Soziales Gratismut
Da hast du recht, marina. Beide Seiten stehen in der Verantwortung.@marina,
Allerdings muss bei aller Empörung berücksichtigt werden, dass nicht auch Leute diese abbekommen, die nicht in diese Ecke gehören. Aber, dazu ist bereits viel geschrieben worden, was ich hier nicht wiederholen will.
Allerdings muss bei aller Empörung berücksichtigt werden, dass nicht auch Leute sich einen Schuh anziehen, der ihm nicht von mir für sie bereitgestellt wurde.
Es gibt nämlich auch die umgekehrte Diskriminierung: gegen Leute, die sich gegen rechts engagieren von Leuten, die gar nicht angesprochen waren, sich aber damit in den Vordergrund spielen, dass sie sich gegen ein Phantom wehren, das nicht existiert. Das kann dann bis hin zu Verleumdungen gegen den/die sich Engagierende/n gehen. Du verstehen?
Dazu bedarf es allerdings einiger "Insiderkenntnisse" aus den letzten Tagen, die ich selber nicht verstanden habe und die eigentlich gar nicht in diesen interessanten Thread hineingehören.
Und deshalb sage ich mir selber:
. . .
und wer's nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund.
(Friedrich Schiller)
Du verstehen?
Mane
Und deshalb sage ich mir selber:Wozu Friedrich Schillers Ode "An die Freude" alles herhalten muss!
. . .
und wer's nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund.
(Friedrich Schiller)
Soviel Zeit muss sein:
Das Gedicht befasst sich mit dem (klassischen) Ideal einer Gesellschaft freier Menschen, in der die Freude das Bindeglied ist.
Dein eingestelltes Zitat gehört zu dieser Strophe:
Eines Freundes Freund zu sein;
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja – wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wers nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund!“
Ja, stell dir vor, Mane, das habe ich als deutsche Bildungsbürgerin sogar gewusst, auch ohne Google.
Und genau deshalb habe ich die Zeilen davor weggelassen, weil sie nicht zu dem passten, was ich sagen wollte.
Du verstehen?
Dieses Schweigen von damals gibt heute nicht mehr aber die Frage ist wieso?
Weil man im Internet anonym seine Meinung schreiben kann.Damit kann man zB kund tun,dass man gegen
Hass und Gewalt ist,kann es auch begründen aber aktiv eingreifen muss man nicht.
Das gilt auch für die andere Seite: man will nicht aktiv gewaltätig demonstrieren aber kann sich im Internet
anonym und verbal gewaltätig äußern.
Dieses Schweigen von damals gibt heute nicht mehr aber die Frage ist wieso?
Weil man im Internet anonym seine Meinung schreiben kann.Damit kann man zB kund tun,dass man gegenSo einfach möchte ich mir mein Leben mit all der ERfahrung, die ich gemacht habe, sicher nicht machen.
Hass und Gewalt ist,kann es auch begründen aber aktiv eingreifen muss man nicht.
Das gilt auch für die andere Seite: man will nicht aktiv gewaltätig demonstrieren aber kann sich im Internet
anonym und verbal gewaltätig äußern.
Es gibt auch ein Leben ausserhalb des Netzes und ich mache es mir schon zu meiner Aufgabe, im direkten Umfeld mit den Menschen zu sprechen und wenn mir deren ARgumente und Aussagen dann zu abstrus erscheinen,zu versuchen,darauf einzuwirken. GEht das überhaupt nicht, ziehe ich mich zurück und erkenne,dass es Menschen gibt, die nicht zu mir passen und ich nicht zu denen.
Aber zum Titel "Gratismut" habe ich eine andere Idee: warum nennen wir das nicht einfach Gewissen? Wer noch nicht zu abgestumpft und zu ich-bezogen ist, dürfte damit doch ein gutes Regulatv haben, auch einiges richtig zu machen - oft wird ja die innere Stimme so laut ,dass man sie gar nicht mehr überhören kann.... Olga
Hallo Marie,
wenn Menschen anonym im Internet unterwegs sind, können sie sich couragiert und tadellos darstellen. Ob sie es wirklich sind, ist nur selten nachprüfbar. Hier ist es möglich, sich zu jedem und allem zu äußern, ohne dass man seinen Namen nennen muss. Es gibt kein Gerade stehen, für den Unsinn, den man von sich gibt.
