Soziales Für andere dasein kann ich immer...
Diese kurze Erzählung von einem Krankenhausaufenthalt stammt von meiner Freundin:
"Ich hätte nie gedacht, dass es mir so schwer fallen würde, Hilfe anzunehmen! Als Sonderschullehrerin bin ich es gewohnt, anzupacken, zu helfen, zu trösten. Nun lag ich nach einem argen Knöchelbruch selbst im Krankenhaus und konnte mich anfangs vor lauter Schmerzen kaum bewegen. So musste ich mich betreuen und mir auch in sehr persönlichen Situationen helfen lassen. Oft hätte ich lieber nicht nach einer Schwester gerufen, weil ich ja wusste, wie viel sie zu tun hatten. Aber es musste eben sein.
Das quälte mich, und ich überlegte, wie ich mich in dieser Situation verhalten konnte. Da wurde mir klar: Ich kann vielleicht nicht anpacken, aber die anderen gernhaben und es ihnen zeigen kann ich immer!
Von da an versuchte ich, dem Krankenhauspersonal möglichst zuvorkommend zu begegnen. Die Schwestern bemerkten meine Haltung recht bald. Das hatte unter anderem zur Folge, dass sie immer wieder schwierige Patienten zu mir ins Zimmer legten. Auch mit diesen Leidensgenossen versuchte ich liebevoll umzugehen, obwohl das nicht immer einfach war.
In den ruhigeren Abend- und Nachtstunden ergaben sich oft sehr persönliche Gespräche mit einigen Krankenschwestern. Eine wollte sogar mit mir über ihren Liebeskummer sprechen. Und so kam ich mir im Laufe der Tage nicht mehr ganz so hilflos vor. Zugleich aber lernte ich, selbst Hilfe anzunehmen.
Als ich dann entlassen wurde, gab es Tränen. Die Freundschaften, die während dieser Zeit entstanden sind, halten teilweise noch bis heute." U.K.
"Ich hätte nie gedacht, dass es mir so schwer fallen würde, Hilfe anzunehmen! Als Sonderschullehrerin bin ich es gewohnt, anzupacken, zu helfen, zu trösten. Nun lag ich nach einem argen Knöchelbruch selbst im Krankenhaus und konnte mich anfangs vor lauter Schmerzen kaum bewegen. So musste ich mich betreuen und mir auch in sehr persönlichen Situationen helfen lassen. Oft hätte ich lieber nicht nach einer Schwester gerufen, weil ich ja wusste, wie viel sie zu tun hatten. Aber es musste eben sein.
Das quälte mich, und ich überlegte, wie ich mich in dieser Situation verhalten konnte. Da wurde mir klar: Ich kann vielleicht nicht anpacken, aber die anderen gernhaben und es ihnen zeigen kann ich immer!
Von da an versuchte ich, dem Krankenhauspersonal möglichst zuvorkommend zu begegnen. Die Schwestern bemerkten meine Haltung recht bald. Das hatte unter anderem zur Folge, dass sie immer wieder schwierige Patienten zu mir ins Zimmer legten. Auch mit diesen Leidensgenossen versuchte ich liebevoll umzugehen, obwohl das nicht immer einfach war.
In den ruhigeren Abend- und Nachtstunden ergaben sich oft sehr persönliche Gespräche mit einigen Krankenschwestern. Eine wollte sogar mit mir über ihren Liebeskummer sprechen. Und so kam ich mir im Laufe der Tage nicht mehr ganz so hilflos vor. Zugleich aber lernte ich, selbst Hilfe anzunehmen.
Als ich dann entlassen wurde, gab es Tränen. Die Freundschaften, die während dieser Zeit entstanden sind, halten teilweise noch bis heute." U.K.
Liebe Elisa,
Deine Worte erinnern mich an meine Mutter und teilweise sehe oder, besser gasagt, sah ich mich auch so.
Immer nur für andere da sein und wenig an sich selbst denken. So hat es mir meine Mutter vorgelebt.
Bis mir mal jemand gesagt hat, er halte mich für co-abhängig. Damit konnte ich erstmal gar nichts anfangen, sah aber später, dass an dieser Aussage etwas dran war.
Kennst Du das Buch "Die Sucht gebraucht zu werden"
von Melody Beattie?
Dort fand ich mich in manchen Bereichen wieder.
In diesem Buch geht es nicht nur um den herkömmlichen Begriff der Co-Abhängigkeit, sondern die Autorin meint damit auch Menschen, die sich übermäßig um andere und nicht um sich selbst kümmern. Sie fühlen sich für alles und jeden verantwortlich. Sie suchen das Glück in anderen, anstatt in sich selbst.
Ich möchte damit nicht sagen, dass diese Aussagen auf Dich zutreffen, liebe Elisa, dazu kenne ich Dich zu wenig. Es soll nur ein kleiner Gedankenanstoß sein, mal in eine andere Richtung als gewohnt, zu denken.
Liebe Grüße von Mane