Soziales Mit zweierlei Maß messen?
Danke liebe Tina, dass Sie dies ergänzten, bzw. richtigstellten (nur so können Missverständnisse gar nicht entstehen, die dann vielleicht auch noch den Keim für Netz-Feindschaften in sich bergen).
Ich kenne heute noch 'Frauen unseres Alters, die sich als "Mädchen-Frau" sehen. Deren Männer längst verstorben sind, sie aber gut versorgten. Allerdings sind diese Frauen oft grenzenlos unselbstständig und jetzt müssen dann oft die Söhne ran, um die alltäglichsten Dinge zu regeln, was Madame alles selbst machen könnte, wenn sie nur wollte.
Ich selbst hatte schon mit ca 14 Jahren eine grosse Skepsis gegenüber dem Lebensmodell meiner Mutter, die von meinem (nach dem Krieg ziemlich unfähigen) Vater insbesondere finanzell völlig abhängig war. Sie musste um kleinste Beträge betteln und ich schwor mir schon damals, so ein Leben nie führen zu wollen.
Das gelang mir auch gut und ich sah diese Lebenskämpfe auch immer als Herausforderung, die ich bestehen wollte und auch musste und weniger als Motiv, mir doch einen Mann zu suchen, der das alles für mich erledigt.
Bis heute - ich habe eine sehr lange Partnerschaft zu einem emanzipierten Mann - wähle ich Männer nach dem Aspekt der Liebe aus und nicht nach dem, wer mein Leben bequemer macht usw. A'us finanziellen Gründen brauch(t)e ich noch nie einen aus dieser Gattung - und für diese Freiheit bin ich sehr froh.
Alles Gute Olga
Hallo Sirona,
das was du beschreibst, kenne ich nur zu gut. Das ist besonders dann sehr schmerzhaft, wenn man selbst betroffen ist und der "Doppelmoralist" einem sehr nahesteht. Es ist eine riesige Enttäuschung.
Ich tendiere dazu mich zu wehren und denjenigen darauf aufmerksam zu machen. Eine Einsicht ist allerdings kaum zu erwarten, weil es sich meiner Meinung nach um einen blinden Fleck handelt. Aber die eigene Reaktion finde ich wichtig, um für sich selbst einzustehen.
Das "mit zweierlei Maß messen" konnte ich schon oft bei Eltern gegenüber ihren Kindern beobachten. Da will man manches nicht wahrnehmen.
Eine andere Variante ist, bei meinem Gegenüber etwas zu kritisieren, was ich selber mache. Dann bin ich bei mir selber blind. Davor ist niemand gefeit und wenn mich jemand darauf aufmerksam macht, würde ich schwer ins grübeln kommen....
Liebe Grüße
Helly59
Aber die eigene Reaktion finde ich wichtig, um für sich selbst einzustehen.
Das "mit zweierlei Maß messen" konnte ich schon oft bei Eltern gegenüber ihren Kindern beobachten. Da will man manches nicht wahrnehmen.DAnke für die klugen Ausführungen.
Eine andere Variante ist, bei meinem Gegenüber etwas zu kritisieren, was ich selber mache. Dann bin ich bei mir selber blind. Davor ist niemand gefeit und wenn mich jemand darauf aufmerksam macht, würde ich schwer ins grübeln kommen....
Liebe Grüße
Helly59
Vermutlich werden alle Eltern, die mehr Kinder als eines haben, ungerecht handeln. Auch bei nur einem Kind werden sie ihre REaktionen nicht immer gleichförmig betreiben - auch Eltern sind ja Menschen und somit fehlbar.
Interessant ist auch ,dass wir oft bei einem Gegenüber das kritisieren, was uns auch uns selbst nicht gefällt, das Brennglas aber stärker ist in der Betrachtung unseres Gegenübers.
Wenn mich darauf jemand aufmerksam macht (in anständigem Tone und wenn der Mensch an sich für mich wertvoll und akzeptabel ist), wäre ich nach einigen Schrecksekunden dann sicher auch dankbar für diese Ehrlichkeit. Und der Weg, mich zu entschuldigen, wäre dann ja immer noch frei.
Ansonsten denke ich, dass wir älteren Menschen uns auch den Luxus leisten könnten und sollten, nicht alles und ständig auf die Waagschale zu legen und eine Problematik auch mal nicht anzugehen. Mein Wahlspruch ist dafür immer: ärgere Dich über nichts, was Du nicht ändern kannst - das verschafft mir oft viel Ruhe. Olga
Hallo Tina -möchte auf deinen letzten Absatz der ungleichen Bezahlung von Frauen eingehen. Ich bin nun nicht jeden Tag in diesem Forum -aber die Themen sind interesant auch von Sirona - Ich bin nun 67 und Unternehmer seit 1982 und habe das Unternehmen im Rahmen der Unternehmsnachfolge an meinem ältesten Sohn übergeben. So weit so gut.
Nun komme ich zum Thema ungleiche Bezahlung von Frauen. Ich habe in meiner Zeit besonders die Frauen im Unternehmen bevorzug behandelt. Letztlich wurde ich dafür vom Gesetzgeber bestraft .hier das SGB ( Sozialgesetzbuch ) Schreibe zwei Beispiele -Ich habe einer Auszubildenen 100,Euro für eine gute Prüfungsnote bezahlt-blöderweise auch die 100 Euro buchen lassen -bei der Prüfung von der Rentenkasse das wird alle 4 Jahre im Unternehmen durchgezogen wurden aus den 100 Euro 140 Euro weil das so nicht geht und vom Gesetzgeber nicht erlaubt ist. Ein zweiter Fall Ich habe einer Angestellten den Führerschein bezahlt für bestriebliche Zwecke -Auch das wurde vom Gesetzgeber nicht anerkannt - Musste allso nochmal zusätzlich alles doppelt und dreifach nachbesteuert werden . Führerschein der alten Klasse 2 das wird anerkannt . Auch habe ich einige Zeit meinen Frauen im Büro monatlich Leistungszulage zum Gehalt bezahlt .auch das musste ich fein säuberlich in der Gehaltsabrechnung aufführen um keine Probleme mit dem SGB zu bekommen. Warum ich das schreibe ! Ich möchte nur mal etwas klarstellen ,das es durchaus Unternehmer gibt ,die eine soziale Ader zu ihren Frauen im Unternehmen haben ,aber oft durch den Gesetzgeber nicht anerkannt dafür bestraft werden. Günter
Aber jetzt bitte nicht gleich euphorisch werden....
....und mit Herzchem bombardieren! (;-))