Soziales Rücksichtslose Selbstmörder
Ja,Du hast recht.
Mareike
Mareike
Selbstmörder, die sich in einem solchen Zustand befinden, können eben nicht mehr real denken. Die "Sicherung" fällt aus und es entsteht ein Kurzschluss.
Re: Rücksichtslose Selbstmörder
Sobald jemand selber in die Situation kommt,
als Angehöriger, wird er es schon noch begreifen.
nordstern
Die Angehörigen welche durch einen Amoklauf ihre Kinder oder Eltern verloren haben werden sich sehr schwer tun, es zu begreifen, und die Opfer selbst haben keine Chance mehr, darüber nachzudenken.
justus
Justus, die Angehörige bleiben mit Fassungslosigkeit und voller Selbstvorwürfe zurück: "HÄTTE MAN ES NICHT VERHINDERN KÖNNEN?"
Nicht wenige verzweifeln darüber.
Drum finde ich so´n Thread wie dieser einfach nur grausam.
Mareike
Nicht wenige verzweifeln darüber.
Drum finde ich so´n Thread wie dieser einfach nur grausam.
Mareike
Re: Rücksichtslose Selbstmörder
Wenn ein Selbstmörder mit seinem Fahrzeug in Menschenmenge rast oder mit einer Waffe wahllos auf fremde Menschen schießt, dann weiß ich nicht, wie die Opfer das hätten verhindern können und welche Vorwürfe sich ihre Angehörigen machen sollten..
Wenn ich Nordstern richtig verstanden habe, stimme ich ihm zu.
Es ist immer leicht von außen zu urteilen, wenn man selbst nie in einer solchen Verzweiflung war, dass man sich selbst das Leben nehmen wollte.
Wenn Eltern ihre Kinder mit in den Tod reißen ist das von Außenstehenden nicht zu begreifen. Die Menschen gehen automatisch davon aus, die Eltern seien herzlos, kaltblütig - Monster eben. Das "Warum" wird zwar auf Plakate geschrieben, in die Kamera geheult oder auf Bänder gedruckt, die dann entweder beim Tatort oder um das Grab abgelegt werden - doch wirklich interessieren tut die Antwort die Wenigsten, denn es ist ja alles keine Entschuldigung für die Taten eines Monsters.
Ich könnte mir vorstellen, die Eltern empfinden Kinder als einen Teil von ihnen selbst.
Es hängt nun davon ab, wie sehr sie ihre Kinder lieben und wie verzweifelt sie gleichzeitig sind - depressive Eltern begehen idR alleine Suizid und lassen ihre verzweifelten Kinder zurück. Da könnte man von Egoismus reden - es sei denn, man war selbst mal depressiv oder hat mal bei jemandem eine Depression miterlebt.
Andere verzweifeln an der Gesellschaft selbst, aus den unterschiedlichsten Gründen. Dabei denken sie vllt. daran, dass sie ihren Kindern dieses Leben nicht zumuten wollen, diese Qualen, die sie selbst evtl. jahrelang ertragen mussten. Also nehmen sie ihre Kinder mit und haben sie für die Ewigkeit bei sich.
Ein Elternteil, das nach so einem Suizidversuch überlebt, wird wahrscheinlich noch lange Zeit danach versuchen seinen Kindern doch noch zu folgen, so die Möglichkeit besteht.
Insgesamt finde ich es auch nicht prickelnd - logisch - wenn sich z.B. jemand auf die Schienen legt und damit evtl. noch ein Zugunglück heraufbeschwört oder aber in jedem Fall dem Triebfahrzeugführer ein Trauma beschert.
Nur wie gesagt: a) kenne ich seine Gründe nicht, b) kenne ich seine Verzweiflung nicht, c) kenne ich seine genauen Gedanken nicht aber d) weiß ich, dass jemand, der sich so umbringt, dass er es definitiv nicht überleben wird (es also auch kein Hilfeschrei mehr ist, sondern eine endgültige Entscheidung) ganz sicher nicht mehr daran denkt, wie und dass er andere Menschen da mit hineinzieht, wenn er sich auf die Schienen legt - oder von einer Brücke springt oder einem Hochhaus.
Ich glaube die meisten Gründe sind Einsamkeit, Depression oder andauernde Überforderung/Leistungsdruck.
Weiß ich aber nicht genau, wäre aber sinnig.
Da kann ja jeder mal selbst in seinem Umfeld gucken, wie es seinen Mitmenschen so geht.
