Soziales Richard David Precht und Prof. Dr. Gerald Hüther; Macht Lernen dumm?

sondern schauen, was uns das Leben in seiner Buntheit noch bietet

Ich geh nochmal zurück auf Schule heute!

aktuelles Beispiel:
Mein Bruder hat mir gerade erzählt, in Frankfurt durften 80 Prozent der Schüler nicht auf den Schulhof, um die Sonnenfinsternis zu sehen.

Ich kann es nicht fassen, da tut sich mal was Interessantes auf, das man in Physik usw. aufarbeiten kann und Schüler dürfen es nicht sehen.

In diesem Sinne stimmt es und wird immer offensichtlicher:
Schule macht dumm!

hzl Gerdd

Dass die schüler nicht auf den pausenhof durften, hatte den grund, dass einfach
keine schutzbrillen vorhanden waren, bzw die schulleitung angst hatte, die kinder
würden sich augenschäden einfangen.

Das hat nichts mit: schule macht dumm 😄 zu tun.

Karin,

ich muß Dir leider widersprechen!

Bei so einem Ereignis, das "vor der Haustür" stattfindet, bestellt man die Brillen für alle Schüler - oder sind z.B. Hubschrauber wichtiger?

Oder hältst Du die Sonnenfinsternis, das Erlebnis, am Computer vlt für wichtiger oder sinnvoller usw usw usw.....

Vielleicht sind auch die Lehrer dumm, wenn sie das Lernen so betrachten, wie sie es sich in Büchern oder auf dem Computer vorstellen usw usw usw.....

Ich bin selten so erregt, wie über solch eine Dummheit.

Gerdd

Nun Gerdd man kann es aber auch von einer anderen Seite sehen.
Vielleicht wollten die Lehrer die Verantwortung nicht übernehmen wenn etwas passiert.
Schüler sind nicht immer vernünftig, da hilft auch oft ermahnen und Aufklärung vorher nichts.
Was wäre wenn ein Kind oder mehrere die Brille abnehmen nur um cool zu sein vor ihren Klassenkameraden?

Da gibt es ganz andere Dinge worüber man sich aufregen könnte.

Ich erinnere mich an die Wiedervereinigung und als die Mauer durchlässig wurde.
Alle Welt schaute nach Deutschland, nach Berlin.
Nur die Schule in welche meine Tochter ging hielt es nicht für nötig darüber zu sprechen.
Als ich mich beschwerte bekam ich von Schulleiter die Antwort, dazu hätten sie keine Zeit, der Lehrplan muß eingehalten werden.
Darüber könnte man auch im Elternhaus reden oder Zeitung lesen...

Ich war nicht die Einzige die sich darüber aufregte, half nichts ...

Monja.

Gerdd hat vollkommen recht. Die nächste totale Sonnenfinsternis gibt es in Deutschland im Jahr 2081. Da wäre es Bildung hautnah gewesen und ein Erlebnis für die Schüler, die diesjährige Sonnenfinsternis mit eigenen Augen zu bestaunen. Am Computer kann ich Dir jeden Mist simulieren - aber in ECHT?

Die Sonnenfinsternis kommt ja nicht unverhofft wie im Mittelalter - man weiß das Heutzutage Jahre vorher und kann die paar Cent für die Schutzbrillen rechtzeitig ausgeben. Wenn die Dinger im Einzelhandel 2 Euro kosten, kann ein Kultusministerium bei großer Stückzahl wohl einen guten Preis erzielen, um jedem Schüler so eine Brille zu besorgen.

Versager!

keine Zeit, der Lehrplan muß eingehalten werden

... kenne ich alles ...
(ich könnte ein Buch darüber schreiben...)

Das Beispiel Sonnenfinsternis und das betr. Verhalten von Schulleitern und Lehrern zeigt doch überdeutlich, daß Lernen nicht eingebettet wird in Erleben und Erfahrung machen.

Das sollte hier auch exemplarisch stehen, für das unten gezeigte Filmchen und das darin beschriebene "Bullemie-Lernen".

