Soziales Weihnachten ohne Baum?

Den Eindruck habe ich schon lange gg

Übrigens habe ich seit Jahren eine sehr schönen künstlichen Baum!
--
susannchen

Ihr Weihnachtsmuffel und Weihnachtsfans, da hätte ich etwas Schönes für uns alle.

(Arno muß aber das Gedicht auswendig lernen!)

Feiertage

von Hanns Dieter Hüsch

Mutter ist nervös
Vater ist nervös
Kind ist nervös
Oma ist nervös

Oma ist gekommen
um Mutter zu helfen
Vater hat gesagt
sei nicht nötig gewesen

Kind steht im Weg
Mutter steht im Weg
Oma steht im Weg
Vater steht im Weg

Alle ham geschafft
mit allerletzter Kraft

Vater hat gebadet
Mutter hat gebadet
Kind hat gebadet
Oma hat gebadet

Alle ham gepackt
Und alle sind gerannt
Und schließlich hat
Der Baum gebrannt

Mutter ist gerührt
Vater ist gerührt
Kind ist gerührt
Oma ist gerührt

Und dann werden
Die Pakete aufgeschnürt

Mutter ist gekränkt
Vater ist gekränkt
Kind ist gekränkt
Oma ist gekränkt

Denn jeder hat dem anderen
Was Falsches geschenkt

Schwiegertochter kommt
Patentante kommt
Lieblingsbruder kommt
Großneffe kommt

Kuchen ist zu süß
Plätzchen sind zu süß
Marzipan ist zu süß
Und der Baum ist mies

Mutter ist beleidigt
Vater ist beleidigt
Kind ist beleidigt
Oma ist beleidigt

Friede auf Erden
Und den Menschen ein Unbehagen

Vater hats am Magen
Mutter hats am Magen
Kind hats am Magen
Oma hats am Magen

Kann nichts mehr vertragen
Nach all diesen Tagen

Mutter ist allein
Vater ist allein
Kind ist allein
Oma ist allein
Alle sind allein

Doch an Ostern
Wollen alle
In jedem Falle
Wieder zusammensein.

Gute Nacht von

Miriam

Hallo, miriam,

vielen Dank für das Weihnachtsgedicht.
Solche Weihnachten kenne ich zu genüge.

Da meine Familie sehr zerstreut wohnt,
treffen wir uns seit Jahren am 1.
Weihnachtstag in einem Hotel ab
Mittagessen. Es gibt immer viel zu
erzählen, Urlaubsbilder anzuschauen,
Erfahrungen auszutauschen, usw..
Die Familienzusammenkunft löst sich
meistens nach dem Abendessen auf.
Einige übernachten im Hotel, andere
fahren danach nach Hause. Kein
Familienmitglied braucht sich um
die Vorbereitung kümmern, die
professionell vom Hotelpersonal
erledigt wird.
Wir sind da, haben Spaß und genießen.

Viele Grüße
--
arno

eine gute art, mit der familie einen feiertag zu feiern, arno!

sowatt hätte ich mir zu den zeiten gewünscht, als wir noch im schweinsgalopp mit baby am Hl. Abend bereits am mittag den alljährlichen weihnachtsmarathon gestartet haben, die eltern, schwiegereltern, ommas und was sonst noch meinte, beleidigt zu sein, wenn wir nicht "auf-ein-plätzchen-und-den baum-gucken" kommen, sie weihnachtlich zu beglücken!

vor lauter hetze und dem absingen der erklärenden worte:

"wir müssen weiter"

erinnere ich mich an ein weihnachten, an dem wir müde mit quäckender tochter gegen mitternacht zu hause eingetroffen sind und erst dann die kerzen am eigenen baum entzünden konnten!

sollte ich noch bemerken, wie sehr wir uns bei allen bedankt haben, die doch meinten, mit ihrer einladung für den abend berufstätigen eltern watt juuttes zu tun ? *zwinker*

arno

heute geniesse ich jedes jahr auf ein neues, die entscheidung alleine zu treffen:

kleines bäumchen drinnen... grosser baum auf der terrasse oder auch mal keinen weihnachtsbaum wählen? nehme ich die einladung zu den kindern an oder feiere ich mit den menschen, denen ich während des jahres begegnet bin?

weihnachtsbäume mag ich und ob die nun preiswert oder teuer sind, ist da eigentlich weniger für mich eine frage.

--
pilli

Hallo Arno,

da ich ja eigentlich zu keiner christlichen Glaubensrichtung gehöre, genauer ausgedrückt zu keiner Glaubensrichtung überhaupt, und aus Osteuropa stamme, habe ich mich sehr gefreut auf das erste Weihnachtstfest als ich in den Westen kam.

Meine Verblüffung war groß als ich an Stelle der besinnlichen Zeit, die fast schon groteske Hektik erlebte die sich schon in der Adventszeit breit macht.
Also entschloss ich mich meine Weihnacht zu erfinden, zwar mit Baum und Glitzerzeug - aber so frei von jedem Anspruch.

Ich denke, dass es zum Teil darauf zurück zu führen ist, dass auch meine Töchter und nun auch meine Enkeltöchter sich so auf diese Zeit freuen.

Doch Hanns Dieter Hüsch gibt in seinem Gedicht genau diese verkrampfte Stimmung wieder, die für mich bis heute unbegreiflich bleibt.

Liebe Grüße

Miriam

Pilli grüß dich, wir haben zeitgleich geschrieben - deswegen habe ich dich so zu sagen übersprungen.

miriam - danke für den satirischen "Hüsch" -

Das war es - angeblich - 1941 doch viel plauschiger und lustier!

--
longtime

miriam,

genauso geht es mir.
ich kriege die krise jedesmal, wenn ich ab 2.9. beim feinkost albrecht und die übliche four letter markets die ganze lebkuchen-dominostein gedöns sehe.
und spätestens, wenn ab mitte november diese *jingle bell* gejodel hallt.
--
eleonore

Das brauche ich mir nicht vorzustellen, das praktiziere ich bereits seit vielen Jahren.
Es geht prima, spart Geld, Arbeit und Platz.
--
rolf

Weih-nachts-zeit

dazu gehört:

Tannenduft,
Kerzenlicht
besinnliche Stunden im Familienkreis
oder der Erinnerung daran

Weihnachtsbaum?
nur,wenn Kinder mit staunenden Augen kommen!

Den Weihnachtsbaum holen wir beim Bauern, da kostet er seit 20 Jahren schon das gleiche.
Ich weiss gar nicht wieso sich so eine negative oder gleichgültige Stimmung bezüglich Weihnachten breitmacht.
Natürlich sind die Vorbereitungen mit Arbeit verbunden, aber so ist das mit jedem Fest nunmal,wenn es schön werden soll.

Aber wenn nicht an Weihnachten, wann soll denn Stress überhaupt Sinn machen?Ich finde es schön ein so traditionelles Fest feiern zu können. Gerade Senioren sollten doch eigentlich Zeit und Muße haben, dieses Fest zu geniessen.
Ich jedenfalls freue mich wieder riesig drauf, und meine Familie sieht das ebenso.
--
darklady