Soziales Rentner als Nachfolger für Zivis?
Liebe Meli,
auch die Zivildienstleistenden, die jetzt ersetzt werden sollen, hatten (haben) ja keine Ausbildung. Ich kann mir vorstellen, dass mancher Senior hier bereits aus eigener Lebenserfahrung mehr Wissen mitbringt.
Es geht nicht um den Ersatz professioneller Pflege, sondern um Ergänzung und vielleicht auch teilweise nur um die menschliche Ansprache. Für mich ist es ein absolutes Bild des Jammers, wenn ich Zivildienstleistende sehe, die stumm und sprachlos, völlig ohne Beziehung einen alten Menschen durch die Gegend fahren. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass mache Seniorin, mancher Senior hier weit mehr Anknüpfungspunkte und Gesprächsthemen mit Pflegebedürftigen finden würde.
Ich denke wir sind uns weitgehend einig. Ich habe keinerlei Fachwissen auf diesem Gebiet - nur ein wenig Lebenserfahrung.
Beste Grüße, Karl
auch die Zivildienstleistenden, die jetzt ersetzt werden sollen, hatten (haben) ja keine Ausbildung. Ich kann mir vorstellen, dass mancher Senior hier bereits aus eigener Lebenserfahrung mehr Wissen mitbringt.
Es geht nicht um den Ersatz professioneller Pflege, sondern um Ergänzung und vielleicht auch teilweise nur um die menschliche Ansprache. Für mich ist es ein absolutes Bild des Jammers, wenn ich Zivildienstleistende sehe, die stumm und sprachlos, völlig ohne Beziehung einen alten Menschen durch die Gegend fahren. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass mache Seniorin, mancher Senior hier weit mehr Anknüpfungspunkte und Gesprächsthemen mit Pflegebedürftigen finden würde.
Ich denke wir sind uns weitgehend einig. Ich habe keinerlei Fachwissen auf diesem Gebiet - nur ein wenig Lebenserfahrung.
Beste Grüße, Karl
Re: Rentner als Nachfolger für Zivis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Karl,
ich verstehe sehr wohl, was Du meinst.
In den meisten Häusern ist es so, dass die Zivis gelernt haben, Puls und Blutdruck zu messen und das Essen auszuteilen.
Sie haben einen kleinen Grundkurs.
In die Pflege mit hineingenommen werden sie nicht so häufig, sondern eigentlich dann, wenn der Wunsch und eine Eignung dazu festzustellen ist.
Junge Leute mit dem Wunsch ein Medizinstudium anzutreten, die findest Du häufiger auf den Stationen.
Sie machen normalerweise die Botengänge, als Hol- und Bringedienst, in unserem Haus übernehmen sie den Krankentransport von Außenklinik ins Klinikum.
Sie radeln durch die Klinik mit den ins Labor zu transportierenden Serumröhrchen etc.
Sie schieben die Betten von a nach b - sie sind eigentlich eingesetzt für das, was man heute als pflegefremde Tätigkeiten bezeichnet.
Diese hatten bis zu deren Einsatz die Pflegekräfte zu verrichten.
Allein die Putzstunden - betriebswirtschaftlich gesehen ein blanker Wahnsinn - gingen ins unendliche, aber die Hygiene ist nun einmal das A und O.
Wie gesagt, ich finde es in Ordnung, wenn das übernommen wird, was in den meisten Häusern ja schon durch den Einsatz der "grünen Damen" geleistet wird.
Und ich kenne, Karl viele von diesen jungen Leuten, denen die Arbeit auch Freude macht und die durchaus im Gespräch mit den Leuten sind.
Vielleicht ist es auch unterschiedlich - ein so großes Haus wie eine Uniklinik, in der eine Anonymität des Einzelnen außerhalb des kleinen Arbeitsbereiches vorhanden ist, ist etwas anderes als zum Beispiel ein überschaubares Haus wie unsere Diakonie oder das Loretto. Die Einbindung ist dort eine andere - meine Erfahrung!
