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Soziales Gewalterfahrungen in der Kindheit

olga64
olga64
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 16.02.2015, 17:03:20
Das dürfte bei heutigen und zukünftigen Eltern nicht anders sein. Der Krieg ist ja nicht der einzige Faktor des Unglücks. Auch heute dürften in vielen Familien Kinder pädagogisch nicht wertvoll heranwachsen. Entweder werden sie gnadenlos verwöhnt (Einzelkinder) oder gnadenlos vernachlässigt. Im Gegensatz zu unserer Generation - ich kann hier nur mich beurteilen - wird auch oft nicht dergestalt geprägt, dass die Widerstandskräfte mobilisiert werden - das Jammern in den heutigen Familien gehört ja zur Tagesordnung und schlägt auch auf die Kinder durch. Wenn ein verwöhntes Kind vor der Schulzeit täglich erfährt, wie aussergewöhnlich und prinzessinnenhaft es ist, wird es in der Schule auf viele solcher kleiner Egomanen stossen und daran verzweifeln. Olga
mane
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Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.02.2015, 13:21:12
Frieden schließen mit der Vergangenheit, verzeihen tun wir nicht um anderer wegen, sondern um unseretwegen; um nicht in der Vergangenheit krankhaft verhaftet zu bleiben, um sich nicht als Opfer zu empfinden, sondern um unser gegenwärtiges und zukünftiges Leben überhaupt erst aktiv gestalten zu können.


Liebe Mart,

herzlichen Dank für den Link, den Du hier eingestellt hast, und der mir beinahe "untergegangen" wäre. Ich halte ihn für sehr lesenswert, denn er geht auf viele Aspekte ein, über die wir in diesem Thread geschrieben haben - und gibt außerdem wertvolle Tipps.

Frieden schließen

Hier sind einige Punkte daraus:

Besonders wenn man in der Kindheit traumatische Erfahrungen gemacht hat, körperlich oder/und seelisch von seinen Eltern misshandelt wurde, sehen manche Menschen keinen Weg, sich auf die Eltern zuzubewegen und sie so zu akzeptieren, wie sie sind.
Nach Ansicht der Autorin ist das Abschließen mit den Geschehnissen wichtig für unser "Seelenheil" und für unser Zusammenleben mit anderen Menschen.

- Wenn wir Frieden mit unseren Eltern schließen, bedeutet das nicht, dass wir gutheißen, was sie uns angetan haben.

- Frieden schließen wir unseretwegen, nicht der Eltern wegen. Wir wollen uns von einer schweren Last befreien und nicht auch heute noch damit bestrafen, indem wir uns in großem Maße mit unserer Kindheit beschäftigen und unsere Eltern hassen.

- Auch wenn unsere Eltern gestorben sind, können wir noch Frieden mit ihnen schließen. In unserem Innern leben sie noch und haben Einfluss auf unsere Gefühle und unser Verhalten.

- Mit der Vergangenheit Frieden schließen muss nicht bedeuten, dass wir unseren Eltern verzeihen. Es kann auch bedeuten, dass wir die Vergangenheit so akzeptieren, wie sie für uns war, und sie ruhen lassen.

- Frieden schließen bedeutet nicht, dass wir wieder Kontakt zu unseren Eltern aufnehmen und uns mit ihnen aussprechen müssen. Dieser Prozess kann ganz allein in unserem Innern erfolgen.

Liebe Grüße,
Mane
olga64
olga64
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 17.02.2015, 16:43:41
In unserem Alter dürfte es ja aus biologischen Gründen nicht mehr möglich sein, mit Eltern persönlich KOntakt zu halten, bzw. diesen wiederherzustellen.
Diese Liste möchte ich aber doch ergänzen - es gibt geschlagene Kinder, die sich erst dann wirklich befreit fühlen, wenn diese Schläger-Eltern gestorben sind. Dann ist die Angst auch wirklich weg. Die wenigsten geben dies ehrlich zu, weil es ja in unseren Kulturkreisen negativ ist, den Eltern den Tod zu wünschen.
Aber es ist so - auch davor sollten wir die Augen nicht verschliessen. Olga

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Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 17.02.2015, 16:43:41

Besonders wenn man in der Kindheit traumatische Erfahrungen gemacht hat, körperlich oder/und seelisch von seinen Eltern misshandelt wurde, sehen manche Menschen keinen Weg, sich auf die Eltern zuzubewegen und sie so zu akzeptieren, wie sie sind.
Nach Ansicht der Autorin ist das Abschließen mit den Geschehnissen wichtig für unser "Seelenheil" und für unser Zusammenleben mit anderen Menschen.

-
- Mit der Vergangenheit Frieden schließen muss nicht bedeuten, dass wir unseren Eltern verzeihen. Es kann auch bedeuten, dass wir die Vergangenheit so akzeptieren, wie sie für uns war, und sie ruhen lassen.

- Frieden schließen bedeutet nicht, dass wir wieder Kontakt zu unseren Eltern aufnehmen und uns mit ihnen aussprechen müssen. Dieser Prozess kann ganz allein in unserem Innern erfolgen.

