Soziales Gewalterfahrungen in der Kindheit
Eine meiner schlimmsten Erinnerungen an die elterliche Prügelzeit war sicher, dass vorher die Fenster geschlossen wurden, damit meine Schreie keiner in der Nachbarschaft mitbekommt. Es wurden mir auch weitere Strafen angedroht, wenn ich darüber mit irgendjemanden sprechen sollte. Aber irgendwann - da war ich schon ca 14 Jahre alt - tat ich es bei meinem Grossvater. Ich kam dann in ein Internat, wo es auch sehr streng war, aber geprügelt wurde dort nicht.
Diese gnadenlose Heuchelei und das Aufrechterhalten des sog. guten Rufes im Umfeld waren wichtiger als ein Kind zu erziehen.
Damit setzte die Entfremdung zu meiner Mutter ein (mein Vater war zwischenzeitlich gestorben), die auch nie wieder gerettet werden konnte - da auch hierzu zwei gehören und nicht nur das Kind.
ABer letztendlich hat mein Leben mich eine wichtige Tatsache gelehrt: es ist wichtig, immer einmal öfters aufzustehen als hinzufallen. Es hat Kräfte in mir freigesetzt und einen starken Willen. Aber das ist leider nicht bei allen so - viele zerbrechen dann daran, was ihnen in diesen wichtigen Kinderjahren Negatives widerfahren ist.
Ich war nie der Mensch, der in der Vergangenheit lebt (die ist ja nicht mehr änderbar) - die Gegenwart und die Zukunft sind und waren für mich immer wichtiger - da konnte ich noch Einfluss nehmen.
Und heute sind diese schlimmen Kindheitserlebnisse wie ein Spuk längst vergangener Zeiten, die nochmals auftauchen, wenn ich z.B. vor dem Elternhaus stehe oder mich mit meinem Bruder darüber unterhalte. Olga
Diese gnadenlose Heuchelei und das Aufrechterhalten des sog. guten Rufes im Umfeld waren wichtiger als ein Kind zu erziehen.
Damit setzte die Entfremdung zu meiner Mutter ein (mein Vater war zwischenzeitlich gestorben), die auch nie wieder gerettet werden konnte - da auch hierzu zwei gehören und nicht nur das Kind.
ABer letztendlich hat mein Leben mich eine wichtige Tatsache gelehrt: es ist wichtig, immer einmal öfters aufzustehen als hinzufallen. Es hat Kräfte in mir freigesetzt und einen starken Willen. Aber das ist leider nicht bei allen so - viele zerbrechen dann daran, was ihnen in diesen wichtigen Kinderjahren Negatives widerfahren ist.
Ich war nie der Mensch, der in der Vergangenheit lebt (die ist ja nicht mehr änderbar) - die Gegenwart und die Zukunft sind und waren für mich immer wichtiger - da konnte ich noch Einfluss nehmen.
Und heute sind diese schlimmen Kindheitserlebnisse wie ein Spuk längst vergangener Zeiten, die nochmals auftauchen, wenn ich z.B. vor dem Elternhaus stehe oder mich mit meinem Bruder darüber unterhalte. Olga
Ich bin auch total erschüttert, von dem was ich hier lese.
Auch bei uns ging es nicht ohne Prügel ab. Doch ist das kein Vergleich zu dem, was hier einige User durchgemacht haben.
Wir waren 6 Jungens und 2 Mädels daheim. Mein Vater starb im Lazarett. Meine Schwester ging schon mit 14 beruflich bedingt aus dem Haus,, da war ich erst zwei Jahre alt. Auch wir bekamen von unserer Mutter oft Schläge. Ich war die Jüngste und es hielt sich bei mir in Grenzen. Dafür wollten die ältesten Jungens mich oft erziehen und da gab es auch von ihnen schon mal Prügel. Bis ich dann clever genug war und sagte - " Kalle du musst mich nicht mehr hauen, ich hab sie schon von Dieter bekommen." So kam ich oft mit einem blauen Auge davon.