Meli
ich verstehe sehr wohl, was Du meinst.
In den meisten Häusern ist es so, dass die Zivis gelernt haben, Puls und Blutdruck zu messen und das Essen auszuteilen.
Sie haben einen kleinen Grundkurs.
In die Pflege mit hineingenommen werden sie nicht so häufig, sondern eigentlich dann, wenn der Wunsch und eine Eignung dazu festzustellen ist.
Junge Leute mit dem Wunsch ein Medizinstudium anzutreten, die findest Du häufiger auf den Stationen.
Sie machen normalerweise die Botengänge, als Hol- und Bringedienst, in unserem Haus übernehmen sie den Krankentransport von Außenklinik ins Klinikum.
Sie radeln durch die Klinik mit den ins Labor zu transportierenden Serumröhrchen etc.
Sie schieben die Betten von a nach b - sie sind eigentlich eingesetzt für das, was man heute als pflegefremde Tätigkeiten bezeichnet.
Diese hatten bis zu deren Einsatz die Pflegekräfte zu verrichten.
Allein die Putzstunden - betriebswirtschaftlich gesehen ein blanker Wahnsinn - gingen ins unendliche, aber die Hygiene ist nun einmal das A und O.
Wie gesagt, ich finde es in Ordnung, wenn das übernommen wird, was in den meisten Häusern ja schon durch den Einsatz der "grünen Damen" geleistet wird.
Und ich kenne, Karl viele von diesen jungen Leuten, denen die Arbeit auch Freude macht und die durchaus im Gespräch mit den Leuten sind.
Vielleicht ist es auch unterschiedlich - ein so großes Haus wie eine Uniklinik, in der eine Anonymität des Einzelnen außerhalb des kleinen Arbeitsbereiches vorhanden ist, ist etwas anderes als zum Beispiel ein überschaubares Haus wie unsere Diakonie oder das Loretto. Die Einbindung ist dort eine andere - meine Erfahrung!
Meli
Hallo Meli,
es geht ja nicht darum, die Arbeit der gelernten Pflegekräfte zu übernehmen. Das dürfte auch viele SeniorInnen überfordern.
Selbstverständlich gehört auch gründliche Einführung in die Tätigkeit dazu.
Wenn die SeniorInnen aber die einfachen Hilfsarbeiten übernehmen, wird das geschulte Personal entlastet und hat vielleicht mehr Zeit für die Pflegetätigkeiten. Ein Vorteil für den Einsatz von Senioren sehe ich auch darin, dass nicht nach kurzewr Zeit schon wieder eine neue Person bei den Pflegebedürftigen ist, wie es durch den ständigen Wechsel der Zivis bis heute der Fall ist.
Mein Arbeitsplatz liegt inmitten eines Altenheimparkgeländes, hat aber absolut nichts mit der Altenpflege zu tun. Wir sind nur Mieter einiger Räume. Aber durch die Kontakte und daraus entstandenen Freundschaften mit den dortigen MitarbeiterInnen habe ich doch einen recht guten Einblick in die tatsächlich sehr schwere Arbeit der Pflegekräfte.
Was Essen geben, betten und lagern betrifft, denke ich, ich kann es einigermaßen. Meine Schwester und ich haben uns, als meine Mutter krank wurde, sehr genau informiert bei Fachkräften und Ärzten, da wir nichts falsch machen wollten.
Für vollig Pflegefremde müssen selbstverständlich Schulungen stattfinden, auch für die einfachen Hilfstätigkeiten.
Was das Aufbessern von kleinen Renten betrifft, nicht jeder ist durch harte Arbeit verbraucht. Denk nur mal daran, dass es für viele Frauen selbstverständlich war zu Hause zu bleiben, wenn Kinder da waren. Da ging dann der Mann arbeiten. So haben sie heute eine entsprechend kleine Rente. Oder die Millionen Arbeitslosen, die bestimmt keine großen Sprünge mit der zukünftigen Rente machen können. Da wäre sicher der ein oder andere froh, durch Hilfsarbeiten etwas mehr ins Portemonaie zu bekommen.
