Soziales Rücksichtslose Selbstmörder

Sogar Google gibt nichts her.

Die von Olga beschriebene Störung: Histrionische Persönlichkeitsstörung???

Diese Menschen, so entnehme ich der Beschreibung bei Wikipedia neigen eher zum Parasuizid.

Der Begriff Parasuizid bezeichnet jede nichttödliche Handlung eines Menschen, die absichtlich selbstverletzend durchgeführt wird.

1969 erfolgte erstmals die Einführung des Begriffes „Parasuizid“ durch Kreitman et al. mit der Begründung, dass bei einer Vielzahl von Menschen, die einen Suizidversuch begingen, nicht die Absicht bestand, sich das Leben zu nehmen. Stengel (1969, S.74) schrieb dazu: „Die meisten Menschen, die Selbstmordhandlungen begehen, wollen nicht entweder sterben oder leben. Sie wollen beides gleichzeitig, gewöhnlich das eine mehr als das andere.“

Dies von meiner Seite eher als Frage.

Mareike

Yuna, die gleichen Überlegungen hatte ich auch und erfolglos gegoogelt nach einer Definition. Mit der Symptomatik des ADHS bin ich bestens vertraut, habe sehr viel darüber gelesen und da wäre mir bestimmt auch schon Olgas "Aufmerksamkeitssyndrom"
begegnet. Es wäre keine Schande einfach mal zuzugeben sich geirrt zu haben?

Gruß
Tessy

@Mareike:

(...) Die von Olga beschriebene Störung: Histrionische Persönlichkeitsstörung???

Huh? Habe ich was überlesen? Oder ist das eine Vermutung deinerseits, was Olga gemeint haben könnte?

Allgemein wäre - bzgl. der Geltungssucht - die HPS sinnig.

(...)Der Begriff Parasuizid bezeichnet jede nichttödliche Handlung eines Menschen, die absichtlich selbstverletzend durchgeführt wird.

Ich musste dabei an SVV denken - die ja auch absichtlich herbeigeführt wird - allerdings mit einem anderen Ziel.
Ernstzunehmen ist wohl beides.
Wobei ich sagen muss, dass mir alles, was sich Menschen alleine antun, mehr Sorgen macht, als Dinge die der Aufmerksamkeit wegen groß inszeniert werden. Sei es selbstverletzendes Verhalten, dessen Narben vor anderen versteckt werden, sei es Alkoholmissbrauch, sei es allgemein Drogenkonsum, etc.

(...) Dies von meiner Seite eher als Frage.

Was Olga gemeint haben könnte? Ich steh momentan etwas neben mir, entschuldige.
An sich hat sie das ja in ihrer Antwort auf meinen Beitrag recht deutlich gemacht. Nur habe ich da inzwischen den Verdacht, dass sie da etwas missverstanden hat und sich irgendwie aus der Situation retten wollte ohne dabei ihr Gesicht zu verlieren.
Ist aber nur eine Vermutung.
Ist einfach schade, dass sie dann mit dem Austeilen doch recht fix ist, wenn sie Schäden an ihrem Lack vermutet. Dabei wollte ich ihr echt nichts Böses.
Was soll's, so isse halt.

@tessy: Habe gerade auch noch mal ein bisschen Google bemüht und bin da auch nicht wirklich weiter gekommen. Mein Verdacht bleibt also bestehen.

(...) Es wäre keine Schande einfach mal zuzugeben sich geirrt zu haben?

Hm-hm, finde ich auch. Kann schließlich jedem passieren und passiert auch jedem mal.

Zitat von Mareike
(...) Die von Olga beschriebene Störung: Histrionische Persönlichkeitsstörung???

Huh? Habe ich was überlesen? Oder ist das eine Vermutung deinerseits, was Olga gemeint haben könnte?

Offen gestanden: Das Histronische war versteckt ironisch, ich kannte diese Bezeichnung bis gestern auch noch nicht.
Histrionische Persönlichkeitsstörung
Das Störungsbild ist gekennzeichnet durch eine übertriebene Emotionalität und ein übermäßiges Bedürfnis nach Aufmerksamkeit.

Gruß
Mareike

Offen gestanden: Das Histronische war versteckt ironisch, ich kannte diese Bezeichnung bis gestern auch noch nicht.(...)

Oh, hehe - okay, ja wir hatten noch nicht so viel miteinander zu tun. Bei Menschen, die ich nicht kenne (besonders im Schriftlichen) tue ich mich schwer mit der Erkennung von Ironie Das ging also völlig an mir vorbei
Ging es also nicht darum, was Olga gemeint haben könnte, sondern wie sie sich verhält?

So wohl als auch ..

Mareike

Ich hatte die "küchenpsychologischen Erkenntnissen" im Kopf.
Ich bin auch keine Expertin auf diesem Gebiet.

Aber dabei möchte ich es jetzt belassen.

Für das Thema ist es nicht weiter relevant.

