Soziales Gewalterfahrungen in der Kindheit
Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Verbale "Entgleisungen" sind für mich die schlimmste Art von Misshandlung, denn dabei wird die Seele getroffen und der Mensch oder das Menschlein auf das Übelste erniedrigt.
Bruny
Bruny
Ich unterstelle beresina nicht, dass sie ein schlechter Mensch wäre, wenn sie nicht verzeihen kann wie ich. Aber was besagt das, wenn beresina Menschen, die verzeihen können als Feiglinge bezeichnet?
Je mehr Beiträge ich hier im Rahmen des angeschlagenen Themas lese, desto verständlicher werden mir gewisse Reaktionen von ihnen auch zu anderen Themen.
tja, man kann hier vieles "umdrehen" - ich habe nicht gesagt, dass du ein "feigling" bist, sondern, daß du feige gehandelst hast. das ist ein unterschied in meinen augen.....
dieses thema hier ist auch nicht "angeschlagen". es ist ein "outing" vieler user, die endlich mal was zu sagen haben, aber keineswegs faule anleitungen zur "vergebung" brauchen.
und - kannst du vielleicht noch sagen welche "gewisse reaktionen es zu anderen themen" gibt? die betonung liegt auf "gewisse" !
auf diese frage hätten hier sicher einige gerne eine antwort.
beresina
beresina,
den Ansatz Deines Beitrages kann ich verstehen. Hier schreiben Senioren über Gewalt durch die Eltern in ihrer Kindheit und jeder hat das Thema auf seine/ihre Weise behandelt. Ratschläge, schon gar nicht der selbstgönnerischen Art, sind nicht angebracht, denn kein Schicksal, kein beteiligter Charakter gleicht einem anderen.
Auch das Verzeihen müssen um seiner selbst willen, um angeblich besser mit den Erinnerungen fertig zu werden, halte ich für eine unzumutbare Suggestion, die das Opfer wieder in die Defensive, in die Ecke einer Mitschuld drängt. Nämlich einer Mitschuld, die sich logischerweise aufdrängt, wenn nicht verziehen wird. Mir geht es jedenfalls so, ich werde mich aber hüten zu verlangen, daß andere das so übernehmen.
Es ist kein Thema der richtigen oder falschen Meinung, kein Thema für Ratschläge oder Kritik. Für mich ist es ein Thema der Solidarität, zumindest untereinander und die empfinde ich.
--
adam
den Ansatz Deines Beitrages kann ich verstehen. Hier schreiben Senioren über Gewalt durch die Eltern in ihrer Kindheit und jeder hat das Thema auf seine/ihre Weise behandelt. Ratschläge, schon gar nicht der selbstgönnerischen Art, sind nicht angebracht, denn kein Schicksal, kein beteiligter Charakter gleicht einem anderen.
Auch das Verzeihen müssen um seiner selbst willen, um angeblich besser mit den Erinnerungen fertig zu werden, halte ich für eine unzumutbare Suggestion, die das Opfer wieder in die Defensive, in die Ecke einer Mitschuld drängt. Nämlich einer Mitschuld, die sich logischerweise aufdrängt, wenn nicht verziehen wird. Mir geht es jedenfalls so, ich werde mich aber hüten zu verlangen, daß andere das so übernehmen.
Es ist kein Thema der richtigen oder falschen Meinung, kein Thema für Ratschläge oder Kritik. Für mich ist es ein Thema der Solidarität, zumindest untereinander und die empfinde ich.
--
adam
Lieber Philippe,
danke für Deine persönlichen Schilderungen.
Jeder sollte das in Anspruch nehmen dürfen, was ihm hilft, und nicht belächelt werden, wenn er z.B. zu "esoterischen" Methoden greift.
Durch Affirmationen und positives Denken Dein Leben leben zu können, bis Du in der Lage warst, Dich mit dem Negativen auseinander zu setzen, war für Dich die richtige Methode.