Myrja
es geht ja nicht darum, die Arbeit der gelernten Pflegekräfte zu übernehmen. Das dürfte auch viele SeniorInnen überfordern.
Selbstverständlich gehört auch gründliche Einführung in die Tätigkeit dazu.
Wenn die SeniorInnen aber die einfachen Hilfsarbeiten übernehmen, wird das geschulte Personal entlastet und hat vielleicht mehr Zeit für die Pflegetätigkeiten. Ein Vorteil für den Einsatz von Senioren sehe ich auch darin, dass nicht nach kurzewr Zeit schon wieder eine neue Person bei den Pflegebedürftigen ist, wie es durch den ständigen Wechsel der Zivis bis heute der Fall ist.
Mein Arbeitsplatz liegt inmitten eines Altenheimparkgeländes, hat aber absolut nichts mit der Altenpflege zu tun. Wir sind nur Mieter einiger Räume. Aber durch die Kontakte und daraus entstandenen Freundschaften mit den dortigen MitarbeiterInnen habe ich doch einen recht guten Einblick in die tatsächlich sehr schwere Arbeit der Pflegekräfte.
Was Essen geben, betten und lagern betrifft, denke ich, ich kann es einigermaßen. Meine Schwester und ich haben uns, als meine Mutter krank wurde, sehr genau informiert bei Fachkräften und Ärzten, da wir nichts falsch machen wollten.
Für vollig Pflegefremde müssen selbstverständlich Schulungen stattfinden, auch für die einfachen Hilfstätigkeiten.
Was das Aufbessern von kleinen Renten betrifft, nicht jeder ist durch harte Arbeit verbraucht. Denk nur mal daran, dass es für viele Frauen selbstverständlich war zu Hause zu bleiben, wenn Kinder da waren. Da ging dann der Mann arbeiten. So haben sie heute eine entsprechend kleine Rente. Oder die Millionen Arbeitslosen, die bestimmt keine großen Sprünge mit der zukünftigen Rente machen können. Da wäre sicher der ein oder andere froh, durch Hilfsarbeiten etwas mehr ins Portemonaie zu bekommen.
Myrja
Wenn ich diese Beiträge hier überfliege kommen SIE nicht gut dabei weg!!
Würde gern wissen wem SIE IHRE Pflege einmal überlassen werde?
Wem würden SIE vertrauen?
Pflegedienst,Nachbarin oder eine gute Bekannte?
Wie stellen SIE sich IHREN Lebensabend vor wenn kaum noch etwas geht?( körperlich)
Würde gern wissen wem SIE IHRE Pflege einmal überlassen werde?
Wem würden SIE vertrauen?
Pflegedienst,Nachbarin oder eine gute Bekannte?
Wie stellen SIE sich IHREN Lebensabend vor wenn kaum noch etwas geht?( körperlich)
Re: Rentner als Nachfolger für Zivis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Karl
während meiner langen Berufstätigkeit waren viele "Zivis" eine spürbare und gute Entlastung in Pflegebereichen,die von Ungelernten ausgeführt werden konnten!
Es sind sehr gute Erfahrungen und Erinnerungen,die ich an diese Zeiten habe!
Ich selber habe mich bis über das 72.Lebensjahr für alte Menschen eingesetzt
--zuletzt-- meine Mutter betreut,versorgt und gepflegt,obwohl ich selber durch einen unverschuldeten schweren Autounfall 80% behindert war.
Ich hatte eine sehr gute Putzfrau,die auch bei meiner Mutter blieb,damit ich in Ruhe Besorgungen machen konnte,
oder auch mal mit meinem Irish Setter
selber durch die Wälder toben!Hier ist er mit meiner alten Setterhündin auf ihrem "Ausguck" auf der Terrasse zu sehen,vorsichtshalber kurz angeleint,damit wenigstens ein Foto möglich war.
Aber,ohne die hohe Pension meiner Mutter und die treue "Putz-"Seele hätte ich das nie geschafft!
