Soziales Empfindlichkeiten

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 21.11.2012, 19:44:46
poooaaah KARL!

besser gehts nicht!
loretta
loretta
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von loretta
als Antwort auf loretta vom 21.11.2012, 19:57:35
Schade, karl,

ich dachte du zeigst mir die Passagen, in denen hier derartig verfahren wurde. Ich konnte nämlich auch nach nochmaligem Lesen nichts derartiges finden - im Gegenteil, es wurde Gillian sehr viel Mut zugesprochen. Niemand hat mit dem Finger gezeigt oder hat von oben herab geschrieben ..........

Stattdessen gehst du über mein Anliegen hinweg - schade eigentlich.

Übrigens ..... sie ist sehr betrübt über die Entwicklung in diesem Faden hier.

Wie bereits schon mal erwähnt, sind 90% meiner Kolleginnen und Kollegen Ossis, da ich im Umland arbeite. Wir kennen dieses Problem nicht.

Am Samstag mache ich übrigens Koch-Party und habe 6 Kollegen-Mädels eingeladen. Stell dir vor - alles Ossis - na wie geht das denn?????? Sie zumindest haben noch nie eine leise Bitte um Verständnis äußern müssen - nirgends. Wir kennen dieses an den Haaren herbei gezogene Problem nicht, was hier immer wieder mit wachsender Begeisterung auf die Tagesordnung gezerrt wird, nicht.

loretta

edit: Frage, ist es der Versuch, sich mit einer übergroßen blauen Schrift mehr Gehör und mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen genau wie mit einem langen nick, von dem dann nur noch "ein" übrig bleibt?
Karl
Karl
Administrator

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von Karl
als Antwort auf loretta vom 22.11.2012, 06:19:16
Guten Morgen Loretta,

natürlich werde ich jetzt nicht mit dem Finger auf einen Beitrag oder einen Schreiber zeigen und damit dafür sorgen, dass ein kleinliches persönliches Gehacke einsetzt. Dieser Thread wurde als Reaktion auf unzählige zum Thema DDR geführte Diskussionen eröffnet. Insofern verstehe meinen obigen Beitrag bitte als den Versuch, zur Befriedung beizutragen und zu verhindern, dass dieser Thread wieder in gleicher Weise mit persönlichem Gezänk gefüllt wird.

Ich danke Dir für Dein Verständnis, Karl

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loretta
loretta
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von loretta
als Antwort auf Karl vom 22.11.2012, 07:04:25
Auch ich danke dir für dein Verständnis, lieber karl.

Meine Meinung?

Wer irgendwo so wie du zum Beispiel im äußersten westlichen Winkel der Republik lebt, kann diese (nicht mehr existierende) Problematik nur in der Theorie und aus der Erinnerung heraus schildern und beurteilen, ja sogar noch beklagen.

Ich bin tagtäglich mitten drin und das ist gut so. Ich weiß es besser.

Die Mauern in den Köpfen bestehen nur noch bei einigen Alten ....

Und Gezänk wie du es nennst, braucht hier niemand auch ich nicht. Dies zu deiner ganz persönlichen Orientierung.

loretta
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf loretta vom 22.11.2012, 06:19:16
Frage, ist es der Versuch, sich mit einer übergroßen blauen Schrift mehr Gehör und mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen genau wie mit einem langen nick, von dem dann nur noch "ein" übrig bleibt?

… danke Loretta für den Hinweis,

selbstverständlich werde ich künftig meinen Nick auch ausschreiben.

Vielleicht habe ich auch etwas missverstanden; leben wir nicht in einem freien Land, wo jeder sich nach seinen Fähig- und Möglichkeiten frei entfalten kann?

Warum darf ich nicht die blaue Farbe verwenden?

Ich jedenfalls kann die große Schrift besser lesen und im Handbuch habe ich nichts gefunden, was dem entgegensteht.

