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Soziales Gewalterfahrungen in der Kindheit

Edita
Edita
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von Edita
als Antwort auf schorsch vom 15.02.2015, 10:43:23
Ich sehe es auch als ein bißchen problematisch an, in einer Eltern-Kind Beziewhung die Verbindung einfach zu kappen, ich meine, daß das gar nicht geht, schon gar nicht in dem Sinne, " daß ich nun ein befreiter Mensch " bin. Diese Verbindung, Eltern-Kind oder Kind-Eltern ist vielleicht die einzige unsichtbare Kette auf dieser Welt, die ewig hält und härter ist als Kruppstahl! Man kann sich nur bis zu einem gewissen Grad und zeitweise daraus befreien, wenn man selber gerade mit der eigenen Lebensplanung dermaßen beschäftigt ist z.B., daß wenig Zeit zur Gedankenreflektierung bleibt, ich glaube daß diese Situation irgendwann auf jeden Erwachsenen zutrifft, aber......irgendwann spürt man die gedanklichen Fesseln wieder......
Worüber hier wir sprechen, sind ja " die ganz gewöhnlichen Gewaltatausbrüche " unserer Eltern, die aber........erst heute so benannt werden, damals waren es keine Gewaltatausbrüche, sondern gute Erziehung! Meine eigene, ich nenne es mal
" unzulängliche emotionale Befindlichkeit " nun auf immer und ewig darauf zurückzuführen und mit " emotionaler und physischer Lossagung " zu begegnen, halte ich für " nicht erwachsen "! Es ist ein zeichen von Angst, Überforderung und sich nicht helfen wissen, so kann man keine Konflikte lösen, sondern ich lasse mich dann von innen heraus von denen auffressen und nehme selber dann zwangsweise einen noch größeren Schaden, z.B. mit Depressionen, Alkohol, Drogen und was es sonst noch alles gibt!
Ich muß meinen Eltern und Peinigern nicht verzeihen, ich muß es auch nicht verstehen, aber ich muß, spätestens wenn ich selber erwachsen bin, ..........akzeptieren, daß es so war und nicht anders, es war so, es ist nicht mehr so, es ist lange vorbei, ich zeige meinen Eltern, daß ich trotz der demütigenden Prügelstrafen ein selbstbewußter Mensch geworden bin, der sich ihre Einmischungen und Kritiken in mein zukünftiges Leben ab sofort verbietet, natürlich ist die finanzielle Unabhängigkeit dabei oberstes Gebot!
So hat wenigstens eine lockere ein wenig nachsichtige und freundschaftliche Elter-Kind Beziehung eine Chance, denn ich bin fest davon überzeugt, lösen kann man sich nicht daraus!

Edita
anjeli
anjeli
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von anjeli
als Antwort auf Edita vom 15.02.2015, 11:49:31
Ich denke auch, dass es nicht so einfach ist, sich von den Eltern zu trennen,
denn sie begleiten uns ein ganzes Leben lang...
da sind die Gene und vieles haben wir ja von den Eltern an Wissen übernommen und setzen es bei Bedarf auch ein...

Meine Freundin sagt trozt der schlechten Kindheit, dass ihre Mutter ihr Werte vermittelt hat und sich immer daran erinnert und ihr trotz allem, was sie Negatives erlebt hat, dankbar ist.
So habe ich es auch bei Schorsch verstanden...
Meine Freundin und ihre sechs Geschwister haben alle ihr Leben gemeistert, keiner ist abgestürzt, hat kein Suchtverhalten an den Tag gelegt...
und meine Freundin hat gelernt ihr Selbstbewußtsein zu stärken...

Transaktionsanalyse in Bildern

Ich habe während meiner Ausbildung 1983 einen ganzen Tag in einer Gruppe
eine Einführung in die Transaktionsanalyse erhalten.

Die Transaktionsanalyse ist eine Möglichkeit, dass Menschen ihre erlebte Wirklichkeit reflektieren, analysieren und verändern können... (Wiki)

Transaktionsanalyse

Ich meine, auf der Seite ist die TA gut erläutert und dort kann sich der Leser auch ein bisschen einordnen... in welchen "Ich" er sich gerade befindet.

anjeli
beresina
beresina
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von beresina
als Antwort auf schorsch vom 15.02.2015, 10:43:23
.................

