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Soziales Gerechtigkeit im Alltag

stefan15
stefan15
Mitglied

Gerechtigkeit im Alltag
geschrieben von stefan15
Diese nachfolgende Erzählung hat mir gut gefallen, weil sie dokumentiert, dass wir selbst - mit Klugheit - mitwirken können, damit andere zu ihrem Recht kommen. Ich habe diese Geschichte direkt von dem beteiligten Ehepaar gehört:

"25 Jahre lang hatte sich unser Schlafzimmerschrank nur mit großer Anstrengung öffnen und schließen lassen. Jetzt endlich hatten wir uns endlich zum Kauf eines neuen entschieden. Im Möbelhaus wurden wir von einer sehr kompetenten Verkäuferin hervorragend beraten. Doch zu Hause stellten wir fest, dass wir uns in der Zimmerhöhe geirrt hatten: der Schrank war um zwei Zentimeter zu hoch!

Wir suchten wieder unsere Verkäuferin auf, die uns in eine andere Abteilung verwies, weil es bei ihr nichts Passendes mehr gab. Schnell fanden wir ein kleineres Modell und dazu noch eine passende Kommode. Ein wenig Kummer bereitete uns allerdings die Tatsache, dass nun die Verkäuferin, die uns beim ersten Mal so gut beraten hatte, ganz um ihre Provision kommen sollte.

Der neue Verkäufer beruhigte uns mit dem Hinweis, dass er sich mit seiner Kollegin einigen werde. Wir wollten sicherheitshalber selbst mit der netten Verkäuferin darüber sprechen, doch sie bediente gerade einen Kunden. Zurück in der anderen Abteilung erklärte uns der Verkäufer, er habe bereits mit seiner Kollegin gesprochen: es sei alles geklärt. Zufrieden unterschrieben wir den Kaufvertrag.

Auf dem Weg aus dem Geschäft begegneten wir doch noch einmal der Verkäuferin und berichteten ihr froh über die erzielte Einigung. Aber an ihrem Gesichtsausdruck konnten wir erkennen, dass irgend etwas nicht stimmte. Nach längerem Nachhaken rückte sie zögernd damit heraus, dass der Kollege, bei dem wir gekauft hatten, eigentlich ein Abteilungsleiter und ihr Vorgesetzter sei. Und dass sie glaubt, dass er keineswegs gewillt sei, ihr etwas von der Provision abzugeben, und ein Gespräch oder Einigung über die Provision hätte es zwischen ihr und ihm nicht gegeben.

Auf dem Nachhauseweg unterhielten wir uns über den Vorfall. Wir waren ziemlich betroffen von so viel Gemeinheit. Um es nicht dabei zu belassen, beschlossen wir, der Geschäftsleitung zu schreiben. Deshalb setzte ich mich - trotz vieler anderer Verpflichtungen zu Hause - sofort an den Schreibtisch und formulierte einen Brief. Um der Verkäuferin nicht zu schaden, bedankten wir uns bei der Geschäftsleitung für die gute Beratung und die freundliche Bereitschaft, unseren ersten Auftrag so problemlos zu stornieren. Wir versicherten, dass wir gern wiederkommen würden und brachten die Überzeugung zum Ausdruck, dass dieses "innerbetriebliche, kollegiale Miteinander" sich positiv auf das Arbeitsklima und somit auf die Kunden auswirke. Wir baten um Grüße an die beiden Verkaufskräfte - und vor allem dankten wir dem Verkäufer, dass er auf unser besonderes Anliegen (das wir im Brief nicht näher bezeichneten) eingegangen sei.

Schon am nächsten Tag erhielten wir einen Anruf von der Verkäuferin. Sie berichtete uns, die Geschäftsleitung habe ihrem Abteilungsleiter unseren Brief gebracht. Der wiederum habe ihr mitgeteilt, dass sie von der Geschäftsleitung eine Sonderprämie erhalten würde." (H. und L.W.)
olga64
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Re: Gerechtigkeit im Alltag
geschrieben von olga64
als Antwort auf stefan15 vom 11.05.2012, 15:59:34
Schon toll - ein SChrank hält 25 Jahre und länger. Das kenne ich nur von einigen, geerbten Möbelstücken (die halten schon viel länger und nie würde ich mich von ihnen trennen). Der Rest ist Ikea und konnte in einem Zeitraum von 25 Jahren und diversen Umzügene (Mobilität war beruflich nötig und gefordert) De- und Montagen nicht überleben. Dafür gab es öfter mal was Neues in neuen Schlafzimmern. Auch nicht schlecht, wie ich finde. Olga
sonja47
sonja47
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Re: Gerechtigkeit im Alltag
geschrieben von sonja47
als Antwort auf stefan15 vom 11.05.2012, 15:59:34
@stefan

komisch!

In welchen Möbelhäuser erhalten denn VerkäuferInnen für
ihre verkaute Ware noch Provision?

Sonja

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