Soziales Kindesmisshandlung - Kindesmissbrauch
"Was ich damit sagen möchte, jeder Fall ist anders gelagert, ich stelle ausser Frage dass Missbrauch zu Spätfolgen führen kann aber nicht zwangsläufig muss."
Was ist Missbrauch? :
... während der Schwangerschaften zu rauchen und zu trinken
... das Kleinkind nicht seinen Bedürfnissen entsprechend zu versorgen
... sexueller Missbrauch...
... Folter, wie zB. Ohrfeigen, Arsch versohlen, in ein dunkles Zimmer
zu sperren..
... zwanghafte Sauberkeitserziehung..
... Kinder ignorieren
... mangelnde Versorgung
Diese Liste lässt sich leider endlos weiterführen.
Was sind die Folgen von Missbrauch? :
... Albträume
... Selbstverstümmelung, Haare ausreissen, Schnittwunden zufügen,
sich selbst verbrennen..
... Einkoten auch im Erwachsenenalter, Kot an die Wände schmieren
... Nur verschmutzte Unterwäsche tragen
... Zwänge jeder Art: Waschzwang, Aufräumzwang : äussere Ordnung =
innere Ordnung, Diebstähle ...
... Aggressionen gegen sich und Andere
... Beziehungsunfähigkeit
... körperliche Schmerzen durch Wunden und Narben
... Unfruchtbarkeit
... sexuelle Störungen und Neigungen aller Art
... Minderwertigkeitsgefühle
... eine kaputte und zerstörte Seele
Auch diese Auflistung lässt sich leider noch um einiges ergänzen.
Ich habe eine Weile darüber nachgedacht, warum es nicht jedem sofort ersichtlich ist, dass Missbrauch ( und vor allen Dingen die Definition von Missbrauch )nur geächtet werden kann,ohne wenn und aber und vor allen Dingen ohne Ausnahme.
Nun wenn ich mich hinstelle und sage : Man darf Kinder nicht schlagen !!! und dies auch mittlerweile strafrechtlich verfolgt wird, dann werden automatisch sehr viele Eltern und Großeltern zu Straftätern.
Das heisst ganze Generationen (logischerweise mit Ausnahmen)haben mit den falschen Mitteln erzogen.
Und es liegt an unseren Vorgängergenerationen, dass es nachwievor Gewalt im häuslichen Umfeld gibt.
Und ich denke es fällt diesen Generationen sehr schwer ihren Irrtum einzusehen und zu sagen: Es tut uns leid, dass wir das so gemacht haben, aber wir wussten es nicht besser!
Normalerweise müssten gerade Senioren Verfechter gewaltfreier Erziehung sein.
darklady
Missbrauch jeglicher Art führt immer zu Folgen !!!!
Was ist Missbrauch? :
... während der Schwangerschaften zu rauchen und zu trinken
... das Kleinkind nicht seinen Bedürfnissen entsprechend zu versorgen
... sexueller Missbrauch...
... Folter, wie zB. Ohrfeigen, Arsch versohlen, in ein dunkles Zimmer
zu sperren..
... zwanghafte Sauberkeitserziehung..
... Kinder ignorieren
... mangelnde Versorgung
Diese Liste lässt sich leider endlos weiterführen.
Was sind die Folgen von Missbrauch? :
... Albträume
... Selbstverstümmelung, Haare ausreissen, Schnittwunden zufügen,
sich selbst verbrennen..
... Einkoten auch im Erwachsenenalter, Kot an die Wände schmieren
... Nur verschmutzte Unterwäsche tragen
... Zwänge jeder Art: Waschzwang, Aufräumzwang : äussere Ordnung =
innere Ordnung, Diebstähle ...
... Aggressionen gegen sich und Andere
... Beziehungsunfähigkeit
... körperliche Schmerzen durch Wunden und Narben
... Unfruchtbarkeit
... sexuelle Störungen und Neigungen aller Art
... Minderwertigkeitsgefühle
... eine kaputte und zerstörte Seele
Auch diese Auflistung lässt sich leider noch um einiges ergänzen.
Ich habe eine Weile darüber nachgedacht, warum es nicht jedem sofort ersichtlich ist, dass Missbrauch ( und vor allen Dingen die Definition von Missbrauch )nur geächtet werden kann,ohne wenn und aber und vor allen Dingen ohne Ausnahme.
