Soziales Ruhestand: ist das " dunkle Loch" unvermeidlich???
Hallo in die Runde - ich möchte mit diesem neuen Thema mal einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch darüber in Gang setzen, wie Ihr den Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand erlebt habt. Ich hab erstaunlicher Weise im Forum nichts zum diesem Thema gefunden, vielleicht aber auch übersehen??
Um nicht missverstanden zu werden: Mir geht es nicht um Lebenshilfe, Ratschläge oder Trost. Mich interessiert einfach, ob Ihr auch ähnliche Erfahrungen mit dem "neuen, ungewohnten Leben danach" gemacht habt und was dann daraus folgte.
Ich hab mich sehr intensiv schon ein Jahr vor dem Ruhestand damit auseinandergesetzt, was dann wird, sein könnte, sein sollte. Und dachte, dann kann mich nichts mehr überraschen. Ich plante, erstmal die viele schöne freie Zeit zu genießen, dieses und jenes dann mal anzufangen und allmählich eine neue Struktur zu finden, quasi automatisch.
Hat aber nicht wirklich funktioniert: Nach einer Phase, in der ich jedem, der mich fragte, mit Fug und Recht bestätigen konnte "Es stimmt, Rentner haben nie Zeit!!!" kommt allmählich leise der Blues durch die Hintertür - es gibt immer wieder (und nach meinem Geschmack zu oft) Tage, an denen ich praktisch nichts mache, als im Internet zu surfen.
Tja, so viel zum Thema "Ich bin auf den Ruhestand richtig gut vorbereitet"
Ich wüsste vieles, was zu tun wäre:
ganz bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten, mehr Sport auf jeden Fall , vielleicht ein Hund oder eine Katze (aber das kollidiert dann ja mit dem Wunsch, mehr zu reisen), diesen oder jenen Kurs an der VHS oder der Uni - und je mehr ich über all die vielen Möglichkeiten nachdenke, desto weniger kriege ich die Kurve, endlich mal damit anzufangen.
Ist das normal? Kennt Ihr das auch?? Wie schafft man sich eine neue Struktur, ohne gleich wieder in zeitliche Abhängigkeiten zu ruschen, die man nach all diesen Berufsjahren nicht mehr haben will?
Ich würde mich freuen, wenn es zu all dem hier einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch geben könnte!
Herzliche Grüße,
Emma
Um nicht missverstanden zu werden: Mir geht es nicht um Lebenshilfe, Ratschläge oder Trost. Mich interessiert einfach, ob Ihr auch ähnliche Erfahrungen mit dem "neuen, ungewohnten Leben danach" gemacht habt und was dann daraus folgte.
Ich hab mich sehr intensiv schon ein Jahr vor dem Ruhestand damit auseinandergesetzt, was dann wird, sein könnte, sein sollte. Und dachte, dann kann mich nichts mehr überraschen. Ich plante, erstmal die viele schöne freie Zeit zu genießen, dieses und jenes dann mal anzufangen und allmählich eine neue Struktur zu finden, quasi automatisch.
Hat aber nicht wirklich funktioniert: Nach einer Phase, in der ich jedem, der mich fragte, mit Fug und Recht bestätigen konnte "Es stimmt, Rentner haben nie Zeit!!!" kommt allmählich leise der Blues durch die Hintertür - es gibt immer wieder (und nach meinem Geschmack zu oft) Tage, an denen ich praktisch nichts mache, als im Internet zu surfen.
Tja, so viel zum Thema "Ich bin auf den Ruhestand richtig gut vorbereitet"
Ich wüsste vieles, was zu tun wäre:
ganz bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten, mehr Sport auf jeden Fall , vielleicht ein Hund oder eine Katze (aber das kollidiert dann ja mit dem Wunsch, mehr zu reisen), diesen oder jenen Kurs an der VHS oder der Uni - und je mehr ich über all die vielen Möglichkeiten nachdenke, desto weniger kriege ich die Kurve, endlich mal damit anzufangen.
