Soziales Kinderarmut in Deutschland, was kann man dagegen tun?
Könnte man nicht den Anfang damit machen:
Einheitliche Schulkleidung für alle!
Das beseitigt schon mal das Stigma, keine Markenklamotten tragen
zu können.
Kindergeld dürfte bei den HartzIV-lern nicht abgezogen werden,
aber auch nicht generell ausgezahlt werden. In vielen Familien käme es sonst eher dem Spirituosenhändler statt den Kindern zugute.
Andererseits: auch bei Grundsicherung wird die Rentenerhöhung abgezogen.
Das ganze System ist nicht gerecht, eher kinder- und altenfeindlich.
Aber erschreckend ist auch, wo die Werteskala der Kinder beginnt.
Und das ist wiederrum Erziehungssache, und die beginnt im Elternhaus.
Ich würde einen Elternführerschein begrüßen. Kinder kriegen kann fast jede, aber sie erziehen?
Einheitliche Schulkleidung für alle!
Das beseitigt schon mal das Stigma, keine Markenklamotten tragen
zu können.
Kindergeld dürfte bei den HartzIV-lern nicht abgezogen werden,
aber auch nicht generell ausgezahlt werden. In vielen Familien käme es sonst eher dem Spirituosenhändler statt den Kindern zugute.
Andererseits: auch bei Grundsicherung wird die Rentenerhöhung abgezogen.
Das ganze System ist nicht gerecht, eher kinder- und altenfeindlich.
Aber erschreckend ist auch, wo die Werteskala der Kinder beginnt.
Und das ist wiederrum Erziehungssache, und die beginnt im Elternhaus.
Ich würde einen Elternführerschein begrüßen. Kinder kriegen kann fast jede, aber sie erziehen?
Re: Kinderarmut in Deutschland, was kann man dagegen tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Hanspeter,
es macht mich traurig, was du da sagst. Mein Thema im Forum ist die Kinderarmut in Deutschland und diese Kinder haben sich diese Situation ganz sicher nicht gewünscht.
Wer, wenn nicht wir, Menschen denen es gut geht, sollten diesen Kindern in ein besseres Leben helfen?
Deswegen habe ich den Vorschlag gemacht, dass die eventuell kommende Kindergelderhöhung nicht auf alle nach dem Gießkannenprinzip verteilt wird, es muss endlich damit Schluss sein, dass die wirklich Wohlhabenden immer noch mehr bekommen.
Kindergeld verstehe ich als Hilfe vom Staat für Familien, welche ohne diese Unterstützung finanzielle Probleme hätten.
Kindergeld darf nicht für Luxus in wirklich reichen Familien verwendet werden.
Eine Familie mit Kindern, die von Hartz IV lebt (leben muss) hat zur Zeit keinen Vorteil von einer Kindergelderhöhung. Dies ist eine große Ungerechtigkeit!
Natürlich ist das Risiko da, dass das zusätzliche Geld nicht in allen Hartz IV-Familien den Kindern zu Gute kommt aber dieses Risiko gibt es ja auch in anderen Familien, die nicht von Hartz IV leben. Ich bin überzeugt, dass die meisten Eltern das zusätzliche Geld (wenn es dies mal geben sollte) für ihre Kinder verwenden würden. Neue Schuhe, Hosen, Jacken usw., all das, was man mit dem Bildungspaket nicht umsetzen kann.
Und noch etwas: diese Gleichmacherei, dass alle Hartz IV Bezieher nichts erwirtschaften, ist für viele, die ja arbeiten wollen, verletzend.
Es liegen doch nicht nur alle Arbeitslosen auf der faulen Haut! Wo sind denn die besagten Arbeitsplätze?
