Soziales Mit 65 noch lange nicht Schluß ?
In Hamburg hat ein Arbeitnehmer geklagt, weil er nicht in Rente gehen will. Er fühle sich gesund und wolle seinen Beruf weiterhin ausüben. Eine Zwangsverrentung sei diskriminierend.
Das Arbeitsgericht gab ihm Recht. Der Arbeitgeber muß ihn weiterbeschäftigen " so lange er will"
Uwe Grund, Chef des DGB sieht nun die Arbeitsplätze für die jüngere Generation in Gefahr.
Peter Haas, Sprecher des Arbeitgeberverbandes sieht "Chaos bei der Personalplanung in den Unternehmen."
Ich finde dieses Urteil sehr merkwürdig.
stellamaris
Das Arbeitsgericht gab ihm Recht. Der Arbeitgeber muß ihn weiterbeschäftigen " so lange er will"
Uwe Grund, Chef des DGB sieht nun die Arbeitsplätze für die jüngere Generation in Gefahr.
Peter Haas, Sprecher des Arbeitgeberverbandes sieht "Chaos bei der Personalplanung in den Unternehmen."
Ich finde dieses Urteil sehr merkwürdig.
stellamaris
Re: Mit 65 noch lange nicht Schluß ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zugrunde liegt eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zu einer Klage aus Großbritannien:
"Geklagt hatte der National Council on Aging, eine gemeinnützige Einrichtung zur Förderung des Wohls älterer Menschen in Großbritannien. Ihrer Meinung nach verstößt das in Großbritannien vorgeschriebene Renteneintrittsalter von 65 Jahren gegen das Diskriminierungsverbot der EU (Richtlinie 2000/78/EG).
Der Europäische Gerichtshof kam zu dem Ergebnis, dass jedes EU-Land ein Alter für die Pensionierung festlegen darf, aber nur, wenn dies "ein verhältnismäßiges Mittel zur Erreichung eines rechtmäßigen sozialpolitischen Ziels aus den Bereichen Beschäftigungspolitik, Arbeitsmarkt oder berufliche Bildung darstellt". Rein individuelle Beweggründe des Arbeitgebers, etwa um die Kosten für die Stelle zu sparen, würden eine Entlassung aufgrund des Alters nicht rechtfertigen, so der Europäische Gerichtshof.
Das Hamburger Arbeitsgericht hat sich in seiner Entscheidung auf das europäische Urteil berufen."
Linktipp: Mitarbeiter der Hochbahn muss nicht in Rente gehen
Re: Mit 65 noch lange nicht Schluß ?
Was soll daran merkwürdig sein?
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man mit 65 zwangsweise in Rente gehen muss, obwohl man noch Lust zur Arbeit hat und auch einen Arbeitgeber hat, der einen weiterbeschäftigt.
Natürlich muss die Gewerkschaft gleich dagegen anstinken! Warum eigentlich? Sooo viele Leute sind das ganz bestimmt nicht, die damit etwa Jüngeren einen Arbeitsplatz wegnehmen würden.
Also, ein bisschen mehr Ruhe und Gelassenheit!
e k o
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man mit 65 zwangsweise in Rente gehen muss, obwohl man noch Lust zur Arbeit hat und auch einen Arbeitgeber hat, der einen weiterbeschäftigt.
Natürlich muss die Gewerkschaft gleich dagegen anstinken! Warum eigentlich? Sooo viele Leute sind das ganz bestimmt nicht, die damit etwa Jüngeren einen Arbeitsplatz wegnehmen würden.
Also, ein bisschen mehr Ruhe und Gelassenheit!
e k o
Was soll daran merkwürdig sein?
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man mit 65 zwangsweise in Rente gehen muss, obwohl man noch Lust zur Arbeit hat und auch einen Arbeitgeber hat, der einen weiterbeschäftigt.
Natürlich muss die Gewerkschaft gleich dagegen anstinken! Warum eigentlich? Sooo viele Leute sind das ganz bestimmt nicht, die damit etwa Jüngeren einen Arbeitsplatz wegnehmen würden.
