Soziales Magst Du es, getröstet zu werden?
ja sonja so sehe ich das auch. ich selber habe nach dem tode meines 61/2 jährigen sohnes von einem mann gesagt bekommen, ach sie haben ja noch zwei söhne. auf meine frage wie viele kinder er hat, sagte er " zwei " und ich fragte dann ob er auch einen " übrig " habe. er hat versucht sich bei mir zu entschuldigen....., das war aber nur noch peinlich.
wir haben hier ein trauercafe gegründet und ich gehöre dort mit zum team. wie verschieden doch trost empfunden wird ......und wie man mit trauernden umgeht ist schon manchmal kaum zu glauben.da lasse ich auch nicht die entschuldigung gelten, die leute haben es nicht gekonnt.wer nicht schwimmen kann, springt schließlich auch nicht ins wasser.
weniger ist oft mehr und hilfreicher. oft sagen unsere gäste, es hätte gereicht, wenn man mir gesagt hätte.. ich bin für dich da wenn du mich brauchst.
era , da hast du ein ganz sensibles thema angesprochen, und eine befriedigende antwort kann ich nicht geben,obwohl ich ehrenamtlich im hospizdienst diene.sensibilität ist oberstes gebot.
herra
wir haben hier ein trauercafe gegründet und ich gehöre dort mit zum team. wie verschieden doch trost empfunden wird ......und wie man mit trauernden umgeht ist schon manchmal kaum zu glauben.da lasse ich auch nicht die entschuldigung gelten, die leute haben es nicht gekonnt.wer nicht schwimmen kann, springt schließlich auch nicht ins wasser.
weniger ist oft mehr und hilfreicher. oft sagen unsere gäste, es hätte gereicht, wenn man mir gesagt hätte.. ich bin für dich da wenn du mich brauchst.
era , da hast du ein ganz sensibles thema angesprochen, und eine befriedigende antwort kann ich nicht geben,obwohl ich ehrenamtlich im hospizdienst diene.sensibilität ist oberstes gebot.
herra
Re: Magst Du es, getröstet zu werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
trösten kann ich nicht so richtig, da fehlen mir meist die richtigen worte... aber zuhören kann ich sehr gut...
oder fragen, ob man drüber reden möchte... daraus ergeben sich dann gespräche die in ruhe und mitfühlend geführt werden... das hilft machmal auch schon ein stückchen weiter
oder fragen, ob man drüber reden möchte... daraus ergeben sich dann gespräche die in ruhe und mitfühlend geführt werden... das hilft machmal auch schon ein stückchen weiter
Wenn jemand mit Kummer auf mich zukommt, so warte ich erst mal ab, wie weit sich die Person öffnet, entsprechend versuche ich dann zu reagieren.
Als mir die Mitteilung über den Tod einer Freundin meines Sohnes gemacht wurde, musste ich ihm die traurige Mitteilung überbringen. Mein Sohn hat mich nur umarmt und ist so schweigend ein paar Minuten mit dem Kopf an meiner Schulter dagestanden. Jedes Wort wäre da falsch am Platz gewesen.
Ich persönlich ziehe mich zurück, wenn mich was bedrückt oder quält. Wie kann ich von Anderen verlangen, sich in meine Situation hineinfühlen zu können/müssen und nur irgend ein Gefasel will ich mir in der Situation nicht anhören. Wenn ich dann wieder auf der Bildfläche erscheine, geht es mir auf Nachfrage "wie immer, gut".
Auch wenn das Thema sehr sensibel ist, möchte ich doch eine heitere Begebenheit anführen.
Eine ältere Damen, Stammgast im Hotel meiner Grosseltern, stand an der Treppe zur Terrasse. Ich freute mich, sie zu sehen und auf meine Frage, wie es denn gehe, sagte sie mir, sie habe ihren Mann verloren. Meine heitere Miene hat sich sofort in ernste Miene gewandelt und ich wollte fragen - wie, warum und wann als sie mir weiter erklärte: wir wollten vor einer halben Stunde spazieren gehen, aber ich finde ihn nirgendwo
bongoline
Als mir die Mitteilung über den Tod einer Freundin meines Sohnes gemacht wurde, musste ich ihm die traurige Mitteilung überbringen. Mein Sohn hat mich nur umarmt und ist so schweigend ein paar Minuten mit dem Kopf an meiner Schulter dagestanden. Jedes Wort wäre da falsch am Platz gewesen.
Ich persönlich ziehe mich zurück, wenn mich was bedrückt oder quält. Wie kann ich von Anderen verlangen, sich in meine Situation hineinfühlen zu können/müssen und nur irgend ein Gefasel will ich mir in der Situation nicht anhören. Wenn ich dann wieder auf der Bildfläche erscheine, geht es mir auf Nachfrage "wie immer, gut".