Wir haben uns aber nie über die Schläge beschwert. Früher war es in unseren Auen einfach so. Meine Brüder waren sogar mitunter stolz und belustigt, wenn meine Mutter manche Ungezogenheiten nicht mitbekam. Sie ging ja den ganzen Tag beim Bauer arbeiten und meine Brüder hatten mich immer am Hosenbein hängen.
Trotz der Prügel, die ich wegstecken musste, waren meine Brüder immer für mich da, wenn es darauf ankam. Nach meiner Heirat bin ich vom Norden ins Oberbergische Land gezogen und als wir gebaut haben, habe ich meine Mutter zu uns geholt. Die Brüder besuchten uns oft und es wurde auch über die Streiche und Prügel geredet aber es war nie ein Vorwurf darin zu hören. Bis zu ihrem Tode lebte meine Mutter 24 Jahre bei uns und es waren die schönsten Jahre meines Lebens. Leider ist von den sechs Brüder nur noch einer übrig.
Ich vermisse sie alle und während ich diese hier schreibe, kommen
mir schon wieder die Tränen - verfl.....
Gr. morgensonne
Auch bei uns ging es nicht ohne Prügel ab. Doch ist das kein Vergleich zu dem, was hier einige User durchgemacht haben.
Wir waren 6 Jungens und 2 Mädels daheim. Mein Vater starb im Lazarett. Meine Schwester ging schon mit 14 beruflich bedingt aus dem Haus,, da war ich erst zwei Jahre alt. Auch wir bekamen von unserer Mutter oft Schläge. Ich war die Jüngste und es hielt sich bei mir in Grenzen. Dafür wollten die ältesten Jungens mich oft erziehen und da gab es auch von ihnen schon mal Prügel. Bis ich dann clever genug war und sagte - " Kalle du musst mich nicht mehr hauen, ich hab sie schon von Dieter bekommen." So kam ich oft mit einem blauen Auge davon.
Wir haben uns aber nie über die Schläge beschwert. Früher war es in unseren Auen einfach so. Meine Brüder waren sogar mitunter stolz und belustigt, wenn meine Mutter manche Ungezogenheiten nicht mitbekam. Sie ging ja den ganzen Tag beim Bauer arbeiten und meine Brüder hatten mich immer am Hosenbein hängen.
Trotz der Prügel, die ich wegstecken musste, waren meine Brüder immer für mich da, wenn es darauf ankam. Nach meiner Heirat bin ich vom Norden ins Oberbergische Land gezogen und als wir gebaut haben, habe ich meine Mutter zu uns geholt. Die Brüder besuchten uns oft und es wurde auch über die Streiche und Prügel geredet aber es war nie ein Vorwurf darin zu hören. Bis zu ihrem Tode lebte meine Mutter 24 Jahre bei uns und es waren die schönsten Jahre meines Lebens. Leider ist von den sechs Brüder nur noch einer übrig.
Ich vermisse sie alle und während ich diese hier schreibe, kommen
mir schon wieder die Tränen - verfl.....
Gr. morgensonne
Noch zur Vervollständigung dies: Mein Vater ist in einer Sekte erzogen worden, die noch nach dem Alten Testament lebte, also z.B. "Wer seine Kinder liebt, der züchtige sie".
Das können nur die Zeugen Jehovas gewesen sein ?
Nein, es waren "Die Geschwister der gekreuzigten Sonne". So habe ich sie in meinem 1. Buch genannt. So haben sie vor mir - und ich vor ihnen Ruhe!
Wer sich mit christlichen Emblemen auskennt, weiss, sie sie wirklich hiessen - und noch heissen.
War es nicht doch eher die national-sozialistische Ideologie, die Härte verlangte?
"Die in genannter Publikation skizzierten Erziehungsvorstellungen sind eng an Adolf Hitlers "Mein Kampf" angelehnt, wonach der Deutsche hart zu sich selbst und anderen zu sein hat. Demzufolge sollte schon die Erziehung des Säuglings eine harte sein."