Dazu kommt, dass gewalttätige und aggressive Äußerungen gewalttätige Reaktionen hervorrufen – im virtuellen und im realen Raum. Durch eine gewaltfreie und wertschätzende Kommunikation (keine Friede-Freude-Eierkuchen-Sprache), bei der es weder zu Demütigungen, Herabsetzungen und Bedrohungen kommt, ist viel mehr zu erreichen.
Gratismut bedeutet auch, nur das sozial Erwünschte zu sagen/zu schreiben und nicht das, was der oder die Jeweilige wirklich denkt und somit geschieht immer mehr eine Aufspaltung zwischen erwünschter und wahrer Meinung in der Gesellschaft. Es gibt Situationen, wo es wichtig ist, gegen den Strom der herrschenden Meinung zu schwimmen und den Gegenwind nicht zu fürchten.
Gruß Mane
Zitat: " Gratismut bedeutet auch, nur das sozial Erwünschte zu sagen/zu schreiben und nicht das, was der oder die Jeweilige wirklich denkt und somit geschieht immer mehr eine Aufspaltung zwischen erwünschter und wahrer Meinung in der Gesellschaft. Es gibt Situationen, wo es wichtig ist, gegen den Strom der herrschenden Meinung zu schwimmen und den Gegenwind nicht zu fürchten."
Den Teil habe ich leider nicht verstanden. Was wünscht die Gesellschaft, ist das einheitlich? Was ist die "wahre Meinung in der Gesellschaft", ist das einheitlich? Was ist die "herrschende Meinung"?
Eine, meine Hauptfrage: Warum willst du den Begriff "Gratismut" jetzt behandelt wissen? Mit welchen Vorkommnissen der letzten Zeit in diesen "Heilgen Hallen" hat das zu tun? Worauf bezieht sich dieser von dir in den Raum gestellte Begriff, den man, wenn ich deiner Erläuterung (s. o.) folge, auch durch den Begriff "Heuchelei ersetzen könnte?
Denn du hast sicher einen Grund dafür gehabt, dieses Thema einzustellen, oder irre ich mich da?
Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Hallo marina,
ich habe den Thread eröffnet nachdem ich einen Artikel über "Gratismut" im Spiegel oder im Kölner Stadtanzeiger (so genau weiß ich es nicht mehr, weil ich beides regelmäßig lese) gelesen habe und das Thema interessant finde.
Übrigens genau wie du:
Marina:Um deine anderen Fragen beantwortet zu bekommen, brauchst du nur eine Seite zurückzublättern und meinen ersten Beitrag zu lesen.
"Allerdings muss bei aller Empörung berücksichtigt werden, dass nicht auch Leute sich einen Schuh anziehen, der ihm nicht von mir für sie bereitgestellt wurde.
Es gibt nämlich auch die umgekehrte Diskriminierung: gegen Leute, die sich gegen rechts engagieren von Leuten, die gar nicht angesprochen waren, sich aber damit in den Vordergrund spielen, dass sie sich gegen ein Phantom wehren, das nicht existiert. Das kann dann bis hin zu Verleumdungen gegen den/die sich Engagierende/n gehen. Du verstehen?
Dazu bedarf es allerdings einiger "Insiderkenntnisse" aus den letzten Tagen, die ich selber nicht verstanden habe und die eigentlich gar nicht in diesen interessanten Thread hineingehören."
Mane
Hallo Marie,Richtig Mane - sehr schön beschrieben!
wenn Menschen anonym im Internet unterwegs sind, können sie sich couragiert und tadellos darstellen. Ob sie es wirklich sind, ist nur selten nachprüfbar. Hier ist es möglich, sich zu jedem und allem zu äußern, ohne dass man seinen Namen nennen muss. Es gibt kein Gerade stehen, für den Unsinn, den man von sich gibt.
" Besonders gut ist diese Entwicklung auf dem Blog des Journalisten Roland Tichy zu sehen, dem ehemaligen Chefredakteur der Wirtschaftswoche. „Tichys Einblick“ heißt das Portal. Und in der Tat, der Einblick, zu dem der Blogbetreiber einlädt, lohnt sich, wenn man sich dafür interessiert, welcher Drift im Bürgertum gerade stattfindet. Dies gilt ganz besonders für die dortigen Texte von Bettina Röhl, in der Ära Tichy Kolumnistin bei der Wirtschaftswoche, nun Teil des sechsköpfigen Blog-Kolumnistenteams.