Jeder von uns ist durch die Erziehung stark geprägt. Die alten Glaubenssätze, die wir z.B. durch Eltern und Lehrer mitbekommen haben, zeigen oft auch noch im Erwachsenenalter eine Wirkung: "Das kannst Du nicht!" - "So wird nie was aus Dir!" Es dauert eine Weile, diesen alten Müll aus unseren Köpfen zu entfernen, um dann nach und nach eine positive neue Einstellung Fuß fassen zu lassen.
Dazu gehört natürlich auch das entsprechende Tun, aber eine positive Einstellung ist auf jeden Fall von Vorteil.
Gruß Mane
danke für Deine persönlichen Schilderungen.
Esoterik wird von vielen belächelt, aber man kann an sich selbst eine persönliche Gehirnwäsche vornehmen. Sowie eine permanente öfters unbewußte Negative so kann man dieses auch im positiven. Lieber eine Zeit mit der rosaroten Brille durch das Leben als Abstürzen. Es hat mir sehr geholfen, nachdem ich wirklich jahrelang dieses Denken praktiziert habe. Sobald negative Erinnerungen oder Gedanken auftraten wurden diese durch positive ersetzt. Ich nahm mir die englische Version bzw.so lernte ich auch noch paralell Englisch.
Es ist nur eine Verdrängung, irgendwann kommt das Ganze aber hoch und man muß sich trotzdem mit dem Negativen auseinander setzen, aber auf einer anderen ruhigeren Ebene, mit viel weniger Agressionen, sowie Wut im Bauch. Diese Bücher verbreiten ja nicht´s neues, es wird nur auf andere Methoden hingewiesen.
Phil.
Jeder sollte das in Anspruch nehmen dürfen, was ihm hilft, und nicht belächelt werden, wenn er z.B. zu "esoterischen" Methoden greift.
Durch Affirmationen und positives Denken Dein Leben leben zu können, bis Du in der Lage warst, Dich mit dem Negativen auseinander zu setzen, war für Dich die richtige Methode.
Jeder von uns ist durch die Erziehung stark geprägt. Die alten Glaubenssätze, die wir z.B. durch Eltern und Lehrer mitbekommen haben, zeigen oft auch noch im Erwachsenenalter eine Wirkung: "Das kannst Du nicht!" - "So wird nie was aus Dir!" Es dauert eine Weile, diesen alten Müll aus unseren Köpfen zu entfernen, um dann nach und nach eine positive neue Einstellung Fuß fassen zu lassen.
Dazu gehört natürlich auch das entsprechende Tun, aber eine positive Einstellung ist auf jeden Fall von Vorteil.
Gruß Mane
Der grösste Sieg, den man gegen einen Menschen ausfechten kann, ist jener gegen sich selbst.
(Georg von Signau)
(Georg von Signau)
Lieber Philippe,
danke für Deine persönlichen Schilderungen
(.......)
Jeder von uns ist durch die Erziehung stark geprägt. Die alten Glaubenssätze, die wir z.B. durch Eltern und Lehrer mitbekommen haben, zeigen oft auch noch im Erwachsenenalter eine Wirkung: "Das kannst Du nicht!" - "So wird nie was aus Dir!" Es dauert eine Weile, diesen alten Müll aus unseren Köpfen zu entfernen, um dann nach und nach eine positive neue Einstellung Fuß fassen zu lassen.
Dazu gehört natürlich auch das entsprechende Tun, aber eine positive Einstellung ist auf jeden Fall von Vorteil.
Gruß Mane
Genau so isses Mane, und diese positive Beeinflussung habe ich von meinem damaligen Kompaniechef erhalten und befolgt, denn ich habe fast schon daran geglaubt an diese zermürbenden Sätze meiner Familie.
Aber selbst bei meiner Beförderung ins Offizierskorps konnte es sich mein Erzeuger nicht verkneifen zu sagen, " ....dass dies wohl der einzige Stern sei, welchen ich in meinem Leben erringen würde."
Mein Befreiungsschlag war, dass ich meine Familie aus der Kaserne verwies, obwohl der Bataillonskommandeur versuchte, dies zu verhindern.
Ab diesem Vorkommnis habe nur noch ich bestimmt welches Ziel ich anvisiere und zu erreichen versuche.
