Soziales Magst Du es, getröstet zu werden?
Dann drück ich Dich mal kurz und fest, ingo,
zum Trost.
Vielleicht vermittelst Du das nach außen, was Du vermutest, durch einen "ich-schaff-das-schon-Haltung"???
Hat es Frau leichter, Trost zu bekommen?
erafina
Das siehst Du schon (fast) richtig, erafina. Jeder weiss, dass ich Rat und Trost geben kann; und damit verbunden scheint zu sein, dass ich den Eindruck vermittele, dass ich sowas nicht brauche. Und aufgrund Deines Beitrages ist mir das vor Augen gekommen....Danke für Deinen symbolischen Trost...Und wenn ich hinter diese Bemerkung nun ein Smiley setzen würde, würde wieder der Eindruck entstehen, dass ich über allen Dingen stehe. Du hast mich wirklich nachdenklich gemacht, und ich bin auf dem Weg, auch mal über mich selbst nachzudenken. Das ist ganz schön wichtig.
Hat es Frau leichter, Trost zu bekommen?
erafina
Meine Erfahrung ist - NEIN - ! Der für mich härteste "Trostspruch" war, - " Och Gottele, des Kindle schaut ja ganz normal aus! Und so hübsch iss des Dingele!" Nach einer Schrecksekunde mußte ich DAS loswerden: " Was haben Sie erwartet, ein Kind mit zwei Köpfen und vier Augen ? Und des iss ka Dingele, des iss a Kind, was trotz allem mal mehr Verstand haben wird, als sie!" Und abgerauscht!
Ich muß sagen, dieser Thread hat bei mir so Vieles wieder hochgeholt, was längst vergraben war!
Edita
Das war Dein Erlebnis. Ich sage es mal anders: Wenn mir eine Frau gegenübersteht, die offenkundig Trost braucht, kann ich sie in den Arm nehmen; bei einem Mann täte ich das wohl nicht.
Ingo, kein einziger von diesen " Sprüchen " kam aus eines Mannes Mund, es waren nur Frauen! Und den Kosenamen " Mausi " den hat sie von einem älteren Herrn bekommen, den wir immer beim Spazierengehen getroffen haben!
Edita
Edita
Ps: Dieser ältere Herr hieß Isidor, und er hat immer versucht, ihr beizubringen, daß sie " Opa Isi " zu ihm sagt, (er hatte keine Enkelkinder) aber das hat er nicht erlebt! Er ist nun schon 30 Jahre tot, aber den Kosenamen hat sie immer noch !
Edita
Edita
In einer anscheinend auswegslosen Situation oder nach einer schweren Niederlage bin ich sehr dankbar, wenn jemand bei mir ist und mir die Hand drückt.
Dabei verzichte ich sehr gern auf irgendwelche Floskeln. Ein ehrliches überzeugend tröstendes Wort muss dann aus der Situation kommen.
Auch würde ich niemanden um Trost bitten und komme selbst in Verlegenheit, wenn mich jemand in der Absicht anruft oder aufsucht um mir sein Leid zu klagen und Beistand und von mir Zuspruch erhofft. Oft sind das ganz alltägliche Probleme, die mich ganz genauso belasten ohne dass ich darüber rede.
Ein ungeschickt formulierter oberflächlicher Trost kann manchmal mehr verletzen als trösten.
justus
Dabei verzichte ich sehr gern auf irgendwelche Floskeln. Ein ehrliches überzeugend tröstendes Wort muss dann aus der Situation kommen.
Auch würde ich niemanden um Trost bitten und komme selbst in Verlegenheit, wenn mich jemand in der Absicht anruft oder aufsucht um mir sein Leid zu klagen und Beistand und von mir Zuspruch erhofft. Oft sind das ganz alltägliche Probleme, die mich ganz genauso belasten ohne dass ich darüber rede.
Ein ungeschickt formulierter oberflächlicher Trost kann manchmal mehr verletzen als trösten.
justus
Guten Tag,oh Erafina was für ein Thema.
Auch ich habe eine behinderte Enkelin,welche jetzt schon 21 Jahre jung ist.Sie ist im
betreuten Wohnen tagsüber in einer ausgesprochenen schönen Anlage untergebracht.Auch
meine Tochter hat sich so einige Sprüche anhören müssen,z.B.wie werden sie denn damit
fertig 3 Kinder intelligent ja und das 4. kann nicht mal reden.Nein ich wüsste nicht was
ich machen sollte!Meine Tochter ist über sich hinaus gewachsen,und ich bin sehr stolz
darauf.Trotzdem muss ich sagen das viele Menschen ihr auch Hilfe angeboten hatten.Sie
kamen oft vorbei und gingen mit ihr im Rollstuhl spazieren zum kleinen Teich auch das war
eine besondere Anteilnahme.Als Oma hat man mich oft gefragt wie ich damit umgehe,für
mich gab es nur die eine Antwort,es ist meine Enkelin und ich liebe sie.Punkt.Das Thema
bringt viel Gefühl mit sich,trotzdem sage ich auch mal einen Tag im betreuten Wohnheim
mit behinderten Jugendlichen zu verbringen das ändert manche Einstellung.