Nun wenn ich mich hinstelle und sage : Man darf Kinder nicht schlagen !!! und dies auch mittlerweile strafrechtlich verfolgt wird, dann werden automatisch sehr viele Eltern und Großeltern zu Straftätern.
Das heisst ganze Generationen (logischerweise mit Ausnahmen)haben mit den falschen Mitteln erzogen.
Und es liegt an unseren Vorgängergenerationen, dass es nachwievor Gewalt im häuslichen Umfeld gibt.
Und ich denke es fällt diesen Generationen sehr schwer ihren Irrtum einzusehen und zu sagen: Es tut uns leid, dass wir das so gemacht haben, aber wir wussten es nicht besser!
Normalerweise müssten gerade Senioren Verfechter gewaltfreier Erziehung sein.
darklady
Wenn mehrere Kinder vorhanden sind (wie bei mir), dann können sie sich gegenseitig stützen und erziehen. Allerdings kann es auch passieren, dass die älteren die jüngeren zu Kleinkriminellem animieren.
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schorsch
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schorsch
Hallo susannchen,
wenn ich Wölfin richtig verstanden habe, geht es auch nicht um Pauschalurteile. Es geht auch überhaupt nicht um das Reinwaschen der Täter, sondern um die Durchbrechung einer fatalen Wirkungskette. Gewalt an Kindern trägt dazu bei, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kinder später wieder selbst Gewalt anwenden.
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karl
Du hast mich genau richtig verstanden Karl. So war es gemeint.
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woelfin
Danke für die Auflistung und den Beitrag überhaupt.
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woelfin
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woelfin
Beleg meiner obigen Aussage: Monoamin Oxidase, psychologische Faktoren und kriminelles Verhalten
geschrieben von Karl
Ich habe nun den Beleg für meine obige Aussage gefunden:
K . Nilsson , R . Sjöberg , M . Damberg , J . Leppert , J . Öhrvik , P . Alm , L . Lindström , L . Oreland (2006). Role of Monoamine Oxidase A Genotype and Psychosocial Factors in Male Adolescent Criminal Activity. Biological Psychiatry , Volume 59 , Issue 2 , Pages 121 - 127
Englische Zusammenfassung der Resultate: The present study strongly supports the notion that carrying the 3-repeat allele of the MAO-A–gene promoter increases the risk of male adolescent criminal behavior, when interacting with psychosocial factors. No effects at all of the MAO-A genotype on adolescent criminal activity were found when MAO-A genotype was considered alone (i.e., without its psychosocial context). The explained variance of the bio-psychosocial model (controlling for MAO-A) in this study exceeded the psychosocial model by 12%.
Meine vereinfachte deutsche Übersetzung in Umgangssprache:
Die vorliegende Studie unterstützt die Annahme sehr stark, dass eine mutierte Variante des Gens für die Monoamin Oxidase A das Risiko ihrer männlichen Träger erhöht als Heranwachsende straffällig zu werden, allerdings nur, wenn gleichzeitig bestimmte psychosoziale Erfahrungen (Anmerk.: gemeint ist Gewalt im Elternhaus) vorliegen. Die Mutation allein hatte keinen Effekt. Die Berücksichtigung des MAO-A Genotyps erhöhte jedoch die Prognosesicherheit eines ansonsten rein psychologischen Modells um 12%.
Um es noch einmal zu betonen: Weder rein psychologische Modelle noch rein genetische sind hinreichend um zuverlässig eine Prognose über die kriminelle Entwicklung eines Individuums abzugeben. Selbst wenn man nur einen genetischen Faktor, der beiträgt, betrachtet, erkennt man schon, dass es komplexe Wechselwirkungen zwischen Erbe und Umwelt gibt. Dies ist die theoretische Grundlage für die hier von Diskutanten bereits gemachte Feststellung, dass jeder Fall individuell betrachtet werden muss und es muss immer versucht werden auch das psychologische Umfeld zu untersuchen.
Aufgrund seiner Gene (Veranlagungen) allein wird niemand zum Verbrecher, manche haben es nur schwerer, mit dem Gesetz nicht in Konflikt zu kommen als andere, immer aber (das ist jetzt meine Meinung) hätte die Umwelt bei rechtzeitiger Prävention die Chance solch ein Verhalten zu verhindern.
