Soziales Magst Du es, getröstet zu werden?
Re: Magst Du es, getröstet zu werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Männer werden wohl auch nicht zu Wort kommen,
und man sollte sie mal trösten.
erafina
wenn du dich mal nicht täuschst
hier tröstet nur einer und das ist mein mann... ich habe da nicht so das gefühl für...
und zu wort komme ich auch nur, wenn ich mal stopp sage
uns geht der gesprächsstoff nie aus
Ich freue mich, dass wir beide nicht übersprudeln, mein Männe und ich.
Ich liebe Ruhe.
Ich liebe die Desiderata.
Das war ja auch nur eine leicht scherzhaft angenommene Einschätzung.
Ich kenne auch Männer, die ziemlich still und regelrecht gottergeben wirken. In diesen Fällen ist es wirklich so - sie sind nicht ohne Grund still.
Aber
sie werden auch kaum diejenigen sein, die trösten.
Schön, dass der Deinige das tut!
erafina
Ich liebe Ruhe.
Ich liebe die Desiderata.
Das war ja auch nur eine leicht scherzhaft angenommene Einschätzung.
Ich kenne auch Männer, die ziemlich still und regelrecht gottergeben wirken. In diesen Fällen ist es wirklich so - sie sind nicht ohne Grund still.
Aber
sie werden auch kaum diejenigen sein, die trösten.
Schön, dass der Deinige das tut!
erafina
Wenn Du Dir da sicher sein kannst, Yuna, ist es ja in Ordnung. In Deinem vorangegangenen Beitrag kamen bei mir allerdings Erinnerungen an eine Zeit hoch, in der ich mit einer Frau zusammengelebt habe, die in gewissen Situationen vergleichbar "dicht gemacht hat". Damit musste ich schlussendlich leben, ob ich wollte oder nicht. Das Schlimmste war, dass diese Frau, bedingt durch eine frühere Gesichtslähmung", die ansonsten unauffällig war, keine Gefühle "zeigte". Wenn man sie gefragt hätte, ob ich damit umgehen kann, hätte sie wohl "Ja" gesagt. Dass ich mich nur damit abgefunden hatte, wäre ihr vielleicht nicht in den Sinn gekommen.
Ich kann deine Gedanken schon verstehen, Ingo.
Vielleicht definieren wir Trost etwas anders. Für mich ist Trost etwas, was man jemandem gibt, um ihm zu helfen, beizustehen. Das heißt, was immer dieser Person hilft, wenn es in meiner Macht steht, ihr diese Hilfe zukommen zu lassen und ich das auch möchte (ihr helfen), erhält sie es.
Dabei spielt es keine Rolle, was ich davon habe. Denn es geht, wie gesagt, nicht darum, wie ich mich beim Trösten anderer fühle.
Dazu muss ich auch akzeptieren können, dass ich manchmal vllt. einfach nicht aktiv helfen kann, wie sehr ich es auch möchte.
Und mein Mann sieht das auch so. Deshalb passt es. Wenn ich über Dinge nicht reden kann oder will, vertraut mein Mann darauf, dass er mir im Moment wirklich nicht helfen kann, weil Reden nur hilft, wenn die Person es auch will.
Deshalb fühlt er sich dann auch nicht schlecht. Ebenso ist es mit Umarmungen oder tröstenden Worten.
Mir hilft es eben am meisten, wenn er sich ab und zu einfach nur dazu legt und mir ein Taschentuch unter die Decke reicht, weil ich weiß, er war so aufmerksam zu bemerken, dass es mir nicht gut geht, obwohl ich kein Wort sagte und dass ihm was daran liegt, dass es mir bald wieder besser geht.
Weißt, wie ich meine? :)
Egal wie traurig man ist, das Gefühl zu haben, da ist jemand dem man aufrichtig nicht egal ist, tröstet ungemein. Mehr als 1000 Worte. Man fühlt sich nicht allein und somit automatisch wieder etwas stärker.
Vielleicht definieren wir Trost etwas anders. Für mich ist Trost etwas, was man jemandem gibt, um ihm zu helfen, beizustehen. Das heißt, was immer dieser Person hilft, wenn es in meiner Macht steht, ihr diese Hilfe zukommen zu lassen und ich das auch möchte (ihr helfen), erhält sie es.
Dabei spielt es keine Rolle, was ich davon habe. Denn es geht, wie gesagt, nicht darum, wie ich mich beim Trösten anderer fühle.