Ist das normal? Kennt Ihr das auch?? Wie schafft man sich eine neue Struktur, ohne gleich wieder in zeitliche Abhängigkeiten zu ruschen, die man nach all diesen Berufsjahren nicht mehr haben will?
Ich würde mich freuen, wenn es zu all dem hier einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch geben könnte!
Herzliche Grüße,
Emma
Hallo Emmalotta,
ein dunkles Loch – nein, das muss nicht sein und ist bei mir auch nicht so.
Es genügt nicht, sich schon vor dem Ruhestand gedanklich damit zu beschäftigen, was man alles tun möchte, wenn die Zeit dann endlich da ist.
Ich habe schon ein Jahr vorher eine bezahlte Teilzeitbeschäftigung im sozialen Bereich angenommen. So ging alles fließend ineinander über. Es war zwar in diesem Jahr sehr anstrengend zwei Jobs zu machen, aber heute bin ich froh darüber.
Außerdem habe ich schon immer Freundschaften und Kontakte gut gepflegt, so dass ich nicht alleine sein muss, wenn ich es nicht will.
Ich kann von mir sagen, ich fühle mich rundum wohl und Langeweile kommt eigentlich nie auf.
Myrja
ein dunkles Loch – nein, das muss nicht sein und ist bei mir auch nicht so.
Es genügt nicht, sich schon vor dem Ruhestand gedanklich damit zu beschäftigen, was man alles tun möchte, wenn die Zeit dann endlich da ist.
Ich habe schon ein Jahr vorher eine bezahlte Teilzeitbeschäftigung im sozialen Bereich angenommen. So ging alles fließend ineinander über. Es war zwar in diesem Jahr sehr anstrengend zwei Jobs zu machen, aber heute bin ich froh darüber.
Außerdem habe ich schon immer Freundschaften und Kontakte gut gepflegt, so dass ich nicht alleine sein muss, wenn ich es nicht will.
Ich kann von mir sagen, ich fühle mich rundum wohl und Langeweile kommt eigentlich nie auf.
Myrja
Hallo Emma,
das ist ein Thema, was mich auch heute noch beschäftigt. Vor 2 Jahren ging ich in den Vorruhestand und genoss es erstmal mit lange schlafen, da sonst um 5.15 Uhr der Wecker klingelte, 1 1/2 Std. Fahrt zur Arbeit und 4 Std. Bürodienst. Da war ich erst mal froh nicht mehr so früh aufstehen zu müssen. Nun, da ich in Rente bin, habe ich meinen Tag immer noch nicht richtig strukturiert. Ob es mir noch gelingt? Ich wollte gerne ehrenamtlich tätig werden, aber da waren schon die Pöstchen alle vergeben. Mein guter Wille einmal wöchentlich schwimmen zu gehen ist auch dahin, da sich herausstellte, immer wenn ich dort war, war das Schwimmbad dermaßen voll, dass ein zügiges schwimmen nicht möglich war.
Das soziale Umfeld hat sich vergrößert, da mein Partner und ich nun regelmäßig zu den Seniorennachmittagen gehen und dadurch auch einige schöne Reisen unternommen haben.
Auch habe ich mein Hobby, das malen wieder aufgenommen. Allerdings ist es im Moment schwierig die Bilder auf den Freizeit- und Handwerkermärkten an den Mann/die Frau zu bekommen.
So sieht nun mein Alltag aus. Mal gibt es einen Termin nach den anderen und dann wieder ist Müßiggang angesagt. Aber dann sind wir auf unserem Campingplatz und betätigen uns dort.