" Schon in diesem frühen Alter können auch ihnen die Ziele unserer Staatsjugend anfangen Richtschnur zu werden: Einordnung in die Gemeinschaft, Abstreifen aller Wehleidigkeit, Tapferkeit und Mut, Gehorsam und Disziplin kann man ohne Künstelei im Spielalter an die Kinder herantragen" (Haarer 1939, S. 245 f)."
"Genannte Bücher, die in besonderem Maße Erziehungsformen und -ziele des NS-Staates repräsentieren, erschienen nach dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur "in gesäuberter Fassung" erneut auf dem Büchermarkt . Sie haben somit "das Denken und Handeln von Erziehenden weit über 1945 hinaus beeinflusst" (Ahrbeck 2004, S. 15). "Unsere kleinen Kinder" erlebte bis 1964 noch mehrere Auflagen. "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" wurde bis 1987 unter dem Titel "Die Mutter und ihr erstes Kind", zuletzt unter Mitwirkung von Anna Hutzel, Tochter von Johanna Haarer, "nach dem neuesten Stand überarbeitet und erweitert", herausgegeben. Die Gesamtauflage dieses Bestseller betrug ca. 1,2 Millionen Exemplare, was den nach wie vor großen Bedarf an gynäkologischen und pädiatrischen Informationen bewies.
Erst im Jahre1 1985 wurde die Kontinuität der Haarer-Bücher öffentlich in Frage gestellt (vgl. Dill 1999, S. 39; Höffer-Mehlmer 2003, S. 231 ff.), als Julius Schoeps sie in der Wochenzeitschrift "Die Zeit" 1985/Nr. 14, als "typisches Lehrstück unbefangener bundesdeutscher Vergangenheitsbewältigung" (zit. n. Dill 1999, S. 39) thematisierte."
http://www.kindergartenpaedagogik.de/1268.html
Mareike
"Die in genannter Publikation skizzierten Erziehungsvorstellungen sind eng an Adolf Hitlers "Mein Kampf" angelehnt, wonach der Deutsche hart zu sich selbst und anderen zu sein hat. Demzufolge sollte schon die Erziehung des Säuglings eine harte sein."
" Schon in diesem frühen Alter können auch ihnen die Ziele unserer Staatsjugend anfangen Richtschnur zu werden: Einordnung in die Gemeinschaft, Abstreifen aller Wehleidigkeit, Tapferkeit und Mut, Gehorsam und Disziplin kann man ohne Künstelei im Spielalter an die Kinder herantragen" (Haarer 1939, S. 245 f)."
"Genannte Bücher, die in besonderem Maße Erziehungsformen und -ziele des NS-Staates repräsentieren, erschienen nach dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur "in gesäuberter Fassung" erneut auf dem Büchermarkt . Sie haben somit "das Denken und Handeln von Erziehenden weit über 1945 hinaus beeinflusst" (Ahrbeck 2004, S. 15). "Unsere kleinen Kinder" erlebte bis 1964 noch mehrere Auflagen. "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" wurde bis 1987 unter dem Titel "Die Mutter und ihr erstes Kind", zuletzt unter Mitwirkung von Anna Hutzel, Tochter von Johanna Haarer, "nach dem neuesten Stand überarbeitet und erweitert", herausgegeben. Die Gesamtauflage dieses Bestseller betrug ca. 1,2 Millionen Exemplare, was den nach wie vor großen Bedarf an gynäkologischen und pädiatrischen Informationen bewies.
Erst im Jahre1 1985 wurde die Kontinuität der Haarer-Bücher öffentlich in Frage gestellt (vgl. Dill 1999, S. 39; Höffer-Mehlmer 2003, S. 231 ff.), als Julius Schoeps sie in der Wochenzeitschrift "Die Zeit" 1985/Nr. 14, als "typisches Lehrstück unbefangener bundesdeutscher Vergangenheitsbewältigung" (zit. n. Dill 1999, S. 39) thematisierte."
http://www.kindergartenpaedagogik.de/1268.html
Mareike
War es nicht doch eher die national-sozialistische Ideologie, die Härte verlangte?