Dazu muss ich auch akzeptieren können, dass ich manchmal vllt. einfach nicht aktiv helfen kann, wie sehr ich es auch möchte.
Und mein Mann sieht das auch so. Deshalb passt es. Wenn ich über Dinge nicht reden kann oder will, vertraut mein Mann darauf, dass er mir im Moment wirklich nicht helfen kann, weil Reden nur hilft, wenn die Person es auch will.
Deshalb fühlt er sich dann auch nicht schlecht. Ebenso ist es mit Umarmungen oder tröstenden Worten.
Mir hilft es eben am meisten, wenn er sich ab und zu einfach nur dazu legt und mir ein Taschentuch unter die Decke reicht, weil ich weiß, er war so aufmerksam zu bemerken, dass es mir nicht gut geht, obwohl ich kein Wort sagte und dass ihm was daran liegt, dass es mir bald wieder besser geht.
Weißt, wie ich meine? :)
Egal wie traurig man ist, das Gefühl zu haben, da ist jemand dem man aufrichtig nicht egal ist, tröstet ungemein. Mehr als 1000 Worte. Man fühlt sich nicht allein und somit automatisch wieder etwas stärker.
Ich habe sehr wohl verstanden, wie Du es meinst, Yuna, und wir Beide verstehen unter trösten das Gleiche. In meinem Fall ist es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit so, dass diese Art des "mit sich selbst Ausmachens" die Mutter meiner Jüngsten krank gemacht hat; und da wird es natürlich tragisch. Für mich gibt es übrigens noch was Schlimmeres: Unsere Tochter scheint eine gehörige Portion dieser Veranlagung geerbt zu haben...Ich hoffe noch, dass ich mich da irre.
Auf alle Fälle ist dies hier eine interessante, weil vielschichtige Diskussion; und das vor allem ohne Streit!!
Auf alle Fälle ist dies hier eine interessante, weil vielschichtige Diskussion; und das vor allem ohne Streit!!
Yuna, Du erklärst das schön.
Ich kenne das auch, was nach außen wie "verstockt sein" aussehen kann.
Ich kann nicht reden, es lähmt mich. Ich persönlich habe das immer damit erklärt, dass ich es nicht gewohnt war, das "trösten". Nach gewisser Zeit fällt die Lähmung, aber diese Zeit brauche ich.
Ich erinnere mich auch an ein Kindersituation, die sich eingegraben hat. Ich hab auch so eine für andere lustige Bemerkung gemacht gehabt "dann sterbe ich eben, und dann wirst Du schon sehen, was Du davon hast" zu meiner Mutter, weil sie mir meine kleine Katze einfach weggenommen und weggeben hatten.
Als Kind hat man da wohl so ein Urvertrauen, dass die Mutter einen schon so gern haben wird, dass sie entsetzlich getroffen wäre, stürbe man denn jetzt plötzlich.
Aber was passierte, war natürlich anders, zu dritt haben sie nicht nur brüllend gelacht, sondern ich wurde sehr lange damit aufgezogen. Ob das nun wirklich ein Schlüsselerlebnis war, in dem ich Trost erwartet hätte, und nicht bekam, oder ob ich mir das nur einrede, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich lange nicht gesprochen habe und mich "verzogen".
Aber, ingo, das ist kein böse Wille, das ist keine Ablehnung von meinem Mann, wenn ich das nun heute noch brauche. Es könnte bei Deiner Frau auch so gewesen sein. Frauen denken in anderen Dimensionen. Hinzu kommt dann noch eine große Portion: ich will/darf damit niemanden belasten. Auch das Gefühl, wenn ich rede, dann verliere ich noch vollends die Kontrolle. Da hilft nur: fragen, klären, wenn verstehen nicht geht, Fakten lernen. Das ist nicht einfach.
Aber ich vermute, es ging ihr genauso, wie es mir ging.
Allein die Tatsache, dass mein Mann bemerkt, dass es mir nicht gut geht, hilft schon.
erafina
Ich kenne das auch, was nach außen wie "verstockt sein" aussehen kann.
Ich kann nicht reden, es lähmt mich. Ich persönlich habe das immer damit erklärt, dass ich es nicht gewohnt war, das "trösten". Nach gewisser Zeit fällt die Lähmung, aber diese Zeit brauche ich.
