Soziales Verliert die Menschlichkeit an Gewicht?
Seehofers Idol ist - auch wenn er das nicht öffentlich kund tut - ein gewisser Donald Trump!Obwohl dieser Tölpel auch altersmässig gut zu ihm passen würde, mag ER es ja lieber näher, weil er nicht so gerne reist. Ich denke, er orientiert sich an Orban und mittlerweile auch an Salvini aus Italien.
Nur schlimm, dass sich jetzt sogar Söder von ihm distanziert, nachdem die Umfragewerte von Bayern für die CSU noch schlecht werden.
Und von Dobrindt hört man sowieso nichts mehr. Der schaut zu, wann Seehofer fällt und krallt sich dann den Vorsitz der CSU, wenn die Parteimitglieder damit einverstanden sind (wovon ausgegangen werden kann).
Auch der frühere Wadlbeisser Andreas Scheuer (jetzt Verkehrsminister) ist recht still. Der mag sein Ministeramt und möchte es nicht aufgeben müssen. Olga
Bei all dem Kasperltheater welches Herr Seehofer und seine Getreuen auf geführt haben, haben sie jedenfalls ihrer Partei einen schlechten Dienst erwiesen und genau das Gegenteil erreicht was sie eigentlich in Anbetracht der bevorstehenden Landtagswahlen erreichen wollten. Die Umfragewerte für diese CSU scheinen zu sinken statt zu steigen. Herr Söder sieht seine Felle davonschwimmen und wird nun sichtlich nervös. Der böse Bube wird dann natürlich H. Seehofer sein sicherlich nicht ganz zu Unrecht nur das nützt gar nichts wenn die Partei dann weit unter der 40 % Marke landen wird und was noch schlimmer sein wird die AFD vielleicht bei 18 % der so.
Die CSU hat sich die Suppe selber eingebrockt nun muss sie die auch auslöffeln selbst wenn sie sehr versalzen ist.
Gruß youngster
Heute war Panorama mit Anja Reschke wieder einmal sehr informativ.
Die 69 abgeschobenen Afghanen waren keineswegs nur Kriminelle
Die Wut der Helfer
Kommentar von Anja Reschke
Auszug:In der Panorama Sendung wurde auch ein Auszug aus der letzten Pegida-Demo in Dresden gezeigt. Diese Typen riefen doch tatsächlich, man solle das Rettungsschiff absaufen lassen. Wann gibt es dort eigentlich einmal den Aufstand der Anständigen? Ich kann mich nur schütteln.
Hinter all diesen Geschichten stecken auch Deutsche, die sich Angela Merkels "Wir schaffen das" zu Herzen genommen haben. Der Schulleiter der Berufsschule etwa und sein Kollegium, die sich reingehängt haben, die ehrenamtlichen Helfer. Die Arbeitgeber, oft kleine Handwerksbetriebe, die gegen alle bürokratischen Hürden Jobs geboten haben. Die eben das geleistet haben, was man Integration nennt.
Vor den Kopf geschlagen
All jenen haben die Bundesregierung und Horst Seehofer vor den Kopf geschlagen. Weil man seit "Wir schaffen das" vor drei Jahren so sehr bemüht ist, die sogenannten besorgten Bürger zu bedienen, dass Flüchtlingspolitik zur reinen Abschreckung verkommen ist. Das geht so weit, dass man heute Seenotretter wie Verbrecher behandelt und wir ernsthaft diskutieren, ob es nicht in Ordnung ist, Menschen im Meer ertrinken zu lassen.
Aber vielleicht gibt es gar nicht nur besorgte Bürger? Die Umfragewerte der CSU in Bayern sind nach zynischen Sprüchen wie Geburtstagsflug und Asyltourismus auf historischem Tiefstand. Vielleicht gibt es doch mehr Menschen in Deutschland, denen menschliches Schicksal und zivilisatorische Werte noch etwas bedeuten. Gut, dass jetzt wieder darüber diskutiert wird.
Karl
Habe die Sendung auch gesehen - und war einfach nur fassungslos.....
Seija
Vor allen Dingen der Nebensatz von "Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 - das war von mir nicht so bestellt - Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden", den finde ich so ekelhaft zynisch! Und dann gibt es hier Leute die abstreiten, daß er mit den Abschiebungen überhaupt etwas zu tun hat!