Auch wenn das Thema sehr sensibel ist, möchte ich doch eine heitere Begebenheit anführen.
Eine ältere Damen, Stammgast im Hotel meiner Grosseltern, stand an der Treppe zur Terrasse. Ich freute mich, sie zu sehen und auf meine Frage, wie es denn gehe, sagte sie mir, sie habe ihren Mann verloren. Meine heitere Miene hat sich sofort in ernste Miene gewandelt und ich wollte fragen - wie, warum und wann als sie mir weiter erklärte: wir wollten vor einer halben Stunde spazieren gehen, aber ich finde ihn nirgendwo
bongoline
Wenn es der Anlaß zuläßt,kann auch mal ein kleiner Scherz trösten. Ich habe mir im Februar ein Bein gebrochen und gehe noch immer an Krücken. Letztens war ich ungeduldig und habe mich bei meinem Mann beklagt, weil ich noch immer Schmerzen habe.Er hat zu mir gesagt: Mein Schatz, dafür hast du aber einen Gang wie die alte Dame aus dem Märchen Hänsel und Gretel. Da mußte ich wieder lachen.
Ich weiß nicht, ob Erafina , ich nenne das mal " Kuscheltrösten " gemeint hat, ich bin eher davon ausgegangen, daß sie lebensverändernde, einschneidende Ereignisse gemeint hat, auch Ereignisse, bei denen der Betroffene das Gefühl oder oftmals auch die Gewißheit hat, das ist jetzt das Ende meiner bisherigen Lebensplanungen und meines bisherigen Lebens! Aber vielleicht habe ich das auch zu ernsthaft aufgefaßt !
Edita
Edita
Nein edita,
niemand hat das verkehrt aufgefasst.
Ich meine alles, vom Kuscheltrost bis zu Trauerreaktionen.
Die Situationen, in denen Du Trost erlebt hast, der vielleicht geschmacklos und dumm war,
in denen Du vielleicht auch an anderer Stelle Dich unendlich aufgehoben gefühlt hast,
zeichnen sich doch als Trittsteine in Deinem Lebensfluss ab.
Bei einigen Menschen gab es ernsthafte und bedrückende Ereignisse, die dazu geführt haben,
andere haben vielleicht bisher großes Glück gehabt, und es war zum Beispiel "nur" Liebeskummer",
wobei ich diese Gefühlsanwandlung hier nicht schmälern möchte.
Für jeden bedeutet Trost etwas anderes.
Und so hat er auch andere Assoziationen dazu.
Ich wollte zum Nachdenken anregen, wie man selbst Trost geben kann oder möchte,
wie man sich gefühlt hat, als Trost wichtig gewesen wäre, und keiner kam.
Mich interessiert, ob manche lieber auf Trost verzichten wollten, um zu vermeiden, dass sie verletzt werden.
Wie man sich eventuell wehrt, wenn einem jemand in Dummheit wehtut,
oder auch in Ungeschicklichkeit.
Ich zum Beispiel erinnerte mich angesichts des Themas an eine Frau in den Vierzigern, deren Sohn (Jugendlicher) von einer Straßenbahn überrollt worden war. Sie erzählte einer Gruppe von Frauen davon, das Unglück lag schon zwei Jahre zurück, nund beschrieb, dass der Kopf abgetrennt wurde. Dies tat sie in einer Weise, die geradezu affektiert wirkte, und ich fühlte eine Versteinerung innerlich, fühlte mich wie gelähmt, als ob ich nicht mehr atmen konnte. Ich war zu entsetzt um etwas zu sagen, andere sagten dann Floskeln, die Frau begann zu schreien... Es war furchtbar.
Ich habe einige dieser Situationen erlebt
und fühle mich noch immer hilflos, wenn so etwas passiert.
Und natürlich bin ich selbst recht häufig in Situationen gewesen, in der andere meinten, trösten zu müssen.
Das ist bisweilen sehr schwer gewesen, damit umzugehen.
Mir persönlich liegt auch die Art, mich sofort zurückzuziehen, wenn es mir schlecht geht.
Ich glaube, das ist ein Abwehrmechanismus, um mich vor Trostversuchen zu schützen,
weil ich nicht sprechen kann, wenn es mir wirklich schlecht geht.
Ich komme auch erst wieder herausgekrabbelt, wenn ich ein halbwegs freundliches Gesicht machen kann.
Das muss ich aber noch näher durchdenken.
Ich meine also alle Arten Trost.
erafina
niemand hat das verkehrt aufgefasst.
Ich meine alles, vom Kuscheltrost bis zu Trauerreaktionen.
Die Situationen, in denen Du Trost erlebt hast, der vielleicht geschmacklos und dumm war,
in denen Du vielleicht auch an anderer Stelle Dich unendlich aufgehoben gefühlt hast,
zeichnen sich doch als Trittsteine in Deinem Lebensfluss ab.