Jahre zuvor habe ich Müttern von Bekannten das Seniorenstift "erspart" und sie in meiner Einliegerwohnung liebevoll betreut.
Aber,grundsätzlich Rentner-rinnen verpflichtend in die Alten-oder Pflegebetreuung einzubinden,halte ich für gar nicht gut!
Das sollte jeder ältere Mensch selber entscheiden dürfen!
Ich denke,irgendwann haben wir auch ein Anrecht auf freie Zeiteinteilung!
Wer keine kinder haben wollte,weil ihm der schnöde Mammon wichtiger war,darf eigentlich nicht erwarten,dass andere alte Menschen ihm ,bzw ihr helfen!
Da war Zeit genug,ein Leben lang Gelder anzusparen
--statt Kinder grosszuziehen und ausbilden oder studieren zu lassen--
mit welchem Recht verlangt so ein Mensch Hilfe von anderen alten Menschen?!!!!!!!!!!
Wer nur für seine eigenen Interessen gelebt hat,sollte auch rechtzeitig Vorsorge für sein Alter und mögliche Betreuung und Pflege planen!
Gudrun
während meiner langen Berufstätigkeit waren viele "Zivis" eine spürbare und gute Entlastung in Pflegebereichen,die von Ungelernten ausgeführt werden konnten!
Es sind sehr gute Erfahrungen und Erinnerungen,die ich an diese Zeiten habe!
Ich selber habe mich bis über das 72.Lebensjahr für alte Menschen eingesetzt
--zuletzt-- meine Mutter betreut,versorgt und gepflegt,obwohl ich selber durch einen unverschuldeten schweren Autounfall 80% behindert war.
Ich hatte eine sehr gute Putzfrau,die auch bei meiner Mutter blieb,damit ich in Ruhe Besorgungen machen konnte,
oder auch mal mit meinem Irish Setter
selber durch die Wälder toben!Hier ist er mit meiner alten Setterhündin auf ihrem "Ausguck" auf der Terrasse zu sehen,vorsichtshalber kurz angeleint,damit wenigstens ein Foto möglich war.
Aber,ohne die hohe Pension meiner Mutter und die treue "Putz-"Seele hätte ich das nie geschafft!
Jahre zuvor habe ich Müttern von Bekannten das Seniorenstift "erspart" und sie in meiner Einliegerwohnung liebevoll betreut.
Aber,grundsätzlich Rentner-rinnen verpflichtend in die Alten-oder Pflegebetreuung einzubinden,halte ich für gar nicht gut!
Das sollte jeder ältere Mensch selber entscheiden dürfen!
Ich denke,irgendwann haben wir auch ein Anrecht auf freie Zeiteinteilung!
Wer keine kinder haben wollte,weil ihm der schnöde Mammon wichtiger war,darf eigentlich nicht erwarten,dass andere alte Menschen ihm ,bzw ihr helfen!
Da war Zeit genug,ein Leben lang Gelder anzusparen
--statt Kinder grosszuziehen und ausbilden oder studieren zu lassen--
mit welchem Recht verlangt so ein Mensch Hilfe von anderen alten Menschen?!!!!!!!!!!
Wer nur für seine eigenen Interessen gelebt hat,sollte auch rechtzeitig Vorsorge für sein Alter und mögliche Betreuung und Pflege planen!
Gudrun
Re: Rentner als Nachfolger für Zivis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Myrja,
zur Pflege muss man geeignet sein - wie ich schon ausführte, einen Angehörigen zu pflegen ist etwas völlig anderes, als mit fremden Menschen zu arbeiten. Hier kennst Du die Gewohnheiten, hast direkt Kontakt mit der unterstützenden Sozialstation und dem Hausarzt, erhältst Beratung.
Weißt Du, wieviel verschiedene Erkrankungen Dir in einem Pflegeheim begegnen - wo soll denn das Wissen herkommen über Ernährung, Medikamente, Beweglichkeit und und und.