Also, ein bisschen mehr Ruhe und Gelassenheit
e k o
Ich finde es merkwürdig, weil in diesem Fall, der Arbeitgeber ihn eben nicht weiterbeschäftigen wollte. Ich frage mich daher, wie lange kann man sich weigern den Arbeitsplatz aufzugeben? Muß nun der Arbeitgeber nachweisen, dass der Arbeitnehmer den Anforderungen nicht mehr gewachsen ist, wenn einer stur darauf beharrt auch mit 100 noch seinen Job zu machen?
Ich bin übrigens durchaus ruhig und gelassen.
stellamaris
Stellamaris, in bestimmten Berufsgruppen ist es m. E. durchaus berechtigt, eine Zwangsberentung oder - Pensionierung zuzulassen. Ich denke an Berufe wie Busfahrer oder Zugführer, wo Menschenleben von der Fitness des Verantwortlichen abhängen. Piloten müssen ja schon viel früher in Rente gehen. Bei Älteren erhöht sich die Gefahr eines plötzlichen Ausfalls.
Auch stressbelastete Berufe wie Lehrer müssen mit spätestens 65 Jahren aus dem Beruf ausscheiden. Ich erinnere mich an Jahre mit großem Lehrermangel, als 70-jährige Lehrer kurzfristig wieder einsteigen durften. Solche Lehrer hatte ich z. T. genossen.
Ärzte dürfen neuerdings wieder länger arbeiten, bis vor kurzem war ihre kassenärztliche Zulassung auf 68 Jahre beschränkt, Privatpatienten durften sie allerdings darüber hinaus behandeln.
Verständlich ist es, wenn jemand weiter arbeiten will. Es kann ja auch aus finanziellen Gründen sein oder weil sich derjenige schlicht langweilt und sich zu aktiven Zeiten kein ausfüllendes Hobby zugelegt hat. In Privatbetrieben helfen oft Opa oder Oma noch tatkräftig mit.
Clara
Auch stressbelastete Berufe wie Lehrer müssen mit spätestens 65 Jahren aus dem Beruf ausscheiden. Ich erinnere mich an Jahre mit großem Lehrermangel, als 70-jährige Lehrer kurzfristig wieder einsteigen durften. Solche Lehrer hatte ich z. T. genossen.
Ärzte dürfen neuerdings wieder länger arbeiten, bis vor kurzem war ihre kassenärztliche Zulassung auf 68 Jahre beschränkt, Privatpatienten durften sie allerdings darüber hinaus behandeln.
Verständlich ist es, wenn jemand weiter arbeiten will. Es kann ja auch aus finanziellen Gründen sein oder weil sich derjenige schlicht langweilt und sich zu aktiven Zeiten kein ausfüllendes Hobby zugelegt hat. In Privatbetrieben helfen oft Opa oder Oma noch tatkräftig mit.
Clara
Ich finde es merkwürdig, weil in diesem Fall, der Arbeitgeber ihn eben nicht weiterbeschäftigen wollte. Ich frage mich daher, wie lange kann man sich weigern den Arbeitsplatz aufzugeben? Muß nun der Arbeitgeber nachweisen, dass der Arbeitnehmer den Anforderungen nicht mehr gewachsen ist, wenn einer stur darauf beharrt auch mit 100 noch seinen Job zu machen?
Ich bin übrigens durchaus ruhig und gelassen.
stellamaris
Ist halt alles eine Frage des Arbeitsvertrages. Wenn dort eben nicht formuliert ist, dass das Arbeitsverhältnis mit Erreichen des 65 Lebensjahres bzw. mit Erreichen der gesetzlichen Altersrente endet, dann endet das Arbeitsverhältnis erst durch Kündigung des Arbeitgebers, wenn er gute Gründe oder einen guten Anwalt hat. Oder wenn der Arbeitnehmer verstirbt...
Re: Mit 65 noch lange nicht Schluß ?
@ stellamaris:
Ich hab ja auch gar nicht Dich gemeint mit "Ruhe und Gelassenheit".
Ich meinte diese "offiziellen" Stellen, die meinen, da gleich dagegen Sturm laufen zu müssen.
Andrerseits, wenn ich es mir so recht überlege: Außer, dass da ein finanzieller Notstand dahintersteckt. Dann kann ichs gut verstehen, aber ansonsten?
