finden.


wenn aber 80% weniger Arbeitsplätze in Deutschland da sind als arbeitsfähige unbeschäftigte Menschen, ist eine solche Gesetzgebung ein Verbrechen, da die Folgen vorhersehbar sind.

Hierdurch werden nicht Arbeitsplätze geschaffen sondern Existenzen vernichtet, wird eindeutig Sozialabbau betrieben.

Dieser Sozialabbau wird noch durch die schlimme Vorgabe verstärkt, das jemand der 30 Jahre einzahlt in die Arbeitslosenversicherung einem anderen fast gleichgestellt wird und mit ihm zusammen behandelt und damit so arm gemacht wird wie jener schon ist.

hugo
peter25
peter25
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Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von peter25
als Antwort auf hugo vom 02.10.2009, 10:38:45

Dieser Sozialabbau wird noch durch die schlimme Vorgabe verstärkt, das jemand der 30 Jahre einzahlt in die Arbeitslosenversicherung einem anderen fast gleichgestellt wird und mit ihm zusammen behandelt und damit so arm gemacht wird wie jener schon ist.

hugo
geschrieben von hugo


Die Schlußfolgerung daraus kann doch nur sein,ich sags mal so :summ, summ, summ, wer arbeitet der ist dumm.!!!

Dann braucht man sich auch nicht zu wundern ,wenn die Anzahl die nicht mehr arbeiten wollen(wer will schon dumm sein)immer größer wird.

Und nach meiner Meinung sind das Menschen,die eigentlich bewundernswert und Intelligent sind.
Die sagen sich,warum soll ich mir was durch Arbeit schaffen und hinterher bekomm ichs wieder abgenommen.?



peter25

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hugo
hugo
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Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf peter25 vom 02.10.2009, 11:18:26
hm peter ich bin da nicht so konsequent zu denken, das es viele Leute mit einer solchen Einstellung gäbe.

Im Prinzip ist der Mensch doch erst mal positiv eingestellt, voller Hoffnung und optimistisch,,,er wird also hoffen und probieren und versuchen wieder mit eigener Kraft auf die Beine zu kommen wenn er mal Arbeit, Job, gutes Einkommen verlieren sollte.

Dazu muß ihm sein Staat auch Hoffnung machen, Möglichkeiten bieten und die Voraussetzungen schaffen. Erst wenn mehrmalige Versuche sich wieder aufzurappeln scheitern, wenn trotz großer Bemühungen dem Weg zur Arge nicht mehr ausgewichen werden kann (und z.B bei alleinstehenden Kinder erziehenden, passiert das sehr sehr schnell) dann wird es kritisch, dann beginnt für viele der soziale Abstieg bis hin zum Totalruin,,

Also ist es doch der Staat der erst Durch solche widersinnigen Gesetze und deren strikte Durchführung für massenhafte Zunahme der Armut sorgt, und das mit einer Begründung die zum Himmel schreit und nur für doofe und/oder abgesicherte, unsozial denkende Begüterte hinnehmbar ist.

Die paar Menschen die von vornherein eine solche Grundeinstellung haben,,-vonwegen der Staat ernährt mich schon, Hauptsache ich bekomme eine Stütze knapp unterhalb der Pfändungsgrenze und schwupp hab ich sämtliche straf verhindernde Freiheiten zum Konsumieren auf Pump-
also solche Leute werden meiner Meinung nach, erst durch die gegenwärtige Situation vermehrt, erzogen, geschaffen,,,
--
hugo
lunetta
lunetta
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von lunetta
als Antwort auf hugo vom 02.10.2009, 10:38:45
Ein Beispiel:
52 jährige Frau (130 kg schwer) starke Raucherin, kein Schulabschluss, keine Ausbildung,nie gearbeitet. 1 Kind berichtet: ich habe Diabetes Typ II, muss täglich 5 x spritzen, Bluthochdruck, starke Gelenkschmerzen und kann nicht arbeiten. Meine Haushaltgeräte sind kaputt und niemand bezahlt für neue.
Diese Frau hat die Solidargemeinschaft und den Staat bisher 445.000 € gekostet.
Gegenbeispiel:
52 jährige Frau, Schulabschluss, Ausbildung, immer gearbeitet. 1 Kind hat bisher an Steuern und Abgaben 283.000 € eingebracht.
Noch Fragen?