Ich habe erlebt, was in der häuslichen Krankenpflege durch Pflegehelferinnen verursacht wurde, weil eine Angehörige, die gepflegt werden musste "so lieb gebeten" hat und auf diesem Wege dann Dinge passiert sind, die besser nicht hätten passieren sollen.
Denn die Fähigkeit zu einem klaren Nein gehört in die Pflege - einfach nur pflegerisch helfen wollen und ein paar Euro mehr zur Verfügung zu haben, dafür sollten alte und kranke Menschen nicht zur Verfügung stehen.
Zwischenmenschliche Kontakte kann jeder geben - da steht doch nichts im Wege - und auch das kann bezahlt werden - aber Pflegetätigkeiten, nein!
Hier wird versucht, der Bevölkerung eine Billigheimer-Version aufzuschwatzen, weil die Gelder knapp sind und das ist nicht in Ordnung.
Das ganze ist eine Abwertung der Krankenpflege, die gen Himmel schreit - nur, wenn jemand ernsthaft krank ist, dann will er plötzlich die optimale Versorgung haben - wobei unsere Politiker sich die mit ihren Privatversicherungen immer leisten können.
Da liegt m.M.n. der Hund begraben.
Meli
zur Pflege muss man geeignet sein - wie ich schon ausführte, einen Angehörigen zu pflegen ist etwas völlig anderes, als mit fremden Menschen zu arbeiten. Hier kennst Du die Gewohnheiten, hast direkt Kontakt mit der unterstützenden Sozialstation und dem Hausarzt, erhältst Beratung.
Weißt Du, wieviel verschiedene Erkrankungen Dir in einem Pflegeheim begegnen - wo soll denn das Wissen herkommen über Ernährung, Medikamente, Beweglichkeit und und und.
Ich habe erlebt, was in der häuslichen Krankenpflege durch Pflegehelferinnen verursacht wurde, weil eine Angehörige, die gepflegt werden musste "so lieb gebeten" hat und auf diesem Wege dann Dinge passiert sind, die besser nicht hätten passieren sollen.
Denn die Fähigkeit zu einem klaren Nein gehört in die Pflege - einfach nur pflegerisch helfen wollen und ein paar Euro mehr zur Verfügung zu haben, dafür sollten alte und kranke Menschen nicht zur Verfügung stehen.
Zwischenmenschliche Kontakte kann jeder geben - da steht doch nichts im Wege - und auch das kann bezahlt werden - aber Pflegetätigkeiten, nein!
Hier wird versucht, der Bevölkerung eine Billigheimer-Version aufzuschwatzen, weil die Gelder knapp sind und das ist nicht in Ordnung.
Das ganze ist eine Abwertung der Krankenpflege, die gen Himmel schreit - nur, wenn jemand ernsthaft krank ist, dann will er plötzlich die optimale Versorgung haben - wobei unsere Politiker sich die mit ihren Privatversicherungen immer leisten können.
Da liegt m.M.n. der Hund begraben.
Meli
Re: Rentner als Nachfolger für Zivis?
Zitat meli:
"zur Pflege muss man geeignet sein......."
Da kann ich nur zustimmen......und ich weiß, wovon ich rede. Meine Exfrau (zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe) war 15 Jahre lang Pflegedienstleiterin. Ich habe hautnah miterlebt, was es bedeutet, in der Altenpflge tätig zu sein. Meine Tochter hat denselben Beruf ergriffen, d.h. eigentlich Krankenschwester, aber auch sie war einige Jahre im ambulanten Pflegedienst beschäftigt.
Ich sehe gar nicht das große Problem, weil es bald keine "Zivis" mehr gibt. Es steht jedem jungen Menschen offen, ein so genanntes "FSJ" abzusovieren. FSJ heißt nicht anderes als "Freiwilliges soziales Jahr". Meine beiden Enkels haben das gemacht.
Dieses FJS steht natürlich auch den jungen Frauen offen und insofern sehe ich genügend Potential, die Zivis zu ersetzen.
