Soziales Suizid im Alter

Re: Suizid im Alter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 25.10.2013, 10:46:44
Ja, man muss es nur wollen bzw. die Kraft dazu haben. Und diese Kraft scheinen einige Menschen verloren zu haben. Und wenn sie Kraft im Glauben gefunden haben, dann wird dieser durch die Vorkommnisse in der kath, Kirche (Limburg) erschüttert. Leider.
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von Felide1
als Antwort auf pschroed vom 25.10.2013, 12:14:56
Phil,

so wie die jungen Menschen zeitweise von den Älteren belächelt werden , so ergeht es umgekehrt. Dabei könnte ein Miteinander viel mehr bringen, weil Jeder von Jedem lernen und Stütze sein kann.

LG Felide
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von pschroed
als Antwort auf justus39 vom 25.10.2013, 10:56:44


Wer im Alter das Gefühl, gebraucht zu werden, nicht mehr hat, keine Erfolge mehr sieht und damit auch keine Anerkennung mehr findet, spürt eine Belastung, mit der ein jeder auf seine Art fertig zu werden sucht.
Die welche dann wirklich zum Suizid entschließen, sind wahrscheinlich nur die Spitze des Eisberges.
Ich musste auch selbst erst alt werden, um zu verstehen, was in alten Menschen vorgeht, die ich in meiner Jugend nicht verstanden habe.

justus


Hallo Justus.

Besonders wir Männer, ist die Pension erreicht sind wir glücklich, am Anfang hatte man das Gefühl man wäre im Urlaub. Aber wird der Urlaub zur Routine, dann kann es zu einem tiefen Loch werden. Persönlich habe ich mir meine Rentnerfreizeit mit sehr viel Arbeit ausgefüllt.

Phil.

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Felide1 vom 25.10.2013, 12:32:36
Phil,

so wie die jungen Menschen zeitweise von den Älteren belächelt werden , so ergeht es umgekehrt. Dabei könnte ein Miteinander viel mehr bringen, weil Jeder von Jedem lernen und Stütze sein kann.

LG Felide


Das stimmt, ich glaube der Senior oder ältere Mensch muß vielleicht auch versuchen offener gegenüber der jungen Generation zu sein. Ich selbst hielt mich auch zuviel an alte konservative Denkschemas fest, welche man vor 30 oder 40 Jahren für richtig empfand. Ein Austausch erfolgt vielleicht eher auf einer gleichen Ebene.

Phil.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von pschroed
ZITAT ÄRTZEZEITUNG:

"Es gibt die weitverbreitete Furcht, dass man Menschen erst recht in den Selbstmord treibt und sie ,auf dumme Gedanken‘ bringt, wenn man sie darauf anspricht. Doch das ist absolut falsch", betont der Psychiater und Psychoanalytiker. "Es hat sich noch nie jemand das Leben genommen, weil jemand gefragt hat, ob er etwa daran denke."

Im Gegenteil: Wenn man dem subjektiv einsamen alten Menschen begegnet, ihm die Möglichkeit gibt, seine Verzweiflung mitzuteilen, dann fühle er sich nicht mehr so einsam.

Phil.
Re: Suizid im Alter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 25.10.2013, 10:56:44
Justus39,

Du schreibst:

"Es ist wohl seltener die Armut, die einen Menschen auf den Gedanken bringt, sein Leben zu beenden, sondern eher der Zweifel am Sinn des weiteren Lebens."

Damit bringst Du das Thema auf den Punkt.

Der Sinn allen Lebens ist die Weitergabe von Information
in Form von Genen und/ oder Wissen.


Wichtig ist immer die Kommunikation (=Weitergabe von Information) mit anderen.

Sex ist die intimste Form von Kommunikation,
die uns Menschen zur Verfügung steht.

Wir berühren uns in einer Art, die uns etwas bedeutet.