Mit herzlichen Grüßen von Hera
das ist ein Thema, was mich auch heute noch beschäftigt. Vor 2 Jahren ging ich in den Vorruhestand und genoss es erstmal mit lange schlafen, da sonst um 5.15 Uhr der Wecker klingelte, 1 1/2 Std. Fahrt zur Arbeit und 4 Std. Bürodienst. Da war ich erst mal froh nicht mehr so früh aufstehen zu müssen. Nun, da ich in Rente bin, habe ich meinen Tag immer noch nicht richtig strukturiert. Ob es mir noch gelingt? Ich wollte gerne ehrenamtlich tätig werden, aber da waren schon die Pöstchen alle vergeben. Mein guter Wille einmal wöchentlich schwimmen zu gehen ist auch dahin, da sich herausstellte, immer wenn ich dort war, war das Schwimmbad dermaßen voll, dass ein zügiges schwimmen nicht möglich war.
Das soziale Umfeld hat sich vergrößert, da mein Partner und ich nun regelmäßig zu den Seniorennachmittagen gehen und dadurch auch einige schöne Reisen unternommen haben.
Auch habe ich mein Hobby, das malen wieder aufgenommen. Allerdings ist es im Moment schwierig die Bilder auf den Freizeit- und Handwerkermärkten an den Mann/die Frau zu bekommen.
So sieht nun mein Alltag aus. Mal gibt es einen Termin nach den anderen und dann wieder ist Müßiggang angesagt. Aber dann sind wir auf unserem Campingplatz und betätigen uns dort.
Mit herzlichen Grüßen von Hera
..weißt du Emma,
ich habe nichts geplant.
Durch meinen Wegzug und der Aufgabe meiner Tätigkeit (damals war ich 57) habe ich gedacht, nun ich lasse es auf mich drauf zukommen. Ich bin dann mit 60 vorzeitig in Rente gegangen.
Ich habe mein ganzes Leben überwiegend Vollzeit gearbeitet und dachte, ich suche mir ggf. einen ruhigen Job, Teilzeit.
Ich war es nur gewohnt, dass man am WE oder im Urlaub gemeinsam und ausgiebig Frühstückt und zu Mittag isst.
Plötzlich ging es, ich fand meine neue Umgebung toll, keinen Stress und keine Hektik. Finanziell musste ich mir keine Arbeit suchen, also tat ich es auch nicht mehr.
Mein neuer Partner hat auch sein Betätigungsfeld im Haus, so dass wir uns den Tag gemeinsam sehr gut gestalten können.
Jeder hat die Möglichkeit sich zurückzuziehen.
Ich habe mir nach und nach Hobbys gesucht bzw. mache jetzt Dinge, wofür mir immer die Zeit gefehlt hat.
Mit dem PC hatte ich schon immer mehr als der „Normalverbraucher“ zu tun und so habe ich mir auch da Betätigungsmöglichkeiten gesucht und sie gefunden.
Es ist auch nicht sinnlos, wenn man im Internet surft, meistens lernt man dabei etwas.
Wir reisen sehr viel und allein die Informationen über das Reiseziel und die Sehenswürdigkeiten benötigen viel Zeit.
Und, ich gönne mir auch Momente, wo ich faulenze und nichts mache.
Im Sommer, einfach auf der Liege die Natur rundherum genießen. Jetzt im Winter (ich bin Frühaufsteher und wir frühstücken in aller Regel morgens schon um 6.00 Uhr) schlafe ich auch mal länger, habe keine Lust so früh aufzustehen.
Ich genieße echt das Rentnerdasein und empfinde es als eine große Errungenschaft, dass man ab einem bestimmten Alter sich etwas mehr Ruhe gönnen darf und kann.
Ich bin rundherum glücklich und bin sehr dankbar dafür.
Natürlich, empfinde ich meinen „Zustand“ nicht als Normalzustand, denn gerade bei Frauen ist es sehr oft, dass sie allein sind und sich mit der noch zusätzlichen Situation auch noch zurecht finden müssen.
Ich weiß genau, dass wenn ich noch allein wäre, mein jetziges Leben bei weitem nicht so wunderbar wäre.
Doch das hängt von jedem selbst ab, da kann man nur von sich selbst schreiben, Ratschläge sind da oft nicht so passend.
..nette Grüße Brigitte
ich habe nichts geplant.