Mareike
Nein Mareike, die Nationalsozialisten haben die Strenge und die Härte der " vaterländischen Erziehung " von den Preußen übernommen, denn die " Beweggründe " waren in etwa die gleichen, bei Preußens hieß es " unbdingte Treue zur Monarchie, zum Staat und zum Vaterland " und bei Hitler wurde die Monarchie durch " Reich " ersetzt, aber es waren die berühmten wichtigsten " preußischen Tugenden "!
" Ende des 19. Jahrhunderts, nach dem Regierungsantritt Kaiser Wilhelms II., kümmerte sich der preußische Staat besonders um die Erziehung seiner Untertanen - eine Folge der Arbeiterbewegung. Er machte das Militär als Disziplinierungs- und Erziehungsinstrument zum Vorbild.
In den Schulen spielte plötzlich die "vaterländische" Erziehung eine wichtige Rolle. Alle Schulen hatten die Aufgabe, der Jugend preußische Tugenden, unbedingte Treue zur Monarchie, zum Staat und zum Vaterland zu vermitteln. Während bei den Jungen die Ausbildung zu Soldaten und Beamten im Vordergrund stand, sollten die Mädchen als zukünftige "Soldatenmütter" helfen, dieses Gedankengut durch eine entsprechende Erziehung der kommenden Generationen in der gesamten Bevölkerung zu verankern.
Die preußische Schule ist durch eine immense Ambivalenz gekennzeichnet. Einerseits lehnte sie moderne Tendenzen strikt ab - forderte Gehorsam und Obrigkeitsdenken. "
Bildung und Erziehung in Preußen
Jungen wurden zu späteren vaterlandstreuen und loyalen Soldaten getrimmt und Mädchen zu zukünftigen vaterländischen und loyalen Soldatenmüttern! Daß man da keine gefühlsduseligen " Weicheier " brauchen konnte liegt auf der Hand!
" Ordnung und Disziplin sind höchste Tugenden. Schon kleine Verstöße oder Versäumnisse bestraft beispielsweise die Schulleitung der Flensburger Gelehrtenschule mit körperlicher Züchtigung, Strafarbeiten, Arrest oder Nachsitzen. Dies gilt auch für Fehltritte außerhalb der Schule wie unerlaubte Wirtshausbesuche oder schlechtes Betragen in der Öffentlichkeit. "
Vaterländische Erziehung in preußischen Schulen
Also die Nationalsozialisten konnten das 1:1 übernehmen!
Edita
"Genannte Bücher, die in besonderem Maße Erziehungsformen und -ziele des NS-Staates repräsentieren, erschienen nach dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur "in gesäuberter Fassung" erneut auf dem Büchermarkt . Sie haben somit "das Denken und Handeln von Erziehenden weit über 1945 hinaus beeinflusst"
Die Bücher beeinflussend nennen reicht m.E. nicht. Sie haben eine alte Meinung auch bestätigt. Solche Bücher zeigen deutlich, daß ein neues Gesellschaftssystem einzuführen relativ einfach ist, die Änderung in die Köpfe der Nation zu bekommen, aber ein schwieriges Unterfangen. Das dauert Generationen.
Aber diese Erkenntnis und Argumentation kann keine Entschuldigung für Gewalt gegenüber Kindern sein und es hilft auch Betroffenen nicht bei der Verarbeitung der erlittenen Schäden.
--
adam
Eure Geschichten berühren mich zutiefst. Ich wurde von meinen Eltern sehr liebevoll erzogen - wohl auch, weil ich das "Nesthäkchen" war. meine Mutter gebar mich im Alter von 44 und wohl auch nicht beabsichtigt.
Meine Eltern (Jahrgang 1917 & 1919) wurden in Süddeutschland (Rottweil) sehr streng und katholisch erzogen und meine Mutter wurde wohl auch in einem katholischen Heim für höhere Töchter oft geprügelt. Nach dem Krieg haben sie dann vieles anders gesehn und das kam mir zu gute. Ich wurde zum Glück nichtmal getauft.