Lunetta
hugo
hugo
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Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf lunetta vom 02.10.2009, 12:01:48
na klar, lunetta,, wo liegt nun Dein Problem ?

biste nicht auch dagegen das die Frau vom Beispiel 2, falls sie arbeitslos wird und partout nix findet demnächst völlig Mittellos zur Arge betteln gehen muss ?

also mir würde das gewaltig an die Nieren gehen, sogar wenn es nur meine Nachbarin wäre, ich würd mit Ihr diese Gesellschaftsordnung beschimpfen,,,

Die Dame vom Beispiel 1 ok die hätte Grund sich zu freuen über die Gesetzgebung,,aber solche Beispiele 2 gibts eher seltener als die ersteren,,sie werden von Unbeteiligten jedoch viel gewaltiger wahrgenommen und in den Vordergrund von Diskussionen geschoben
--
hugo

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arno
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Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von arno
als Antwort auf lunetta vom 02.10.2009, 12:01:48
Hallo, lunetta,

jede Person ist unverschuldet ein Teil dieser Gesellschaft
geworden.
Die Gesellschaft produziert die Personen, weil sie davon ausgeht, daß
die Personen ihr nützen.
Wenn nun die Gesellschaft Zwang und Druck auf all die Personen
ausübt, die sich nicht bedingungslos selbst versorgen können und wollen,
stiehlt sie sich aus der Verantwortung! Für diesen Fall sollte die
Gesellschaft dafür sorgen, daß nur eine bestimmte Anzahl an Personen
über die Geburtenkontrolle gezeugt werden.

Viele Grüße
--
arno
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf hugo vom 02.10.2009, 10:38:45
Zitat

die Erfinder der Agenda 2010 gingen davon aus, und so denken auch viele CDU-FDP und SPD leute heute noch,,man bräuchte den Arbeitslosen nur genügend Feuer unter den Arsch machen und schwupps würden die schon wieder arbeiten bzw Arbeit finden.

Das traf durchaus in den Jahren 1949 ff in der BRD zu.
Dann aber expandierte die Industrie, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken.
Die Arbeitskräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt wurden knapp. Die ersten Arbeiter aus dem europäischen Ausland kamen. Ea reichte nicht aus, es kamen Anfang 1960 die ersten Fremdarbeiter -Gastarbeiter- aus den nahen Osten. Keiner wollte an eine Rezission denken, aber sie kam. Die Arbeit wurde knapp, Die ersten Arbeitssuchenden meldeten sich arbeitslos.
Eine selbsttätige Regulierung des Arbeitsmarktes war nicht mehr möglich.
Die Sozialhilfsmaßnahmen wurden ausgebaut ...
Die Rückführung von im Ausland lebenden ehemaligen deutschen Staatsbürger erfogte....
usw
Die deutsche Industrie produzierte und produzierte... Wir wurden Exportweltmeister.
Und dann folgtem in Zeitabständen eine Rezission der anderen.

Zitat:

wenn aber 80% weniger Arbeitsplätze in Deutschland da sind als arbeitsfähige unbeschäftigte Menschen.....,

dann haben wir einen Zustand erreicht aus dem wir kaum eine Chance haben diesen zu beenden.

Es gibt Einzelfälle, die unseren Sozialstaat gnadenlos ausnützen und kein Intersse haben, irgend eine Arbeit anzunehmen, Warum denn auch
Die Sozialhilfe für diesen Klientel ist nach ihrer Auffassung ausreichend.

--
heinzdieter
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf arno vom 02.10.2009, 12:43:49
Hallo, lunetta,

jede Person ist unverschuldet ein Teil dieser Gesellschaft
geworden.
Die Gesellschaft produziert die Personen, weil sie davon ausgeht, daß
die Personen ihr nützen.
Wenn nun die Gesellschaft Zwang und Druck auf all die Personen
ausübt, die sich nicht bedingungslos selbst versorgen können und wollen,
stiehlt sie sich aus der Verantwortung! Für diesen Fall sollte die
Gesellschaft dafür sorgen, daß nur eine bestimmte Anzahl an Personen
über die Geburtenkontrolle gezeugt werden.

