Soziales Richard David Precht und Prof. Dr. Gerald Hüther; Macht Lernen dumm?
Richard David Precht und Prof. Dr. Gerald Hüther; Macht Lernen dumm?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Richard David Precht und Prof. Dr. Gerald Hüther; Macht Lernen dumm?
Es geht ja nicht nur um die Lerninhalte, sondern vor allem um das Erlernen von Lerntechniken. Das "altmodische" Fach Latein ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Das Erlernen dieser Sprache übt das logische und systematische Denken. Noch vor den inhaltlichen Dingen, die auch nützlich sind, ist in der heutigen Schule das Erlernen des Lernens das Wichtigste. Ich habe in meiner Schule auch das Diskutieren und Argumentieren erlernt und dafür bin ich einigen Lehrern sehr dankbar.
Karl
Karl
Hinsichtlich Latein möchte ich anfügen, daß meine Kinder mit Freude Latein gelernt haben und davon großen Nutzen hatten.
Sie haben ein tieferes Sprachverständnis und dadurch die Basis, andere Sprachen leicht zu erlernen.
Es gab in den höheren Klassen Diskussionsrunden und auch nach Erlernen von Altgriechisch und Hebräisch z.B. zu den zugrunde liegenden Weltbildern.
Allegra
Sie haben ein tieferes Sprachverständnis und dadurch die Basis, andere Sprachen leicht zu erlernen.
Es gab in den höheren Klassen Diskussionsrunden und auch nach Erlernen von Altgriechisch und Hebräisch z.B. zu den zugrunde liegenden Weltbildern.
Allegra
Leider konnte ich meine persönliche Leidenschaft für die lateinische Sprache meinen Kindern nicht vermitteln - sie zogen die sog. "lebenden" Sprachen vor.
Kürzlich las ich, dass Latein an bayerischen Gymnasien wieder zunehmend beliebter wird. Finde ich - nicht zuletzt aus Gründen, die Allegra schon nannte - gut (Y).
Shenaya
Kürzlich las ich, dass Latein an bayerischen Gymnasien wieder zunehmend beliebter wird. Finde ich - nicht zuletzt aus Gründen, die Allegra schon nannte - gut (Y).
Shenaya
DANKE an Beni!
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Ich habe in der Hauptsache Hüther zugehört und für mich hauptsächlich dies entnommen:
Lehrer sollten Potential Entfaltungs Coaches sein ...
Lernprozesse spielen sich am besten in Gruppen ab (kann mich z.B. in anderen spiegeln) ...
Jedes Kind hat eigene Potentiale (z.B. ausgeprägtes Mitgefühl, besonderen Ehrgeiz, gutes Körpergefühl) ...
Man kann niemand bilden, bestenfalls kann Bildung gelingen (z.B. durch Neugier, Entdeckerfreude) ...
Man muß eine gute Beziehung zu seinem eigenen Körper entwickeln. Es ist ein Irrtum ´lernen ohne Gefühle`...
Lernen geht nur durch ´in Beziehung treten`, da mache ich Beziehungserfahrungen ...
Durch dieses Erfahrungslernen wird im Gehirn eine Art "Dünger" ausgestreut , es entstehen Vernetzungen - wenn was unter die Haut geht (emotionales Lernen) ...
Große Biografien zeigen oft eine Leidenschaft, die Lust aufs Leben war ihnen erhalten geblieben ...
Bildung findet kaum in der Schule statt, sondern hauptsächlich dort, wo Menschen zusammenkommen (bürgerschaftliches Engagement), wo sich vieles ereignet ...
Neue Erkenntnis (erst seit ein paar Jahren auch von der Hirnforschung erkannt!): Im Hirn ändern sich bis ins hohe Alter Strukturen, wenn z.B. Leidenschaft vorhanden ist ...
Wir haben ein Umsetzungsdefiziet, kein Erkenntnisdefizit ...
Ich habe weniger Precht zugehört, weil ich persönlich (habe ihm schon öfter zugehört) meine, er ist zu sehr ein Selbstdarsteller, selbstverliebt, "altgescheit"; er hört am liebsten sich selbt!
Ich meine auch, er geht wenig auf die Argumente seines Gesprächspartners ein und zwingt seine "Partner" oft, seine Argumente zu übernehmen - er weiß oft alles besser!
Er führt Monologe und läßt sich nicht gerne unterbrechen.