Mein Vater wollte mich EINMAL mit nem Kleiderbügel verkloppen, weil ich als Sechsjähriger mit meinem Kinderrad ins 29 km entfernte Dessau zu meinem Onkel Walter fahren wollte und von der Polizei schlafend im Straßengraben gefunden wurde. Er hat sich dann aber beim zuhauen selber unprofessionell auf die Hand gekloppt statt auf meinen Poo und wir saßen dann beide lachend auf dem Boden und ich hab ihm versprochen das nicht mehr zu machen. Das wars.
Ich hatte tolle liebevolle Eltern - nur politisch war mein Vater Honnecker-Anhänger, was später zu Konflikten und zu meinem Rauswurf führte - das ist aber ein anderes Kapitel. Ich hab meinen Frieden mit meinen Eltern - sie haben alles in allem ihren Job gut gemacht.
Meine Eltern (Jahrgang 1917 & 1919) wurden in Süddeutschland (Rottweil) sehr streng und katholisch erzogen und meine Mutter wurde wohl auch in einem katholischen Heim für höhere Töchter oft geprügelt. Nach dem Krieg haben sie dann vieles anders gesehn und das kam mir zu gute. Ich wurde zum Glück nichtmal getauft.
Mein Vater wollte mich EINMAL mit nem Kleiderbügel verkloppen, weil ich als Sechsjähriger mit meinem Kinderrad ins 29 km entfernte Dessau zu meinem Onkel Walter fahren wollte und von der Polizei schlafend im Straßengraben gefunden wurde. Er hat sich dann aber beim zuhauen selber unprofessionell auf die Hand gekloppt statt auf meinen Poo und wir saßen dann beide lachend auf dem Boden und ich hab ihm versprochen das nicht mehr zu machen. Das wars.
Ich hatte tolle liebevolle Eltern - nur politisch war mein Vater Honnecker-Anhänger, was später zu Konflikten und zu meinem Rauswurf führte - das ist aber ein anderes Kapitel. Ich hab meinen Frieden mit meinen Eltern - sie haben alles in allem ihren Job gut gemacht.
Meine Eltern waren auch äußerst liebevoll, wenngleich meine Mutter nicht unbedingt "herzlich" war.
Aber das lag wohl an ihrer eigenen Erziehung. Als Kind habe ich das nicht so empfunden, eher erst,
als ich selbst Kinder hatte.
Jeder Erziehende macht Fehler, und erziehen "nach Buch" kann auch in die Hose gehen. 😄😡
Aber das lag wohl an ihrer eigenen Erziehung. Als Kind habe ich das nicht so empfunden, eher erst,
als ich selbst Kinder hatte.
Jeder Erziehende macht Fehler, und erziehen "nach Buch" kann auch in die Hose gehen. 😄😡
Ich gehöre auch zu denen, die nicht auf Rosen gebettet waren.
Alles was ich beschreibe, verstärke ich. Darum erspare ich mir die Beschreibung meiner Kindheitserlebnisse.
Mir hat es geholfen, meinen Blick von meinem Kinderschmerz weg, ganz erwachsen, auf die Eltern zu lenken.
Was hat sie zu dem gemacht, was sie wurden?
Da spielt auch der Zeitgeist eine Rolle, deren eigene Erziehung und Erfahrungen wie der Krieg zum Beispiel....
Sie hatten vielleicht nur Gutes im Sinn.
Von wem dieser Satz stammt, weiß ich im Augenblick nicht:
"Jedes Eltern gibt seine 100 %".
Aus diesem Blickwinkel heraus, konnte ich dann MEINE Liebe zu meinen Eltern spüren, die im Angesicht ihrer Nöte und vermeintlichen Defizite - dennoch oder gerade deswegen - sehr groß ist.
Dann konnte ich sehen, was sie alles für mich oder uns getan haben.
Wie sie sich abgerackert, uns "großgezogen" und uns eine gute Ausbildung ermöglicht haben.
Noch heute in der Arbeit mit Schulkindern spüre und höre ich, dass wohl alle Eltern wollen, dass aus ihren Kindern etwas Gutes wird.
Und wenn ich dann wieder in den Spiegel schaue, kann ich feststellen, dass "etwas aus mir geworden" ist.