Auch diese Aussage kann ich nicht akzeptieren :
"Worüber hier wir sprechen, sind ja " die ganz gewöhnlichen Gewaltatausbrüche " unserer Eltern, die aber........erst heute so benannt werden, damals waren es keine Gewaltatausbrüche, sondern gute Erziehung!"
"Wir" und dann noch "gute Erziehung"?
Seltsam was hier zu lesen ist..
@ Inga
Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen, um jemanden endlich mal ans Bein pinkeln zu können, ist intellektuell sehr schwach, das ist wohl auch der Grund warum Du es nicht akzeptieren kannst oder willst!?
Aber....ob du es akzeptierst oder nicht, damals waren körperliche und verbale Demütigungen bei den meisten Eltern Ausdruck einer " guten Erziehung ", und erst in den 80-ger Jahren hat man angefangen körperliche Züchtigung überhaupt zu hinterfragen!
Ich hatte in meiner Volksschulzeit eine Freundin deren Eltern schon die gewaltfreie Erziehung ausübten, und natürlich, wenn ich sie mit nach Hause brachte, erzählte sie meinen Eltern auch, was sie durfte und was sie nicht durfte, und eines Tages sahen es meine Eltern nicht mehr so gerne, wenn ich mit ihr zusammen war, und als es dann auf's Gymnasium ging, war sie nicht dabei und meine Eltern triumpfierten " siehst du ", ihre Eltern sind schuld, Kinder bleiben dumm, wenn die Eltern sich nicht richtig kümmern!
Ab diesem Vorkommnis habe nur noch ich bestimmt welches Ziel ich anvisiere und zu erreichen versuche.
So ging es mir auch, ich habe mir heimlich still und leise sehr oft meine eigenen Gedanken gemacht, wie ich aus dieser Mühle rauskomme, mir war klar, daß ich in der Lage sein müßte, für mich alleine aufzukommen, aber auch alleine leben zu können, das hieß für mich, egal welche Schwierigkeiten sich mir auftun, ich kann und darf und will nie mehr zurück zu meinen Eltern, nur noch als gleichwertiger erwachsener Mensch, den man achtet und respektiert, und als ich mir das zugetraut habe, das war 3 Monate nach meinem 21. Geburtstag, da bin ich gegangen, und erst 6 Jahre später habe ich in meinem ehemaligen Zuhause wieder einen Besuch gemacht, aber von da ab regelmäßig, ich durfte bei schlechtem Wetter sogar im Wohnzimmer rauchen, obwohl meine Eltern Nichtraucher waren, habe ich aber nur einmal praktiziert, so als kleine Rache!
Edita
Ich glaube, daß viele Eltern einfach so wurden wie sie waren,
weil die Kriegs- und Nachkriegsjahre auch an ihnen natürlich nicht
spurenlos vorbei gegangen waren. Ohne daß sie sich dessen bewusst waren,
hatten sie selbst viele schlechte Erlebnisse zu verarbeiten.
Mit der heutigen Zeit kann man das schlecht bemessen, weil wir eben diese
Erfahrungen zum Glück nicht machen mussten. Insofern hatten wir oder auch jetzt unsere Kinder und Kindeskinder Glück.
Hallo Rebecca-Marie,
die Nachkommen von Eltern, die den Krieg als Kinder miterleben mussten, spürten oft deren unausgesprochenen Konflikte. Diese vielfach traumatisieren Menschen konnten ihren Kindern nicht die Liebe geben, die diese gebraucht hätten.
Der Psychologe und Bindungsforscher Karl Heinz Brisch weist in seinen Untersuchungen nach, dass unverarbeitete Erlebnisse der Eltern, im Umgang mit Säuglingen wieder lebendig werden. Eltern, die sich von früheren seelischen Verletzungen nicht erholt haben, seien in der Regel nicht in der Lage, auf ihren Säugling emotional offen zu reagieren.