Es gibt halt Leute, die außer ihrem Beruf nichts anderes kennen. Ich erinnere mich da an einen Prokuristen in den späten 60ern, der hatte seine 65 Jahre erreicht - und wusste nix mit sich anzufangen! Drei Wochen später war er tot!
Also, man muss sich schon auch auf das Rentnerdasein vorbereiten, muss es sich verinnerlichen und sich überlegen, was man anschließend noch alles tun kann, um sich selbst zu beweisen, dass man nicht zum alten Eisen gehört.
Und man darf ja dann auch noch etwas dazuverdienen - in einem gewissen Rahmen.
Doch im vorliegenden Fall ging es wohl ausschließlich ums Prinzip. Da allerdings suche ich immer schnell das Weite.
e k o
Ich hab ja auch gar nicht Dich gemeint mit "Ruhe und Gelassenheit".
Ich meinte diese "offiziellen" Stellen, die meinen, da gleich dagegen Sturm laufen zu müssen.
Andrerseits, wenn ich es mir so recht überlege: Außer, dass da ein finanzieller Notstand dahintersteckt. Dann kann ichs gut verstehen, aber ansonsten?
Es gibt halt Leute, die außer ihrem Beruf nichts anderes kennen. Ich erinnere mich da an einen Prokuristen in den späten 60ern, der hatte seine 65 Jahre erreicht - und wusste nix mit sich anzufangen! Drei Wochen später war er tot!
Also, man muss sich schon auch auf das Rentnerdasein vorbereiten, muss es sich verinnerlichen und sich überlegen, was man anschließend noch alles tun kann, um sich selbst zu beweisen, dass man nicht zum alten Eisen gehört.
Und man darf ja dann auch noch etwas dazuverdienen - in einem gewissen Rahmen.
Doch im vorliegenden Fall ging es wohl ausschließlich ums Prinzip. Da allerdings suche ich immer schnell das Weite.
e k o
Re: Mit 65 noch lange nicht Schluß ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
angehangen!
und ich habe es satt bis über beide ohren.
was wäre ich glücklich, wenn ich die möglichkeit hätte, schnellstens aus dem job auszusteigen. mit leidenschaft würde ich anderen meinen job überlassen. mit freuden dann vielleicht hören, wie der „kampf“ nun weitergeht.
ich habe diese querelen, dieses mobbing, dieses konkurrenzdenken bei einigen, diese sucht nach anerkennung von einigen, nur noch schlicht und ergreifend satt.
wenn ich mir vorstelle, ich muss noch bis 67 arbeiten überkommt mich die blanke depression!
und ich habe es satt bis über beide ohren.
was wäre ich glücklich, wenn ich die möglichkeit hätte, schnellstens aus dem job auszusteigen. mit leidenschaft würde ich anderen meinen job überlassen. mit freuden dann vielleicht hören, wie der „kampf“ nun weitergeht.
ich habe diese querelen, dieses mobbing, dieses konkurrenzdenken bei einigen, diese sucht nach anerkennung von einigen, nur noch schlicht und ergreifend satt.
wenn ich mir vorstelle, ich muss noch bis 67 arbeiten überkommt mich die blanke depression!
Re: Mit 65 noch lange nicht Schluß ?
Hänge mich an
Irgendwie ist es doch paradox: da will einer mit 65 J. noch arbeiten, wird aber abgelehnt und muss klagen, weil er evtl. Jüngeren den Arbeitsplatz wegnimmt.
Andererseits soll das Rentenalter auf 67 angehoben werden, und das ist wohl plötzlich auch im Sinne der jüngeren Generation???
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Luchs
Irgendwie ist es doch paradox: da will einer mit 65 J. noch arbeiten, wird aber abgelehnt und muss klagen, weil er evtl. Jüngeren den Arbeitsplatz wegnimmt.
Andererseits soll das Rentenalter auf 67 angehoben werden, und das ist wohl plötzlich auch im Sinne der jüngeren Generation???
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Luchs
Re: Mit 65 noch lange nicht Schluß ?
Sollte das Urteil tatsächlich so lauten, dass der Arbeitnehmer so lange arbeiten kann wie er will,wäre dies MEINER Meinung nach für beide Seiten ein Problem,wobei ich dies aus persönlicher Erfahrung nur für Bürotätigkeiten sagen kann.
Warum ?