Durch meinen Wegzug und der Aufgabe meiner Tätigkeit (damals war ich 57) habe ich gedacht, nun ich lasse es auf mich drauf zukommen. Ich bin dann mit 60 vorzeitig in Rente gegangen.
Ich habe mein ganzes Leben überwiegend Vollzeit gearbeitet und dachte, ich suche mir ggf. einen ruhigen Job, Teilzeit.
Ich war es nur gewohnt, dass man am WE oder im Urlaub gemeinsam und ausgiebig Frühstückt und zu Mittag isst.
Plötzlich ging es, ich fand meine neue Umgebung toll, keinen Stress und keine Hektik. Finanziell musste ich mir keine Arbeit suchen, also tat ich es auch nicht mehr.
Mein neuer Partner hat auch sein Betätigungsfeld im Haus, so dass wir uns den Tag gemeinsam sehr gut gestalten können.
Jeder hat die Möglichkeit sich zurückzuziehen.
Ich habe mir nach und nach Hobbys gesucht bzw. mache jetzt Dinge, wofür mir immer die Zeit gefehlt hat.
Mit dem PC hatte ich schon immer mehr als der „Normalverbraucher“ zu tun und so habe ich mir auch da Betätigungsmöglichkeiten gesucht und sie gefunden.
Es ist auch nicht sinnlos, wenn man im Internet surft, meistens lernt man dabei etwas.
Wir reisen sehr viel und allein die Informationen über das Reiseziel und die Sehenswürdigkeiten benötigen viel Zeit.
Und, ich gönne mir auch Momente, wo ich faulenze und nichts mache.
Im Sommer, einfach auf der Liege die Natur rundherum genießen. Jetzt im Winter (ich bin Frühaufsteher und wir frühstücken in aller Regel morgens schon um 6.00 Uhr) schlafe ich auch mal länger, habe keine Lust so früh aufzustehen.
Ich genieße echt das Rentnerdasein und empfinde es als eine große Errungenschaft, dass man ab einem bestimmten Alter sich etwas mehr Ruhe gönnen darf und kann.
Ich bin rundherum glücklich und bin sehr dankbar dafür.
Natürlich, empfinde ich meinen „Zustand“ nicht als Normalzustand, denn gerade bei Frauen ist es sehr oft, dass sie allein sind und sich mit der noch zusätzlichen Situation auch noch zurecht finden müssen.
Ich weiß genau, dass wenn ich noch allein wäre, mein jetziges Leben bei weitem nicht so wunderbar wäre.
Doch das hängt von jedem selbst ab, da kann man nur von sich selbst schreiben, Ratschläge sind da oft nicht so passend.
..nette Grüße Brigitte
Ich hab mich sehr intensiv schon ein Jahr vor dem Ruhestand damit auseinandergesetzt, was dann wird, sein könnte, sein sollte. Und dachte, dann kann mich nichts mehr überraschen. Ich plante, erstmal die viele schöne freie Zeit zu genießen, dieses und jenes dann mal anzufangen und allmählich eine neue Struktur zu finden, quasi automatisch.
ich hatte mich schon viel länger auf das Rentnerdasein vorbereitet und ich freute mich darauf. Vorbild waren meine Eltern, die noch leben und bis ins inzwischen sehr hohe Alter fit und total unternehmungslustig waren. Mein Vater ging mit 80Jahren noch Bergwandern - mit Führer dann allerdings, aber immerhin.
Ich habe in meinem Leben viel von der Welt gesehen, nicht als Neckermann Touristin, sondern sehr oft beruflich oder weil freundschaftliche Beziehungen vorhanden waren. Einmal rund um den Globus war es zumindest.
Deshalb wollte ich mir meine wunderschöne heimatliche Gegend erwandern. Gesellschaft hätte ich gehabt.
Für Museen alle Zeit haben und meinen etwas vernachlässigten literarischen Zirkel pflegen. Ach und noch vieles mehr.
Aber, noch als ich fest im Berufleben involviert war und hier sagen konnte "geschafft" da machte es rumms und eine Krankheit zerstörte meine Zukunftspläne.