Trotz allem - oder gerade deswegen?
Das Schwere hat mich auch wachsen und reifen lassen.
Und dennoch bin ich froh, dass Zeiten vorbei sind, in denen ein Lehrer mit dem dicken Schlüsselbund auf Schüler werfen durfte.
Und noch ein Blick hat mir gut getan. Es gab immer wieder Menschen rechts und links, die offensichtlich spürten, dass mir Wärme gut tun würde.
Z.B eine Nachbarin, Tanten, ein junger erwachsener Mann, auf dessen Schoß ich sitzen durfte - immer wieder - einfach so.
Betreuerinnen im Ferienlager zum Beispiel, so wie diese auf dem Bild. Ihnen allen möchte ich danken. Sie alle haben auch zum guten Gelingen beigetragen.
Adoma
Alles was ich beschreibe, verstärke ich. Darum erspare ich mir die Beschreibung meiner Kindheitserlebnisse.
Mir hat es geholfen, meinen Blick von meinem Kinderschmerz weg, ganz erwachsen, auf die Eltern zu lenken.
Was hat sie zu dem gemacht, was sie wurden?
Da spielt auch der Zeitgeist eine Rolle, deren eigene Erziehung und Erfahrungen wie der Krieg zum Beispiel....
Sie hatten vielleicht nur Gutes im Sinn.
Von wem dieser Satz stammt, weiß ich im Augenblick nicht:
"Jedes Eltern gibt seine 100 %".
Aus diesem Blickwinkel heraus, konnte ich dann MEINE Liebe zu meinen Eltern spüren, die im Angesicht ihrer Nöte und vermeintlichen Defizite - dennoch oder gerade deswegen - sehr groß ist.
Dann konnte ich sehen, was sie alles für mich oder uns getan haben.
Wie sie sich abgerackert, uns "großgezogen" und uns eine gute Ausbildung ermöglicht haben.
Noch heute in der Arbeit mit Schulkindern spüre und höre ich, dass wohl alle Eltern wollen, dass aus ihren Kindern etwas Gutes wird.
Und wenn ich dann wieder in den Spiegel schaue, kann ich feststellen, dass "etwas aus mir geworden" ist.
Trotz allem - oder gerade deswegen?
Das Schwere hat mich auch wachsen und reifen lassen.
Und dennoch bin ich froh, dass Zeiten vorbei sind, in denen ein Lehrer mit dem dicken Schlüsselbund auf Schüler werfen durfte.
Und noch ein Blick hat mir gut getan. Es gab immer wieder Menschen rechts und links, die offensichtlich spürten, dass mir Wärme gut tun würde.
Z.B eine Nachbarin, Tanten, ein junger erwachsener Mann, auf dessen Schoß ich sitzen durfte - immer wieder - einfach so.
Betreuerinnen im Ferienlager zum Beispiel, so wie diese auf dem Bild. Ihnen allen möchte ich danken. Sie alle haben auch zum guten Gelingen beigetragen.
Adoma
Einen lieben Dank an alle, die hier über ihre, meist unangenehmen Kindheitserinnerungen geschrieben haben.
Es zeigte sich, dass viele Faktoren mitspielen, wie einerseits die Eltern mit ihren Kindern umgehen und andererseits, wie der Nachuchs mit seinen Erfahrungen umgeht und wie sehr diese auch sein Erwachenleben beeinflussen. Eine große Rolle spielt auch, ob die gewalttätigen Menschen später bereit sind, über das Geschehen mit ihren Kindern zu sprechen, Verstndnis zeigen und ihr Verhalten bedauern. So wie meine Mutter es tat. Das Geschehen ist zwar nicht mehr rückgängig zu machen, aber ihr spätere Umgang damit stimmte mich weicher, so dass ich ihr vergeben konnte.
Ich werde zu den einzelnen Themmen meine Gedanken schreiben, ohne die Lebensstände im Einzelnen wirklich beurteilen zu können. Darum sind sie eher allgemein zu verstehen.