Ich erinnere mich auch an ein Kindersituation, die sich eingegraben hat. Ich hab auch so eine für andere lustige Bemerkung gemacht gehabt "dann sterbe ich eben, und dann wirst Du schon sehen, was Du davon hast" zu meiner Mutter, weil sie mir meine kleine Katze einfach weggenommen und weggeben hatten.
Als Kind hat man da wohl so ein Urvertrauen, dass die Mutter einen schon so gern haben wird, dass sie entsetzlich getroffen wäre, stürbe man denn jetzt plötzlich.
Aber was passierte, war natürlich anders, zu dritt haben sie nicht nur brüllend gelacht, sondern ich wurde sehr lange damit aufgezogen. Ob das nun wirklich ein Schlüsselerlebnis war, in dem ich Trost erwartet hätte, und nicht bekam, oder ob ich mir das nur einrede, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich lange nicht gesprochen habe und mich "verzogen".
Aber, ingo, das ist kein böse Wille, das ist keine Ablehnung von meinem Mann, wenn ich das nun heute noch brauche. Es könnte bei Deiner Frau auch so gewesen sein. Frauen denken in anderen Dimensionen. Hinzu kommt dann noch eine große Portion: ich will/darf damit niemanden belasten. Auch das Gefühl, wenn ich rede, dann verliere ich noch vollends die Kontrolle. Da hilft nur: fragen, klären, wenn verstehen nicht geht, Fakten lernen. Das ist nicht einfach.
Aber ich vermute, es ging ihr genauso, wie es mir ging.
Allein die Tatsache, dass mein Mann bemerkt, dass es mir nicht gut geht, hilft schon.
erafina
Da bin ich bei dir Ingo.
Es gibt natürlich Unterschiede zwischen "Probleme mit sich selbst ausmachen" und "Probleme ungelöst in sich reinfressen".
Wenn letzteres das Problem ist, dann solltest du herausfinden, warum die Personen nicht in der Lage zu sein scheinen die Probleme weder mit anderen zu teilen, noch sie selbst überwinden zu können. Es gibt viele Menschen denen es sehr schwer fällt, sich einfach fallen zu lassen. Sie stecken dann häufig so voller Probleme, Ängste, Zweifel usw. dass sie bildlich gesprochen steif wie ein Brett werden, da sie von oben bis unten zugestopft sind, was ihnen jegliche Flexibilität raubt.
Wenn du magst, dass sich jemand, der dir am Herzen liegt, deshalb selbst zerstört, dann kannst du ihm anbieten eine Therapie mit ihm zu besuchen.
Wenn ihr einen Therapeuten gefunden habt, der quasi auf einer Wellenlänge mit euch ist, dann könnt ihr gemeinsam Stück für Stück die Probleme abtragen. Das Tempo bestimmt der Patient. Und auch wenn er in den ersten Sitzungen noch nicht wirklich reden kann, spielt das keine Rolle. dann versucht man es das nächste Mal einfach erneut. :)
Manchmal öffnen sich Menschen auch nur Fremden gegenüber, weil sie Angst haben, Menschen, die ihnen etwas bedeuten, zu belasten.
Wenn es dann noch ein Mensch ist, der Geld dafür bekommt, haben sie auch kein schlechtes Gewissen mehr. Es kann also sein, dass sie vllt. auch lieber alleine zu einem Therapeuten wollen.
Therapeuten arbeiten idR. nicht mit Medikamenten (sie gelten, wenn sie keine andere Ausbildung haben, nicht als Ärzte, anders sieht es bei Psychiatern aus), man muss also keine Angst haben gleich zugedröhnt oder eingewiesen zu werden.
Wenn du den Verdacht hast, dass eure Tochter dazu neigt Probleme in sich reinzufressen, ohne sie wirklich zu lösen, dann solltest du ihr vllt. den Vorschlag mit einem Therapeuten unterbreiten.
Du kannst Therapeuten wie seelische Mülleimer sehen, die dir noch dazu helfen können deine Augen zu öffnen oder deinen Blick zu schärfen oder herauszuarbeiten, wo deine Stärken und deine Schwächen liegen um diese entsprechend positiv nutzen zu können.
Es klingt immer alles ganz wild, man fühlt sich komisch jemanden zu brauchen, um die eigenen Probleme zu bewältigen, während alle anderen das offenbar ganz alleine zu schaffen scheinen.
