Soziales Es lohnt sich nicht, fleißig und gebildet zu sein

Was mich betrifft, betrachte ich Bildung als sehr wichtig.

Trotzdem - fällt mir eine genaue Definition dessen was Bildung ist, schwer.

Deswegen möchte ich, dass zwei die es wissen, uns Näheres dazu sagen.
Und wenn ich diesen Text schon einmal ins Forum eingesetzt habe, kann ich nur sagen: auch die Wiederholung gehört zur Bildung...

m1:mein sprach sein ein loben
immer wenn sprechen ich loben den sprach
mein sprach sein ein loben
m2: du sein gut sprechen
du haben denkenkraft
du wortengewalt
m1: ich sein ein professor
was du sein?
m2: ich sein ein kunstler
was du sein?
m1: ich sein ein universitäten professor
was du sein?
m2: ich sein ein groß kunstler
was du sein?
m1: ich sein ein universitäten professor von geschichten
was du sein?
m2:
ich sein ein groß deutschen und inder national kunstler
was du sein?
m1: ich sein ein universitäten professor kapazität von den geschichten
was du sein?
m2: ich sein ein groß deutschen und inder national
nobel preisen kunstler
was du sein?
m1: ich sein ein nobel preisen universitäten professor
kapazität von den deutschen geschichten
ich sein ein nobel preisen
m2: ich auch sein ein nobel preisen
m1: ich und du sein ein nobel preisen
m2: herren kollegen
m1: herren kollegen
m2: ich und du sein ein nobel preisen
m1: ich und du sein ein herren kollegen

m1: ich dir zitieren einen spruchen
ich sein historiken
sein ein historiken spruchen
ich dir zitieren einen spruchen:
der kurten sein furten
die missen geburten
jetzt es gehen uns gurten
du hören?
der kurten sein furten
die missen geburten
jetzt es gehen uns gurten
m2: das sein ein nazi spruchen
m1: ja das sein ein nazenspruchen:
der kurten sein furten
die missen geburten
jetzt es gehen uns gurten
m2: das sein
nazenspruchen gewesen
m1: sein es gewesen gegen kurten schuschniggen
du noch erinneren dollenfußen?
engelberten dollenfußen
m2: ich dir zitieren einen gedichten
ich sein sprachenkunstler, sprachenkunstler
ich dir zitieren einen goethen:
in walden ich gehen so führen mich hinnen
und nichtsen zu suchen das sein mein sinnen
in walden ich sehen ein blumen stehn
wie sternen leuchten wie augen schön
ich wollen den blumen brechen sein
sprechen den blumen: nein nein nein
in walden ich gehen so führen mich hinnen
und nichtsen zu suchen das sein mein sinnen
sein ein goethenspruchen
goethengedichten...
das sein ein sprach...

Fragment aus: Ernst Jandl: Die Akademiker


Miriam

Was für eine armselige, kulturlose Welt wäre das, gäbe es nur mehr die fraglos nützlichen Naturwissenschaften, Ingenieure und Ökonomen!

Was für eine armselige, kulturlose Welt wäre das, gäbe es nur mehr die fraglos nützlichen Naturwissenschaften, Ingenieure und Ökonomen!

Hallo Geli,
du unterliegst einem Irrtum. Gerade Naturwissenschaften haben unsere Kultur weitestgehend geprägt.
Kultur

Sofern du unter Kultur vorwiegend Wissen um die Vergangenheit oder Moral bzw. Anstand verstehst, gebe ich dir zu bedenken, dass es in diesem Forum häufiger threads gibt, nach deren Lesen an der kulturellen Fortentwicklung der Menschen Zweifel kommen könnten. Auch kann ich Kriegseinsätze nicht als kulturelle Hochleistung empfinden. Das Wissen der Menschheit ist enorm gewachsen, ihre Ethik sicherlich nicht im gleichen Umfang.
Ciao
Hobbyradler

Hallo Geli,
du unterliegst einem Irrtum. Gerade Naturwissenschaften haben unsere Kultur weitestgehend geprägt.
Kultur

Hier (obige URL) fand ich aber auch die Definition:
„'Kultur' ist in der deutschen Sprache seit Ende des 17. Jahrhunderts belegt und bezeichnet hier von Anfang an sowohl die Bodenbewirtschaftung als auch die 'Pflege der geistigen Güter'. Heute ist der landwirtschaftliche Bezug des Begriffs nur noch in Wendungen wie 'Kulturland' (für Ackerland) oder 'Kultivierung' (für Urbarmachung) verbreitet ... Im 20. Jahrhundert wird kulturell als Adjektiv gebräuchlich, jedoch mit deutlich geistigem Schwerpunkt."