Alkoholiker sind z.B. meist nicht mehr weit von einem Suizid entfernt.
Es gibt ja schließlich Gründe, warum sie trinken - ganz besonders, wenn sie es alleine tun.
Es ist immer leicht von außen zu urteilen, wenn man selbst nie in einer solchen Verzweiflung war, dass man sich selbst das Leben nehmen wollte.
Wenn Eltern ihre Kinder mit in den Tod reißen ist das von Außenstehenden nicht zu begreifen. Die Menschen gehen automatisch davon aus, die Eltern seien herzlos, kaltblütig - Monster eben. Das "Warum" wird zwar auf Plakate geschrieben, in die Kamera geheult oder auf Bänder gedruckt, die dann entweder beim Tatort oder um das Grab abgelegt werden - doch wirklich interessieren tut die Antwort die Wenigsten, denn es ist ja alles keine Entschuldigung für die Taten eines Monsters.
Ich könnte mir vorstellen, die Eltern empfinden Kinder als einen Teil von ihnen selbst.
Es hängt nun davon ab, wie sehr sie ihre Kinder lieben und wie verzweifelt sie gleichzeitig sind - depressive Eltern begehen idR alleine Suizid und lassen ihre verzweifelten Kinder zurück. Da könnte man von Egoismus reden - es sei denn, man war selbst mal depressiv oder hat mal bei jemandem eine Depression miterlebt.
Andere verzweifeln an der Gesellschaft selbst, aus den unterschiedlichsten Gründen. Dabei denken sie vllt. daran, dass sie ihren Kindern dieses Leben nicht zumuten wollen, diese Qualen, die sie selbst evtl. jahrelang ertragen mussten. Also nehmen sie ihre Kinder mit und haben sie für die Ewigkeit bei sich.
Ein Elternteil, das nach so einem Suizidversuch überlebt, wird wahrscheinlich noch lange Zeit danach versuchen seinen Kindern doch noch zu folgen, so die Möglichkeit besteht.
Insgesamt finde ich es auch nicht prickelnd - logisch - wenn sich z.B. jemand auf die Schienen legt und damit evtl. noch ein Zugunglück heraufbeschwört oder aber in jedem Fall dem Triebfahrzeugführer ein Trauma beschert.
Nur wie gesagt: a) kenne ich seine Gründe nicht, b) kenne ich seine Verzweiflung nicht, c) kenne ich seine genauen Gedanken nicht aber d) weiß ich, dass jemand, der sich so umbringt, dass er es definitiv nicht überleben wird (es also auch kein Hilfeschrei mehr ist, sondern eine endgültige Entscheidung) ganz sicher nicht mehr daran denkt, wie und dass er andere Menschen da mit hineinzieht, wenn er sich auf die Schienen legt - oder von einer Brücke springt oder einem Hochhaus.
Ich glaube die meisten Gründe sind Einsamkeit, Depression oder andauernde Überforderung/Leistungsdruck.
Weiß ich aber nicht genau, wäre aber sinnig.
Da kann ja jeder mal selbst in seinem Umfeld gucken, wie es seinen Mitmenschen so geht.
Alkoholiker sind z.B. meist nicht mehr weit von einem Suizid entfernt.
Es gibt ja schließlich Gründe, warum sie trinken - ganz besonders, wenn sie es alleine tun.
Re: Rücksichtslose Selbstmörder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Du verstehst offenbar nicht die ganze Kausalkette.
Der Fehler passiert meistens weit vorher.
Wenn ich von Angehörigen sprach, meinte ich die des potentiellen Selbstmörders.
In der Mehrzahl der Fälle sind die es nämlich, die zuerst den
Beginn einer Erkrankung bemerken.
Lange, bevor es zur Katastrophe kommt.
Und die rennen monatelang, jahrelang gegen Mauern.
Da hilft in den meisten Fällen nur Zwangseinweisung,
um die Erkrankung zu behandeln.
Und dann leben die Menschen wieder halbwegs normal,
mit ihrem Medikament.
Informiere Dich mal, dann lernst Du Erstaunliches.
Ich schrieb früher schon, ein Prozent erkrankt
nur an der Krankheitsform Psychose.
Das ist aber nur eine Form solcher Erkrankungen.
Und morgen kannst Du es sein, wo es beginnt.
Oder Deine Partnerin.
Willst Du dann, dass es bis zum bitteren Ende geht,
weil Dir niemand glaubt oder Dir hilft ?
Ein Prozent laut WHO, egal wer, egal wo.