"Deine Scheibe zeugt von eingefressener Bitterkeit und Hass. Und irgendeinmal wirst du dir diese Frage stellen müssen: Was hat es mir gebracht, nicht vergeben und bewältigen zu können? Menschen, die nicht vergeben können, laufen Gefahr, dass auch ihnen nicht vergeben wird. Und nun beginne dich mal zu fragen: Gibt es denn da niemanden in meinem Leben, dem ich mal - gewollt oder ungewollt - Leid und Unrecht angetan habe? Wäre ich da nicht auch froh, wenn der/die mir zu Lebzeiten noch vergeben könnte?

Aber es könnte natürlich auch sein, dass du zu der bewundernswürdigen Minderheit von 0,0000000000000000001 % jener Erdbevölkerung gehörst, die noch niemals jemandem Unrecht getan haben? Dann sei meiner absoluten Bewunderung versichert. Denn dann ist dir ein Ehrenplatz im Himmelreich zu 100 % sicher!
"

@ schorsch
bist du wahrsager, oder was? ich stelle mir keine fragen mehr. und will auch keine antworten mehr. voller hass bzw. bitterkeit bin ich keineswegs.
deine mathematik mit den vielen nullen in allen ehren. ich überlege gerade, auf welche stelle der nullen ich dich einordne. lass mir zeit - ich brauche deine "bewunderung" nicht, ebensowenig wie einen ehrenplatz im himmelreich - den überlasse ich mit freuden dir

beresina

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Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 15.02.2015, 11:49:31
Ich sehe es auch als ein bißchen problematisch an, in einer Eltern-Kind Beziewhung die Verbindung einfach zu kappen, ich meine, daß das gar nicht geht, schon gar nicht in dem Sinne, " daß ich nun ein befreiter Mensch " bin. Diese Verbindung, Eltern-Kind oder Kind-Eltern ist vielleicht die einzige unsichtbare Kette auf dieser Welt, die ewig hält und härter ist als Kruppstahl! Man kann sich nur bis zu einem gewissen Grad und zeitweise daraus befreien, wenn man selber gerade mit der eigenen Lebensplanung dermaßen beschäftigt ist z.B., daß wenig Zeit zur Gedankenreflektierung bleibt, ich glaube daß diese Situation irgendwann auf jeden Erwachsenen zutrifft, aber......irgendwann spürt man die gedanklichen Fesseln wieder......
Für mich ist das - mit Verlaub - romantische Schwärmerei. Die Trennung von meiner Familie wurde für mich zur Notwendigkeit, denn jeder Kontakt mit ihnen war höchstens geeignet, mich wieder in das alte üble Fahrwasser zurück zu ziehen. Ich hatte mit der Beendigung der aktiven Sucht mein Leben auf den Kopf gestellt und war bereit, mit allem einen Neubeginn zu starten. Nur meine Familie hatte sich überhaupt nicht geändert, die Vorwürfe blieben und wurden höchstens mehr. Ein Treffen besonders mit meiner Mutter war so, als würden sich zwei Menschen treffen, sie nicht kennen und sich nichts zu sagen hätten. Ich gehörte nicht zur Familie und das ließen sie mich immer spüren. Es gibt eine Unzahl von Geschichten dazu, die alle auf das Gleiche hinauslaufen.

Wo ist da ein magisches Band, eien unsichtbare Kette, frage ich mich. Ich empfinde sie höchstens als Kette, die mich an das Bleigewicht der Vergangenheit fesselt. Die Trennung war eine große Befreiung, denn ich versuchte nicht mehr, von ihnen als gleichberechtigter Mensch behandelt zu werden.

det
Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich denke niemand hat das Recht beresina zu erzählen, wie sie sich verhalten soll.
In meinen Augen waren die Schilderungen der erlittenen Erziehung mehr als nur " der ganz normale Gewaltausbruch " ihrer Mutter und Großmutter. ( " ganz normal " finde ich im Zusammenhang mit Gewalt sowieso recht merkwürdig )
Das war Sadismus . Wer so übel misshandelt und gedemütigt wurde, vergisst es niemals

Es ist ihr gutes Recht, so damit umzugehen, wie sie es für sich am besten findet.
Niemand muss verzeihen.
Und niemand kann beurteilen, wie es für sie war und ihr Vorwürfe zu machen, weil sie nicht verzeihen kann, finde ich anmaßend.
Hannes
Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2015, 14:45:08
Ich denke niemand hat das Recht beresina zu erzählen, wie sie sich verhalten soll.
In meinen Augen waren die Schilderungen der erlittenen Erziehung mehr als nur " der ganz normale Gewaltausbruch " ihrer Mutter und Großmutter. ( " ganz normal " finde ich im Zusammenhang mit Gewalt sowieso recht merkwürdig )
Das war Sadismus . Wer so übel misshandelt und gedemütigt wurde, vergisst es niemals

Es ist ihr gutes Recht, so damit umzugehen, wie sie es für sich am besten findet.
Niemand muss verzeihen.
Und niemand kann beurteilen, wie es für sie war und ihr Vorwürfe zu machen, weil sie nicht verzeihen kann, finde ich anmaßend.
Hannes


Hannes,so sehe ich es auch,danke für Deine Stellungnahme.