Mareike

So wohl als auch ..

Verstehe.

Aber dabei möchte ich es jetzt belassen.

Für das Thema ist es nicht weiter relevant.

Richtig :)

Mir kommt beim Thema Suizid gerade Aokigahara (auch Jukai genannt) am Fuße des Fujisan in den Kopf.
Das hat mich damals ziemlich ergriffen. Aokigahara ist ein riesiger Wald, der gerne als "der perfekte Ort zum Sterben" beschrieben wird und Japans beliebtester Ort für den Suizid ist. Gleichzeitig ist Aokigahara einer der - nach der Golden Gate Bridge - populärste Orte für Suizidanten weltweit.
Zwischen 1950 und 1960 begann eine Welle von Suiziden in Jukai - in der Zeit wurde ein Roman veröffentlicht der "Kuroi Jukai" hieß, in welchem sich ein Protagonist in eben diesem Meer aus Bäumen aus Liebe das Leben nimmt. Seither gab es über 500 Suizide dort und inzwischen ist man bei einem Schnitt von 30-100 Suiziden pro Jahr angekommen.
Es sind so viele, dass angeblich die Jakuza inzwischen Leute dorthin schickt um die Leichen und Autos zu plündern - offenbar lukrativ.
Bevor man über den offiziellen Weg in den Wald kommt, geht man an einem Schild vorbei auf dem steht (frei übersetzt) etwa: Mit dem Leben, welches deine Eltern dir schenkten, erhieltst du etwas sehr wertvolles. Bitte denke an deine Eltern, Geschwister und Kinder. Bleibe mit deinen Gedanken nicht alleine. Sprich über deine Probleme.
Darunter findet sich eine Telefonnummer, wo man Hilfe bekommen kann.

Der Wald ist voll von Dingen, die Menschen bei sich trugen, als sie dorthin kamen, um sich zu erhängen. Häufiger stößt man sogar noch auf Leichen oder Überreste.
Einige Verzweifelte übernachten dort oft sogar noch 1-2 Tage, um den Mut aufzubringen oder sich klar zu werden, ob sie das wirklich wollen.

Was das Ganze auch so traurig macht ist, dass die Menschen oft glauben, sie wären alleine auf der Welt - und dann siehst du, wie Angehörige der Suizidanten Blumen in Aokigahara ablegen und Dinge, die sie mit dem Verstorbenen verbinden.
Es gab Menschen, die sie liebten. Sie waren nicht allein.

Kann einer begreifen, wie dunkel es in diesen Menschen ausgesehen haben muss, dass es sie nach Jukai trieb? Dass sie nichts anderes mehr wahrgenommen haben, außer dieser Leere und Verzweiflung in sich?

Auch auf die Gefahr hin,dass ich jetzt nicht verstanden werde oder massiv angemacht werde.
Ich habe nichts dagegen zu setzen,wenn sich ein Mensch das Leben nehmen will!
Es ist eine freie Entscheidung.
Ich bin jedoch entschieden dagegen,wenn andere Menschen da mit einbezogen werden.
Damit meine ich insbesondere Väter und Mütter,die ihre Kinder töten und dann sich selber.
Ich meine damit auch Selbstmörder,die vor den Zug springen;Der Lokführer wird sein Leben lang einen Schock und Albträume haben.
Immer wieder lese ich,dass Selbstmörder dies nicht sehen können,aber ich glaube es nicht.
Sie sind durchaus in der Lage ihren Tod akribisch zu planen und durchzuführen.
Wenn ich nicht mehr leben will,dann würde ich mich im Wald erschießen oder im Wald Tabletten nehmen oder auch dort mir die Pulsadern aufschneiden und darauf hoffen,dass mich keiner so schnell findet.
Ich würde natürlich auch einen Abschiedsbrief schreiben.

Diese Meinung vertrete auch ich voll und ganz.

Die wenigsten dieser Selbstmörder begehen diese Tat ja in einer Kurzschlusshandlung, sondern planen es voraus - oder haben es als Plan B im Kopf.

Für mich käme ein solcher Plan B in Frage, wenn ich sehen müsste, dass

- es für mich keine akzeptable Zukunft mehr gäbe;

- es meinen Angehörigen nicht mehr zuzumuten wäre, mich zu pflegen;

- es für die überwiegende Mehrheit der Beteiligten besser wäre, wenn ich meinen allerletzten Hut nähme.

Dann aber - sofern ich dann noch denken könnte - würde ich meinen Abgang so gestalten, dass niemand in Verdacht käme, für meinen Tod verantwortlich zu sein (Abschiedsbrief mit allen nötigen Fakten) und so, dass den Hinterbliebenen möglichst wenig Unannehmlichkeiten entstünden.

Ich bin jedoch entschieden dagegen,wenn andere Menschen da mit einbezogen werden.

Wohl niemand, der sich in diesem Thread zu wort gemeldet hat, ist dafür!!!
Geht´s noch?

Mareike