Soziales Jetzt genügt ein Zwinkern
Ein guter Bekannter aus unserem Familienkreis, der als Abteilungsleiter in einer größeren Firma tätig ist, erzählte uns von seiner Arbeit:
"Ich sollte einem Mitarbeiter unbedingt kündigen, legten mir der Personalchef und die anderen Kollegen aus dem Management nahe. Ihrer Meinung nach war er wegen seiner Aggressionen und seinem auffälligem Verhalten für die Firma nicht mehr tragbar. Nachdem ich selbst vor einiger Zeit auf üble Weise mit ihm zusammengekracht war, schien mir die Küdigung ebenfalls der einzige Ausweg.
Andererseit spürte ich, dass ich ihm genauso helfen sollte, wie mir oft geholfen wurde. 'Alles, was ihr von den anderen erwartet, das tut auch ihnen', lautet ja die "Goldene Regel" in der Bibel.
So gab ich mir einen Ruck und führte ein Gespräch mit ihm, in dem ich ihn auf sein Verhalten ansprach. Dabei bat ich ihn auch meinerseits um Verzeihung für die Unachtsamkeiten ihm gegenüber. Zuerst meinte er, ich bräuchte mich nicht zu entschuldigen, denn es sei das Recht des Chefs, die Mitarbeiter zu beurteilen und zu bewerten. Dann erzählte er immer mehr von seinem Leben: Warum er manchmal so heftig reagiert, und dass er eigentlich niemandem das Leben schwer machen möchte. Wir beide waren am Ende ziemlich beeindruckt von der Atmosphäre, in der das Gespräch stattfand, und wir vereinbarten sogar, dass wir uns gegenseitig darauf aufmerksam machen würden, wenn einer von uns nicht richtig liegen sollte. Diese Abmachung gilt bis heute.
Bei Besprechungen genügt nun oft ein Augenzwinkern, um uns gegenseitig in die richtige Haltung zu versetzen. Mehrmals hat er mir gedankt und gesagt, dass er ohne mich längst nicht mehr in der Firma wäre." O.P.
"Ich sollte einem Mitarbeiter unbedingt kündigen, legten mir der Personalchef und die anderen Kollegen aus dem Management nahe. Ihrer Meinung nach war er wegen seiner Aggressionen und seinem auffälligem Verhalten für die Firma nicht mehr tragbar. Nachdem ich selbst vor einiger Zeit auf üble Weise mit ihm zusammengekracht war, schien mir die Küdigung ebenfalls der einzige Ausweg.
Andererseit spürte ich, dass ich ihm genauso helfen sollte, wie mir oft geholfen wurde. 'Alles, was ihr von den anderen erwartet, das tut auch ihnen', lautet ja die "Goldene Regel" in der Bibel.
So gab ich mir einen Ruck und führte ein Gespräch mit ihm, in dem ich ihn auf sein Verhalten ansprach. Dabei bat ich ihn auch meinerseits um Verzeihung für die Unachtsamkeiten ihm gegenüber. Zuerst meinte er, ich bräuchte mich nicht zu entschuldigen, denn es sei das Recht des Chefs, die Mitarbeiter zu beurteilen und zu bewerten. Dann erzählte er immer mehr von seinem Leben: Warum er manchmal so heftig reagiert, und dass er eigentlich niemandem das Leben schwer machen möchte. Wir beide waren am Ende ziemlich beeindruckt von der Atmosphäre, in der das Gespräch stattfand, und wir vereinbarten sogar, dass wir uns gegenseitig darauf aufmerksam machen würden, wenn einer von uns nicht richtig liegen sollte. Diese Abmachung gilt bis heute.
Bei Besprechungen genügt nun oft ein Augenzwinkern, um uns gegenseitig in die richtige Haltung zu versetzen. Mehrmals hat er mir gedankt und gesagt, dass er ohne mich längst nicht mehr in der Firma wäre." O.P.
DA ich selbst in einer grösseren Firma als Abteilungs-Bereichsleiterin tätig war inkl. Mitarbeiterverantwortung, wundert mich diese Schilderung ein wenig: in solchen Firmen ist es allgemein üblich, Kündigungen (und auch Neueinstellungen) durch die Personalabteilung zu erledigen, natürlich nach Rücksprache mit dem Personalverantwortlichen.
Ich musste dies gottseidank nie selbst machen - aber zugezwinkert habe ich mir in bestimmten Situationen mit Mitarbeitern - auf Augenhöhe - immer wieder mal.
Olga
Ich musste dies gottseidank nie selbst machen - aber zugezwinkert habe ich mir in bestimmten Situationen mit Mitarbeitern - auf Augenhöhe - immer wieder mal.
Olga