Soziales Minderwertigkeitskomplexe
Wenn ich die Voten hier richtig interpretiere, wird mir einiges über Hitlers Aufstieg zum Führer klar: Zuerst ein Minderwertigkeitskomplex; woraus (durch Beifall-klatschen weiterer an Minderwertigkeitskomplexen Leidender) ein übersteigertes Selbstwertgefühl resultierte; welches schliesslich in einem Überheblichkeitswahn endete.
Das hast Du sehr gut erkannt. Genauso hat es Alice Miller in ihren Bücher beschrieben, speziell in diesem Buch: Am Anfang war Erziehung.
LG,
woelfin
_________________________________________________________________________
Ich hole mal zwei frühere Beiträge dieses Threads hierhin, wo es um die Ansichten von Alice Miller über Erziehung und deren Auswirkungen geht.
Alice Miller
Am Anfang war Erziehung
Danke dass du mir Alice Miller noch einmal in Erinnerung gerufen hast liebe Wölfin. Ich habe ihr Buch "Das Drama des begabten Kindes" gelesen, in dem es u.a. darum geht, dass Kinder schon früh nach den Bedürfnissen der Eltern leben und die eigenen, oft unerwünschten Gefühle verdrängen.
Alice Miller beschreibt wie viele von uns aufgewachsen sind. Fast alle kleinen Kinder wurden geschlagen, das gehörte einfach zur Erziehung. Besonders in den ersten 3 Lebensjahren, wenn das Gehirn noch nicht ausgereift und seine Struktur aufbaut, ist es wichtig von den Eltern Freundlichkeit und Liebe zu erfahren.
In dem Buch,wo sie über die Kindheit von Adolf Hitler schreibt, versucht sie zu ergründen, wie dieser Mensch beschaffen war, "der sein ganzes Leben vom Hass besessen war und dem es so leicht gelungen war, andere Menschen in diesen Hass hineinzuziehen." Sie fand es wichtig, dass wir diesen Hass verstehen und nicht dem "Unfassbaren" den Rücken kehren. Damit sich, was passiert ist, nicht wiederholt.
Liebe Lillii, aus meiner eigener Erfahrung.
Kinder machen alles um insbesonders autoritären Eltern zu Gefallen,meistens aber liegen die Probleme der Erziehenden in einer ganz anderen Richtung und reagieren zu einem großen Teil nicht der Aufopferung.
Was sehr hart für die Kinder sein kann, klingt zwar jetzt ein wenig rüde, nachdem daß man aus diesem ungeliebtem Zusammenleben herausgewachsen ist, und auf den eigenen Beinen steht sollte man das ganze schnell vergessen.
Phil.
Lieber Phil.
ich habe das von mir Fettgedruckte nicht verstanden und würde mich freuen, wenn du es erläutern würdest. Manchmal stehe ich "auf dem Schlauch".
Hallo Mane
Kinder versuchen alles um Liebe sowie Aufmerksamkeit zu erfahren, besonders in den ersten Jahren ,.Z.B. Arbeiten ausführen, absolutes Gehorchen, je alles was aus Angst vor dem Erziehenden möglich ist um ihm zu gefallen.
Aber es kann vorkommen daß Eltern oder Erziehenden ihren Umgang oder die Erziehung meistens gar nicht in Frage stellen, sondern geben nur ihre eigene Erziehung weiter welche sie wieder von ihren Eltern kopiert haben.
Kommt noch ein autoritärer Erziehungs-Stil hinzu ,kann es bei der Persönlichkeits-Entwicklung (Pubertät) zu sehr großen Spannungen führen,wo eventuell auch das Fundament gelegt werden kann, entweder zu einer unsicheren komplexierten Person im späteren Leben, oder eine sich weiter entwickelnde positive Person, nach dem Motto, jetzt erst Recht und startet voll durch.
Liebe Mane, es ist nur eine persönliche Meinung, die Zusammenhänge sind einfach sehr viel komplizierter.
Phil.
Kinder versuchen alles um Liebe sowie Aufmerksamkeit zu erfahren, besonders in den ersten Jahren ,.Z.B. Arbeiten ausführen, absolutes Gehorchen, je alles was aus Angst vor dem Erziehenden möglich ist um ihm zu gefallen.