So wirft sie etwa dem „westlichen Mainstream“ „eine Art Moskau- oder Putin-Phobie“ vor und fabuliert davon, dass eine „blinde Putinhasserei derzeit „korrekt [sei]“. Oder redet vom „medien-und internetbasierten Mainstream, die wohl gefährlichste und gefräßigste Hydra, die auch die Menschen oder mindestens deren Seelen frisst“, daher.
Dazu muss man wissen, dass es bei Menschen, die so argumentieren wie Röhl, sehr beliebt ist, die eigene, nicht mehrheitsfähige Haltung hochzustilisieren, in dem man sich abfällig über „den Mainstream“ echauffiert. So als ob die Meinung der Mehrheit per se schlecht sei, was natürlich abwegig und eher Ausdruck einer fast schon kindlichen Trotzhaltung ist."
Quelle
Dazu kommt, dass gewalttätige und aggressive Äußerungen gewalttätige Reaktionen hervorrufen – im virtuellen und im realen Raum. Durch eine gewaltfreie und wertschätzende Kommunikation (keine Friede-Freude-Eierkuchen-Sprache), bei der es weder zu Demütigungen, Herabsetzungen und Bedrohungen kommt, ist viel mehr zu erreichen.Für mich ist es mittlerweile eher die Frage, wer wen wo herabsetzt, " ..... der sonst unerschrockene Euskirchener Strafverteidiger und frühere European-Kolumnist Heinrich Schmitz just am selben Tag öffentlich gemacht hat: Seine Kapitulation vor dem Psychoterror, den der rechte Mob gegen ihn und seine Familie gerichtet hat. Eine drastische, menschlich gleichwohl verständliche Konsequenz. Schmitz, der schon früh vor Pegida und den (neu)rechten Strömungen in der AfD gewarnt hat, als freier Autor aber nicht durch ein Verlagshaus geschützt ist, wird fortan keine politischen Texte mehr verfassen. Seine Erklärung lässt die Worte Müller-Voggs wie blanken Zynismus erscheinen. Er habe „nicht das Gefühl gehabt“ habe, „dass ‚die Gesellschaft‘ selbst irgendwie mitzieht und allen extremistischen Bestrebungen ein klares STOPP entgegensetzt.“ Und dass es „vermutlich gar nicht erst zu irgendwelchen Einschüchterungsmaßnahmen“ gekommen wäre, „wenn es zu einer Allianz der Anständigen gegen die Hassbürger gekommen wäre oder wenigstens zu klaren Reaktionen aus der Politik.“ "
Quelle
Gratismut bedeutet auch, nur das sozial Erwünschte zu sagen/zu schreiben und nicht das, was der oder die Jeweilige wirklich denkt und somit geschieht immer mehr eine Aufspaltung zwischen erwünschter und wahrer Meinung in der Gesellschaft. Es gibt Situationen, wo es wichtig ist, gegen den Strom der herrschenden Meinung zu schwimmen und den Gegenwind nicht zu fürchten.Was ist das sozial Erwünschte? Mir ist noch kein Mensch untergekommemn, der sich nicht getraut hat mir ins Gesicht oder auf die Taste zu hauen, was er denkt!
Gruß Manegeschrieben von mane
Was ist eine erwünschte Meinung und was eine wahre Meinung?
Sprichst Du die wahre Meinung oder die Erwünschte und wenn ja von wem?
Nein - die Situation, gegen den Strom schwimmen zu müssen, gibt es noch nicht, aber wir müssen aufpassen, die Allianz der Anständigen darf sich nicht länger im Hintergrund halten, auch wegen solcher Blogger wie diesem hier : Über Gratismut und
Mut
Edita
Als Außenstehender ist es immer leicht, Stellung zu nehmen und zu urteilen, das war schon immer so, kommt man aber mal in eine ganz bestimmte, heikle Situation und das kann ja manchmal ganz schnell gehen..., wird man ganz sicher sehr schnell überlegen müssen, was zu tun ist, denn es könnte ja auch für einen selbst spektakulär und gefährlich werden.
Ich persönlich würde mich wohl nie bei großen Tumulten "einmischen", Held spielen..., weil ich einfach nicht lebensmüde bin aber sollte Hilfe vonnöten sein, würde ich immer entspr.Nummern wählen und das zügig.
Anders wäre es aber, wenn Kinder in Not wären und ich irgendwelche Misshandlungen o.ä. sehen würde..., da würde ich wirklich einschreiten , Andere ansprechen und parallel Hilfe rufen !!!
Ich würde Kinder nie ihrem Schicksal überlassen, dazu liegen sie mir viel zu sehr am Herzen !
Kristine