Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Ist es sinnvoll, wenn Kinder einen Elternteil pflegen?

Soziales Ist es sinnvoll, wenn Kinder einen Elternteil pflegen?

benny
benny
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von benny
als Antwort auf olga64 vom 30.03.2010, 14:14:57
Ich habe den Film gesehen, er könnte aus dem Leben spielen.
Die Kinder wurden über Nacht damit konfrontiert und waren erstmal hilflos.

Erst als die polnische,sehr nette und hilfreiche, Pflegerin ins Haus geholt wurde lebte der Vater richtig auf,er begann sogar wieder laufen zu lernen.

Wenn ich es richtig deute war der Vater am Ende doch gestorben oder warum vergoß der Sohn bittere Tränen zum Abspann.

benny
olga64
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Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von olga64
als Antwort auf benny vom 30.03.2010, 14:36:49
Warum der Sohn weinte, kann man auch so interpretieren,dass er selbst Angst vor seiner Zukunft und dem Alter bekam? Mich regte dieser Film sehr zum Nachdenken an. Olga
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von sonja47
als Antwort auf olga64 vom 30.03.2010, 14:14:57
Das stimmt natürlich Olga

Über das eigene Alter nachzudenken und dabei den nächsten Schritt zu planen, ihn dann auch zu gehen, ist sehr wichtig.

Für mich habe ich beschlossen, so Gott will, ca. bis 75 hier im
Mehrfamilienhaus zu bleiben!

Ich werde noch in diesem Jahr einige Möbelstücke entsorgen, nur noch behalten was ich auch brauche.

Auf das Jahr 2015 werden die Alterswohnungen (ohne Pflegeabteilung) erweitert. Jedoch ist dort die Spitex und die örtliche Krankenpflege eingemietet, das Haus ist mit Lift versehen,
die Eikaufsmöglichkeiten im Nachbarhaus, auch mit einem Lift.

Für eine eventuelle Pflegebedürftigkeit, werde ich nach einem Vortrag vom 14. April 2010, (Thema Patientenverfügung) ein Formular
anfordern und dieses mit meinem Wunsch versehen ausfüllen.

Sofern überhaupt nötig, möchte ich an Stelle des Pfleheheimes, mit eigenem Dazutun, in eine andere Welt gehen.

Über meine Schritte spreche ich immer mit meiner Tochter sehr offen, bis auf meinen letzten Schritt, wenn überhaupt nötig, akzeptiert sie alles.

Auch mit meiner um 5 Jahre jüngeren Schwester spreche ich offen über mein bevorstehendes Leben, sie wird, sollte sie in ein Pflegeheim kommen, die Nahrung und Flüssigkeitzunahme verweigern, somit könnte sie rüber schlummern.

Sonja


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bongoline
bongoline
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von bongoline
als Antwort auf sonja47 vom 30.03.2010, 23:44:19
Sonja,

das klingt ja alles wunderbar, fast märchenhaft. Ja noch geht es Dir gut, da kann man leicht Entschlüsse fassen. Ich habe aber festgestellt, dass sehr viele dann von Krankheit Befallene weit mehr am Leben hängen, als Du und ich es uns vorstellen können. Welche Gewissheit haben wir, dann auch noch klaren Gedankens zu sein, um Entscheidungen treffen zu können. Ein irreparabler Schlaganfall kann binnen Sekunden jede eigene Entscheidungsfähigkeit zunichte machen. Da wird dann halt dem Körper über Infusion alles zugeführt, was ihn am Leben hält. Die Umsetzung von Patientenverfügungen liegt zur Zeit meist noch bei der Entscheidung des oder der behandelnden Ärzte, zumindest ist das in Österreich so.

Es ist gut, Vorsorge zu treffen, seine Entscheidungen mit den Kindern zu besprechen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es eine unheimliche seelische Belastung dann im Fall des Falles für Kinder ist, den Wunsch eines Elternteiles radikal umzusetzen. In diesen Gewissenskonflikt möchte ich meinen Sohn wirklich nicht bringen, es sei denn, ein Arzt ist bereit, ihn bei dieser Entscheidung zu unterstützen.

Also male ich mir keine Märchen aus weil ich nicht weiß, was mit mir in Zukunft geschehen wird. Alles materielle habe ich geregelt, auf den gesundheitlichen Zustand, auf einen klaren Kopf habe ich aber keinen Einfluss, wenn es mal so weit sein sollte. Und ich glaube kaum, dass Du oder Deine Schwester sich bei noch akzeptabler Gesundheit freiwillig zum Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug entscheiden werdet.

Da halte ich mich einfach mal an den Ausspruch:
Kommt Zeit, kommt Rat

bongoline
olga64
olga64
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von olga64
als Antwort auf bongoline vom 31.03.2010, 09:38:50


[/indent]Es ist gut, Vorsorge zu treffen, seine Entscheidungen mit den Kindern zu besprechen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es eine unheimliche seelische Belastung dann im Fall des Falles für Kinder ist, den Wunsch eines Elternteiles radikal umzusetzen. In diesen Gewissenskonflikt möchte ich meinen Sohn wirklich nicht bringen, es sei denn, ein Arzt ist bereit, ihn bei dieser Entscheidung zu unterstützen.