Aber es kann vorkommen daß Eltern oder Erziehenden ihren Umgang oder die Erziehung meistens gar nicht in Frage stellen, sondern geben nur ihre eigene Erziehung weiter welche sie wieder von ihren Eltern kopiert haben.
Kommt noch ein autoritärer Erziehungs-Stil hinzu ,kann es bei der Persönlichkeits-Entwicklung (Pubertät) zu sehr großen Spannungen führen,wo eventuell auch das Fundament gelegt werden kann, entweder zu einer unsicheren komplexierten Person im späteren Leben, oder eine sich weiter entwickelnde positive Person, nach dem Motto, jetzt erst Recht und startet voll durch.
Liebe Mane, es ist nur eine persönliche Meinung, die Zusammenhänge sind einfach sehr viel komplizierter.
Phil.
[...]
Aber es kann vorkommen daß Eltern oder Erziehenden ihren Umgang oder die Erziehung meistens gar nicht in Frage stellen, sondern geben nur ihre eigene Erziehung weiter welche sie wieder von ihren Eltern kopiert haben.
[...}
Phil.
Dazu fällt mir das folgende Gedicht von Börries Freiherr von Münchhausen ein, Phil:
"Der goldene Ball
Was auch an Liebe mir vom Vater ward,
ich hab’s ihm nicht vergolten, denn ich habe
als Kind noch nicht gekannt den Wert der Gabe
und ward als Mann dem Manne gleich und hart.
Nun wächst ein Sohn mir auf, so heiß geliebt
wie keiner, dran ein Vaterherz gehangen,
und ich vergelte, was ich einst empfangen,
an dem, der mir’s nicht gab – noch wiedergibt.
Denn wenn er Mann ist und wie Männer denkt,
wird er, wie ich, die eignen Wege gehen,
sehnsüchtig werde ich, doch neidlos sehen,
wenn er, was mir gebührt, dem Enkel schenkt.
Weithin im Saal der Zeiten sieht mein Blick
dem Spiel des Lebens zu, gefasst und heiter,
den goldnen Ball wirft jeder lächelnd weiter,
und keiner gab den goldnen Ball zurück!"
Aber es kann vorkommen daß Eltern oder Erziehenden ihren Umgang oder die Erziehung meistens gar nicht in Frage stellen, sondern geben nur ihre eigene Erziehung weiter welche sie wieder von ihren Eltern kopiert haben.
Kommt noch ein autoritärer Erziehungs-Stil hinzu ,kann es bei der Persönlichkeits-Entwicklung (Pubertät) zu sehr großen Spannungen führen,wo eventuell auch das Fundament gelegt werden kann, entweder zu einer unsicheren komplexierten Person im späteren Leben, oder eine sich weiter entwickelnde positive Person, nach dem Motto, jetzt erst Recht und startet voll durch.
Phil.
Lieber Phil,
ich danke dir für deine Erklärungen, denen ich voll zustimme.
Viele Eltern geben an ihre Kinder unreflektiert das weiter, was sie selbst einmal erfahren haben.
Ich habe mal über das Buch: "Die Mutter und ihr erstes Kind", gelesen, ein Ratgeber zur Säuglingspflege von einer Johanna Haarer, der vor, während und auch nach dem 2. Weltkrieg noch in vielen Haushalten zu finden war.
Es ist eine Anleitung, die eine liebevolle Beziehung zum Kind nicht zulässt. Kinder soll man schreien lassen, "das kräftigt die Lungen", hieß es und ich kenne diesen Ausspruch auch noch. Sonst würde es verwöhnt und man ziehe sich einen Haustyrannen heran. Sie warnte ausdrücklich davor, das Kind aus dem Bett zu nehmen und herumzutragen.
Das Kind sollte Tag und Nacht allein in einem stillen Raum sein. Die Trennung von der Familie begann gleich nach der Geburt: Sobald der Säugling gewaschen, gewickelt und angezogen war, sollte er für 24 Stunden allein bleiben.
Wie gut dass unsere Kinder und besonders unsere Enkel, in einer anderen Athmosphäre aufwachsen. Die Generationen danach konnten meistens den Kreislauf durchbrechen.
Du schreibst, dass sich Menschen, die negative Kindheitserfahrungen gemacht haben, sich unterschiedlich entwickeln können.
