Soziales Ihr seid alle ausgeladen
Hallo Songeur,
ich denke, wir müssen hier differenzieren:
Es kommt auf den Zeitpunkt an, in dem der letzte Wille/ein letzter Wunsch den oder einem Angehörigen mitgeteilt wurde und es kommt auf die Form an. ....
Ich hindere natürlich niemanden, in einem solchen Fall so zu verfahren, wie der Betreffende das für richtig hält.
Für mich kommt es weder auf den Zeitpunkt noch auf die Form an, in dem mir der letzte Wunsch übermittelt wird, ich werde (und habe das auch schon einmal getan) dafür sorgen, dass geschieht, was der dann Verstorbene verfügt hat.
Es geht um den letzten Willen eines Menschen, der mir nahegestanden hat (sonst wäre er nicht mit seinen Verfügungen zu mir gekommen), und ich sehe da keinerlei "Verhandlungsspielraum".
Die Be- und Empfindlichkeiten der Angehörigen (also auch meine) spielen da für mich keine Rolle.
Auch andere Wünsche können oft schwer zu erfüllen sein. Die Bitte nach Sterbehilfe ist so einer, der Angehörige in große Konflikte stürzen kann. Wenn die Voraussetzungen in der Patientenverfügung noch nicht greifen, das Leben für den Schwerkranken aber nicht mehr lebbar ist.
Das hat für mich aus naheliegenden Gründen mit dem Thema hier nichts zu tun. Ich lebe in Belgien, und bei uns ist aktive Sterbehilfe durch Ärzte möglich. Und wenn ein unheilbar Kranker in der gesetzlich vorgeschriebenen Form um Euthanasie bittet, er volljährig und in der Lage ist sich hinreichend deutlich auszudrücken, bekommt er sie auch, so er denn einen Arzt findet, der sie durchführt.
Die Zustimmung von Angehörigen ist dabei nicht erforderlich.
Hallo Mane,
wenn dieser Verstorbene ein naher Angehöriger wäre, dann ist es für mich schon wichtig auch seinem Wunsch entsprechend alles zu arrangieren.
Auf der anderen Seite habe ich es in meinem Job schon erlebt, dass Angehörige nicht dort ins Altenheim kamen, wo sie sich seit Jahrzehnten angemeldet hatten (in ihrem Wohn- und Lebensbereich) sondern da, wo es dem Sohn und Familie passte und ich habe es auch schon erlebt, dass Verwandte nicht dort beerdigt wurden, wo sie gerne nach ihrem Tod hin wollten. Ich finde das nicht in Ordnung und würde so nicht handeln.
LG
Klaro
Liebe Klaro,
wenn irgend möglich würde ich auch versuchen, alles im Sinne des Sterbenden/Verstorbenen zu regeln.
Du hast in deinem Beruf viel erlebt und kannst hautnah berichten. Wahrscheinlich auch von dem Wunsch vieler Menschen, wenn es dem Ende zugeht, in ihren eigenen vier Wänden oder nahe bei den Angehörigen zu sterben. Auch der Aufenthalt in einem Pflegeheim ist von den wenigsten gewünscht.
Gruß Mane
Re: Ihr seid alle ausgeladen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Meine Oma hat auf eine andere Art und Weise bestimmt, wer zu Ihrer Beerdigung kommen sollte. Sie hat einfach gesagt:" Ich möchte nur die dabei haben, die mich auch zu Lebzeiten in den letzten Lebensjahren besucht haben bzw. immer Kontakt gehalten haben. Und bitte nur Musik auf der Trauerfeier, die ich liebe. Keine Reden. Denn wer mich bis dahin nicht gekannt hat, braucht es jetzt auch nicht mehr."
Ihre Urne wurde nach der Trauerfeier auf einer ananymen Grabstelle beigesetzt. Die Stelle habe ich mir genau gemerkt und außerdem ist sie für mich auch nach 15 Jahren noch allgegenwärtig.
Meine Oma hat mir sehr viel bedeutet, denn sie war für mich das was für andere die Mütter sind. Ich habe alles so gemacht wie sie es mit mir abgesprochen hatten. Es war für die Trauernden ungewöhnlich, aber man hat mir versichert, daß es sehr angenehm war, denn wärend die Musik erklang, hat jeder für sich das Zusammensein mit meiner Oma noch einmal vor sich gesehen.
Ich würde es auch so machen.
Heddy
Ihre Urne wurde nach der Trauerfeier auf einer ananymen Grabstelle beigesetzt. Die Stelle habe ich mir genau gemerkt und außerdem ist sie für mich auch nach 15 Jahren noch allgegenwärtig.
Meine Oma hat mir sehr viel bedeutet, denn sie war für mich das was für andere die Mütter sind. Ich habe alles so gemacht wie sie es mit mir abgesprochen hatten. Es war für die Trauernden ungewöhnlich, aber man hat mir versichert, daß es sehr angenehm war, denn wärend die Musik erklang, hat jeder für sich das Zusammensein mit meiner Oma noch einmal vor sich gesehen.