Aber seine zentrale Bedeutung des Sex besteht darin,
dass wir durch Sex psychosoziale Grundbedürfnisse
erfüllen können, die Männer und Frauen gleichermaßen
erstreben: Angenommensein, Zugehörigkeit.
Wir sind auf Bindung programmiert, und das ist es, worum es auch beim Sex im besten Fall geht: Erlösung durch Überwindung von Vereinzelung.

Grums

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pilli
pilli
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von pilli
als Antwort auf Felide1 vom 25.10.2013, 11:32:59
...Ältere Menschen die in ihrem Umfeld sprich Familie, Freunde eingebettet sind werden von diesen Gedanken verschont bleiben...
geschrieben von Felide


tatsächlich Felide?

seit wann ist denn bekannt, dass die von dir genannte gruppe geschützt sein sollte vor dem krankheitsbild einer "Depression", u.a. auslöser für einen suizid?



...Obgleich im alltäglichen Sprachgebrauch der Begriff depressiv beispielsweise für eine Verstimmung häufig Verwendung findet, handelt es sich bei der Depression im psychiatrischen Sinne um eine ernste behandlungsbedürftige Erkrankung, deren Symptome sich der Beeinflussung durch reine Willenskraft entziehen...
geschrieben von wiki


ein liebevolles, familiäres umfeld kann m.e. wenig ausrichten gegen

...bipolaren Störung, Schizophrenie oder anderer schwerer Krankheiten oder Behinderungen, die der betroffene Mensch nicht mehr länger ertragen kann. Einigkeit besteht, dass durch erhöhte diagnostische Bemühungen der Patient zwar besser, aber nicht vollständig geschützt werden kann...

...Teilweise wird der Suizid als ein letzter Ausweg eines Menschen aus einem Leben angesehen, das von körperlichem Schmerz und Leiden bestimmt ist, welche sich mit den Mitteln der Medizin nicht lindern lassen. Wird er dabei von einem Dritten unterstützt, spricht man von assistiertem Suizid bzw. Sterbehilfe. Die Sterbehilfe wird international kontrovers diskutiert und juristisch geregelt. In der Geriatrie und Altenpflege wird sie im Zusammenhang mit den Begriffen „künstliche Ernährung“ bzw. „Nahrungsverweigerung“ immer wieder thematisiert...
geschrieben von wiki


wenn ich denn dann weiterlese und erfahre, dass es weltweit etwa eine million suizide pro Jahr hat (nicht inbegriffen sind die gescheiterten suizide, die mit mindestens 10x soviel geschätzt werden), dann folgere ich daraus, es wird wohl neben den krankheitsbedingten auslösern ebenso andere ursachen haben?

spontan denke ich an Robert Enke, den torwart von Hannover 96, der am 10.November 2009 den suizid wählte und das trotz eines guten familiären umfeldes. (Vater ist promovierter Psychotherapeut)

wer sich für weiteres hintergrundmaterial zu suiziden interessiert, klickt den link an und erhält eine statistische auswertung zu:

"Gliederungsmerkmale: Jahre, Region, Alter, Geschlecht, Familienstand, ICD-10

Diese Tabelle bezieht sich auf:
Region: Deutschland, Alter: Alle Altersgruppen, Geschlecht: Beide Geschlechter, Familienstand:
"

gbe-bund

---
pilli
circe
circe
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von circe
als Antwort auf pilli vom 25.10.2013, 13:41:15
wie hast du das gefunden pilli? "Sturz in die Tiefe" ist am meissten gewählt! Furchtbar, da wäre ich ja nicht darauf gekommen!
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2013, 12:31:08
Warum? Das sehe ich anders.
Man kann doch Gott nicht dafür verantwortlich machen, wenn sein Bodenpersonal nichts taugt?