Resiliente Menshen haben die Fähigleit, sich auch nach widrigen Erlebnissen nicht als Opfer zu fühlen. Sie haben eine innere Stärke und können aus Krisen unbeschadet und oft sogar gestärkt hervorgehen, in denen andere sich hilflos fühlen.
Resilienz
Danke Mane
Interessanter Link.
Interessanter Link.
Als Beispiel eines resilienten Menschen kann Anne Frank genannt werden, die 1944 in ihr Tagebuch schrieb:
"Dazu kommt noch, daß ich außerordentlich viel Lebensmut habe, ich fühle mich immer so stark und imstande, viel auszuhalten, so frei und jung! Als ich das zum erstenmal merkte, war ich froh, denn ich glaube nicht, daß ich mich schnell unter den Schlägen beuge, die jeder aushalten muß."
"Dazu kommt noch, daß ich außerordentlich viel Lebensmut habe, ich fühle mich immer so stark und imstande, viel auszuhalten, so frei und jung! Als ich das zum erstenmal merkte, war ich froh, denn ich glaube nicht, daß ich mich schnell unter den Schlägen beuge, die jeder aushalten muß."
Da frage ich mich allen Ernstes, wie das möglich ist, dass Millionen Kinder, die, auf dem Rücken der Mutter mitgetragen, das überleben konnten!
Wenn ein Kind geboren wird, kommt es aus einer geschützten Umwelt in eine feindliche, kalte, trockene. Wie sollte es da glücklich werden, wenn man es gerade mal zum Säugen an sich nimmt?
Wenn ein Kind geboren wird, kommt es aus einer geschützten Umwelt in eine feindliche, kalte, trockene. Wie sollte es da glücklich werden, wenn man es gerade mal zum Säugen an sich nimmt?
Hallo Schorsch,
und zu welcher Erkenntnis bist du gekommen?
Ich nehme an, du spielst auf das "Babylächeln-Video" an, wo deutsche Mütter in ihrem Verhalten gegenüber ihren Babys, mit den Müttern aus Kamerun verglichen wurden. Dort ist das Erziehungsziel ein anderes als bei uns. In Kamerun wollen Eltern ein ausgeglichens, ruhiges Kind, das als Teil der Gesellschaft bestehen soll. Das deutsche Erziehungsprogramm ist eher auf "ausdruckstarke und selbstsichere" Kinder ausgelegt. In unserer Kultur wird die Individualität hochgehalten und durch die Art und Weise wie wir mit unseren Säuglingen und Kleinkindern umgehen, werden sie früh zu eigenen Persönlichkeiten.
Welche Erziehungsziele etwa Anfang bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts verfolgt wurden, zeigt dieser Link:
Johanna Haarer
und zu welcher Erkenntnis bist du gekommen?
Ich nehme an, du spielst auf das "Babylächeln-Video" an, wo deutsche Mütter in ihrem Verhalten gegenüber ihren Babys, mit den Müttern aus Kamerun verglichen wurden. Dort ist das Erziehungsziel ein anderes als bei uns. In Kamerun wollen Eltern ein ausgeglichens, ruhiges Kind, das als Teil der Gesellschaft bestehen soll. Das deutsche Erziehungsprogramm ist eher auf "ausdruckstarke und selbstsichere" Kinder ausgelegt. In unserer Kultur wird die Individualität hochgehalten und durch die Art und Weise wie wir mit unseren Säuglingen und Kleinkindern umgehen, werden sie früh zu eigenen Persönlichkeiten.
Welche Erziehungsziele etwa Anfang bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts verfolgt wurden, zeigt dieser Link:
Johanna Haarer
Ich wurde so erzogen, " das kann ich nicht ", gibt es nicht!
Edita
Bei mir wurde dieser SAtz noch vervollständigt: "das kann ich nicht" - heisst: "das will ich nicht". Letzteres wird einem Kind spätestens in der Schule ausgetrieben; im BErufsleben sowieso, was auch gut und richtig ist, da wir ja alle keine wichtigen Einzelwesen, sondern integrierbare Mitglieder unserer Gesellschaft sind. Mir hat diese strengere Gangart zeitlebens sehr geholfen; sie hat Kräfte in mir mobilisiert und mich weiterkommen lassen. Olga