Senioren dafür einzusetzen halte ich nicht für besonders gut, schließlich haben sie alle ein arbeitsreiches Leben hinter sich. Und der vielzitierte "rüstige Rentner" sucht sich mit Sicherheit andere Betätigungsfelder als pflegebedürftigen Kollegen das Essen einzugeben.
Meiner Meinung nach müsste da dann eben staatlicherseits für die jungen Leute ein entsprechender Anreiz geschaffen werden. Im Übrigen sollte man den Einsatzwillen der jungen Generation nicht unterschätzen, die sind besser, als sie manchmal hingestellt werden.
e k o
"zur Pflege muss man geeignet sein......."
Da kann ich nur zustimmen......und ich weiß, wovon ich rede. Meine Exfrau (zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe) war 15 Jahre lang Pflegedienstleiterin. Ich habe hautnah miterlebt, was es bedeutet, in der Altenpflge tätig zu sein. Meine Tochter hat denselben Beruf ergriffen, d.h. eigentlich Krankenschwester, aber auch sie war einige Jahre im ambulanten Pflegedienst beschäftigt.
Ich sehe gar nicht das große Problem, weil es bald keine "Zivis" mehr gibt. Es steht jedem jungen Menschen offen, ein so genanntes "FSJ" abzusovieren. FSJ heißt nicht anderes als "Freiwilliges soziales Jahr". Meine beiden Enkels haben das gemacht.
Dieses FJS steht natürlich auch den jungen Frauen offen und insofern sehe ich genügend Potential, die Zivis zu ersetzen.
Senioren dafür einzusetzen halte ich nicht für besonders gut, schließlich haben sie alle ein arbeitsreiches Leben hinter sich. Und der vielzitierte "rüstige Rentner" sucht sich mit Sicherheit andere Betätigungsfelder als pflegebedürftigen Kollegen das Essen einzugeben.
Meiner Meinung nach müsste da dann eben staatlicherseits für die jungen Leute ein entsprechender Anreiz geschaffen werden. Im Übrigen sollte man den Einsatzwillen der jungen Generation nicht unterschätzen, die sind besser, als sie manchmal hingestellt werden.
e k o
Re: Rentner als Nachfolger für Zivis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke eko,
dass Du in diesem Zusammenhang auf das FSJ aufmerksam machst - ich hatte nicht daran gedacht und habe selbst Enkelinnen, die darin tätig sind und eine sehr sinnvolle Arbeit damit leisten.
Meli
dass Du in diesem Zusammenhang auf das FSJ aufmerksam machst - ich hatte nicht daran gedacht und habe selbst Enkelinnen, die darin tätig sind und eine sehr sinnvolle Arbeit damit leisten.
Meli
Es steht jedem offen, freiwillig zu helfen.
Und da die meisten Senioren, jedenfalls die, die ich kenne, ohnehin sozial engagiert sind, werden sie in dem weiten Feld der Altenpflege- und betreueung ohnehin schon tätig sein.
Es gibt sehr viele Gruppen um Alzheimer, Parkinson, Demenz, Hospiz die ehrenamtlich von Senioren unterstützt werden.
Ich würde mich aber dagegen wehren, wenn der "Staat" auf die Idee kommen sollte, die Senioren
zur " sozialen Weiterbeschäftigung auf der Basis von Gotteslohn" einzuplanen.
Marija
Und da die meisten Senioren, jedenfalls die, die ich kenne, ohnehin sozial engagiert sind, werden sie in dem weiten Feld der Altenpflege- und betreueung ohnehin schon tätig sein.
Es gibt sehr viele Gruppen um Alzheimer, Parkinson, Demenz, Hospiz die ehrenamtlich von Senioren unterstützt werden.
Ich würde mich aber dagegen wehren, wenn der "Staat" auf die Idee kommen sollte, die Senioren
zur " sozialen Weiterbeschäftigung auf der Basis von Gotteslohn" einzuplanen.