Fischle(Fischle)
Auch ich habe eine behinderte Enkelin,welche jetzt schon 21 Jahre jung ist.Sie ist im
betreuten Wohnen tagsüber in einer ausgesprochenen schönen Anlage untergebracht.Auch
meine Tochter hat sich so einige Sprüche anhören müssen,z.B.wie werden sie denn damit
fertig 3 Kinder intelligent ja und das 4. kann nicht mal reden.Nein ich wüsste nicht was
ich machen sollte!Meine Tochter ist über sich hinaus gewachsen,und ich bin sehr stolz
darauf.Trotzdem muss ich sagen das viele Menschen ihr auch Hilfe angeboten hatten.Sie
kamen oft vorbei und gingen mit ihr im Rollstuhl spazieren zum kleinen Teich auch das war
eine besondere Anteilnahme.Als Oma hat man mich oft gefragt wie ich damit umgehe,für
mich gab es nur die eine Antwort,es ist meine Enkelin und ich liebe sie.Punkt.Das Thema
bringt viel Gefühl mit sich,trotzdem sage ich auch mal einen Tag im betreuten Wohnheim
mit behinderten Jugendlichen zu verbringen das ändert manche Einstellung.
Fischle(Fischle)
Ein sensibles Thema. Danke Erafina.
Was geschieht bei mir, wenn mir jemand von etwas Schwerem, das ihm widerfahren ist, erzählt.
Ganz schnell will ich helfen, so habe ich es einmal gelernt.
Aber zunächst muss ich das Leid des anderen aushalten.
Ich muss das Leid, das Schwere bei ihm lassen können.
Es ist seines, und nur er kann es tragen.
Wenn ich beginne zu trösten, wen tröste ich da?
Ihn...oder nicht doch eher mich selbst, weil ich es nicht aushalte, es mir so schwierig vorstelle.
Will ich es nicht auch eher für mich wieder schnell vom Tisch haben.
Was passiert mit dem anderen, wenn ich sein Leid nicht aushalte?
Hilft ihm das?
Oder vermittele ich ihm dadurch nicht noch zusätzlich, dass es unmöglich ist, wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Ist nicht gerade die hier auch beschriebene Sprachlosigkeit genau richtig.
Es erfordert doch vielleicht nur unser Ohr, damit jemand sich mit-teilen kann.
Und dann gibt es anstelle von Worten vielleicht konkrete Unterstützung, die ich anbieten kann
(Ein Einkauf, ein Behördengang..oder ähnliches)
Für mich selber ist doch klar:
Durch mein Eigenes muss nur ich durch...es kann mir niemand abnehmen.
Und ich weiß, es wird mich stärken.
Dabei habe ich schon erfahren, dass gut gemeinter Trost, mich eher geschwächt hat. Das war eine gute Erfahrung.
Denn seit der Zeit bemühe ich mich mehr um "Raushalten".
So braucht sich der andere nicht noch zusätzlich um meine missglückten Sprüche zu kümmern, kann in seiner Kraft bleiben, das Seinige zu lösen.
Und wenn ich wirklich helfen kann, möge mich derjenige konkret um Unterstützung bitten.
Und so finden alle auch eher wieder zu einer Heiterkeit zurück, die Kraft fördernd sein kann, das Schwierige im Leben zu meistern.
Adoma
Was geschieht bei mir, wenn mir jemand von etwas Schwerem, das ihm widerfahren ist, erzählt.
Ganz schnell will ich helfen, so habe ich es einmal gelernt.
Aber zunächst muss ich das Leid des anderen aushalten.
Ich muss das Leid, das Schwere bei ihm lassen können.
Es ist seines, und nur er kann es tragen.
Wenn ich beginne zu trösten, wen tröste ich da?
Ihn...oder nicht doch eher mich selbst, weil ich es nicht aushalte, es mir so schwierig vorstelle.
Will ich es nicht auch eher für mich wieder schnell vom Tisch haben.
Was passiert mit dem anderen, wenn ich sein Leid nicht aushalte?
Hilft ihm das?
Oder vermittele ich ihm dadurch nicht noch zusätzlich, dass es unmöglich ist, wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Ist nicht gerade die hier auch beschriebene Sprachlosigkeit genau richtig.
Es erfordert doch vielleicht nur unser Ohr, damit jemand sich mit-teilen kann.
Und dann gibt es anstelle von Worten vielleicht konkrete Unterstützung, die ich anbieten kann
(Ein Einkauf, ein Behördengang..oder ähnliches)
Für mich selber ist doch klar:
Durch mein Eigenes muss nur ich durch...es kann mir niemand abnehmen.
Und ich weiß, es wird mich stärken.
Dabei habe ich schon erfahren, dass gut gemeinter Trost, mich eher geschwächt hat. Das war eine gute Erfahrung.
Denn seit der Zeit bemühe ich mich mehr um "Raushalten".
So braucht sich der andere nicht noch zusätzlich um meine missglückten Sprüche zu kümmern, kann in seiner Kraft bleiben, das Seinige zu lösen.
Und wenn ich wirklich helfen kann, möge mich derjenige konkret um Unterstützung bitten.
Und so finden alle auch eher wieder zu einer Heiterkeit zurück, die Kraft fördernd sein kann, das Schwierige im Leben zu meistern.
Adoma
Niemand kann einem anderen die Tränen trocknen,
ohne sich selbst die Hände naß zu machen.
Afrikanisches Sprichwort
ohne sich selbst die Hände naß zu machen.
Afrikanisches Sprichwort