Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Stop für Helikoptereltern !

Soziales Stop für Helikoptereltern !

Klaro
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von Klaro
als Antwort auf mane vom 25.08.2016, 11:10:57
Hallo Mane,

ich kenne diesen Begriff und die Umschreibung auch als "überambitionierte Eltern", die alles daran setzen ihrem Kind oder Kindern eine möglichst hochqualifizierte Ausbildung (mit Fremdsprachen schon im Kindergarten) zu geben, damit es später berufliche Erfolge feiern kann. Sicher gehört das "überbehüten" auch dazu. Manche Eltern bzw. Mütter sind ängstlich, trauen sich nicht mehr, ihre Kinder selbständig werden bzw. loszulassen und sie werden zu sämtlichen nachmittäglichen Kursen (Reiten, Tennis usw.) gefahren. Zu Fuß könnte ihnen ja etwas zustoßen. Ich kenne solche Erziehung aber nur aus dem TV, das Gefahrenwerden zur Schule etc. allerdings hautnah vom eigenen Wohnort.

Auf der anderen Seite denke ich aber, dass so nur ein kleiner Teil der Eltern handelt. Sicher werden wir hier von den Medien überinformiert, so das man die Verhältnismäßigkeit vergißt.

LG
Klaro
mane
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von mane
als Antwort auf Klaro vom 25.08.2016, 12:37:35
Liebe Klaro,

so sehe ich das auch, denn ich kenne niemanden, der so "überambitioniert" hinter seinen Kindern her ist ist. Da wird, wie so oft, in den Medien übertrieben/verallgemeinert und Frauen ein schlechtes Gewissen eingeredet.
Gruß Mane
mane
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 24.08.2016, 17:15:33
Ich denke, in unserem Alter erzieht niemand mehr Kinder, es sei denn, man ergänzt den Titel um den Begriff "Helikopter-Grosseltern", die es sicher auch gibt, die aber einen schweren Stand bei ihren für die Erziehung verantwortlichen Kindern haben dürften. Olga


Dann sind wir "Helikopter-Großeltern", aber nicht nach der strengen Bedeutung des Begriffs, denn wir haben keinen "schweren Stand" bei unseren Kindern.
Ich verwöhne, kümmere mich - bevormunde sogar meine kleine einjährige Enkelin sandkastensitzend, wie sie am besten ihren Sandkuchen haltbar machen kann.
Auf dem Spielplatz kann ich es nicht mitansehen, wie mein vierjähriger Enkel in schwindelnder Höhe auf dem Klettergerüst seine Spässchen macht und, nein, ich klettere nicht hinterher, sondern schicke im Notfall den Opa nach oben, damit dieser ihn sanft wieder nach unten geleitet.
Seinen Eltern scheinen die waghalsigen Aktionen ihres Sohnes nicht viel auszumachen - sie dulden aber nachsichtig unser Verhalten. Großeltern dürfen das - so meine Schwiegertochter.
Gruß Mane

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olga64
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 25.08.2016, 13:45:37
Meine Anmerkung, Grosseltern hätten womöglich einen schweren Stand bei ihren Kindern (den ERziehungsberechtigten für die Enkel), meinte ich dergestalt, dass sie nicht miterziehen sollen.Oft fanden die eigenen Kinder den Erziehungsstil der heutigen Grosseltern auch nicht optimal und wollen nicht, dass dieser nun auf Enkel übertragen wird oder im anderen Extrem die totale Verwöhnung folgt.
Mein Freund ist auch begeisterter Grossvater seiner beiden männlichen Enkel. Er unternimmt viel mit ihnen (so im Männerbund), auch deshalb, weil er weiss, wie rasch diese Zeit vorbei sein wird, wenn sich die Enkel-Jungs naturgemäss ihrem eigenen Leben und ihrem eigenen Kreis zuwenden und der Opa und die Oma keine so grosse Rolle mehr erfüllen.