Bei einigen Menschen gab es ernsthafte und bedrückende Ereignisse, die dazu geführt haben,
andere haben vielleicht bisher großes Glück gehabt, und es war zum Beispiel "nur" Liebeskummer",
wobei ich diese Gefühlsanwandlung hier nicht schmälern möchte.
Für jeden bedeutet Trost etwas anderes.
Und so hat er auch andere Assoziationen dazu.
Ich wollte zum Nachdenken anregen, wie man selbst Trost geben kann oder möchte,
wie man sich gefühlt hat, als Trost wichtig gewesen wäre, und keiner kam.
Mich interessiert, ob manche lieber auf Trost verzichten wollten, um zu vermeiden, dass sie verletzt werden.
Wie man sich eventuell wehrt, wenn einem jemand in Dummheit wehtut,
oder auch in Ungeschicklichkeit.
Ich zum Beispiel erinnerte mich angesichts des Themas an eine Frau in den Vierzigern, deren Sohn (Jugendlicher) von einer Straßenbahn überrollt worden war. Sie erzählte einer Gruppe von Frauen davon, das Unglück lag schon zwei Jahre zurück, nund beschrieb, dass der Kopf abgetrennt wurde. Dies tat sie in einer Weise, die geradezu affektiert wirkte, und ich fühlte eine Versteinerung innerlich, fühlte mich wie gelähmt, als ob ich nicht mehr atmen konnte. Ich war zu entsetzt um etwas zu sagen, andere sagten dann Floskeln, die Frau begann zu schreien... Es war furchtbar.
Ich habe einige dieser Situationen erlebt
und fühle mich noch immer hilflos, wenn so etwas passiert.
Und natürlich bin ich selbst recht häufig in Situationen gewesen, in der andere meinten, trösten zu müssen.
Das ist bisweilen sehr schwer gewesen, damit umzugehen.
Mir persönlich liegt auch die Art, mich sofort zurückzuziehen, wenn es mir schlecht geht.
Ich glaube, das ist ein Abwehrmechanismus, um mich vor Trostversuchen zu schützen,
weil ich nicht sprechen kann, wenn es mir wirklich schlecht geht.
Ich komme auch erst wieder herausgekrabbelt, wenn ich ein halbwegs freundliches Gesicht machen kann.
Das muss ich aber noch näher durchdenken.
Ich meine also alle Arten Trost.
erafina
Sorry, ich wollte euer ernsthaftes Thema nicht mit meinem kleinen Scherz zerreden.Nach den Beiträgen war ich sehr betroffen und glaubte, etwas Zeit zum Luftholen wäre nicht verkehrt.
Seit mehr als 20 Jahren stehe ich meinem schwerkranken Ehemann zur Seite, teile Hoffnung und Verzweiflung mit ihm. Ich könnte einiges zum Thema Leid und Mitleid beitragen,will aber nun nicht länger Eure Kreise stören.
Doris
Seit mehr als 20 Jahren stehe ich meinem schwerkranken Ehemann zur Seite, teile Hoffnung und Verzweiflung mit ihm. Ich könnte einiges zum Thema Leid und Mitleid beitragen,will aber nun nicht länger Eure Kreise stören.
Doris
Aber Doris, nein,
Du hast doch nichts zerredet.
Ich hatte gehofft, klarmachen zu können, hier sollen Meinungen nebeneinander stehen dürfen.
Ist das nicht eigentlich in jedem Thema so, dass hier eröffnet wird?
Der Scherz wegen Deines Humpelgangs war wirklich schön formuliert gewesen.
Ich muss auch sagen, dass einen in seinem Frust manchmal ein Scherz auf den Boden zurückholen kann.
Es gibt aber "so´ne und solche" Scherze, gelle?
erafina
Mein Zurückziehen, wenn es mir mal nicht gut geht,
wird von einigen nahen Menschen nicht akzeptiert.
Ich soll "mir helfen lassen".
erafina
Du sagst es, Ulfhild! Es gibt neben den hier beschriebenen schweren Lebenssituationen auch die kleineren, speziell mit Angehörigen, die so manche schlaflose Stunde kosten. Die habe ich auch schon zur Genüge erlebt, und erafinas Beitrag (danke dafür!) hat mir erstmals bewusst gemacht, dass ich selbst wohl nie Trost erfahren habe (kann mich zumindest nicht erinnern), während ich selbst schon viele Menschen getröstet habe und auch stets die richtigen Worte gefunden habe. Ich habe mich gefragt, warum das wohl so ist. Wahrscheinlich werde ich von allen für so stark gehalten, das sie glauben, dass ich alleine damit fertig werde. Unterm Strich ist es auch so; aber so manches Mal hätte mir Trost gutgetan.....