Dutchweepee hat einen wichtigen weiteren Einwand gemacht!

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Man kann/muß ein solches Life-Ereignis vorbereiten und es muß auch nachbereitet werden - in mehreren übergreifenden Fächern.

Zur Sicherheit bindet man die Eltern mit ein, läßt sie auch unterschreiben, daß die Kinder auf keinen Fall mit bloßen Augen in die Sonne gucken usw usw usw.

Wenn man die Sache ernsthaft angeht, klappt das alles.

Mein Neffe ist Lehrer in Frankfurt (er zählt zu den 20 Prozent, die sich durchgesetzt haben): Er hat die Brillen besorgt und aus seiner Tasche bezahlt (wie viele Lehrer das machen, wenn das Kultusministerium nicht begreift bzw. auf seine trockenen Lehrpläne verweist). Dann hat er sich die Genehmigung bei der Schulleiterin geholt usw...

Gerdd

@gerdd

habe ich geschrieben, daß ich das 'gut' finde?
ich wollte dir lediglich erklären, warum die kids nicht auf
den schulhof durften.

wäre etwas passiert, wäre das geschrei der eltern (mit recht) groß
gewesen. also war es sicherlich bekannt, daß das so abläuft wie es
abgelaufen ist.

wenn du die schule generell anprangerst, da gäbe es hunderte
themen, was man verbessern könnte.

Hallo Karin.

Aus Angst kann ich mir auch vorstellen daß es sich um eine Vorsichtsmaßnahme des Schulpersonales gehandelt hat, die Schüler von dem Ereignis fernzuhalten. Wie schnell verliert das Lehrpersonal besonders bei Kindern die Übersicht, wer seine Schutz-Brille nur halb oder zu einem Teil nur vor den Augen trägt.

Phil.

@gerdd
wäre etwas passiert, wäre das geschrei der eltern (mit recht) groß
gewesen. also war es sicherlich bekannt, daß das so abläuft wie es
abgelaufen ist.

Vollkommen richtig Karin! Obwohl ausgiebigst davor gewarnt wurde, und eigentlich sollte es jeder erwachsene Mensch sowieso auch selber wissen, haben sich etliche Erwachsene bei dieser Sofi wieder verletzt! Eigentlich unfaßbar! Aber wehe........man könnte Lehrern nur die kleinste Unaufmerksamkeit nachweisen.....
Ich hatte auch keine Brille und habe, wie Ranga Yogeshwar es empfohlen hat, mit dem Smartphne versucht, das Ding zu beobachten, aber für meine Augen ging das nicht, die Blendung war unerträglich!

Edita

ich wollte dir lediglich erklären, warum die kids nicht auf den schulhof durften

Ok, Karin,

da gibts viele Gründe, wie Du schreibst, wie jeder Lehrer aber auch leidvoll erfährt.

Beispiel:
Es ist Winter und draußen schneit es (oder ein andermal regnets). Was macht die Schulleitung? Sie schickt einen Zettel rum: Pause findet im Klassenzimmer statt!

Gefahren: Schneebälle oder bei Regen eben halt nasse Kleider!
Jetzt erkär mir mal einer, wie man ein "Meute" Kinder den ganzen Morgen (6 Std) im Klassenzimmer hält und das (wie passiert) wochenlang?

Mir kommt das vor wie in einem Massenhühnerstall ohne Auslauf - ohne frische Luft, hi! Fenster dürfen nicht geöffnet werden, könnte ja ein Kind runterfallen (auch schon passiert).

Um aber beim Thema zu bleiben: Wie soll man da lernen?

Auf die Lösung kommt keiner: Einen Unterstand im Schulhof beim Schulträger (ist oft die Stadt) beantragen - sind uns die Kinder das nicht wert?

Ich denke, Du begreifst ein wenig meine Aufregung!
(Denke auch nicht, daß es dumme Menschen gibt - wenn auch von mir im Eifer gerade geschrieben.)

hzl Gerdd