--
karl
Exkurs: Die beiden Gene MAO-A und MAO-B liegen beide auf dem kurzen Arm des X-Chromosoms. Deshalb sind es wieder einmal die Männer, die unter den mutierten Formen zu leiden haben, denn sie besitzen bekanntermaßen von dem X-Chromosom ja nur ein Exemplar. Frauen haben die doppelte Chance wenigstens ein nicht mutiertes Genexemplar zu besitzen. Da die mutierten Varianten selten sind, sind Frauen also praktisch nie betroffen. Dies gilt für andere rezessiv geschlechtsgekoppelte Erbkrankheiten ebenso.
K . Nilsson , R . Sjöberg , M . Damberg , J . Leppert , J . Öhrvik , P . Alm , L . Lindström , L . Oreland (2006). Role of Monoamine Oxidase A Genotype and Psychosocial Factors in Male Adolescent Criminal Activity. Biological Psychiatry , Volume 59 , Issue 2 , Pages 121 - 127
Englische Zusammenfassung der Resultate: The present study strongly supports the notion that carrying the 3-repeat allele of the MAO-A–gene promoter increases the risk of male adolescent criminal behavior, when interacting with psychosocial factors. No effects at all of the MAO-A genotype on adolescent criminal activity were found when MAO-A genotype was considered alone (i.e., without its psychosocial context). The explained variance of the bio-psychosocial model (controlling for MAO-A) in this study exceeded the psychosocial model by 12%.
Meine vereinfachte deutsche Übersetzung in Umgangssprache:
Die vorliegende Studie unterstützt die Annahme sehr stark, dass eine mutierte Variante des Gens für die Monoamin Oxidase A das Risiko ihrer männlichen Träger erhöht als Heranwachsende straffällig zu werden, allerdings nur, wenn gleichzeitig bestimmte psychosoziale Erfahrungen (Anmerk.: gemeint ist Gewalt im Elternhaus) vorliegen. Die Mutation allein hatte keinen Effekt. Die Berücksichtigung des MAO-A Genotyps erhöhte jedoch die Prognosesicherheit eines ansonsten rein psychologischen Modells um 12%.
Um es noch einmal zu betonen: Weder rein psychologische Modelle noch rein genetische sind hinreichend um zuverlässig eine Prognose über die kriminelle Entwicklung eines Individuums abzugeben. Selbst wenn man nur einen genetischen Faktor, der beiträgt, betrachtet, erkennt man schon, dass es komplexe Wechselwirkungen zwischen Erbe und Umwelt gibt. Dies ist die theoretische Grundlage für die hier von Diskutanten bereits gemachte Feststellung, dass jeder Fall individuell betrachtet werden muss und es muss immer versucht werden auch das psychologische Umfeld zu untersuchen.
Aufgrund seiner Gene (Veranlagungen) allein wird niemand zum Verbrecher, manche haben es nur schwerer, mit dem Gesetz nicht in Konflikt zu kommen als andere, immer aber (das ist jetzt meine Meinung) hätte die Umwelt bei rechtzeitiger Prävention die Chance solch ein Verhalten zu verhindern.
--
karl
Exkurs: Die beiden Gene MAO-A und MAO-B liegen beide auf dem kurzen Arm des X-Chromosoms. Deshalb sind es wieder einmal die Männer, die unter den mutierten Formen zu leiden haben, denn sie besitzen bekanntermaßen von dem X-Chromosom ja nur ein Exemplar. Frauen haben die doppelte Chance wenigstens ein nicht mutiertes Genexemplar zu besitzen. Da die mutierten Varianten selten sind, sind Frauen also praktisch nie betroffen. Dies gilt für andere rezessiv geschlechtsgekoppelte Erbkrankheiten ebenso.
Re: Beleg meiner obigen Aussage: Monoamin Oxidase, psychologische Faktoren und kriminelles Verhalten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
immer aber hätte die Umwelt bei rechtzeitiger Prävention die Chance solch ein Verhalten zu verhindern.
