Soziales Suizid im Alter

pilli
pilli
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von pilli
wie hast du das gefunden pilli? "Sturz in die Tiefe" ist am meissten gewählt! Furchtbar, da wäre ich ja nicht darauf gekommen!


sehr einfach zu finden, circe

da die im eingangs-beitrag verlinkte ärztezeitung u.a. als headline den text:

Viele Senioren suizidgefährdet
geschrieben von Ärztezeitung


gewählt hat, den ich als sehr verschwommen empfinde, interessierten mich weiterführende informationen zur anzahl der suizide von senioren. erfahren habe ich dabei, dass es schwierig ist, eine korrekte zahl zu nennen. die gründe dazu können auf den verlinkten seiten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes gelesen werden.

wer diese seite anbietet, ist im Impressum zu lesen, aus dem ich teilzitiere:



...Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes ist eine gemeinsame Aufgabe des Robert Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes. Das Robert Koch-Institut trägt die fachliche Verantwortung für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes und koordiniert das Berichtssystem.

Aufgabe des Statistischen Bundesamtes ist der Betrieb des Informations- und Dokumentationszentrums "Gesundheitsdaten", dessen Kern diese Internetseite darstellt. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe wird das Statistische Bundesamt finanziell vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt. Die politische Verantwortung für die gesamte Gesundheitsberichterstattung des Bundes liegt beim Bundesministerium für Gesundheit...
geschrieben von GBE


das hier genannte zahlenmaterial mit den hinweisen auf die art des suizides...auch mit einer altersgerechten differenzierung, erschien mir seriöser als von mir einfach mal ins blaue vermutete gründe, dass fehlende kontakte der senioren den wesentlichen anteil an den suiziden... betragen könnten. diese können m.e. mitverursachend sein für die entstehung einer depression; aber sicherlich nicht nur. wenn es so einfach wäre durch ein nachbarliches freundliches lächeln oder ein Hallo depressionen zu heilen, würde nicht nur mich das sehr wundern...

bei der vielzahl von varianten einer depression, die zum suizid führt, sollte da schon differenziert werden?

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pilli
ankama
ankama
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von ankama
Familie, Freunde und Bekannte, das gesamte Umfeld eines depressiven Menschen können noch so liebevoll und freundlich sein - wenn der Depressive in seinem Innersten keine Perspektive hat, gleitet das alles an ihm ab. Es entsteht so eine Art "Stillstand" des Denkens.

Dieses "Sich-am-Ende"-Fühlen kann plötzlich aus heiterem Himmel hereinbrechen, und dann wird niemand einen von einem Suizid abhalten können. Das funktioniert nur, wenn der Patient aus eigener Kraft diese "aussichtslosen" Minuten oder auch nur Sekunden irgendwie übersteht.

Die einzige Möglichkeit wäre vielleicht, den gefährdeten Menschen physisch festzuhalten, aber dazu müsste man in ihn hineinsehen können. Und wer sieht einem diesen "Stillstand" schon an, selbst wenn man sich direkt neben einem solchen Menschen befindet?

ankama
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 25.10.2013, 19:05:13
Depression ist eine Krankheit, Altsein nicht.
Der geplante und bewusste Selbstmord als Schlusspunkt im Alter ist m. E. etwas völlig anderes als der Selbstmord eines jungen Menschen wie Enke, der sein Leben noch vor sich haben würde.

Wir sollten diese Themen getrennt behandeln. Karl
geschrieben von karl


Warum kann das nicht beachtet werden?

Gudrun

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ankama vom 27.10.2013, 01:48:12


Die einzige Möglichkeit wäre vielleicht, den gefährdeten Menschen physisch festzuhalten, aber dazu müsste man in ihn hineinsehen können. Und wer sieht einem diesen "Stillstand" schon an, selbst wenn man sich direkt neben einem solchen Menschen befindet?

ankama


Liebe Ankama.

In der Tat ist das eine schwere Einschätzung, welche auch bei den Angehörigen oft ein schlechtes Gewissen hinterlassen kann wenn die Person Abschied genommen hat. Es gibt zwar Signale, welche von dem Kranken ausgesendet werden können, diese sind unter Umständen, je nachdem Verhältnis sehr schwer erkennbar.

Phil.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von Edita
als Antwort auf pschroed vom 27.10.2013, 07:53:34
Man muß nicht immer physisch oder psychisch krank sein, um diesen letzten Schritt anzudenken, in einem sehr hohen Alter ist es oftmals auch so, daß Leute, obwohl physisch und psychisch, bis auf die normalen Altersbeschwerden, gesund, einfach nur " müde " werden zu leben, " lebensmüde " sozusagen! Ich erlebe es gerade bei meiner fast 97-jährigen Schwiegermutter, sie ist einfach " des Lebens müde " und wünscht sich den Tod herbei, nicht daß das ein Dauerthema bei ihr ist, aber 2-3 mal im Monat unterhalten wir uns schon darüber, obwohl sie am Leben noch teilnimmt, und auch noch ihre Freude daran hat, aber sie ist es trotzdem " müde "! Allerdings würde sie nie Hand an sich legen, dazu ist sie zu gottgläubig, und darum ist an jedem Tag ein " bitte hol mich zu dir " in ihrem Gebet enthalten!
Ich verlinke Euch einen Artikel, in dem ein ähnlicher Fall, allerdings in Holland, beschrieben wird, die Frau, kerngesund zwar, aber " steinalt ", ihrem Leben ein Ende setzte, und ihr Sohn jetzt deshalb vor Gericht stand, weil er ihr die Tabletten besorgte, und beim " Einschlafen " dabei war !

Die Müdigkeit des Seins

Edita
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2013, 07:12:53
Depression ist eine Krankheit, Altsein nicht.
Der geplante und bewusste Selbstmord als Schlusspunkt im Alter ist m. E. etwas völlig anderes als der Selbstmord eines jungen Menschen wie Enke, der sein Leben noch vor sich haben würde.

Wir sollten diese Themen getrennt behandeln. Karl
geschrieben von gudrun_d


Warum kann das nicht beachtet werden?

Gudrun
geschrieben von karl

Der bewusst gewählte Freitod im Alter dürfte wohl auch eher die Ausnahme sein.

Altsein ist keine Krankheit, aber depressiv und alt sein ist eine äußerst schwierige Situation, nicht nur für den depressiven Menschen, sondern auch für das Umfeld.

Und noch schwieriger wird es wohl, wenn da niemand mehr ist, dem man etwas bedeutet...

So schreibt Elfriede, 62 Jahre alt:
Es macht einen großen Unterschied, ob man in einer Familie erwartet wird oder in ein Alleinleben zurückkehrt, das im gesunden Zustand ganz gut bewältigt wird. In der Depression ist eben alles anders."

Elfriede

Depression und Alter

Mareike

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ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
Mitglied

Re: Suizid im Alter
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf Mareike vom 27.10.2013, 09:56:20
für mich persönlich ist es sekundär, ob ich in der famlie gut eingebunden bin (was ich bin), ebenso das alter an sich.

mir geht es primär um das leiden müssen, um meine würde....

würden die schmerzen überhand nehmen oder lebensverlängernde
massnahmen erforderlich sein, so würde für mich der suizid
ein guter ausweg sein.
das ist übrigens mit der familie ausführlich besprochen.

ulfhild

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