Ich habe die Beiträge zu den Helikopter-Eltern nachgelesen und möchte anmerken, dass wir aber auch das andere "Extrem" haben: die vielen Eltern, die zwar Kinder in die Welt setzen, dann aber kein grosses Interesse mehr daran haben, sie begleitend ins Erwachsenenleben zu führen. DAs sollen dann aus deren Sichtweise "der Staat", "die Schule/Lehrer", bzw. im Ernstfall ORganisationen wie die Arche machen, wo Kinder dann erstmals Frühstück, Hausaufgabenbetreuung und Zuwendung erhalten. Das erschüttert mich mehr als Helikopter-Eltern, deren Grenzen schon recht bald von den Kindern aufgezeichnet werden, wenn diese den "Rotorflügeln" aus dem Wege gehen. Olga
Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 25.08.2016, 14:17:48
Das denke ich schon die ganze Zeit, seit ich hier mitlese.
Besser ein bisschen zu viel des Guten als zu wenig!
Auch wenn ich selber keine Helikoptermutter war und vieles übertrieben finde, was heute gemacht wird: Ich finde es andererseits toll, wie bewusst sich Eltern heute Gedanken um das Wohlergehen ihrer Sprösslinge machen. Sie schießen dabei manchmal vielleicht über das Ziel hinaus, aber sie sorgen für sie und kümmern sich und fördern sie, so weit es geht.

Viel schlimmer sind Vernachlässigungen oder gar Gewalt gegen Kinder, die es immer noch in viel zu großer Anzahl gibt.
Ich bin ja erst seit fünf Monaten Oma, und ich sehe, wie hier auch alles getan wird, um diesem Kind in jeder Weise gerecht zu werden. Mich beruhigt das außerordentlich, ich bin sehr erleichtert, dass ich mir keine Sorgen manchen muss um dieses Kind. Es würde mich unglaublich belasten, wenn ich mitkiegen würde, dass dieses wertvolle Geschöpf in irgend einer Weise vernachlässigt oder schlecht behandelt wird.

Deshalb: Alles nimmt seinen Lauf, die heutigen Eltern machen es nicht schlechter, sondern oft besser als die früheren Eltern. Da gab es z. B. das absolute Dikat, dass Säuglinge nur alle vier Stunden gefüttert werden dürfen. Viele wurden dann aber nicht genügend satt, weil auch nachts nicht gefüttert wurde, die Mutter ließ ihr Kind dann lieber stundenlang schreien. Gut, dass diese Zeiten vorbei sind.
Lieber etwas übertriebene Fürsorge als zu wenig!
ehemaligesMitglied48
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf olga64 vom 25.08.2016, 14:17:48
Soso, das andere Extrem...war zwar nicht Thema, aber sei es drum. Wenn Kiner heute in einer Ganztagsschule sind, so sind sie den größten Teil des Tages ohne ihre Eltern und deren Einfluss auf die Erziehung.
Ich fände es besser, wenn Lehrer nicht nur einen Bildungsauftrag (das vermitteln von Stoff), sondern auch einen Erziehungsauftrag hätten.
Da geht es mir nicht darum die Kinder in eine bestimmte politische Richtung zu drängen, sondern einfach Dinge wie Diebstahl,Lügen oder das Verhalten anderen gegenüber zu werten.Aber ich vermute mal, das gegen solche nützliche Dinge viele Eltern protestieren würden.
Das Kinder vernachlässigt werden von ihren Eltern ist leider eine Tatsache, die ich auch verurteile.
Deinem Freund kann ich nur gratulieren zu seiner Einstellung und seinen Möglichkeiten.Er hat sicher recht mit seiner Haltung.
Helikoptereltern finde ich persönlich nervig und wenig hilfreich für die Entwicklung der Kinder.

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ehemaligesMitglied48
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.08.2016, 16:23:44
Klar,die meinen es nur gut....wie fängt das "gut meinen" an`?
Natürlich will man das Beste für den Zwerg...also Babygebärdensprache...Angeblich fördert das die Entwicklung und stärkt die Eltern-Kind-Beziehung.
Weiter gehst mir Babyyoga..auch das natürlich suuuuperwichtig...
Ja und Babyschwimmen...und und und...
Später dann schwimmen...im warmen Wasser am besten in einer Therme im Salzwasser...klar schwimmt der Zwerg...aber er konnte leider kein "Seepferdchen" machen, weil an dem Tag sein Reitlehrgang anfing....
Die Eltern kutschieren ihn von einer Ecke auf die andere...natürlich sind sie selbst dadurch gestresst...der Kleine hat Angst vor dunklen Räumen und bekommt regelmässig Tobsuchtsanfälle die die Eltern akzeptieren...nun lügt er auch noch ein bissel und schwimmt nicht im See( ist ja kein Salz drin und auch keine 32 Grad C).
Nun kommt er in die Schule...nach dem Probeunterricht hat ihn die Lehrerin abgelehnt....kein Problem...die Eltern kümmern sich..suchen eine "bessere Schule"...sie meine es ja gut...der Motor des Helikopters steht nicht still.
ehemaligesMitglied29
ehemaligesMitglied29
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 25.08.2016, 20:10:18
dion,

