Soziales Rücksichtslose Selbstmörder
Ich muß der Frau Olga beipflichten, denn ich frage mich auch
immer wieder, warum müssen diese Selbstmörder auch noch andere
Menschen mit in den Tod reißen.
Wie schlimm muß es aber für eine Mutter sein, die ihre Kinder
ermordet und dann selbst ihren Selbstmordversuch überlebt?
Haben diese Mütter dann überhaupt ein Gewissen und wie können
sie so etwas verkraften? Die müßten doch dann bis an ihr
Lebensende unter ihrer Tat leiden?
Ich finde es GEWISSENLOS, andere Menschen mit in den Tod
zu nehmen. Diese Selbstmörder besitzen wirklich keinen
Anstand!
Margrit
ich glaube nicht, dass die überlebende Mutter noch lange leben wird.
Wahrscheinlich wird ihr der Prozeß gemacht? Sollte sie dann irgendwann aus der/dem Psychatrie/Zuchthaus kommen, wird sie spätestens dann ihrem Leben ein Ende setzen, eher endgültig.
Suizid zu begehen hat wohl nichts mit Anstand zu tun. Da befindet man sich in einem Ausnahmezustand und denkt in dieser Situation sicher nicht an Anstand. Das viele Selbstmörder ihre Kinder mitnehmen hängt wohl damit zusammen, dass sie ihre Kinder nicht alleine! - also ohne leibliche Mutter - weiterleben lassen wollen oder aus Rache gegenüber Irgendjemandem (Vater z.B.). Aber das sind jetzt so meine eigenen Vorstellungen, es mag auch einen anderen Zusammenhang haben.
Klaro
Um dieses Thema diskutieren zu können, scheint es mir nötig, zuerst die Überschrift des Threads zurecht zu rücken.
Heutzutage spricht man nicht mehr von Selbstmord, weil die juristischen Kriterien eines Mordes nicht erfüllt werden und weil der Begriff Mord vorverurteilend wirkt, sondern von Selbsttötung.
Menschen, die durch Krankheit oder Lebensumstände zur Selbsttötung getrieben werden, können im Moment der Verwirklichung ihres Vorhabens, sicher nicht an "normalen" Maßstäben gemessen werden. Es verbietet sich also, hier schuldhaftes Verhalten im Sinn einer Haftung voraus zu setzen, weswegen der Vorwurf der Rücksichtslosigkeit nicht haltbar ist.
Nach meinem Verständnis geht jeder Selbsttötung ein innerer Überlebenskampf voraus, der in einer verzweifelten Kurzschlussreaktion verloren wird. Das unterscheidet für mich auch die als dramatisch empfundene Selbsttötung von der bewußten und überlegten Entscheidung, sich aus dem Leben zu verabschieden.
Anders sieht es aus, wenn der Versuch einer Selbsttötung bewußt vorgetäuscht wird, um ein Verbrechen zu verschleiern. Dann hat das die Justiz entsprechend verschärfend zu berücksichtigen, denn ich bin der Ansicht, daß Menschen, die suizidgefährdet sind, Schutz und Hinwendung benötigen, keinesfalls aber Schuldzuweisungen.
--
adam
Heutzutage spricht man nicht mehr von Selbstmord, weil die juristischen Kriterien eines Mordes nicht erfüllt werden und weil der Begriff Mord vorverurteilend wirkt, sondern von Selbsttötung.
Menschen, die durch Krankheit oder Lebensumstände zur Selbsttötung getrieben werden, können im Moment der Verwirklichung ihres Vorhabens, sicher nicht an "normalen" Maßstäben gemessen werden. Es verbietet sich also, hier schuldhaftes Verhalten im Sinn einer Haftung voraus zu setzen, weswegen der Vorwurf der Rücksichtslosigkeit nicht haltbar ist.
Nach meinem Verständnis geht jeder Selbsttötung ein innerer Überlebenskampf voraus, der in einer verzweifelten Kurzschlussreaktion verloren wird. Das unterscheidet für mich auch die als dramatisch empfundene Selbsttötung von der bewußten und überlegten Entscheidung, sich aus dem Leben zu verabschieden.
Anders sieht es aus, wenn der Versuch einer Selbsttötung bewußt vorgetäuscht wird, um ein Verbrechen zu verschleiern. Dann hat das die Justiz entsprechend verschärfend zu berücksichtigen, denn ich bin der Ansicht, daß Menschen, die suizidgefährdet sind, Schutz und Hinwendung benötigen, keinesfalls aber Schuldzuweisungen.
--
adam
Du verstehst offenbar nicht die ganze Kausalkette.
Der Fehler passiert meistens weit vorher.
So verstehe ich diese Geschehnisse auch, Nordstern. Bei den Amokläufen junger Menschen z. B.kommen nach der Tat erst Dinge heraus, unter denen der Täter litt, die oft familiären Ursprungs sind oder überhaupt auf einem gestörten Verhältnis zur Außenwelt gründen oder auch von vorne herein krankheitsbedingt sind wie bei Psychosen o.ä. Aufmerksame Beobachter könnten vielleicht Anzeichen solcher Störungen entdecken, was voraussetzt, dass sie dazu gewillt sind. Mancher Suizid könnte so verhindert werden.
Ein verzweifelter Mensch kann nicht mehr klar denken, dies gilt auch für die "Mitnahme" der eigenen Kinder bei Müttern und Vätern. Ganz ausschließen kann man aber speziell bei diesen Fällen nicht einen gewissen Egoismus, um dem Partner die Kinder nicht überlassen zu müssen.