Sogar eine 2- jährige Umschulung vom Arbeitsamt wird heute nur noch mit dem Hartz IV Regelsatz “vergütet“, obwohl im Praktikum viele Firmen davon profitieren. Warum sollen diese Firmen Arbeitsplätze schaffen? Es gibt doch genug Praktikanten vom Amt…
Ja, ich bin aus der ehemaligen DDR, war auch nach der Wende bei den Massenentlassungen dabei. Ich hatte aber das große Glück, wieder einen Arbeitsplatz bis zur Rente zu finden. Ich kenne aber viele, die dieses Glück nicht hatten. Der Satz “selber Schuld” ist schnell dahin gesagt aber die Wirklichkeit sieht oft anders aus.
sirod49
es macht mich traurig, was du da sagst. Mein Thema im Forum ist die Kinderarmut in Deutschland und diese Kinder haben sich diese Situation ganz sicher nicht gewünscht.
Wer, wenn nicht wir, Menschen denen es gut geht, sollten diesen Kindern in ein besseres Leben helfen?
Deswegen habe ich den Vorschlag gemacht, dass die eventuell kommende Kindergelderhöhung nicht auf alle nach dem Gießkannenprinzip verteilt wird, es muss endlich damit Schluss sein, dass die wirklich Wohlhabenden immer noch mehr bekommen.
Kindergeld verstehe ich als Hilfe vom Staat für Familien, welche ohne diese Unterstützung finanzielle Probleme hätten.
Kindergeld darf nicht für Luxus in wirklich reichen Familien verwendet werden.
Eine Familie mit Kindern, die von Hartz IV lebt (leben muss) hat zur Zeit keinen Vorteil von einer Kindergelderhöhung. Dies ist eine große Ungerechtigkeit!
Natürlich ist das Risiko da, dass das zusätzliche Geld nicht in allen Hartz IV-Familien den Kindern zu Gute kommt aber dieses Risiko gibt es ja auch in anderen Familien, die nicht von Hartz IV leben. Ich bin überzeugt, dass die meisten Eltern das zusätzliche Geld (wenn es dies mal geben sollte) für ihre Kinder verwenden würden. Neue Schuhe, Hosen, Jacken usw., all das, was man mit dem Bildungspaket nicht umsetzen kann.
Und noch etwas: diese Gleichmacherei, dass alle Hartz IV Bezieher nichts erwirtschaften, ist für viele, die ja arbeiten wollen, verletzend.
Es liegen doch nicht nur alle Arbeitslosen auf der faulen Haut! Wo sind denn die besagten Arbeitsplätze?
Sogar eine 2- jährige Umschulung vom Arbeitsamt wird heute nur noch mit dem Hartz IV Regelsatz “vergütet“, obwohl im Praktikum viele Firmen davon profitieren. Warum sollen diese Firmen Arbeitsplätze schaffen? Es gibt doch genug Praktikanten vom Amt…
Ja, ich bin aus der ehemaligen DDR, war auch nach der Wende bei den Massenentlassungen dabei. Ich hatte aber das große Glück, wieder einen Arbeitsplatz bis zur Rente zu finden. Ich kenne aber viele, die dieses Glück nicht hatten. Der Satz “selber Schuld” ist schnell dahin gesagt aber die Wirklichkeit sieht oft anders aus.
sirod49
Einheitliche Schulkleidung wäre ein guter Ansatz, doch auch keine echte Hilfe. Irgendwann gehen die Kinder nach Hause und so schnell es geht werden die Kleidungsstücke gewechselt für die Freizeit. Schon ist es aus mit der Gleichheit.
Andererseits wohnen die "Reichen" meist unter sich in ihren Villengegenden und umgekehrt.
So gesehen fällt der finanzielle Status nicht so sehr im Schulalltag auf.
Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Da ist oder wäre es Aufgabe der Eltern, gemeint sind die Reichen, für Ausgewogenheit zu sorgen, falls sie ihre Kinder nicht lieber sofort auf Privatschulen schicken, wie so oft.
Ungerechtigkeiten gibt es, gab es und wird es immer geben.