Es ist unfaßbar, wie Leute es schaffen sich so blind zu stellen!
Edita
Für all' diejenigen, die immer noch nicht begriffen haben, dass die Menschlichkeit bei der Flüchtlingsfrage kaum mehr eine Rolle spielt. Hauptsache, sie kommen nicht in Deutschland an. Dafür wird ja ordentlich viel Geld z. B. an Lybien bezahlt. Ich frage mich nur, wohin fließt dieses Geld?! Mit Sicherheit nicht in die menschenwürdige Betreuung der in Lybien gestrandeten Flüchtlinge!
Flüchtlingsqualen in Lybien
Myrja
„Der Kapitän“
Songtext von Sarah Lesch
Da wurd ein großer Preis verliehen,
in dem Festsaal unserer Stadt.
Alle waren dort versammelt,
alles was Rang und Namen hat.
Es wurd ein Preis dort nun verliehen,
an einen großen Kapitän.
Er hatte Flüchtlinge gerettet,
und musste vor Gericht dafür stehen.
Alle waren gut gekleidet,
klatschten glücklich in die Hände.
Viele sprachen große Worte,
vor Zuspruch bebten schon die Wände.
Dann kam der Mann der hoch gepräsen,
alle wurden plötzlich still.
Er sprach betroffen ein paar Worte,
es sei Ihm alles viel zu viel.
Was kann das für eine Welt sein,
wenn der Mann einen Preis erhält.
Und gleichzeitig vor Gericht steht,
für das Normalste auf der Welt.
Ich sah Männer die ertrunken wären,
und nahm Sie zu mir auf den Karn.
Für die Regierung warn es Illegale,
ich denke das es Menschen warn.
Und dafür brauch ich keinen Heldenruhm,
ich habs aus Menschlichkeit getan.
Die Leute schauten sich verwundert an,
und machten alle ein Gesicht.
Der Moderator fragte sehr verdutzt:
„Ja aber freuen Sie sich denn nicht?"
Der Kapitän sprach: „Nein ich freu mich nicht, wenn täglich hunderte ertrinken. Verzeihen Sie, aber da kann ich doch nicht hier stehen und freundlich winken."
Das war die Geschichte,
vom kleinen Kapitän.
Hast du sowas schon gehört,
hast du sowas schon gesehen.
Das Lied "Der Kapitän" von 2013 besingt das Schicksal eines Kapitäns, der vor Gericht musste, weil er Seenotleidende auf sein Schiff gelassen hatte und in einen sicheren Hafen brachte - so wie es das internationale Seerecht verlangt.
Personliche Text der Sängerin Sarah Lesch dazu auf Facebook:
Ich bin stinkwütend.
Und ich bin nicht mehr bereit zu schweigen oder irgendetwas friedlich hinzunehmen.
Ich bin entsetzt darüber, dass nun erneut ein Kapitän den Kopf hinhalten muss in einem
Schauprozess, hinter dem eine ganz elementare Menschenrechtsfrage verhandelt wird.
Er ist nur einer von vielen vielen Menschen, die all ihre Kraft und ihr Leben geben und riskieren, um da draußen humanitäre Hilfe zu leisten.
Wie sollen wir das uns sonst jemals verzeihen? Wir wissen alles. Wir haben Zugang zu jeglicher Information. KEINER von uns kann mehr behaupten, nicht Bescheid gewusst zu haben, wie ein Verbrechen an der Menschlichkeit unter aller Augen und Herzen geschieht!
“In diesen Minuten, Stunden, und Tagen laufen weiterhin Boote aus den Häfen Libyens aus und die Menschen darauf werden keine Hilfe erhalten, denn aufgrund der angespannten Situation ist kein einziges Rettungsschiff mehr auf dem Mittelmeer. Das heißt: Jeden Tag sterben hunderte Menschen auf dem Weg nach Europa. Das ist eine unfassbare humanitäre Katastrophe, die verhindert werden muss.“ Quelle: Seebrücke - Schafft sichere Häfen
Mitten auf unserer Reise in den letzten Tagen erreichte mich ein Anruf von Gorden Isler, dem Vorstand von Sea-Eye.