Es ist hart, aber ich meine, Precht stellt in seinem Verhalten über weite Strecken das dar, was er selbst in diesem Gespräch so bekämpfen wollte.
hzl Gerdd
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Ich habe in der Hauptsache Hüther zugehört und für mich hauptsächlich dies entnommen:
Lehrer sollten Potential Entfaltungs Coaches sein ...
Lernprozesse spielen sich am besten in Gruppen ab (kann mich z.B. in anderen spiegeln) ...
Jedes Kind hat eigene Potentiale (z.B. ausgeprägtes Mitgefühl, besonderen Ehrgeiz, gutes Körpergefühl) ...
Man kann niemand bilden, bestenfalls kann Bildung gelingen (z.B. durch Neugier, Entdeckerfreude) ...
Man muß eine gute Beziehung zu seinem eigenen Körper entwickeln. Es ist ein Irrtum ´lernen ohne Gefühle`...
Lernen geht nur durch ´in Beziehung treten`, da mache ich Beziehungserfahrungen ...
Durch dieses Erfahrungslernen wird im Gehirn eine Art "Dünger" ausgestreut , es entstehen Vernetzungen - wenn was unter die Haut geht (emotionales Lernen) ...
Große Biografien zeigen oft eine Leidenschaft, die Lust aufs Leben war ihnen erhalten geblieben ...
Bildung findet kaum in der Schule statt, sondern hauptsächlich dort, wo Menschen zusammenkommen (bürgerschaftliches Engagement), wo sich vieles ereignet ...
Neue Erkenntnis (erst seit ein paar Jahren auch von der Hirnforschung erkannt!): Im Hirn ändern sich bis ins hohe Alter Strukturen, wenn z.B. Leidenschaft vorhanden ist ...
Wir haben ein Umsetzungsdefiziet, kein Erkenntnisdefizit ...
Ich habe weniger Precht zugehört, weil ich persönlich (habe ihm schon öfter zugehört) meine, er ist zu sehr ein Selbstdarsteller, selbstverliebt, "altgescheit"; er hört am liebsten sich selbt!
Ich meine auch, er geht wenig auf die Argumente seines Gesprächspartners ein und zwingt seine "Partner" oft, seine Argumente zu übernehmen - er weiß oft alles besser!
Er führt Monologe und läßt sich nicht gerne unterbrechen.
Es ist hart, aber ich meine, Precht stellt in seinem Verhalten über weite Strecken das dar, was er selbst in diesem Gespräch so bekämpfen wollte.
hzl Gerdd
Lieber Gerd,
danke, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast, die Essenz des Gesprächs niederzuschreiben.
Unser Schulsystem, wo immer noch häufig Frontalunterricht stattfindet, ist in unserer gewandelten Welt nicht mehr zeitgemäß. 100 000 Schulstunden haben die Schüller bis zum Abitur abgesessen und was ist übriggeblieben, fragt Gerald Hüther. Der größte Teil des Wissens, das die Schule vermittelt hat, ist vergessen. Das kann ich bestätigen , ich habe als Erwachsene das Abi gemacht und nach den Prüfungen ist das meiste aus meinem Gehirn wieder "herausgefallen".
Hüther setzt sich dafür ein, dass Pädagogen nicht primär Wissen vermitteln, sondern die in den Kindern steckenden Talente zur Entfaltung bringen. Den Kindern nichts eintrichtern, sondern etwas aus ihnen herausholen. Sie müssen Kinder begeistern können und sich auf das Wesentliche konzentrieren, denn dann bleibt von dem Gelerntenviel mehr hängen.
LG Mane
danke, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast, die Essenz des Gesprächs niederzuschreiben.
Unser Schulsystem, wo immer noch häufig Frontalunterricht stattfindet, ist in unserer gewandelten Welt nicht mehr zeitgemäß. 100 000 Schulstunden haben die Schüller bis zum Abitur abgesessen und was ist übriggeblieben, fragt Gerald Hüther. Der größte Teil des Wissens, das die Schule vermittelt hat, ist vergessen. Das kann ich bestätigen , ich habe als Erwachsene das Abi gemacht und nach den Prüfungen ist das meiste aus meinem Gehirn wieder "herausgefallen".
Hüther setzt sich dafür ein, dass Pädagogen nicht primär Wissen vermitteln, sondern die in den Kindern steckenden Talente zur Entfaltung bringen. Den Kindern nichts eintrichtern, sondern etwas aus ihnen herausholen. Sie müssen Kinder begeistern können und sich auf das Wesentliche konzentrieren, denn dann bleibt von dem Gelerntenviel mehr hängen.