Mane
geschrieben von mane


Mane
Entschuldige wenn ich es jetzt einmal etwas drastisch ausdrücke, aber in meinen Augen ist das " dummes Psychologengequatsche "

Jeder Mensch, der als hilfloses Kind einem Monster ausgeliefert war, der es misshandelt, missbraucht, geschlagen und gedemütigt hat, hat alles Recht der Welt wütend und unversöhnlich zu sein.

Seine Wut, seinen Zorn und seine aggressiven Gefühle zu unterdrücken, weil irgendwelche Leute, die sowas meistens nicht erlebt haben, glauben sie wüssten was gut und richtig ist, hieße sich wieder auszuliefern.

Der Druck, du bist nur ein guter Mensch, wenn du verzeihst, ist wie eine neue Herabsetzung.
Man muss auch mal verzeihen können ??? Nein, warum ?
Man muss das nicht.
Jeder kann und darf es so machen, wie er am besten klar kommt.
Zorn kann auch stark machen. So stark, dass man selbst bestimmt, wie man mit dem Erlebten umgeht.
Hannes
olga64
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Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2015, 18:00:48
Bravo Hannes - spricht mir als Betroffener voll und ganz aus der Seele. Kalendersprüche und küchenpsychologische Abhandlungen hätten mir nie geholfen und würden es auch heute nicht tun. Das bedeutet nur, eine Augenbinde über die verweinten Augen zu decken und die Tatsachen völlig auszublenden. Olga
mane
mane
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2015, 18:00:48
Hallo Hannes,

hast Du den Link, den ich eingestellt hatte, gelesen? Ich glaube nein, genauso wenig, wie meinen Beitrag.

Mane

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beresina
beresina
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von beresina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2015, 18:00:48
klasse beitrag
mane
mane
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von mane

Entschuldige wenn ich es jetzt einmal etwas drastisch ausdrücke, aber in meinen Augen ist das " dummes Psychologengequatsche "

Der Druck, du bist nur ein guter Mensch, wenn du verzeihst, ist wie eine neue Herabsetzung.
Man muss auch mal verzeihen können ??? Nein, warum ?
Man muss das nicht.


Mit dem zweiten Teil Deines Beitrags stimme ich überein. Der Inhalt des Links war ein anderer.

Bravo Hannes - spricht mir als Betroffener voll und ganz aus der Seele. Kalendersprüche und küchenpsychologische Abhandlungen hätten mir nie geholfen und würden es auch heute nicht tun. Das bedeutet nur, eine Augenbinde über die verweinten Augen zu decken und die Tatsachen völlig auszublenden.
geschrieben von Olga


Siehe oben!

klasse beitrag
geschrieben von berensina


Damit meintest Du leider nicht den meinen.

Ich glaube, hier haben sich drei "dumme Psychologengequatsche"- Geschädigte zusammengefunden.

Mane
anjeli
anjeli
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von anjeli
Wenn ich jetzt die letzten Beiträge verfolge, dann habe ich den Eindruck, dass sich die Schreiber im Kreis drehen und sich auf Verzeihen und Nichtverzeihen
mit gegenseiten Argumenten auseinander setzen...

Prügelstrafen sind individuelle Erlebnisse, jeder empfindet sie anders und jeder
verarbeitet sie individuell, jeder hat das Recht für sich in Anspruch zu nehmen, ob er verzeiht oder ob er nicht verzeiht...

Ich bitte, das zu akzeptieren und zu respektieren, dass manche nicht verzeihen
können und Abstand von ihren Peinigern haben möchten...

Der Mensch ist immer noch ein Individium und es gibt keinen Katalog wie man sich verhalten sollte oder muss...

Jeder entscheidet selbst was für ihn das Richtige ist...

und wenn Schorsch meint, dass er mit seinen Geschwistern über seine Prügelstrafen spricht, dann ist das auch richtig...

und wenn Beresina meint, sie ist nicht in der Lage, ihren Eltern zu verzeihen, dann ist das auch richtig...

Und niemand hat das Recht einem anderen die Richtung vorzugeben...

Mane, du kannst noch so viele Links einstellen, ihr dreht euch weiter im Kreis... auch wenn die Inhalte der Links nichts mit Küchen- Psychologie zu tun haben.

anjeli
mane
mane
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Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von mane
als Antwort auf anjeli vom 17.02.2015, 19:33:36
Liebe Anjeli,

ich habe bei der Durchsicht der Beiträge den Link , den Mart eingestellt hatte, gefunden und finde ihn sehr lesenswert und für manche hilfreich. Da ihn keiner beachtet hatte, ich auch nicht, wollte ich ihn nicht untergehen lassen.
Auch versuche ich, da ich den Thread eröffnet habe, auf die meisten Beiträge einzugehen und da kann schon mal die eine oder andere Aussage doppelt sein.

Ansonsten stimme ich Deinen Aussagen zu und werde jetzt den Kreis verlassen.

Gruß Mane

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