Er bat mich, mein Lied “Der Kapitän” noch einmal aufzunehmen und hier zu teilen. Es ist immer noch so aktuell wie vor etlichen Jahren, als mein damaliger Schwiegervater Kapitän Schmidt vor Gericht stand und gleichzeitig geehrt wurde mit Preisen, für etwas, das schlicht selbstverständlich sein sollte.
Gorden sagte mir, dass die Helfer*innen das Lied nachts auf den Schiffen hören, weil es ihnen Mut macht, ihre Arbeit zu leisten. Das rührt mich zutiefst, denn ich wollte immer irgendwie wirksam sein und helfen. Jeder kann etwas tun. Jeder kann einen Teil beitragen. JEDER und JEDE von uns!
Ich bin bereit für alles. Ich steh auf und ich stell mich entgegen. Unerschrocken und von mir aus “weltfremd”- denn “wenn ihr DAS Welt nennt, bin ich GERN weltfremd!” Wer macht mit?
Dies ist ein Aufruf an alle, die daran glauben, dass jedes Menschenleben gleich viel wert ist.
An alle, die noch irgendetwas spüren, in denen noch ein Funken Verstand und Mitgefühl glimmt. Seid laut und solidarisiert euch mit dem Kapitän Claus-Peter Reisch, dem morgen auf Malta der Prozess gemacht wird und mit den vielen unerschrockenen Retter*innen auf dem Mittelmeer, wie:
LIFELINE
Sea-Watch
sea-eye
Jugend Rettet e.V.
SOS MEDITERRANEE
und allen anderen mutigen Helfer*innen.
Die öffentliche Debatte der letzten Woche hat gezeigt, dass den Politiker*innen Europas ihre Menschlichkeit abhanden gekommen ist und sie bereit sind, hunderte, nein, tausende von Menschen an den Außengrenzen Europas elend ertrinken zu lassen.
Was wir tun können: laut sein. Wind machen. Wütend sein, so laut, dass die Regierung und allen voran Horst Seehofer uns hören müssen. Habt Mut! Empört euch! Jede Revolution der Menschheitsgeschichte hat klein angefangen, und wir sind viele. Auch das kriegen wir hin!
Wir haben noch in der gleichen Nacht, als ich die Nachricht von Gorden erhielt, das Lied “Der Kapitän” noch einmal für euch eingespielt, im Mosaique - Das Haus der Kulturen in Lüneburg. (Ein lieber Dank geht an Corinna Krome am Piano und Wencke Wollny an der Bassklarinette.) Weil wir den Retter*innen beistehen und Rückenwind geben und nicht tatenlos zusehen wollen.
Wenn ihr mögt, teilt das Video oder macht selbst eines, in dem ihr das Lied nachspielt.
Nutzen wir alle Plattformen, die uns zur Verfügung stehen! Der Hashtag für Twitter und Instagram lautet #seebruecke.
Denn wir sind viele. Wir sind hier!
Eure Sarah
Das stimmt alles und die Mehrheit der bayerischen Wähler sieht auch was Gutes in dieser CSU-Misere - dass diese nicht mehr allein werden regieren können.
Die CSU hat sich die Suppe selber eingebrockt nun muss sie die auch auslöffeln selbst wenn sie sehr versalzen ist.
Gruß youngster
Seehofer und Söder sind mittlerweile bei der AfD mehr beliebt als in ihren eigenen Reihen.
Darin liegt aber auch eine sehr grosse Gefahr, dass die machtgierigen CSU-Männer (sind ja fast nur Männer, die da was zu sagen haben) auch eine Koalition mit der AfD nicht ausschliessen werden.
Mit der FDP wird es nicht klappen; mit den Freien Wählern nur bedingt. Die SPD kann dies nicht machen und schliesst es auch (noch) aus. Auch die Grünen zieren sich nach wie vor. Die Linke spielt nach wie vor keine Rolle.
DAs befürchte ich sehr, hoffe aber, dass viele konservative Wähler in Bayern dagegen einwirken. Käme es so, würde es die Schleusen öffnen für weitere Koalitionen dieser Art in Deutschland und dann haben wir wirklich ein anderes Land und sind auch noch daran beteiligt, dass wir einem moralischen Untergang entgegenschleudern. Olga