Sind die Familienverhältnisse ärmlich, würde ein guter Familienzusammenhalt, fürsorgliche, liebevolle Betreuung der Kinder, sehr helfen, ihnen Zuversicht und Selbstvertrauen zu geben.
Das aber fehlt manchmal auch in wohlhabenden Familien.
-uki-
sirod schreibt:
Deswegen habe ich den Vorschlag gemacht, dass die eventuell kommende Kindergelderhöhung nicht auf alle nach dem Gießkannenprinzip verteilt wird, es muss endlich damit Schluss sein, dass die wirklich Wohlhabenden immer noch mehr bekommen.-------------
Sehr einverstanden bin ich damit.
Andererseits wohnen die "Reichen" meist unter sich in ihren Villengegenden und umgekehrt.
So gesehen fällt der finanzielle Status nicht so sehr im Schulalltag auf.
Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Da ist oder wäre es Aufgabe der Eltern, gemeint sind die Reichen, für Ausgewogenheit zu sorgen, falls sie ihre Kinder nicht lieber sofort auf Privatschulen schicken, wie so oft.
Ungerechtigkeiten gibt es, gab es und wird es immer geben.
Sind die Familienverhältnisse ärmlich, würde ein guter Familienzusammenhalt, fürsorgliche, liebevolle Betreuung der Kinder, sehr helfen, ihnen Zuversicht und Selbstvertrauen zu geben.
Das aber fehlt manchmal auch in wohlhabenden Familien.
-uki-
sirod schreibt:
Deswegen habe ich den Vorschlag gemacht, dass die eventuell kommende Kindergelderhöhung nicht auf alle nach dem Gießkannenprinzip verteilt wird, es muss endlich damit Schluss sein, dass die wirklich Wohlhabenden immer noch mehr bekommen.-------------
Sehr einverstanden bin ich damit.
Re: Kinderarmut in Deutschland, was kann man dagegen tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Und noch etwas: diese Gleichmacherei, dass alle Hartz IV Bezieher nichts erwirtschaften, ist für viele, die ja arbeiten wollen, verletzend.
Das mag sein.
Nicht minder verletzend ist es, Menschen als "Reiche" einzustufen, die Zeit ihres Lebens gearbeitet haben,
anständig Abzüge in Steuern und Sozialkassen zahlten.
Es entwickelt sich in eine Richtung, die nicht mehr akzeptabel ist.
Wenn Karrieren zunehmend mit dem Beruf "Hartzen" beginnen, weil man nicht Willens ist, etwas zu lernen,
dann hält sich mein Mitleid bei solchen Leuten in Grenzen.
Vom "nicht können" war dabei nichts zu sehen.
Wer dann sein "nicht können" in Form von Schwarzarbeit zeigt, hat sich geoutet.
Für mich besteht ein ganz großer Unterschied zwischen "nicht wollen" und "nicht können".
Und dem trage ich Rechnung.
Wo ein "nicht können" vorliegt, helfe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten.
"Nicht wollen" werde ich niemals tolerieren.
Das ist pures Ausnutzen der natürlichen Hilfsbereitschaft.
Es ist eben Gleichmacherei auf beiden Seiten der Medaille.
Mir darf man das "nicht wollen" nicht zu krass vor Augen führen.
nordstern
Re: Kinderarmut in Deutschland, was kann man dagegen tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Margarit,
was meinst du mit "grübel" nach dem Zitat?
Möchte das gerne verstehen... Danke! sirod49
ich bin überzeugt, liebe sirod, dass du mich verstanden hast.
falls nicht, erlaube ich mir, mit einem zitat aus dem (m.e.guten) beitrag von nostalgie zu ergänzen.
Aber erschreckend ist auch, wo die Werteskala der Kinder beginnt.
Und das ist wiederrum Erziehungssache, und die beginnt im Elternhaus.
Ich würde einen Elternführerschein begrüßen.