Ich würde es auch so machen.
Heddy
Hallo Heddy,
deine Oma war eine sehr kluge Frau.
Gruß
Tessy
deine Oma war eine sehr kluge Frau.
Gruß
Tessy
xxxx Auch der Aufenthalt in einem Pflegeheim ist von den wenigsten gewünscht.[/quote]
Gruß Mane
Das mag schon sein, Mane - aber es wird für die meisten Menschen, die immer älter werden, unausweichlich werden, dass sie ihre letzte Zeit in einem Pflegeheim verbringen (vorausgesetzt, sie können sich dieses auch finanziell leisten). Berufstätigen Kinder, die zudem woanders leben, kann nicht zugemutet werden,dass sie komplett ihr Leben umstellen und evtl. auch sozial abrutschen, weil sie nicht mehr in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Der Vater meiner Cousine (ein Onkel von mir) starb vor wenigen Wochen mit 97 Jahren im Altenheim, wo er zusammen mit seiner Frau (93 Jahre alt) lebte. Dies war nötig, weil die beiden nicht mehr allein mit dem Leben zurechtkamen; die kleineren Schlaganfälle wurden häufiger und die Mobilität immer eingeschränkter. Meine Cousine lebt in einer anderen deutschen Stadt und organisierte ein gutes Heim.
Ihr Vater organisierte anscheinend schon vor längerer Zeit selbst sein Begräbnis, welches anonym an einem nicht benannten Ort stattfinden sollte (mittlerweile geschehen); seine Frau wird ihm auf die gleiche Weise folgen. Meine Cousine, also die Tochter, wurde mittels Testament darüber informiert. Auch bezahlt war bereits alles - dies ist und war der letzte Wunsch der Beiden, der akzeptiert werden muss. Das Heim setzte sich mit dem Bestattungsinstitut in Verbindung, wie von ihm schriftlich gefordert.
Es gab keine Beerdigungsfeier (wo hätte die auch stattfinden sollen?), sondern ein Treffen im engsten Kreis in einem Münchner Restaurant mit der überlebenden Ehefrau. Das VErhältnis meiner Cousine zu ihrem Vater war in den letzten Jahrzehnten gut; zu dessen Frau nach wie vor positiv. Olga
Zitat Olga:
....aber es wird für die meisten Menschen, die immer älter werden, unausweichlich werden, dass sie ihre letzte Zeit in einem Pflegeheim verbringen (vorausgesetzt, sie können sich dieses auch finanziell leisten)
Und was machen die, die es sich finanziell nicht leisten können ( zu denen gehöre ich z.B.) und die keine Angehörigen haben, die sich um sie kümmern könnten? Bei solchen Aussichten bleibt einem wohl nur noch der Suizid, solange man noch "kann"...
Klara
....aber es wird für die meisten Menschen, die immer älter werden, unausweichlich werden, dass sie ihre letzte Zeit in einem Pflegeheim verbringen (vorausgesetzt, sie können sich dieses auch finanziell leisten)
Und was machen die, die es sich finanziell nicht leisten können ( zu denen gehöre ich z.B.) und die keine Angehörigen haben, die sich um sie kümmern könnten? Bei solchen Aussichten bleibt einem wohl nur noch der Suizid, solange man noch "kann"...
Klara
Liebe Klara,
der Sozialhilfeträger/Sozialamt übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die Pflege - wenn nicht genügend eigene finanzielle Mittel vorhanden sind und auch die Angehörigen nicht zur Zahlung herangezogen werden können.
Gruß Mane
der Sozialhilfeträger/Sozialamt übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die Pflege - wenn nicht genügend eigene finanzielle Mittel vorhanden sind und auch die Angehörigen nicht zur Zahlung herangezogen werden können.
Gruß Mane
Danke mane, aber der Satz von Frau Olga klang so, als gäbe es keine Alternative. Wie die dann allerdings in der Realität oft aussieht, hört man ja allerorten. Vorerst schieb ich diese Problematik noch etwas weg.. So nach dem Motto "Von den Sorgen, die ich mir machte, ist die Hälfte gar nicht eingetroffen" (Im übrigen vertraue ich auf die Pläne meines Schöpfers oder wie auch immer...)
Klara
Klara
Hallo Klara,
wenn deine Rente und die Zuzahlung der Pflegekasse nicht reichen um einen Altenheimplatz zu bezahlen, dann übernimmt auf jeden Fall das Sozialamt die restlichen Kosten - wenn Kinder da sind, wird natürlich erst bei denen angeklopft, jedoch ist es meistens so, dass diese überhaupt nicht zuzahlen müssen oder nur geringfügig.
LG
Klaro
wenn deine Rente und die Zuzahlung der Pflegekasse nicht reichen um einen Altenheimplatz zu bezahlen, dann übernimmt auf jeden Fall das Sozialamt die restlichen Kosten - wenn Kinder da sind, wird natürlich erst bei denen angeklopft, jedoch ist es meistens so, dass diese überhaupt nicht zuzahlen müssen oder nur geringfügig.
LG
Klaro