Sofern du unter Kultur vorwiegend Wissen um die Vergangenheit oder Moral bzw. Anstand verstehst, gebe ich dir zu bedenken, dass es in diesem Forum häufiger threads gibt, nach deren Lesen an der kulturellen Fortentwicklung der Menschen Zweifel kommen könnten. Auch kann ich Kriegseinsätze nicht als kulturelle Hochleistung empfinden. Das Wissen der Menschheit ist enorm gewachsen, ihre Ethik sicherlich nicht im gleichen Umfang.
Ciao
Hobbyradler

Auch wenn ich den Begriff "Kultur" weiter fasse als "Wissen um die Vergangenheit oder Moral bzw. Anstand", kann ich Dir in Deinen Folgerungen nur zustimmen! Das zeugt halt von zu wenig Kultur.

Darf ich zart daran erinnern,
dass es auch noch die der Körperpflege dienende
Kultur gibt (soweit sie sich in einem Beutel befindet)

Sorella
(wieder Clown gefrühstückt)

Was für eine armselige, kulturlose Welt wäre das, gäbe es nur mehr die fraglos nützlichen Naturwissenschaften, Ingenieure und Ökonomen!

Aber liebe Geli, ich habe nie behauptet, daß wir nur wertschaffende akademiker brauchen.
Wir brauchen aber ein ausgewogenes verhältnis und wenn ich erlebe wer heute was studiert und auf fragen, was kann man damit denn später arbeiten, so antworten bekommt ich hab mir gedacht irgendwas in den medien oder mit kultur.... oder darüber hab ich mir noch keine gedanken gemacht,
da graust mir sehr.
Als ich zum studium ging, wußte ich zumindest was ich mal machen wollte.
Übrigens Deinen spruch umgekehrt, gäbe es nur die fraglos auch "nützlichen", die keine werte schaffen, wäre unsere welt nicht nur arm, dann müßten wir alle verhungern und unsere welt gäbs bald nicht mehr.

Wir brauchen aber ein ausgewogenes verhältnis und wenn ich erlebe wer heute was studiert und auf fragen, was kann man damit denn später arbeiten, so antworten bekommt ich hab mir gedacht irgendwas in den medien oder mit kultur.... oder darüber hab ich mir noch keine gedanken gemacht,
da graust mir sehr. ...

Da gebe ich Dir natürlich Recht: es braucht ein ausgewogenes Verhältnis. Und solche nebulösen Vorstellungen mancher junger Studierender - vor allem in den sog. Modefächern - machen auch mir Sorgen.

Doch wenn sich ein junger Mensch wirklich stark zu "altbabylonischer Verslehre" ( ) hingezogen fühlt, soll er das auch studieren dürfen. Wenn er dazu berufen ist, wird er auch seinen Weg machen.

Das Prinzip ist ein wenig anders - in der Wirklichkeit:

Peter-PrinzipPeter-Prinzip

Hier in Schriftform

Rein zum Nachdenken.

Ich überlege gerade, ob hier auch über einen ähnlichen Satz diskutiert würde, wenn man nur das Komma verschieben würde: Es lohnt sich, nicht fleißig und gebildet zu sein.

Solche Fragen kann man nur statistisch beantworten.

Zu untersuchen wäre:

1. Lohnt sich Fleiß?
2. Lohnt sich Bildung?

oder komplementär gefragt:

1. Zahlt sich Faulheit aus?
2. Führt Bildungsverweigerung zum Erfolg?

Ich denke, die Antworten sind evident.

Karl

volkswirtschaftlich ist die sache klar: wenn durchschnittlich bildung und fleiß steigen, erhöht sich der güterausstoß insgesamt (c.p.). wie das individuell aussieht, sozusagen betriebswirtschaftlich, ist eine ganz andere sache. da kann man nur anekdotisches sagen. der kampf um die fleischtöpfe wird dann auf höherem niveau ausgetragen. es wird so sein wie vorher... es wird gewinner geben auf kosten von verlierern.

--
Wolfgang