Marija
Re: Rentner als Nachfolger für Zivis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
In Deutschland sind 23 Millionen Menschen über 14 Jahren ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder Kirchen tätig. Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne Ehrenamtliche kaum mehr existieren. Neben Betreuung von Kindern, Kranken und alten Menschen zählen u. a. dazu: Dienste bei Jugendorganisationen, im Natur- und Umweltschutz, Agenda 21-Projekte, Tierschutz, Berghütten und Wandervereine, Bewährungshilfe, Telefonseelsorge, Caritas und Diakonie, Hilfsorganisationen, Umsonstladen, Hausaufgaben-Nachhilfe, Helfer wie Grüne Damen und Herren in vielen Hospitälern, Altenheimen und Behindertenhilfe-Einrichtungen, in Sport-, Kultur- und anderen Vereinen. Die Freiwilligen Feuerwehren, wichtigste Stütze der aktiven Gefahrenabwehr in Deutschland, haben ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder. Auch den Katastrophenschutz der Bundesrepublik Deutschland gewährleisten größtenteils ehrenamtliche Kräfte.
Einnahmen aus nebenberuflichem Tun, Ausbilder, Erzieher, Betreuer oder vergleichbaren nebenberuflichen Tätigkeiten oder der nebenberuflicher Pflege alter, kranker oder behinderter Menschen im Dienst oder im Auftrag einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts oder einer unter § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetzes fallenden Einrichtung zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke (§ 52 ff. der Abgabenordnung) bis zur Höhe von 2.100 Euro jährlich (Stand 2007) sind steuerfrei (§ 3 Nr. 26 Einkommensteuergesetz).
Farbliche Hervorhebung von mir
Ein Auszug aus Wikipedia - ich setze den kompletten Link unten ein.
Unsere Gesellschaft wäre ohne die "Ehrenamtlichen" wahrscheinlich schon lange zusammengekracht.
Damit ich nicht falsch verstanden werde! Ich habe nichts gegen ehrenamtliche Tätigkeiten, es gibt Menschen, denen das noch sehr viel gibt.
Auch ohne eine größere Bezahlung.
Ich habe etwas dagegen, dass Menschen, bei denen nur eine kleine Rente monatlich einkehrt, einfach mit in die Pflege übernommen werden.
Hier geht es mir um die Qualifikation - und ich bleibe dabei, es ist höchst abwertend dem extrem schwierigen Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin (die neue Bezeichnung) gegenüber zu glauben, dass so ein wenig Pflege an fremden Menschen schnell gelernt ist und eine solche Handlungsweise kann durchaus gefährlich werden für die Kranken also auch für die Ausführenden.
Menschliche Zuwendung hat damit nichts zu tun.
Und die geben die grünen Damen - wie oben ersichtlich - wirklich mit einem hohen Engagement.
Im zweiten Link kann jeder einmal nachlesen, wie der Beruf gegliedert ist, Ausbildung und deren Voraussetzungen.
Im übrigen die genannte Bezahlung von 2300,-- Euro wird niemals von einer im normalen Dienst arbeitenden Kraft erreicht - das sind bereits Funktionsträger.
Aber die jungen Menschen fangen nach einer Ausbildung, die im westlichen Ausland an den Hochschulen angesiedelt ist, mit einem solchen Gehalt von ca. 1100,-- Euro an.
Und sich von dort nach oben hochzudienen, ist ein langer, kräftezehrender und oftmals die Gesundheit massiv beeinträchtigender Weg.
Zumal die Rückenschäden natürlich nicht als Berufskrankheit angerechnet werden.
Mir zeigt sich in diesem Thread wieder einmal, wie wenig angesehen dieser Beruf in unserem Lande überwiegend ist.
Auch das ist einer der Gründe, warum so viele junge Menschen lieber zur Berufsausübung ins Ausland gehen, weil sie dort einen völlig anderen gesellschaftlichen Status haben und deutlich besser bezahlt werden.
Meli
Wikipedia - Ehrenamt
Wikipedia Gesundheits- und KrankenpflegerIn