Da halte ich mich einfach mal an den Ausspruch:
Kommt Zeit, kommt Rat

bongoline[/quote][indent]


In einer fortschreitenden Single-Gesellschaft sind die Menschen selbst verantwortlich und können nicht unbedingt dies mit ihren Kindern besprechen, bzw. im Unterbewusstsein an diese delegieren.
Es gibt gute Konzepte - dies ist ja auch so gewollt- dass Menschen lange in ihrem eigenen Umfeld leben können, unterstützt durch Pflegedienste. Dies wäre mir immer noch lieber als ein Altenheim oder eine sog. Alters-WG, wo Menschen, die nie WG-erprobt waren, in einer Art Verzweiflung einziehen, um schon kurze Zeit später festzustellen,dass sie nicht mehr adaptionsfähig sind, bzw. dies nicht klappt. Ehrlich muss man zu sich selbst sein - dies ist wohl der wichtigste Punkt. Olga
tristan
tristan
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von tristan
als Antwort auf olga64 vom 31.03.2010, 16:25:23
Ich habe nicht alles durchgelesen zu dem Thema. Meine Mutter hat sich jahrelang nicht um mich gekümmert, ich war ihr egal. Nehm ich mal an. Bin jetzt selbst in einem Alter, wo ich Hilfe bedürfte, warum sollte ich mich ausgerechnet jetzt um sie kümmern und sie pflegen? Ehrlichgesagt hab ich schon drüber nachgedacht, im Falle eines Falles und ich tatsächlich für ihr Unterkommen in einem dieser sogenannten Pflegeheime aufkommen müsste, mit ein bisschen Arsen nachzuhelfen.

*lol*
Tristan

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sonja47
sonja47
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von sonja47
als Antwort auf bongoline vom 31.03.2010, 09:38:50
Liebe Bongoline

Gerade weil ich in die Alterspflege hineingesehen habe, momentan meine Tochter und mein Schwiegersohn, Beide in Alterspflegeheimen tätig sind, werde ich nie zulassen dass sie mich pflegen müssen!

Logisch ist dass ich nebst einer Patientenverfügung noch Exit (die etwas humanere Sterbehilfeorganisation) in der Schweiz beitreten werde!
Vor Ostern hörte ich einen Kurzbericht, wieviel tausende neue
Mitglieder sich dort wieder neu angemeldedt haben!

Meine Tochter und mein Schwiegesohn gab ich mein Vorhaben über die Festtage mündlich!
Sie werden von mir eine Kopei der Patientenverfügung erhalten, eine zweite wird in meiner Wohnung sein, eine dritte auf dem Gemeindeamt!
Doch hier in der Schweiz haben diese Verfügungen ihre Gültigkeit!

Bongoline, ist es denn schöner für Angehörige event. das jahrelange dahinsiechen eine Mutter mitzuerleben?

Mein Denken geht genau andersrum, habe ich für mich alles geregelt, wenn Gott will, darf ich mal schnell in die andere Welt übergehen!

Bongoline, ich kann Deine Art aber auch voll und ganz akzeptieren!

Grüsse von
Sonja
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von bongoline
als Antwort auf sonja47 vom 06.04.2010, 23:58:49
sonja,

meine Antwort vom 31.3. bezog sich nicht darauf, dass Eltern Kinder pflegen müssen, sondern ich nahm Bezug auf diese Deine Sätze:

Sofern überhaupt nötig, möchte ich an Stelle des Pfleheheimes, mit eigenem Dazutun, in eine andere Welt gehen.

Über meine Schritte spreche ich immer mit meiner Tochter sehr offen, bis auf meinen letzten Schritt, wenn überhaupt nötig, akzeptiert sie alles.

Auch mit meiner um 5 Jahre jüngeren Schwester spreche ich offen über mein bevorstehendes Leben, sie wird, sollte sie in ein Pflegeheim kommen, die Nahrung und Flüssigkeitzunahme verweigern, somit könnte sie rüber schlummern.

Sonja


und meinte eben, solche Vorhaben klingen wunderbar, solange man noch bei gutem Geisteszustand ist. Wie ich schrieb, kann z.b. ein irreparabler Schlaganfall von einer Sekunde auf die andere das eigene Wollen zunichte machen. Was dann? Dann bleibt die Entscheidung bei den Kindern - verhungern lassen? durch den Verein Exit ins Jenseits befördern lassen?

Ich bin überhaupt ein Gegner von Pflege und Hilfe durch meinen Sohn, der vollen Einsatz im Berufsleben zu bringen hat. Außerdem war ich immer selbst auf mich angewiesen, da ja mein Sohn den Großteil seines Lebens im Ausland oder in großer Entfernung verbringt. Selbst nach einer OP wurschtle ich mich selbst durch und wenn das nicht möglich sein könnte, dann stehen mir Rehas, Kurzentren, oder nachbehandelnde Krankenhäuser zur Verfügung. So nach meiner KnieOP, als Alleinversorgerin wäre es mir unmöglich gewesen, bis zur verordneten Reha diese 2 Wochen in meiner Wohnung zu verbringen. Also kam ich für diese zwei Wochen in das Krankenhaus Hochzirl.