Clara
Re: Rücksichtslose Selbstmörder
Heutzutage spricht man nicht mehr von Selbstmord, weil die juristischen Kriterien eines Mordes nicht erfüllt werden und weil der Begriff Mord vorverurteilend wirkt, sondern von Selbsttötung.
adam
Worum es mir hier ging das ist der Mord an unschuldigen Menschen mit anschließender Selbsttötung.
Über eine Selbsttötung ohne Anderen zu schaden erlaube ich mir gar kein Urteil, das halte ich sogar für das freie Entscheidungsrecht des Betroffenen, und es wird kaum einen Menschen geben, der nicht schon einmal mit diesen Gedanken gespielt hat.
Ein Selbsttötungsversuch wird sehr oft der verzweifelte Hilfeschrei an
die Umwelt des Unglücklichen sein. Das sollte man schon ernst nehmen.
justus
Re: Rücksichtslose Selbstmörder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Aufmerksame Beobachter könnten vielleicht Anzeichen solcher Störungen entdecken, was voraussetzt, dass sie dazu gewillt sind. Mancher Suizid könnte so verhindert werden.
Clara
Genau richtig.
Ärzte, Richter Polizei sollten so weit gebildet sein, das erkennen zu können.
Wenn sie sich denn die Zeit in der Sprechstunde nehmen.
Wenn sie denn den Angehörigen, Begleiter usw. anhören.
Ich habe von vier Suizidversuchen, die mich in irgend einer Form tangierten,
zwei nur knapp verhindern können.
Von den beiden Verbliebenen war einer erfolgreich.
Zu der Zeit hatte ich noch nicht das Wissen von heute.
Über Suizid im Zusammenhang mit einem vorausgegangenen Mord
oder Straftaten kann ich nichts sagen.
Damit wurde ich noch nicht konfrontiert.
Verzweiflungstaten aus anderen Gründen, die nicht mit Erkrankung zusammenhängen,
habe ich auch schon gelesen oder gehört.
Nur dazu sage ich mangels Kenntnisse der Umstände nichts.
Denn dann täte ich vielleicht Anderen Unrecht.
nordstern
Suizid zu begehen hat wohl nichts mit Anstand zu tun. Da befindet man sich in einem Ausnahmezustand und denkt in dieser Situation sicher nicht an Anstand. Das viele Selbstmörder ihre Kinder mitnehmen hängt wohl damit zusammen, dass sie ihre Kinder nicht alleine! - also ohne leibliche Mutter - weiterleben lassen wollen oder aus Rache gegenüber Irgendjemandem (Vater z.B.).
Klaro
Wir sollten uns vor küchenpsychologischen Erkenntnissen hüten, die zu einem solchen Suizid führten. Wenn andere unschuldige Kinder "mitnehmen" ist es sicher meist Rache am überlebenden Partner. Die Kinder erhalten keinerlei Mitspracherecht (wie dieses z.B. bei der Beschneidung gefordert wird) - ein Leben ohne eine solche leibliche Mutter wäre in jedem Falle besser als mit ihr oder zu sterben. Ich bleibe dabei - es ist grausam, brutal und anstandslos.
Was aus seiner solchen, überlebenden Mutter dann später wird, ist mir herzlich gleichgültig. Ich hoffe für diese Frau, dass ihr eigenes Gewissen sie nie entlasten wird. Olga
Schade dass Sie sich nicht die Zeit genommen haben die Beiträge von Nordstern, Mareike und yuna zu lesen, sehr schade.
Tessy
Tessy
....und woher möchten Sie wissen, was ich gelesen oder nicht gelesen habe? Lautet Ihre Berufsbezeichnung "Hellseherin"? Olga
Suizid zu begehen hat wohl nichts mit Anstand zu tun. Da befindet man sich in einem Ausnahmezustand und denkt in dieser Situation sicher nicht an Anstand. Das viele Selbstmörder ihre Kinder mitnehmen hängt wohl damit zusammen, dass sie ihre Kinder nicht alleine! - also ohne leibliche Mutter - weiterleben lassen wollen oder aus Rache gegenüber Irgendjemandem (Vater z.B.).
Klaro
Wir sollten uns vor küchenpsychologischen Erkenntnissen hüten, die zu einem solchen Suizid führten. Wenn andere unschuldige Kinder "mitnehmen" ist es sicher meist Rache am überlebenden Partner. Die Kinder erhalten keinerlei Mitspracherecht (wie dieses z.B. bei der Beschneidung gefordert wird) - ein Leben ohne eine solche leibliche Mutter wäre in jedem Falle besser als mit ihr oder zu sterben. Ich bleibe dabei - es ist grausam, brutal und anstandslos.
Was aus seiner solchen, überlebenden Mutter dann später wird, ist mir herzlich gleichgültig. Ich hoffe für diese Frau, dass ihr eigenes Gewissen sie nie entlasten wird. Olga
ich kann immer nur "küchenpsychologisch" (wenn Sie das so nennen wollen - ich nenne es laienhaft) antworten, wenn ich keine Fachfrau bin. Sie machen es ja gerade auch selber, denn Sie gehören sicher auch nicht dazu.
Oder wir antworten empathisch, aber das liegt Ihnen ja nicht so, gell...Frau Olga?
Klaro
Re: Rücksichtslose Selbstmörder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
... ob der hier manchmal "gepflegte" Ton dem Thema angemessen ist?