Es war jetzt schon ein Kampf bis ich mich in diesem Leben eingerichtet habe, mit vielen Up and Downs.
Aber komischerweise machte mich diese Erfahrung auch stärker, ich vermeide immer mehr das Wörtchen "ich" und war noch nie so neugierig auf das Leben. (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht zu abgehoben wirke)
Ich steh immer noch (verflixt nochmal) um 4Uhr auf ohne Wecker, den ich mit Recht ins Eck pfeffern dürfte.
Langweilig ist mir nie - aber es ist alles so anders.
interessantes Thema, emmalotta
Hallo,
ich kenne diesen Zustand sehr gut, denn meine größte Angst war, von heute auf morgen ohne Aufgabe, ohne Struktur, dazustehen. Gemeinsam mit meinem Mann das Alter zu erleben ist mir nicht vergönnt, da hat uns das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht. So habe ich auch lange vorher nach einer ehrenamtlichen Aufgabe gesucht, meine wichtigste Erfahrung bei den meisten "Angeboten" war "DAS möchte ich nicht machen". Es gab allerdings auch viel Interessantes und so habe ich auch was gefunden, es hat jedoch etwas gedauert, weil ich ja erst gar nicht wusste, was ich eigentlich gerne tue (und was tun, was ich nicht mag, das wollte ich auf keinen Fall). Aber ich wollte mich nur an einem Tag in der Woche festlegen und mir ansonsten die Freiheit lassen. Ich bin selber überrascht, wie sehr ich es genieße, hatte meine Kontakte etwas vernachlässigt und kann das jetzt wieder pflegen, kann in aller Ruhe auch mal wieder was Anspruchsvolles lesen, hab einfach viel mehr Zeit und viel mehr Ruhe für alles, nicht zuletzt kann ich auch in aller Ruhe lange Briefe schreiben, wofür mir vorher einfach die Geduld gefehlt hat Das ist mir aber erst so nach und nach klar geworden. Natürlich bleibt der Blues nicht aus, es gibt ja keine Wunder. Und ich fühle mich auch noch nicht so ganz im neuen Zustand angekommen. Aber so nach und nach kommen Sachen, für die ich vorher nie Zeit hatte. Ich singe in einem Chor, organisiere dort ein wenig, kann auch mal am Vormittag zum Sport gehen (zumindest bei uns in der Nähe gibt es da einige Angebote) und kann es mir auch leisten, bei schönem Wetter spontan mit einer Freundin zu einer Wanderung aufzubrechen. Noch fühlt sich alles wie unerhörter Luxus an. Aber es ist mein Leben und allmählich kann ich es auch ohne schlechtes Gewissen genießen. Noch was zu den Ehrenämtern: in vielen Städten gibt es einmal im Jahr eine Art "Messe" für Freiwillige oder einen Treffpunkt Ehrenamt, wo man ganz unterschiedliche Möglichkeiten kennenlernen kann, da findet man viel leichter was, das zu einem passt.
Ich glaube, man braucht für sich selber einfach ein bisschen Geduld. Und auch, dass man sich selber "erlaubt", auch mal vorübergehend tatsächlich in ein Loch zu fallen.
Eines kann ich dir sagen: du bist nicht alleine mit diesem Thema! Und ich denke insgeheim, wer sich die gewonnene Zeit mit ehrenamtlichen Aufgaben, Kursen und Verpflichtungen vollkommen zupflastert, der traut sich einfach nicht, sich der neuen Lebenssituation zu stellen.