Und es scheitert am Amtsrichter, der durch Einweisung eine Behandlung ermöglicht.
Heilung gibt es nicht.
Darum schreibe ich , man sollte sich da auskennen.
Und nicht nur mit einem Fall.
Bei dem Erkrankten anzusetzen, rettet Leben.
Nicht nur das des Erkrankten, auch das aller möglichen Beteiligten in der Folge.
Was glaubst Du, wie viele erfolgreiche Suizidfälle ich kennen lernte ?
Das ist kein Diskussionsthema, sondern ein Thema zum Erfahrungsaustausch.
Wenn man sich erst damit befassen will, wenn der akute Fall da ist,
wird es meistens zu spät sein. Dann beginnt oft, nicht immer, ein Leidungsweg
und der Countdown.
Früher oder später.
Die Situation zu verbessern heißt, Opfer zu vermeiden.
Insbesondere auch unbeteiligte Opfer.
Auf die Kranken oder gar Angehörigen zeigen hilft leider nicht.
Die können es allein nicht aufhalten.
Die konnten es noch nie aufhalten.
Ich hoffe, Deine Sensibilität für dieses bittere Thema geweckt zu haben.
Es könnte auch Dich treffen.
nordstern
Der Fehler passiert meistens weit vorher.
Wenn ich von Angehörigen sprach, meinte ich die des potentiellen Selbstmörders.
In der Mehrzahl der Fälle sind die es nämlich, die zuerst den
Beginn einer Erkrankung bemerken.
Lange, bevor es zur Katastrophe kommt.
Und die rennen monatelang, jahrelang gegen Mauern.
Da hilft in den meisten Fällen nur Zwangseinweisung,
um die Erkrankung zu behandeln.
Und dann leben die Menschen wieder halbwegs normal,
mit ihrem Medikament.
Informiere Dich mal, dann lernst Du Erstaunliches.
Ich schrieb früher schon, ein Prozent erkrankt
nur an der Krankheitsform Psychose.
Das ist aber nur eine Form solcher Erkrankungen.
Und morgen kannst Du es sein, wo es beginnt.
Oder Deine Partnerin.
Willst Du dann, dass es bis zum bitteren Ende geht,
weil Dir niemand glaubt oder Dir hilft ?
Ein Prozent laut WHO, egal wer, egal wo.
Und es scheitert am Amtsrichter, der durch Einweisung eine Behandlung ermöglicht.
Heilung gibt es nicht.
Darum schreibe ich , man sollte sich da auskennen.
Und nicht nur mit einem Fall.
Bei dem Erkrankten anzusetzen, rettet Leben.
Nicht nur das des Erkrankten, auch das aller möglichen Beteiligten in der Folge.
Was glaubst Du, wie viele erfolgreiche Suizidfälle ich kennen lernte ?
Das ist kein Diskussionsthema, sondern ein Thema zum Erfahrungsaustausch.
Wenn man sich erst damit befassen will, wenn der akute Fall da ist,
wird es meistens zu spät sein. Dann beginnt oft, nicht immer, ein Leidungsweg
und der Countdown.
Früher oder später.
Die Situation zu verbessern heißt, Opfer zu vermeiden.
Insbesondere auch unbeteiligte Opfer.
Auf die Kranken oder gar Angehörigen zeigen hilft leider nicht.
Die können es allein nicht aufhalten.
Die konnten es noch nie aufhalten.
Ich hoffe, Deine Sensibilität für dieses bittere Thema geweckt zu haben.
Es könnte auch Dich treffen.
nordstern
Justus, ich spreche von den Angehörigen, Freunden, Betreuer der Suizidgefährdeten.
Es geschieht nicht aus heiterem Himmel, wenn auch längst nicht immer angekündigt.
Nach Einschätzung von Expertenhaben sich Angst, Eifersucht, Scham, Agression ... lange aufgestaut. Die Tat scheint für diese Menschen die letzte Lösung.
Wer sich wirklich kundig machen möchte, findet gewiß genug Info im Netz.
Grundsätzliches.
Mareike
Es geschieht nicht aus heiterem Himmel, wenn auch längst nicht immer angekündigt.
Nach Einschätzung von Expertenhaben sich Angst, Eifersucht, Scham, Agression ... lange aufgestaut. Die Tat scheint für diese Menschen die letzte Lösung.
Wer sich wirklich kundig machen möchte, findet gewiß genug Info im Netz.
Grundsätzliches.
