Soziales Sollen Begüterte vor sozial Benachteiligte geschützt werden?

Hallo,

In den USA ist es an der Tagesordnung und demnächst bei uns auch!
Gated Communities ermöglichen wohlhabenden Menschen ein geschütztes Leben
- hinterm Zaun. Zwölf Kameras überwachen das Gelände der Arcadia in
Potsdam. Es lebt sich nicht nur sicher, sondern auch bequem hinter dem
Eisenzaun...

Was haltet Ihr von dieser Wohnidee?

Viele GRüße
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arno

Mir ist das sowas von schnurz-piepe wie sich "Begüterte" ihr Leben vorstellen. Übrigens gibt es schon seit eh und je abgezäunte, uneinsehbare, bewachte Parkgrundstücke nicht nur in D. Was soll der Thread? Eine neue Neiddebatte anfangen?
Viel Spaß - ich weiß, wer sich ganz bestimmt daran beteiligen wird
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baerliner

Dazu braucht es keine besondere Idee im Stil von "Schöner Wohnen" oder "Beschützte Werkstätten". Das kommt von alleine, sobald die sozialen Unterschiede groß genug sind. Und die Amis haben es vermutlich auch nicht erfunden. Ich kenne es von Mexico Stadt. Da ist es überlebensnotwendig, wenn jemand dort nicht dauernd sein Haus im ausgeräumten Zustand antreffen will, wenn er nach Hause kommt.

Begütert ist relativ. Ein Europäer, der dort arbeitet, steht gleich da wie in einer europäischen Stadt mit diesem Job. Aber drum herum gibt es halt viel blankes Elend.

Ich lese gerade in dem link, die Amis haben es offenbar vor 100 Jahren erfunden. Also gut, seis's drum.
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silhouette

Prenzlauer Gärten

arno,

ich hab schon vor ein halben jahr darüber geschrieben.
freunde von uns wohnen dort.
ebenfalls gated area, mit pförtner.
so neu ist es also nicht.

Du kommst hier nicht rein! Deutschlands Metropolen droht die soziale Spaltung in schöne Viertel nur für Reiche - und Vorstädte für Arme. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt der Stadtforscher Hartmut Häußermann, wie dieser Riss zu kitten ist - und warum Busse dafür wichtiger sind als Beton.

ganze artikel:

Du kommst hier nicht rein!
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eleonore

Ich habe diese "geschützten Wohnanlagen" erstmals in Kalifornien kennengelernt und
ebenfalls in Doha/Kathar und das vor rund zehn Jahren. Abends wurden wie im Mittelalter
die Tore verschlossen und sogenannte "Wächter" patrouillierten durch das Gelände.
Mir kam das recht abartig vor - nun hält diese "Lebensform" auch Einzug in Deutschland.

Medea

Ich habe vor 25 Jahren schon mal in solch einer Wohnanlage in Caracas bei einem Freund gewohnt, da gab es sogar Betonbunker mit Schießscharten und Wächtern mit MPs an den Eingängen. Bei der Kriminalität dort, ist so etwas leider notwendig, wenn man überleben will.
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frank

Hallo Arno,

jeder hat das Recht, sein Eigentum zu schützen. Aber es darf nicht sein, daß Du sozial Benachteiligte mit Kriminellen gleichsetzt. Kriminelle gibt es auch bei den "Begüterten"!

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adam

Der Unterschied zwischen kleinen und grossen Ganoven?

Die grossen richten mit der grossen Kelle an!

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schorsch

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten mit Paranoia umzugehen. Vielleicht ist das eine der Möglichkeiten.
Ich denke, da werden finanziell Schwache (ich weigere mich den Begriff sozial Schwache zu benutzen) unter Generalverdacht gestellt.
Professor Rolfes weist auf das Nichtvorhandensein einer Bedrohung, vor allen Dingen einer generellen Bedrohung, viel zu wenig hin. Seinen Beitrag finde ich eher lasch.
Wenn er sagt, dass damit der größte Teil der Bevölkerung ausgegrenzt wird, ist das richtig. Die andere Seite:
Ein kleiner Bevölkerungsteil sperrt sich selber ein.
Wie auch immer es ist, es verstärkt den Kampf arm gegen reich und lenkt von der Politik ab. Der Kampf findet innerhalb der Bevölkerung statt und die Politiker haben ihre Ruhe. Es werden Feindbilder aufgebaut und der wirklich Feind nicht erkannt.
Ich denke, das ist so gewollt, um politische Ziele besser und ungestörter durchsetzen zu können.

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rotpoetin

Hi Eleonore!


Habe ich durchgelesen, muss ich zugeben dass es für mich eine Neuigkeit ist. Diese Weiße moderne Blöcke für Reichen ist nicht meine Welt, möchte ich in keinem Fall da wohnen, auch wenn ich das Kapital dafür hätte.
In Madeira hat die Regierung das schon gemacht, die Armen wohnen mit Sozialgeld in die Gebiete für die Reichen, also in ganz moderne Siedlungen, gemischt, und bauen gerade die neue Siedlungen für eine gemischte Bevölkerung.
Schon ersten Tag habe ich festgestellt, das dort herrscht ein Sozialismus mit Kapitalismus gepaart.

Wo sind die Zeiten wen Karinthy Frigyes so begeistert schrieb über Berlin? Seine Reportage
Über Berlin ist meine Lieblings Reportage.

In Prenzlauer Berg die schöne und renovierte Wohnungen haben die Reichen aus Westdeutschland abgekauft, die schwachen müssen langsam weg am Rande der Stadt, bei einem
Protest Bewegung waren nur ausgelacht.
Traurig, traurig.

Nasti