Das trügt aber. Kaum einer kommt wirklich alleine mit seinen Problemen zurecht und kaum einer hat überhaupt erst keine Probleme.
Viele schaffen es nur gut ihre Probleme mit Freunden und/oder Familie zu besprechen und so zu lösen. Das kann aber eben nicht jeder.
Es rennen heute so viele Menschen zu Therapeuten und suchen sich Hilfe, weil sie es einfach nicht mehr schaffen, dass man da wahrlich nicht mehr von einem Zeichen von Schwäche reden kann.
Es scheint inzwischen die Norm zu sein und somit nichts mehr, dessen man sich schämen müsste. :)
Es gibt natürlich Unterschiede zwischen "Probleme mit sich selbst ausmachen" und "Probleme ungelöst in sich reinfressen".
Wenn letzteres das Problem ist, dann solltest du herausfinden, warum die Personen nicht in der Lage zu sein scheinen die Probleme weder mit anderen zu teilen, noch sie selbst überwinden zu können. Es gibt viele Menschen denen es sehr schwer fällt, sich einfach fallen zu lassen. Sie stecken dann häufig so voller Probleme, Ängste, Zweifel usw. dass sie bildlich gesprochen steif wie ein Brett werden, da sie von oben bis unten zugestopft sind, was ihnen jegliche Flexibilität raubt.
Wenn du magst, dass sich jemand, der dir am Herzen liegt, deshalb selbst zerstört, dann kannst du ihm anbieten eine Therapie mit ihm zu besuchen.
Wenn ihr einen Therapeuten gefunden habt, der quasi auf einer Wellenlänge mit euch ist, dann könnt ihr gemeinsam Stück für Stück die Probleme abtragen. Das Tempo bestimmt der Patient. Und auch wenn er in den ersten Sitzungen noch nicht wirklich reden kann, spielt das keine Rolle. dann versucht man es das nächste Mal einfach erneut. :)
Manchmal öffnen sich Menschen auch nur Fremden gegenüber, weil sie Angst haben, Menschen, die ihnen etwas bedeuten, zu belasten.
Wenn es dann noch ein Mensch ist, der Geld dafür bekommt, haben sie auch kein schlechtes Gewissen mehr. Es kann also sein, dass sie vllt. auch lieber alleine zu einem Therapeuten wollen.
Therapeuten arbeiten idR. nicht mit Medikamenten (sie gelten, wenn sie keine andere Ausbildung haben, nicht als Ärzte, anders sieht es bei Psychiatern aus), man muss also keine Angst haben gleich zugedröhnt oder eingewiesen zu werden.
Wenn du den Verdacht hast, dass eure Tochter dazu neigt Probleme in sich reinzufressen, ohne sie wirklich zu lösen, dann solltest du ihr vllt. den Vorschlag mit einem Therapeuten unterbreiten.
Du kannst Therapeuten wie seelische Mülleimer sehen, die dir noch dazu helfen können deine Augen zu öffnen oder deinen Blick zu schärfen oder herauszuarbeiten, wo deine Stärken und deine Schwächen liegen um diese entsprechend positiv nutzen zu können.
Es klingt immer alles ganz wild, man fühlt sich komisch jemanden zu brauchen, um die eigenen Probleme zu bewältigen, während alle anderen das offenbar ganz alleine zu schaffen scheinen.
Das trügt aber. Kaum einer kommt wirklich alleine mit seinen Problemen zurecht und kaum einer hat überhaupt erst keine Probleme.
Viele schaffen es nur gut ihre Probleme mit Freunden und/oder Familie zu besprechen und so zu lösen. Das kann aber eben nicht jeder.
Es rennen heute so viele Menschen zu Therapeuten und suchen sich Hilfe, weil sie es einfach nicht mehr schaffen, dass man da wahrlich nicht mehr von einem Zeichen von Schwäche reden kann.
Es scheint inzwischen die Norm zu sein und somit nichts mehr, dessen man sich schämen müsste. :)
Hallo erafina :)
Ich spendiere dir jetzt mal einen eigenen Beitrag, der andere ist schon so lang lol und ich sah deinen erst, nachdem ich den anderen schon gesendet hatte.
Was du schreibst, kommt in etwa auch bei mir so hin. Ich bin auch so gestrickt, dass ich immer nur Stück für Stück und schön nacheinander kann.