Meine Eltern zeigten uns Kindern ihre Liebe von jeher dadurch, dass sie uns bekochten und auch später, als wir erwachsen waren, verletzt waren, wenn wir Essen ablehnten oder als Kinder nicht alles aufaßen. Übers Essen (versorgen) vermittelten sie uns ihre Nähe und Zuneigung, die sie uns emotional nicht geben konnten. Nicht weil sie es nichtt wollten, sondern weil sie es nicht konnten.
Gruß Mane
Mane - ich habe in meinem langen Leben gelernt und erfahren, dass bei allem, was ich meinte, nicht zu können, eigentlich die Überschrift galt: ich will nicht. Hatte ich das kapiert und es trotzdem versucht, hat es meistens geklappt.
Aber es stimmt natürlich - zu allen Zeiten bekamen werdende Eltern nicht automatisch die Fähigkeit zur Erziehung mitgeliefert - sie glauben es zwar bis heute - die Gesellschaft muss dann miterleben, welcher Irrtum hier vorliegt, wenn zu viele Kinder nach wie vor misshandelt und missbraucht werden, die es dann ihrerseits bei eigenen Kindern leider auch nicht anders machen. Olga
Aber es stimmt natürlich - zu allen Zeiten bekamen werdende Eltern nicht automatisch die Fähigkeit zur Erziehung mitgeliefert - sie glauben es zwar bis heute - die Gesellschaft muss dann miterleben, welcher Irrtum hier vorliegt, wenn zu viele Kinder nach wie vor misshandelt und missbraucht werden, die es dann ihrerseits bei eigenen Kindern leider auch nicht anders machen. Olga
Hallo Olga,
in meinem Beirag ging es um Kriegserlebnisse von Kindern, die sie nicht verarbeiten konnten (wenn sie noch sehr klein waren, hatten sie noch nicht einmal Worte dafür und spürten nur ihre Angst und Hilfloseigkeit, die sich tief in ihre Körper/ihre Seelen einbrannte) und verdrängen mussten.
Wenn sie dann später "unsere" Eltern wurden, hatten viele ihre inneren Verletzungen nicht verarbeitet, was sie oft zu "gefühllosen" Eltern machte.
Wikipedia
Mane
in meinem Beirag ging es um Kriegserlebnisse von Kindern, die sie nicht verarbeiten konnten (wenn sie noch sehr klein waren, hatten sie noch nicht einmal Worte dafür und spürten nur ihre Angst und Hilfloseigkeit, die sich tief in ihre Körper/ihre Seelen einbrannte) und verdrängen mussten.
Wenn sie dann später "unsere" Eltern wurden, hatten viele ihre inneren Verletzungen nicht verarbeitet, was sie oft zu "gefühllosen" Eltern machte.
Traumatisierungen durch Kriegserlebnisse (Kriegstraumata) stellen das zweithöchste Risiko dar, eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Neben den direkten Kriegseinwirkungen (z. B. Bombardierung, körperliche Verletzungen) tragen insbesondere auch die Folgeerscheinungen des Krieges (z. B. Trennungen von Familien und Bezugspersonen, Heimatverlust, Mangelernährung, Armutsverfall) zur Ausbildung von traumabedingten Folgestörungen bei. Neben Soldaten im Fronteinsatz stellen insbesondere Kinder aufgrund ihrer altersbedingten höheren Vulnerabilität eine Risikogruppe bezüglich der Ausbildung traumabedingter Folgestörungen dar. Allerdings finden die Bedürfnisse und Nöte der Kinder in den Kriegswirren oft keine Beachtung, da die Aufmerksamkeit bei der Einsatzfähigkeit der Soldaten und deren Symptomatik liegt. Die Langzeitfolgen von Kriegstraumatisierungen in der Kindheit können sich auch erst ab dem 60. Lebensjahr als PTBS-Spätmanifestation zeigen, wenn der Alterungsprozess zusätzliche Belastungen (z. B. Berentung, Kinder verlassen das Haus, Tod des Lebenspartners) mit sich bringt.[17] Noch im 21. Jahrhundert wird Psychotherapie für Kriegstraumakinder des Zweiten Weltkriegs gesucht und angeboten.[18] Selbst auf die Nachfolgegeneration vererbte Kriegstraumata wurden festgestellt.[19]
Wikipedia
Mane