das würde aber dann doch bedeuten, dass die "Umwelt" perfekt sein müsste, sie unterliegt aber ja denselben Vorgaben
--
luise
das würde aber dann doch bedeuten, dass die "Umwelt" perfekt sein müsste, sie unterliegt aber ja denselben Vorgaben
--
luise
Re: Beleg meiner obigen Aussage: Monoamin Oxidase, psychologische Faktoren und kriminelles Verhalten
geschrieben von Karl
Hallo Luise,
du hast bereits geantwortet, bevor ich fertig editiert hatte )
Ich habe den von dir zitierten Satz bereits selbst etwas abgeschwächt und als "meine Meinung" gekennzeichnet. Du hast natürlich recht, nur eine perfekte, optimale Umwelt für einen solchen benachteiligten Genotyp hätte die Chance seine Probleme auszugleichen. In der Realität wird das oft (zumindest zur Zeit) nicht erreicht. Voraussetzung für gezielte Hilfsmaßnahmen wäre ja auch, man würde den Genotyp kennen, bevor etwas passiert und nicht erst ad hoc Korrelationen berechnen.
Damit erkennt man aber auch die Problematik dieses Ansatzes. Es gibt heutzutage noch sehr viele Vorbehalte, besonders ohne eine begleitende Gesetzgebung auch gerechtfertigt, gegen individuelle Genanalysen. Falls es in Zukunft für jeden Neugeborenen einen Genpass geben sollte, muss gesetzlich geklärt sein, wer Einsicht haben darf und wer nicht. Neben den enormen Chancen, den dieses Wissen bergen würde, sind doch auch viele Gefahren versteckt. Das wäre gewiss ein eigenes Diskussionsthema wert.
--
karl
du hast bereits geantwortet, bevor ich fertig editiert hatte )
Ich habe den von dir zitierten Satz bereits selbst etwas abgeschwächt und als "meine Meinung" gekennzeichnet. Du hast natürlich recht, nur eine perfekte, optimale Umwelt für einen solchen benachteiligten Genotyp hätte die Chance seine Probleme auszugleichen. In der Realität wird das oft (zumindest zur Zeit) nicht erreicht. Voraussetzung für gezielte Hilfsmaßnahmen wäre ja auch, man würde den Genotyp kennen, bevor etwas passiert und nicht erst ad hoc Korrelationen berechnen.
Damit erkennt man aber auch die Problematik dieses Ansatzes. Es gibt heutzutage noch sehr viele Vorbehalte, besonders ohne eine begleitende Gesetzgebung auch gerechtfertigt, gegen individuelle Genanalysen. Falls es in Zukunft für jeden Neugeborenen einen Genpass geben sollte, muss gesetzlich geklärt sein, wer Einsicht haben darf und wer nicht. Neben den enormen Chancen, den dieses Wissen bergen würde, sind doch auch viele Gefahren versteckt. Das wäre gewiss ein eigenes Diskussionsthema wert.
--
karl
sorry, mein Beitrag erschien aus Versehen zweimal, s. nächste Seite.
t.
t.
Gerade habe ich die ganze Diskussion mit Interesse gelesen, da ich einige Bücher von Alice Miller kenne. Und ich danke dir, Wölfin, für deinen Mut, das Thema anzuschneiden.
Alice Miller hat jahrelang als Psychoanalytikerin die ZUSAMMENHÄNGE von schwarzer Pädagogik, Gewalt, Missbrauch etc. aufgezeigt. Bei dem Diskurs über Hitler ging es meiner Erinnerung nach z.B. auch ganz wesentlich um die Frage, warum und unter welchen Umständen Hitler überhaupt an die Macht kommen konnte, und das ging eben nur Hilfe mit einer ganzen Nation, die mit sog. "schwarzer Pädagogik" aufgewachsen war. ---------
Es geht A. Miller NICHT um ein Entschuldigen der Tatsachen, sondern um ein mögliches Verstehen der Zusammenhänge und eventuelles Lernen daraus, soweit wir lernfähig sind.
--
tamnamneh
Alice Miller hat jahrelang als Psychoanalytikerin die ZUSAMMENHÄNGE von schwarzer Pädagogik, Gewalt, Missbrauch etc. aufgezeigt. Bei dem Diskurs über Hitler ging es meiner Erinnerung nach z.B. auch ganz wesentlich um die Frage, warum und unter welchen Umständen Hitler überhaupt an die Macht kommen konnte, und das ging eben nur Hilfe mit einer ganzen Nation, die mit sog. "schwarzer Pädagogik" aufgewachsen war. ---------
Es geht A. Miller NICHT um ein Entschuldigen der Tatsachen, sondern um ein mögliches Verstehen der Zusammenhänge und eventuelles Lernen daraus, soweit wir lernfähig sind.
--
tamnamneh