Die heutige Arbeitswelt ist einem laufendem und immer schneller werdenden Prozess
der EDV-Arbeitsabläufe und deren Softwae unterworfen.In meinen letzten Berufsjahren
(bis 64)habe ich dies an mir selbst festgestellt.Alle 3-4 Jahre wurde ein neues Programm installiert, das schneller, effizienter,sparsammer und mit viel mehr Möglichkeiten ausgestattet war als das Bisherige.
Kaum hat man sich in das bisherige Programm sehr gut eingearbeitet kommt wieder ein Wechsel.
Ich habe mich jedes Mal immer schwerer getan, die Arbeitsabläufe und Möglichkeiten des neuen Programmes zu verstehen und auszunutzen. Für die Jüngeren war dies nie ein Problem.Es war mir immer mehr unangenehm,nach jedem größeren Update einen jüngeren Kollegen/in mehrmals mit den gleichen Fragen der Änderungen zu belasten.Irgendwann kann hier bei den Kollegen doch die Meinung auftreten, dass der oder die Kollegin doch bitte dann in Rente gehen sollte, denn wenn man zur Belastung für die Kollegen wird, wird man auch zur Belastung für die Firma.
Am Schluss könnte daraus von den Kollegen/innen ein inneres Herabstufen der Leistungsfähigkeit des ehemaligen sehr guten Kollen stehen, dass er so in seiner Lebensarbeitszeit überhaupt nicht verdient hat.Dies kann manchmal bis zu Lächerlichkeit gehen, je nachdem wie in der Firma die Harmonie stimmt.Was passiert
dann mit dem Kollegen wenn er es merkt ? Er wird frustiert weil er sich gemoppt fühlt und seine Arbeitsleistung und Gesundheit leidet darunter.
Das meinte ich mit dem Problem für beide Seiten.Ich möchte meinen Beitrag nicht verallgemeinert sehen, sondern nur für viele Bürojobs.Im Handwerk oder in anderen Bereichen kann es durchaus Sinn machen ,länger zu arbeiten, aber bitte schön nur auch wenn beide Seiten einverstanden sind.
Gruß
johann65
Warum ?
Die heutige Arbeitswelt ist einem laufendem und immer schneller werdenden Prozess
der EDV-Arbeitsabläufe und deren Softwae unterworfen.In meinen letzten Berufsjahren
(bis 64)habe ich dies an mir selbst festgestellt.Alle 3-4 Jahre wurde ein neues Programm installiert, das schneller, effizienter,sparsammer und mit viel mehr Möglichkeiten ausgestattet war als das Bisherige.
Kaum hat man sich in das bisherige Programm sehr gut eingearbeitet kommt wieder ein Wechsel.
Ich habe mich jedes Mal immer schwerer getan, die Arbeitsabläufe und Möglichkeiten des neuen Programmes zu verstehen und auszunutzen. Für die Jüngeren war dies nie ein Problem.Es war mir immer mehr unangenehm,nach jedem größeren Update einen jüngeren Kollegen/in mehrmals mit den gleichen Fragen der Änderungen zu belasten.Irgendwann kann hier bei den Kollegen doch die Meinung auftreten, dass der oder die Kollegin doch bitte dann in Rente gehen sollte, denn wenn man zur Belastung für die Kollegen wird, wird man auch zur Belastung für die Firma.
Am Schluss könnte daraus von den Kollegen/innen ein inneres Herabstufen der Leistungsfähigkeit des ehemaligen sehr guten Kollen stehen, dass er so in seiner Lebensarbeitszeit überhaupt nicht verdient hat.Dies kann manchmal bis zu Lächerlichkeit gehen, je nachdem wie in der Firma die Harmonie stimmt.Was passiert
dann mit dem Kollegen wenn er es merkt ? Er wird frustiert weil er sich gemoppt fühlt und seine Arbeitsleistung und Gesundheit leidet darunter.
Das meinte ich mit dem Problem für beide Seiten.Ich möchte meinen Beitrag nicht verallgemeinert sehen, sondern nur für viele Bürojobs.Im Handwerk oder in anderen Bereichen kann es durchaus Sinn machen ,länger zu arbeiten, aber bitte schön nur auch wenn beide Seiten einverstanden sind.
Gruß
johann65