Machmal hilft eine andere Sicht auf die Dinge, um sich das Leben zu erleichtern.
Da spielt z.B. das Alter der Eltern und der Kinder eine Rolle. Liebe Berensina, Deine Eltern waren mit 18/21 Jahren noch sehr jung und Deine Großeltern eigentlich schon zu alt, um sich überwiegend um die Enkel zu kümmern. Das berechtigt sie natürlich nicht, so mit Euch zu verfahren. Gewalterfahrungen haben die meisten Kinder damals gemacht und, kaum jemand machte sich Gedanken, was diese dabei empfanden und was diese Erfahrungen für das spätere Leben bedeuten könnte. Es war eine Zeit, in der Ordnung, Fleiß und keine Widerworte die Grundwerte der Erziehung waren.
Woelfin, Du empfindest Hass und kannst nicht vergeben. Das verstehe ich - zu schlimm war das, was Dir und Deiner Schwester angetan wurde. Aufgrund Deiner Hochsensibilität hast Du es noch schwerer, mit der Vergangenheit abzuschließen. Du erkennst jedoch selbst, dass Du dadurch nicht von Deinen Eltern loskommst und Dir selber schadest. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nicht unbedingt verzeihen muss, die Umstände zu verstehen, reicht oft schon, um sich von der Vergangenheit schrittweise zu lösen.
Auch Du Chris bist noch voller Wut - mir ist klar, dass es Dinge gibt, die nich vergeben werden können. Man hätte das Gefühl, sich selbst zu verraten. Eine Erklärung für die damaligen Taten zu finden, ist etwas anderes und dient einem allein.
Es zeigte sich, dass viele Faktoren mitspielen, wie einerseits die Eltern mit ihren Kindern umgehen und andererseits, wie der Nachuchs mit seinen Erfahrungen umgeht und wie sehr diese auch sein Erwachenleben beeinflussen. Eine große Rolle spielt auch, ob die gewalttätigen Menschen später bereit sind, über das Geschehen mit ihren Kindern zu sprechen, Verstndnis zeigen und ihr Verhalten bedauern. So wie meine Mutter es tat. Das Geschehen ist zwar nicht mehr rückgängig zu machen, aber ihr spätere Umgang damit stimmte mich weicher, so dass ich ihr vergeben konnte.
Ich werde zu den einzelnen Themmen meine Gedanken schreiben, ohne die Lebensstände im Einzelnen wirklich beurteilen zu können. Darum sind sie eher allgemein zu verstehen.
Machmal hilft eine andere Sicht auf die Dinge, um sich das Leben zu erleichtern.
Da spielt z.B. das Alter der Eltern und der Kinder eine Rolle. Liebe Berensina, Deine Eltern waren mit 18/21 Jahren noch sehr jung und Deine Großeltern eigentlich schon zu alt, um sich überwiegend um die Enkel zu kümmern. Das berechtigt sie natürlich nicht, so mit Euch zu verfahren. Gewalterfahrungen haben die meisten Kinder damals gemacht und, kaum jemand machte sich Gedanken, was diese dabei empfanden und was diese Erfahrungen für das spätere Leben bedeuten könnte. Es war eine Zeit, in der Ordnung, Fleiß und keine Widerworte die Grundwerte der Erziehung waren.
Woelfin, Du empfindest Hass und kannst nicht vergeben. Das verstehe ich - zu schlimm war das, was Dir und Deiner Schwester angetan wurde. Aufgrund Deiner Hochsensibilität hast Du es noch schwerer, mit der Vergangenheit abzuschließen. Du erkennst jedoch selbst, dass Du dadurch nicht von Deinen Eltern loskommst und Dir selber schadest. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nicht unbedingt verzeihen muss, die Umstände zu verstehen, reicht oft schon, um sich von der Vergangenheit schrittweise zu lösen.
Auch Du Chris bist noch voller Wut - mir ist klar, dass es Dinge gibt, die nich vergeben werden können. Man hätte das Gefühl, sich selbst zu verraten. Eine Erklärung für die damaligen Taten zu finden, ist etwas anderes und dient einem allein.