Mareike
Re: Rücksichtslose Selbstmörder
@ Mareike,
ich bin weder gefühllos noch frei von Depressionen oder Selbstmordgedanken, und habe das freiwillige Scheiden aus dem Leben bei Freunden und Bekannten auch miterlebt.
Darüber will ich auch gar nicht urteilen.
Mein Vater war bei den Städtischen Gaswerken beschäftigt und musste bei Gasvergiftungen mit Todesfolge den Zustand der Anlagen überprüfen, um Unfälle auszuschließen.
"Den Gashahn aufdrehen", wie man es in meiner Kindheit nannte, war damals nach dem Krieg das gängige Mittel um sein Leben zu beenden. Es war erschreckend, wie viele Mütter, deren Männer nicht mehr zurückkamen, mit ihren ahnungslosen Kindern und auch mit Haustieren diesen Tod wählten.
Hier war es die Absicht, das Leben zu beenden ohne die Kinder zurück zu lassen.
So schmerzlich das sein mag, kann ich es in dieser hoffnungslosen Situation sogar noch verstehen.
Anders ist es aber bei Tätern, die es nicht verkraften können, ihre Kinder bei der Trennung dem anderen Elternteil zu überlassen und deshalb ihre Kinder umbringen. Der eigene Suizid, der möglicherweise sogar noch scheitert, dient dann wohl nur dazu, sich dafür nicht verantworten zu müssen.
Für Männer die aus Eifersucht ihre Frau töten, um sie nicht dem Rivalen zu überlassen, oder solche die sich ungerecht behandelt fühlen und sich an der Welt rächen wollen indem so viele Menschen wie möglich wahllos mit in den Tod reißen, bevor sie sich töten oder töten lassen, sind mir dagegen nach wie vor unverständlich.
justus
ich bin weder gefühllos noch frei von Depressionen oder Selbstmordgedanken, und habe das freiwillige Scheiden aus dem Leben bei Freunden und Bekannten auch miterlebt.
Darüber will ich auch gar nicht urteilen.
Mein Vater war bei den Städtischen Gaswerken beschäftigt und musste bei Gasvergiftungen mit Todesfolge den Zustand der Anlagen überprüfen, um Unfälle auszuschließen.
"Den Gashahn aufdrehen", wie man es in meiner Kindheit nannte, war damals nach dem Krieg das gängige Mittel um sein Leben zu beenden. Es war erschreckend, wie viele Mütter, deren Männer nicht mehr zurückkamen, mit ihren ahnungslosen Kindern und auch mit Haustieren diesen Tod wählten.
Hier war es die Absicht, das Leben zu beenden ohne die Kinder zurück zu lassen.
So schmerzlich das sein mag, kann ich es in dieser hoffnungslosen Situation sogar noch verstehen.
Anders ist es aber bei Tätern, die es nicht verkraften können, ihre Kinder bei der Trennung dem anderen Elternteil zu überlassen und deshalb ihre Kinder umbringen. Der eigene Suizid, der möglicherweise sogar noch scheitert, dient dann wohl nur dazu, sich dafür nicht verantworten zu müssen.
Für Männer die aus Eifersucht ihre Frau töten, um sie nicht dem Rivalen zu überlassen, oder solche die sich ungerecht behandelt fühlen und sich an der Welt rächen wollen indem so viele Menschen wie möglich wahllos mit in den Tod reißen, bevor sie sich töten oder töten lassen, sind mir dagegen nach wie vor unverständlich.
justus
Anders ist es aber bei Tätern, die es nicht verkraften können, ihre Kinder bei der Trennung dem anderen Elternteil zu überlassen und deshalb ihre Kinder umbringen. Der eigene Suizid, der möglicherweise sogar noch scheitert, dient dann wohl nur dazu, sich dafür nicht verantworten zu müssen.
Für Männer die aus Eifersucht ihre Frau töten, um sie nicht dem Rivalen zu überlassen, oder solche die sich ungerecht behandelt fühlen und sich an der Welt rächen wollen indem so viele Menschen wie möglich wahllos mit in den Tod reißen, bevor sie sich töten oder töten lassen, sind mir dagegen nach wie vor unverständlich.
Ja Justus, man kann es nicht verstehen.
Darum kann man auch nicht darüber diskutieren.
Allenfalls kann man sich darüber Gedanken machen, wie es geschieht, dass sich eine so geballte Aggression ansammeln kann ...
Auch das wäre eher ein Blick auf die Gesellschaft und nicht auf die "rücksichtslosen Selbstmörder."
Ich weiß nicht ob ich mich verständlich ausdrücke?
Mareike