Das heißt: Erst Ruhe suchen und ggf. gepflegt ausweinen, dann noch mal alles im Kopf durchspielen, was eigentlich gerade passiert ist, dann lösen, was zu lösen geht und dann, wenn noch was bleibt, evtl. das Gespräch mit Vertrauten suchen. Das ist bei mir eine festgelegte Reihenfolge, wenn mich jemand versucht zu zwingen, davon abzurücken und z.B. schon das Gespräch will, während ich noch das Bedürfnis nach Ruhe habe, kann mich das reizen (wenn die Person nicht locker lässt), es kann dazu führen, dass ich mich noch mehr zurückziehe (weil gedrängt und unverstanden gefühlt) und im schlimmsten Falle, werde ich meinen Kummer dieser Person gegenüber nie wieder sichtbar werden lassen, einfach um mir eine erneute Stresssituation zu ersparen.
Meine Kindheit umfasst auch einige solcher Ereignisse, die man schon als Vertrauensbruch bezeichnen könnte, wie du sie beschreibst. Also ja, möglicherweise rührt unser Verhalten daraus - eine Art Trauma. Jedoch denke ich mir, was speziell diesen Bereich meines Lebens betrifft, komme ich damit klar. Ich kenne da meinen Weg, was mir hilft und was mir gut tut und habe das Glück Menschen um mich zu haben, die diesen Ablauf kennen und akzeptieren und ihn mitmachen.
Deshalb ist es gut so :)
Wie ist das bei dir? Behindert es dich?
Ich spendiere dir jetzt mal einen eigenen Beitrag, der andere ist schon so lang lol und ich sah deinen erst, nachdem ich den anderen schon gesendet hatte.
Was du schreibst, kommt in etwa auch bei mir so hin. Ich bin auch so gestrickt, dass ich immer nur Stück für Stück und schön nacheinander kann.
Das heißt: Erst Ruhe suchen und ggf. gepflegt ausweinen, dann noch mal alles im Kopf durchspielen, was eigentlich gerade passiert ist, dann lösen, was zu lösen geht und dann, wenn noch was bleibt, evtl. das Gespräch mit Vertrauten suchen. Das ist bei mir eine festgelegte Reihenfolge, wenn mich jemand versucht zu zwingen, davon abzurücken und z.B. schon das Gespräch will, während ich noch das Bedürfnis nach Ruhe habe, kann mich das reizen (wenn die Person nicht locker lässt), es kann dazu führen, dass ich mich noch mehr zurückziehe (weil gedrängt und unverstanden gefühlt) und im schlimmsten Falle, werde ich meinen Kummer dieser Person gegenüber nie wieder sichtbar werden lassen, einfach um mir eine erneute Stresssituation zu ersparen.
Meine Kindheit umfasst auch einige solcher Ereignisse, die man schon als Vertrauensbruch bezeichnen könnte, wie du sie beschreibst. Also ja, möglicherweise rührt unser Verhalten daraus - eine Art Trauma. Jedoch denke ich mir, was speziell diesen Bereich meines Lebens betrifft, komme ich damit klar. Ich kenne da meinen Weg, was mir hilft und was mir gut tut und habe das Glück Menschen um mich zu haben, die diesen Ablauf kennen und akzeptieren und ihn mitmachen.
Deshalb ist es gut so :)
Wie ist das bei dir? Behindert es dich?
Bei der Mutter meiner Jüngsten wurde alles, was Du beschrieben hast, erfolglos "abgearbeitet". Bei meiner Jüngsten ist der Leidensdruck wohl noch nicht so hoch, dass sie sich entscheidet, einen Therapeuten aufzusuchen. Dabei lassen wir's jetzt aber bitte bezüglich meines Privatlebens. Neben meinen privaten Erlebnissen habe ich ja noch über 30 Jahre Berufserfahrung im Sozialamt, und ich kenne wahrscheinlich die ganze Tonleiter und Klaviatur unseres Themas. Meine Erfahrungen machen es mir aber nicht leichter. Derartige Probleme schneller erkennen zu können, kann ungemein belastend sein. Ich beneide mitunter Menschen, die Situationen, wie wir sie hier erörtern, abstreifen und schneller zur Tagesordnung übergehen können.
Nein,
MICH behindert es nicht.
Es könnte Partner behindern, wenn sie es nicht verstehen könnten.
erafina
MICH behindert es nicht.
Es könnte Partner behindern, wenn sie es nicht verstehen könnten.
erafina