Schwarzmalerei nützt auch nichts. Es wird immer Extreme in der Erziehung geben - wieso regt dich das so auf?
Elmos
Elmos
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Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 25.08.2016, 20:10:18
Weisst du Dion,

ich glaube, dir fehlt hier ein wenig die "Nähe". Also zu solchen Eltern, die du "Helikoptereltern" nennst, die aber in meinen Augen sehr häufig einfach nur Eltern sind, die sich für ihre Kinder interessieren und stark machen.

Ich kann mich mal outen - ich würde mit Sicherheit sehr gut in dein "Helikopterelternbild" passen, wenn ich so drüber nachdenke. Ein Kind einen Tag lang ohne Essen rumlaufen zu lassen, das grenzt für mich tatsächlich an Körperverletzung, und auch als meine Kinder in der Oberstufe waren (bzw. mein Sohn, die Oberstufenschule meiner Tochter war nah genug an unserem Heim um sich zwischendurch zu Hause etwas zu essen zu holen) hab ich ihnen die Brote für den Tag geschmiert und zudem (mit) darauf geachtet, dass sie immer etwas Geld in der Tasche hatten, damit sie im Notfall "nachkaufen" konnnten.

Meine Kinder gingen schon als "Krippenkinder" in einen "Eltern-Initiativ-Kinderladen" in dem tatsächlich sowohl die regelmässige Anwesenheit als auch die Initiative der Eltern gewünscht war, und so kannte ich in der Tat nicht nur die Freunde meiner Kinder sondern auch die Eltern der Freunde meiner Kinder (und ihre Berufe). Anschliessend gingen sie in eine Privatschule, die wir uns zugegebenermassen eigentlich gar nicht leisten konnten, aber die Vorstellung die Kinder in eine dieser staatlichen Untertanenfabriken zu schicken war mir absolut zuwieder. Und jetzt - werde ich meine Tochter (die gar nicht mehr hier wohnt) am Dienstag zum Flughafen bringen, wo sie in ein 4wöchiges Praktikum in China startet (übrigens durch ihre Oma vermittelt) und dafür doch tatsächlich einen ganzen Urlaubstag "vergeuden". So "helikoptere" ich nach deiner Definition ja immer noch herum. Für mich bedeutet das einfach: meine Kinder können sich immer auf mich verlassen; so habe ich das zu Hause auch erlebt, mein Vater hat mit mir zusammen meine erste Studentenwohnung gesucht, mich dorthin gebracht und mir eine Waschmaschine und sonstige Einrichtung organisiert - obwohl ich da schon verheiratet war. Und? Ich glaube ich bin dennoch nicht depressiv geworden, finde mich ganz gut im Leben zurecht - versuche aber das einfach weiterzugeben, was ich an "Familienzusammenhalt" erfahren habe seit ich ein Kind war.

Wirkliche "Helikoptereltern" sind tatsächlich ein Problem für ihre Kinder. Aber ich glaube, du stellst hier sich kümmernde Eltern mit ebensolchen auf eine Stufe. Das scheint mir so nicht richtig. Denn dass man sich kümmern sollte, das steht für mich ausser Frage.
Und zum Abschluss noch etwas provokant: als Biologin sehe ich das so: die erfolgreiche Reproduktion ist der einzige Sinn den man auf dieser Erde hat. Von daher ist etwas Mühe dahineinzustecken vollkommen "normal"...

Liebe Grüße
Andrea
Re: Stop für Helikoptereltern !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 25.08.2016, 20:10:18
Deine Beiträge sind reine Polemik. Ich werde hier nicht mehr dazu Stellung nehmen, das tue ich nur noch, wenn es Sinn macht und ein gewisses Niveau nicht unterschreitet.
Du verstehst?

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