Kinder kriegen kann fast jede, aber sie erziehen? fett von margarit.
gruss,
margarit
nachtrag für @sittingbull,
du bist ein würdiger kommunist und ein gut verdienender arzt.
warum hast du nicht dein portemonnaie gezückt und das weinende mädchen mit dem ersehnten xyz-ranzen getröstet?
.
.
Könnte man nicht den Anfang damit machen:
Einheitliche Schulkleidung für alle!
Das beseitigt schon mal das Stigma, keine Markenklamotten tragen
zu können.
Diese Idee ist grundsätzlich gut. Ist Ihnen aber auch bekannt, dass es auch hier Unterschiede gibt? In England, wo Schulkleidung obligatorisch ist, zeichnet sich dies durch höher- und niedrigere Qualitäten aus. Ausserdem in den Schuhen, im Schmuck usw. Da gibt es dann den Plastik-Pullover oder den aus reinem Cashmere.
Und Sie wissen sicher, dass diese Schulkleidung jeweils zum Beginn eines Schuljahres neu gekauft und von den Eltern bezahlt werden muss. Da können dann keine alten Klamotten mehr aufgetragen werden - das von den Schulen vorgeschriebene Paket muss abgearbeitet und finanziert werden. Wollen Sie dies wirklich so? Olga
Wir sind nicht in England, wo die Monarchie noch zuhause ist.
Qualitätsunterschiede würde ich ausschließen wollen. Natürlich müssen die Eltern etwas dazu geben, aber was ist das schon, angesichts der Preise für Markenklamotten, die billigst im asiatischen oder indischem Raum hergestellt wurden?
Kindern aus armen Familien würden diese vom Staat gezahlt werden, logisch. So als Erweiterung des Bildungspaketes.:)
Qualitätsunterschiede würde ich ausschließen wollen. Natürlich müssen die Eltern etwas dazu geben, aber was ist das schon, angesichts der Preise für Markenklamotten, die billigst im asiatischen oder indischem Raum hergestellt wurden?
Kindern aus armen Familien würden diese vom Staat gezahlt werden, logisch. So als Erweiterung des Bildungspaketes.:)
Re: Kinderarmut in Deutschland, was kann man dagegen tun?
nachtrag für @sittingbull,
du bist ein würdiger kommunist und ein gut verdienender arzt.
warum hast du nicht dein portemonnaie gezückt und das weinende mädchen mit dem ersehnten xyz-ranzen getröstet?
für den einzelfall mag das okay sein .
aber wo fängt man an und wo hört man auf ?
mein lohn reicht nicht um individuell alle probleme zu lösen .
ich zahle 20 % meines gehalts zu gunsten der kommunisischen partei ...
in der hoffnung diesen laden im sinne der traurigen zu verändern .
was tust du ?
sitting bull
Re: Kinderarmut in Deutschland, was kann man dagegen tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich zahle 20 % meines gehalts zu gunsten der kommunisischen partei ...
in der hoffnung diesen laden im sinne der traurigen zu verändern .
Na ja die Hoffnung stirbt zuletzt!! )
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Sie von irgendwoher Gehalt beziehen -? Sie sind doch meist hier in den Diskussionsrunden - hat man dann wirklich noch Zeit für den Beruf, den Sie ja mit Mediziner angeben?
20% für die kommunistische Partei - wusste gar nicht ,dass es die überhaupt noch gibt - wahrscheinlich einige wenige Unermüdliche mit stark ausgeprägten Träumen? Ich würde nie in irgendetwas investieren, was aussichtslos erscheint - das übrige Geld würde ich dann viel lieber für mich und meine Genüsse verprassen. Olga
20% für die kommunistische Partei - wusste gar nicht ,dass es die überhaupt noch gibt - wahrscheinlich einige wenige Unermüdliche mit stark ausgeprägten Träumen? Ich würde nie in irgendetwas investieren, was aussichtslos erscheint - das übrige Geld würde ich dann viel lieber für mich und meine Genüsse verprassen. Olga