Und zur Altenpflege - siehst auch da darf ich Dich drauf hinweisen, immer alles zu lesen - habe ich am 7.3.2010 10:30 geschrieben:

Für mich habe ich alles geregelt. Als in Seefeld vor 3 Jahren mit dem Bau der Seniorenresidenz begonnen wurde, bin ich sofort auf die Gemeinde gegangen, um für's erste mal meinen Hauptwohnsitz von Innsbruck nach Seefeld zu verlegen und Innsbruck als Zweitwohnsitz anzumelden. Auf die Frage vom Bürgermeister, was ich denn zu erledigen hätte, sagte ich - du baust eine Seniorenresidenz und ich mache jetzt hier Hauptwohnsitz, damit dann irgendwann hier für mich ein Platzerl sicher ist. Lachend meinte er drauf - er hoffe doch, dass dies während seiner Amtszeit nicht notwendig werden würde, so wie er mich kenne und erlebe (bei uns waren die Bürgermeister immer sehr sehr lange im Amt [grinsen] ) Für mich ist es eine Beruhigung zu wissen, dass ich sozusagen meine vorletzte Bleibe gesichert habe und meinem Sohn nie und nimmer zur Last fallen werde.

Darum "beizeiten", bei manchen geht der Prozess des Hinfälligwerdens sehr schleichend, es kann aber auch von heute auf morgen die Situation eintreten, dass Hilfe nötig wird. Meinem Sohn waren anfangs die von mir gesuchten Gespräche unangenehm, wenn nicht sogar peinlich, aber er merkte, dass es mir ein großes Anliegen ist, für alle Eventualitäten vorgesorgt zu haben.


Du siehst also, auch für meine vorletzte Bleibe habe ich vorgesorgt und um das Erbteil meines Sohnes nicht zu schmälern, ist auch das Begräbnis bereits bezahlt Das ist eine große Beruhigung für mich und vielleicht grad darum springe ich immer wieder dem Tod von der Schaufel - zumindest vorerst mal

bongoline
nasti
nasti
Mitglied

Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von nasti
als Antwort auf bongoline vom 07.04.2010, 10:04:02
Hi Bongoline,

mein Begräbnis ist schon erledigt, bezahle ich eine Versicherung dafür . Wo ich meine leben enden werde ist noch nicht meine Thema, ich liebe Überraschungen . Das ich das Leben meiner 2 Söhne nicht ruinieren will, ist das ganz klar---lasse mich von Familia nicht pflegen.
Ich hoffe das Schicksal wird für mich gnädig, und ich werde plötzlich und überraschend sterben. Wenn das anders wäre, werde ich versuchen den Schicksal helfen, also kein Suizid damit meine Kinder schlechte Gewissen bekommen. Einfach in eine „ natürliche“ stolpere das Leben verlieren.
Das geht auch. Nur Gottes will nicht nach ein Plan.

Nasti
bongoline
bongoline
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Re: die Pflege der alten Eltern....
geschrieben von bongoline
als Antwort auf nasti vom 07.04.2010, 12:09:52
genau nasti,

ich "liebe" auch Überraschungen - hab ja bereits jetzt wieder eine erlebt.
Vor noch gar nicht langer Zeit, als ich alles geregelt hatte, habe ich mir gedacht - so jetzt kann es jederzeit dahingehen mit mir, es ist alles erledigt.

So und jetzt habe ich den Hund meines Sohnes geerbt und was sage ich mir jetzt:
Jetzt muss ich sicher mal 80 werden, damit der Kerle nicht noch mal sich an jemand Fremden gewöhnen muss

Meine Großmutter hatte mit 60 angefangen mit den Aussprüchen:
ach da denk ich jetzt nicht drüber nach, wer weiß, ob ich es noch erleben werde,
oder - was ich mir zu Weihnachten wünsche - warten wir mal ab, ob ich das noch erleben werde.

Meine Mutter liefert das gleiche Prozedere, allerdings erst ab 70.

Falls dies dazu führt, alt zu werden, dann lamentiere ich gerne jeden Tag, ob ich denn den morgigen noch erleben werde denn
meine Großmutter starb im 93igsten Lebensjahr und
meine Mutter wird heuer 93 und versorgt sich selbst in der eigenen Wohnung.

Und Gedanken über Probleme, die noch gar nicht anstehen, mache ich mir auch keine - erstens kommt das Problem ganz anders, als von mir angedacht und die Lösung wird dann auch eine andere sein.

Darum - heute geht's mir gut, wer weiß, ob ich morgen wieder aufwache bis 93 hätte ich dann noch 26 Jahre, das sind dann 9496 (Schaltjahre eingerechnet) Tage, an denen ich mir das sagen kann - mal sehen, ob es funktioniert.

bongoline

bongoline


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