Mary-Lou
ich kenne diesen Zustand sehr gut, denn meine größte Angst war, von heute auf morgen ohne Aufgabe, ohne Struktur, dazustehen. Gemeinsam mit meinem Mann das Alter zu erleben ist mir nicht vergönnt, da hat uns das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht. So habe ich auch lange vorher nach einer ehrenamtlichen Aufgabe gesucht, meine wichtigste Erfahrung bei den meisten "Angeboten" war "DAS möchte ich nicht machen". Es gab allerdings auch viel Interessantes und so habe ich auch was gefunden, es hat jedoch etwas gedauert, weil ich ja erst gar nicht wusste, was ich eigentlich gerne tue (und was tun, was ich nicht mag, das wollte ich auf keinen Fall). Aber ich wollte mich nur an einem Tag in der Woche festlegen und mir ansonsten die Freiheit lassen. Ich bin selber überrascht, wie sehr ich es genieße, hatte meine Kontakte etwas vernachlässigt und kann das jetzt wieder pflegen, kann in aller Ruhe auch mal wieder was Anspruchsvolles lesen, hab einfach viel mehr Zeit und viel mehr Ruhe für alles, nicht zuletzt kann ich auch in aller Ruhe lange Briefe schreiben, wofür mir vorher einfach die Geduld gefehlt hat Das ist mir aber erst so nach und nach klar geworden. Natürlich bleibt der Blues nicht aus, es gibt ja keine Wunder. Und ich fühle mich auch noch nicht so ganz im neuen Zustand angekommen. Aber so nach und nach kommen Sachen, für die ich vorher nie Zeit hatte. Ich singe in einem Chor, organisiere dort ein wenig, kann auch mal am Vormittag zum Sport gehen (zumindest bei uns in der Nähe gibt es da einige Angebote) und kann es mir auch leisten, bei schönem Wetter spontan mit einer Freundin zu einer Wanderung aufzubrechen. Noch fühlt sich alles wie unerhörter Luxus an. Aber es ist mein Leben und allmählich kann ich es auch ohne schlechtes Gewissen genießen. Noch was zu den Ehrenämtern: in vielen Städten gibt es einmal im Jahr eine Art "Messe" für Freiwillige oder einen Treffpunkt Ehrenamt, wo man ganz unterschiedliche Möglichkeiten kennenlernen kann, da findet man viel leichter was, das zu einem passt.
Ich glaube, man braucht für sich selber einfach ein bisschen Geduld. Und auch, dass man sich selber "erlaubt", auch mal vorübergehend tatsächlich in ein Loch zu fallen.
Eines kann ich dir sagen: du bist nicht alleine mit diesem Thema! Und ich denke insgeheim, wer sich die gewonnene Zeit mit ehrenamtlichen Aufgaben, Kursen und Verpflichtungen vollkommen zupflastert, der traut sich einfach nicht, sich der neuen Lebenssituation zu stellen.
Mary-Lou
Hallo, liebe Ruheständler
ich bin seit acht Jahren in diesem. Auch ich habe diesen sehr bewusst geplant. Ich hatte mich entschlossen, dass ich das, was ich kann weitermachen will, mit dem Unterschied, dass ich jetzt Honorar bekomme und nein sagen kann. Vielleicht bin ich durch meinen Beruf privilegiert, aber mein Vorbild war ein befreundeter Psychologe, der fast zeitgleich in den Ruhestand ging. Der riet mir: "Mach das weiter was du kannst und was dir Freude macht." Und das habe ich getan.
Im ersten Jahr habe ich viele Termine eingeplant, weil ich mir dachte, dass es die schwierigste Zeit sein würde. Und in den Folgejahren hat sich das so gefügt, dass ich auch nein sagen musste (und wollte) Der PC spielt insofern eine Rolle, denn ich habe über das "Babbel" Programm begonnen italienisch zu lernen und mein Englisch aufzufrischen.
Darüber hinaus gehe ich 2-3 mal ins Sportstudio bzw. wenn es schönes Wetter ist zum Joggen/Walken.
Montags sind meine drei Enkel zu betreuen - ein Loch, gar ein schwarzes Loch, habe ich nicht erlebt.
ich bin seit acht Jahren in diesem. Auch ich habe diesen sehr bewusst geplant. Ich hatte mich entschlossen, dass ich das, was ich kann weitermachen will, mit dem Unterschied, dass ich jetzt Honorar bekomme und nein sagen kann. Vielleicht bin ich durch meinen Beruf privilegiert, aber mein Vorbild war ein befreundeter Psychologe, der fast zeitgleich in den Ruhestand ging. Der riet mir: "Mach das weiter was du kannst und was dir Freude macht." Und das habe ich getan.