Auch diese Aussage kann ich nicht akzeptieren :

"Worüber hier wir sprechen, sind ja " die ganz gewöhnlichen Gewaltatausbrüche " unserer Eltern, die aber........erst heute so benannt werden, damals waren es keine Gewaltatausbrüche, sondern gute Erziehung!"

"Wir" und dann noch "gute Erziehung"?
Seltsam was hier zu lesen ist..

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Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2015, 14:45:08
Danke für diesen Beitrag, Hannes.

Auf Grund eben dieser Anmaßungen mancher Schreiber/innen habe ich mich in diesem Thread nach meinem Outing in Sachen Misshandlung und daraus resultierendem Hass auf die Eltern nicht mehr eingebracht.

Es ist immer dasselbe. Es wird auch heute noch versucht, die Opfer von damals weichzukochen, indem ihnen ein schlechtes Gewissen eingeredet wird. Solchen "Beistand" brauche ich nicht.

Niemand muss verzeihen. Jeder darf mit dem Erlebten so umgehen, wie er das für richtig hält und jeder darf seine Einstellung dazu ändern, wenn der für ihn richtige Zeitpunkt gekommen ist. Und kommt der nie, dann ist es auch gut.

LG,
woelfin
Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2015, 14:45:08
Ich denke niemand hat das Recht beresina zu erzählen, wie sie sich verhalten soll.
In meinen Augen waren die Schilderungen der erlittenen Erziehung mehr als nur " der ganz normale Gewaltausbruch " ihrer Mutter und Großmutter. ( " ganz normal " finde ich im Zusammenhang mit Gewalt sowieso recht merkwürdig )
Das war Sadismus . Wer so übel misshandelt und gedemütigt wurde, vergisst es niemals

Es ist ihr gutes Recht, so damit umzugehen, wie sie es für sich am besten findet.
Niemand muss verzeihen.
Und niemand kann beurteilen, wie es für sie war und ihr Vorwürfe zu machen, weil sie nicht verzeihen kann, finde ich anmaßend.
Hannes


Danke für Deinen Bericht, lieber Hannes.
Auch ich wurde geprügelt. Schlimm war es, als Vater vom Krieg heim kam, (er Jahrgang 1904, ich 1938), sein Wahlspruch "jetzt werden andere Seiten aufgezogen", d. h. Mutter hat es während der Kriegsjahre nicht geschafft, uns gut zu erziehen.

Bei ihm war dann noch die religiöse Masche aus dem Alten Testament: Wen Gott liebt, den straft er.

Na ja, auch ich hab fest daran gearbeitet, vieles in mir selbst richtig gestellt und eines Tages konnte ich mir sagen:
statt "Blick zurück im Zorn - blick nach vorne in Liebe."

So hab ich es gemacht. Doch das ist alles individuell und ich sehe, jeder bemüht sich, damit fertig zu werden.

Grüßle
Clematis
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2015, 14:45:08
Ich unterstelle beresina nicht, dass sie ein schlechter Mensch wäre, wenn sie nicht verzeihen kann wie ich. Aber was besagt das, wenn beresina Menschen, die verzeihen können als Feiglinge bezeichnet?

Je mehr Beiträge ich hier im Rahmen des angeschlagenen Themas lese, desto verständlicher werden mir gewisse Reaktionen von ihnen auch zu anderen Themen.
circe
circe
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von circe
als Antwort auf schorsch vom 15.02.2015, 16:39:13
wenn man nicht für sich selbst Frieden macht, kommt man nicht zur Ruhe im Leben! Und jeder muss seinen Frieden für sich finden. Ich sage deshalb immer zu meinen Kindern, wenn euch was nicht passt, sagt es jetzt und gleich und schluckt es nicht runter! So halten wir das schon ganz lange. Und da gab es auch ordentlich Streit, aber irgendwann war alles wieder gut. Da stand auch ich mal mit einen Blumenstrauß vor der Tür! Auch wenn ich ein Dickkopf bin! Und nicht immer hat der Ältere Recht.
Das hatte jetzt nichts mit Gewalt zu tun, aber man kann auch verbal einen Menschen misshandeln.

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