Was Suizid im Alter angeht, so denke ich, dass auch der Staat eine gewisse Schuld trägt. Die alten Menschen wurden ja eine Zeit lang regelrecht zum Abschuß frei gegeben, man bekam ja fast schon ein schlechtes Gewissen, alt zu werden. Man schob den Alten die Schuld in die Schuhe, wenn die Renten nicht mehr bezahlt werden können, weil wir nicht schneller sterben?
Viele alte Menschen leben am Rande der Gesellschaft, weil sie sich diese Gesellschaft nicht mehr leisten können. Vorbei ist es mit Kinobesuchen, einmal ins Theater oder sogar die Schwimmstunde entfällt, weil kein Geld mehr da ist.
Eine Gesellschaft wird daran gemessen, wie sie mit den Schwächsten umgeht, und das sind die Alten und die Kinder.
Beide werden in unserer Gesellschaft sträflich vernachlässigt,
Geld regiert die BRD.
Irgendwann wird sich das rächen, aber bis dahin wird es viele Selbsttötungen unter den Alten und auch unter den Kindern geben.
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2013, 13:03:19
Re: Suizid im Alter
geschrieben von Grums am 25.10.2013 13:03 als Antwort auf justus39 vom 25.10.2013 10:56
Justus39,

Du schreibst:

"Es ist wohl seltener die Armut, die einen Menschen auf den Gedanken bringt, sein Leben zu beenden, sondern eher der Zweifel am Sinn des weiteren Lebens."


Damit bringst Du das Thema auf den Punkt.

Der Sinn allen Lebens ist die Weitergabe von Information
in Form von Genen und/ oder Wissen.

Da,muss ich dir,

Grums

ganz energisch teilweise widersprechen
und zwar: aus Erfahrung!

Ganz einfach aus folgenden Überlegungen und Erfahrungen!

Alles Leben
--in welcher Form auch immer--
ist "natürlich"
Weitergabe in der von dir genannten Form.

Aber,nicht nur!

Leben
entsteht gewollt,ungewollt,im Labor oder,wo auch immer......

nichts und niemand wird gefragt,
ob er sich in diese Kette einbauen lassen will!

Aber,
sind wir
oder,
was auch immer (!)
einmal da,
wo und in welcher Form auch immer,
versucht jedes Lebewesen sich zu behaupten,
Anlagen und Wissen weiter zu geben.

aber,das war ja nicht der Tenor dieses Threads!

Ich habe heute Früh in der Eile versäumt,
meine angeführten Gedanken zum eigentlichen Thema
schlussendlich anzuführen.

"Suizid im Alter"

hatte Phil vorgegeben.

und ich habe nur geschrieben,wie ich persönlich
diesem heiklen,aber nachvollziehbaren Thema
abzuhelfen versuche.

Bisher mit Erfolg!

In Absprache mit meiner Ärztin aber nehme ich mir das Recht:

wenn ich geistig oder körperlich nicht mehr in der Lage sein sollte,mein Dasein lebenswert gestalten zu können,
Rundumhilfe benötige
oder an lebenserhaltende Maschinen angeschlossen werden soll,
zu sagen:
das ist nicht das,was ich für mich "Daseinsberechtigung" oder Lebensfreude nenne!

Und:
ich nehme mir das Recht,dann den Schlusspunkt selber zu setzen!

Und das ist eigentlich DIE Antwort auf den Titel des eingesezten Threads!

Und:
dazu stehe ich und habe auch die nötigen Vorkehrungen getroffen!

Das,lieber Phil

ist meine eigentliche Aussage zu deiner Themenfrage!

Noch einmal:

ich lebe "schrecklich" gerne!

Aber,nur solange,
wie ich für Andere keine (Pflege)-last
oder ein an Maschinen angeschlossenes Wesen wäre,
das mit leeren Augen und ebensolcher Hirntätigkeit eine Bedrückung für Angehörige und Pfleger/innen wäre!

Ich war bemüht,mein Erdendasein "würdevoll" zu bestehen
und
so möchte,
nein WILL ich gehen!

Gudrun

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