Im ersten Jahr habe ich viele Termine eingeplant, weil ich mir dachte, dass es die schwierigste Zeit sein würde. Und in den Folgejahren hat sich das so gefügt, dass ich auch nein sagen musste (und wollte) Der PC spielt insofern eine Rolle, denn ich habe über das "Babbel" Programm begonnen italienisch zu lernen und mein Englisch aufzufrischen.
Darüber hinaus gehe ich 2-3 mal ins Sportstudio bzw. wenn es schönes Wetter ist zum Joggen/Walken.
Montags sind meine drei Enkel zu betreuen - ein Loch, gar ein schwarzes Loch, habe ich nicht erlebt.
Ich danke Euch allen für die offenen Worte - und die Denkanstöße, die ihr damit gegeben habt!
Vieles von dem, was Ihr schreibt, ist mir auch durch den Kopf gegangen. Ich möchte unbedingt auch etwas Ehrenamtliches machen - aber nicht alles und jedes. Und auch nicht, weil ich so ein Gutmensch bin, sondern weil ich das Gefühl haben möchte, ein Rädchen in einem wichtigen Ganzen zu sein und nicht nur so vor mich hin zu leben, nur für mich selbst.
Und um es auf den Punkt zu bringen: ich habe jetzt das starke Gefühl, dass dies der letzte Lebensabschnitt ist und damit auch die letzte Chance, dem Leben noch mal eine Wende zu geben oder wenigstens neue Inhalte.
Aber wenn ich Euch richtig verstehe, dann sollte man in eben diesem letzten Lebensabschnitt auch einfach mal die Dinge auf sich zu kommen lassen? Abwarten, was kommt?? Eine Freundin sagte mir in Sachen "neue Aufgaben": wer weiß, vielleicht findet ja auch eine neue Aufgabe dich...
Ich bin bis jetzt auch noch nicht in ein schwarzes Loch gefallen, aber ich hab schon ein bisschen Angst, dass das noch kommt, wenn ich nicht schneller bin und gegensteuere
Deshalb finde ich Eure Erfahrungen sehr spannend!
Vieles von dem, was Ihr schreibt, ist mir auch durch den Kopf gegangen. Ich möchte unbedingt auch etwas Ehrenamtliches machen - aber nicht alles und jedes. Und auch nicht, weil ich so ein Gutmensch bin, sondern weil ich das Gefühl haben möchte, ein Rädchen in einem wichtigen Ganzen zu sein und nicht nur so vor mich hin zu leben, nur für mich selbst.
Und um es auf den Punkt zu bringen: ich habe jetzt das starke Gefühl, dass dies der letzte Lebensabschnitt ist und damit auch die letzte Chance, dem Leben noch mal eine Wende zu geben oder wenigstens neue Inhalte.
Aber wenn ich Euch richtig verstehe, dann sollte man in eben diesem letzten Lebensabschnitt auch einfach mal die Dinge auf sich zu kommen lassen? Abwarten, was kommt?? Eine Freundin sagte mir in Sachen "neue Aufgaben": wer weiß, vielleicht findet ja auch eine neue Aufgabe dich...
Ich bin bis jetzt auch noch nicht in ein schwarzes Loch gefallen, aber ich hab schon ein bisschen Angst, dass das noch kommt, wenn ich nicht schneller bin und gegensteuere
Deshalb finde ich Eure Erfahrungen sehr spannend!
Auch ich möchte zu dem Thema etwas beisteuern...