Viele Grüße
--
arno
geschrieben von arno


--
Hä, arno??????

Die Gesellschaft produziert die Personen...?

Hab ich anders in Erinnerung. *g*

Aber Du wirst schon recht haben, sonst gäbe es ja wohl kaum Personen, die sich zu recht nicht selbst versorgen wollen, weil sie ohne von der Gesellschaft gefragt worden zu sein, so einfach produziert wurden....


Mann arno.....kopfschüttel.

Zum Thema:

Nun habe ich nicht Jahrzehnte beim Sozialamt gearbeitet, aber dennoch im beruflichen Umfeld so einige Arbeitsscheue kennengelernt. Und nicht nur da.

Die sich neben der Stütze allenfalls für die kleinen Extras des Lebens zur (Schwarz)arbeit bequemen.
Ansonsten aber als arm gelten und daher so ganz nebenbei ihren finanziellen Verpflichtungen (Unterhalt und ähnliche neglegierbare Schulden) nach dem "nackten Mann Prinzip" nicht nachkommen.

Die gibt es auf Ehr und Gewissen und nicht nur in Talkshows.

Früher durfte man diese Erkenntnis gar nicht öffentlich äußern, ohne gleich unisono als das sozial Hinterletzte bezeichnet zu werden.
Heute ist das Gott sei Dank schon nicht mehr ganz so gefährlich. Aber immer noch nicht so ohne:(

Und deshalb wage ich es noch mal zu sagen: Wer Arbeit angeboten bekommt, zum Beispiel die ungeliebte Erntearbeit, und die nicht annimmt, nimmt ab sofort auch keine staatliche Leistungen mehr an. Also Leistungen von denen, die sich morgens aus dem Bett quälen. Und sich von ihrer Arbeit frusten lassen. So einfach ist das. Und so einfach hätte man den ein oder anderen Faulpelz nicht mehr auf der Tasche.

Das hat nichts mit denen zu tun, denen man keine Arbeit anbieten kann. Aus welchen Günden auch immer, sei es weil es keine geeignete Arbeit gibt, sei es wegen Krankheit oder Gebrechen.

Sag ich mal vorsorglich, um Geschrei in diese Richtung zu vermeiden.

Mir geht es um die Sozialschmarotzer, die es gibt, auch wenn die linken Seelen so was nicht für möglich halten. Denn der Mensch ist gut und tut so was nicht:(((((
Andere ausbeuten, indem er sich von den anderen unterhalten lässt.

Schlecht ist nur der besitzende Mensch, ab einer gewissen Größe seines BesitzesUnd bei dem muss der Staat tätig werden. Steuermäßig.

Denn den kann er ja nur durch Ausbeutung erworben haben!


meritaton
arno
arno
Mitglied

Re: Wenn der Antrieb zur Arbeit fehlt ?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 02.10.2009, 14:52:06
Hallo, meritaton,

moderne Erntemaschinen sind heute High-tech-Geräte,
die kein Landwirt einem Nichtfachkundigen überlassen wird.
Fachunkundige Erntehelfe verhalten sich richtig, wenn sie
diese Facharbeit ( und dann auch noch für unter Mindestlohn)
ablehnen.
In der BRD gibt es genung Sozialschmarotzer, die andere
ausbeuten. Manche Sozialschmarotzer arbeiten als Selbstständige
sehr oft ohne Rechnung für ihre 2. Villa irgendwo.
Lohnarbeit ist in der Tat als fremdbestimmte Arbeit wenig erstrebenswert.
Solche Arbeit mach abhägig und unfrei. Man muß sich anschreien,
erniedrigen, manchmal sogar beleidigen lassen, wenn man den Job behalten will.
Vielen bleibt zu der Alternativen "Nichtarbeit"
nur die Selbstständigkeit.

Viele Grüße
--
arno

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