LG Mane
Den Kindern nichts eintrichtern, sondern etwas aus ihnen herausholen.
Lbe Mane,
jetzt stellt sich mir überraschend die Frage: Wie und was lernen wir im Alter?
Was tun wir mit Leidenschaft (ST?), was gibt es noch zu entdecken und zu machen im Sinne von Hüther?
--- wenn wir nicht im "alten" Sinne nochmal lernen wollen; bringt ja auf diese Art nichts!!!
hzl Gerdd
Lieber Gerd,
im Alter sollte es einfacher sein, sich mit dem zu beschäftigen, was Freude bringt. Frei von beruflichen Verpflichtungen, von vorgeschriebenen Lehrplänen in Schule/Studium usw., können wir es uns meist erlauben, wenn die Gesundheit es zulässt.
Auch hier gilt: alles was wir mit Begeisterung machen, gelingt uns besser. Überlegen, was für uns bedeutsam ist und uns nicht die Zeit mit (ich weiß, das geht nicht immer) Unwichtigem vertrödeln. Sich nicht von Routine, Trägheit und Trübsal gefangen nehmen lassen, sondern schauen, was uns das Leben in seiner Buntheit noch bietet.
Wir haben uns vor einigen Jahren ein Wohnmobil zugelegt und reisen seitdem begeistert durch die Gegend, oft ganz spontan, ganz wie wir Lust und Laune haben. Im Moment zwar weniger, aber das wird schon wieder.
Was begeistert Dich (und andere STler)?
LG Mane
im Alter sollte es einfacher sein, sich mit dem zu beschäftigen, was Freude bringt. Frei von beruflichen Verpflichtungen, von vorgeschriebenen Lehrplänen in Schule/Studium usw., können wir es uns meist erlauben, wenn die Gesundheit es zulässt.
Auch hier gilt: alles was wir mit Begeisterung machen, gelingt uns besser. Überlegen, was für uns bedeutsam ist und uns nicht die Zeit mit (ich weiß, das geht nicht immer) Unwichtigem vertrödeln. Sich nicht von Routine, Trägheit und Trübsal gefangen nehmen lassen, sondern schauen, was uns das Leben in seiner Buntheit noch bietet.
Wir haben uns vor einigen Jahren ein Wohnmobil zugelegt und reisen seitdem begeistert durch die Gegend, oft ganz spontan, ganz wie wir Lust und Laune haben. Im Moment zwar weniger, aber das wird schon wieder.
Was begeistert Dich (und andere STler)?
LG Mane
Was begeistert Dich (und andere STler)?
Lbe Mane und Interessierte,
es ist bestimmt so, daß nur "Leidenschaften" eine entsprechende Wirkung (übers Gehirn!) erzielen, das bleibt auch so im Alter!
Bestimmt werden wir im Alter (ST) ALLE was Entsprechendes und meist Unterschiedliches "pflegen" oder immer wieder finden.
Zur Zeit warten wir hier beide sehnlich auf warmes und trockenes Wetter, weil wir gerne Radtouren in Richtung Rhein machen - unsere Knochen sind über Winter "eingerostet".
Ich fotografiere auch gerne und halte einen gewissen Ist-Zustand der Welt fest. Außerdem interessiert mich der Bildaustausch im ST, weil eine Sprache über Bilder u.U. deutlicher, wirkungsvoller und nachhaltiger ist als ausschließlich in Worten.
(Solche Fotos müssen meiner Meinung nach nicht immer optimiert sein, das könnte den Ist-Zustand der Welt sogar etwas verfälschen.)
Da fällt mir gerade was ein, was ich mal, wohl etwas vom Thema abweichend, sagen wollte:
Lernen und Austausch im Sinne von Hüther könnte - gerade auch im ST - mit Jüngeren viel "fruchtbarer" sein als das ausschließliche Verharren in unserer Enklave. Warum öffnen wir nicht eine ST-Rubrik "Jugend meldet sich im ST zu Wort"? Dieses Risiko könnte man eingehen, oder?
Sollte man aber mit Karl besprechen.
Ich wünsche Dir und ALLEN viel Neugier, viele Emotionen, viel Leidenschaft und vor allem viel Freude und GESUNDHET!
hzl Gerdd
Ich glaube nicht, dass Lernen dumm macht.
Aber ich glaube, dass es auch hier Ausnahmen gibt....
....z.B. bei Autoren, die dies behaupten!
Aber ich glaube, dass es auch hier Ausnahmen gibt....
....z.B. bei Autoren, die dies behaupten!