Auf den Ruhestand vorbereiten, planen...
das wird nichts
der Ruhestand ist nicht planbar
immer ereignet sich etwas, immer kommt etwas dazwischen
und alles läuft ausser Plan
auf Sich zukommen lassen ist das Beste
zumindest war es bei mir so
Ich genoss die erste Zeit der Ruhe, des zu sich kommens..
merkte dann dass vieles was war - nicht mehr zu mir passte
Dann fing ich an jedes Jahr zu reisen,
eine grosse Reise ist immer drin und kleinere
da war ich 2 bis 3 Wochen unterwegs bei einer grossen Reise
Das Schöne daran ist man lernt neue Menschen kennen
manche bleiben und man macht eine weitere Reise gemeinsam
Der Alltag, das muss ich zugeben hat mich nicht ausgefüllt
trotz 4 Enkel
Da war ich froh als mein Exchef mich bat wiederzukommen
und so bin ich wieder im Berufsleben, wenn auch nur 5 Std am Tag, 5 Tage in der Woche
Das füllt mich aus und macht mir weiterhin Freude.
Dieser Beruf hat nichts mit Büro etc zu tun, der fordert mich richtig
als Floristin muss man seine Frau stehen und das allein im Laden...
Sollte es mir mal zu viel werden kann ich jederzeit einen Tag freimachen.
Desweiteren habe ich mich einer Fotogruppe angeschlossen
da machen wir fotoreisen, Fototage wo wir etwas unternehmen,
fotografieren und eine Ausstellung machen, aber auch Fotoausstellungen besuchen
Wettbewerbe ausrichten, Bundesweit, Workshops besuchen, etc etc
Das füllt einen aus...
Ich wünsche allen einen frohen Nikolaustag
Auf den Ruhestand vorbereiten, planen...
das wird nichts
der Ruhestand ist nicht planbar
immer ereignet sich etwas, immer kommt etwas dazwischen
und alles läuft ausser Plan
auf Sich zukommen lassen ist das Beste
zumindest war es bei mir so
Ich genoss die erste Zeit der Ruhe, des zu sich kommens..
merkte dann dass vieles was war - nicht mehr zu mir passte
Dann fing ich an jedes Jahr zu reisen,
eine grosse Reise ist immer drin und kleinere
da war ich 2 bis 3 Wochen unterwegs bei einer grossen Reise
Das Schöne daran ist man lernt neue Menschen kennen
manche bleiben und man macht eine weitere Reise gemeinsam
Der Alltag, das muss ich zugeben hat mich nicht ausgefüllt
trotz 4 Enkel
Da war ich froh als mein Exchef mich bat wiederzukommen
und so bin ich wieder im Berufsleben, wenn auch nur 5 Std am Tag, 5 Tage in der Woche
Das füllt mich aus und macht mir weiterhin Freude.
Dieser Beruf hat nichts mit Büro etc zu tun, der fordert mich richtig
als Floristin muss man seine Frau stehen und das allein im Laden...
Sollte es mir mal zu viel werden kann ich jederzeit einen Tag freimachen.
Desweiteren habe ich mich einer Fotogruppe angeschlossen
da machen wir fotoreisen, Fototage wo wir etwas unternehmen,
fotografieren und eine Ausstellung machen, aber auch Fotoausstellungen besuchen
Wettbewerbe ausrichten, Bundesweit, Workshops besuchen, etc etc
Das füllt einen aus...
Ich wünsche allen einen frohen Nikolaustag
Eins hab ich aus allen Euren Beiträgen gelernt: etwas zu tun, was Spaß und auch noch Sinn macht, ist wichtig im Ruhestand.
Also war ich heute bei Oxfam und hab ziemlich schöne Klamotten hingebracht, die schon ewig meinen Schrank verstopften (sinnvoll, nicht nur für mich, sondern auch für die, die sie für kleines Geld kaufen können.
Und dann hab ich meine Adresse hinterlassen für künftige Mitarbeit.
Der Anfang ist gemacht!
Also war ich heute bei Oxfam und hab ziemlich schöne Klamotten hingebracht, die schon ewig meinen Schrank verstopften (sinnvoll, nicht nur für mich, sondern auch für die, die sie für kleines Geld kaufen können.
Und dann hab ich meine Adresse hinterlassen für künftige Mitarbeit.
Der Anfang ist gemacht!