..mit einem strahlenden Lächeln

..ein_lächeln_für_dich….
Edita
Edita
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von Edita
als Antwort auf loretta vom 22.11.2012, 07:14:50
Loretta, es liegt mir wirklich sehr fern, hier noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, aber vielleicht ist es für die " Beurteilung " der Empfindlichkeiten nicht ganz unerheblich, wo die Menschen hinter der Mauer gelebt haben! Die Menschen in Ostberlin z. B. haben ganz sicher ein anderes Bild vom
" Westen " und deren Bewohnern gehabt, als diejenigen, die z. B. im berühmten " Tal der Ahnungslosen " gelebt haben! Mein Mann ( er war ja aus Ost- Berlin ) und ich haben das damals immer wieder festgestellt! Wir hatten immer Kontakte, familiärer und freundschaftlicher Art, quer durch die Ostrepublik!
Und was Brigitte geschrieben hat von der " Abzocke " und dem " Unterbuttern " kann ich vollkommen bestätigen, ich kenne Leute, ( Wessis )die sich nach der Maueröffnung auch dazu hergegeben haben, bei der Abzocke behilflich zu sein, die , wenn sie auf Wochenendurlaub wieder in Stuttgart waren, sich regelrecht lustig über " die Ahnungslosen " gemacht haben! Ich kann es verstehen, daß bei denen der Stachel so tief sitzt, daß sie ihr Leben lang darunter leiden werden! Nur das Nachrücken der jüngeren, was dasThema betrifft, nenne ich mal "unbedarfteren Generationen " wird hier Abhilfe schaffen können! Hoffentlich konnte ich meine Gedanken so erklären, daß ich nicht ungewollt noch einen weiteren Stachel setze!

Edita

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Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 22.11.2012, 08:23:46
@ Edita

Lorettas Beobachtungen habe ich hier auch gemacht.

Dann möchte ich auch dazu schreiben.
Ich wollte gestern schon, aber die Schere im Kopf hielt mich noch zurück.......

Es ist richtig, es gab viel Abzocke aber auch viel unkoordinierte Nachfrage.
Ich schrieb schon manchmal, dass ich seit 1990 bis Mitte 2000 beruflich sehr viel, intensiv, aber auch privat mit Leuten aus der DDR zu tun hatte, jeden Tag. Tagein, tagaus.

Niemals gab es auch nur irgendeine Überheblichkeit und was hier noch so vorgetragen wurde.
Aber es gab außer beruflicher Kontakte auch sehr viel Gespräch und Rat, wenn gewollt oder nachgefragt.
Es war wirklich ein "wir sind froh, dass wir wieder gemeinsam nach vorn sehen können."

Gute 20 Jahre lang, auch später im privaten Umfeld, auch durch meine PC-Hobbies und nicht zuletzt hier im ST.
Ich werde bestenfalls dran erinnert, wo jemand groß wurde, wenn es der Dialekt erkennen lässt.

Was ich aber merke, und das sollte @ Karl mal aufgenommen werden, wenn hier in den nicht enden wollenden Debatten menschenunwürdige Dinge oder menschenverachtende Dinge auch noch begründet, teilweise als richtig verteidigt werden, dann fordert das Gegenpositionen heraus.

Ich nenne "antifaschistischen Schutzwall", Mauerschützen, Todesstrafe.
Das sind Dinge, die zumindest, wenn sie angesprochen werden auch einer abschließenden Behandlung oder Aufarbeitung bedürfen. Und dann ist es auch mal gut, muss es mal gut sein.

Die ausufernden Schwurbeleien Einiger dazu verderben (mir) die Stimmung.
Sicher nicht nur mir.
Es kommt bei mir langsam aber sicher über die Monate das Gefühl hoch,
ich könnte mich in einer Gemeinschaft ehemaliger Funktionsträger befinden,
die nicht dazu gelernt haben.
Die es gerne wieder so hätten wie früher.
Ohne aus Fehlern gelernt zu haben.

Jede kleinste Verfehlung der BRD wird ausufernd verurteilt, nur die eigene Nase wird nicht angefasst.

@ ein Lächeln für Dich
Bei Deinen Beiträgen, entschuldige bitte, habe ich im Hinterkopf immer den Eindruck einer Klageschrift.
Wenn man das bald täglich liest, dann kippt (bei mir jedenfalls) langsam aber sicher jedes Verständnis, jede Hilfsbereitschaft um.

Langsam ärgere ich mich auch, dass ich überhaupt noch lese und jetzt wieder geschrieben habe.

Aber die überwiegende Mehrheit der Menschen aus der ehemaligen DDR im ST sind freundliche und entgegenkommende Menschen, mit denen ich mich gut verstehe.
Das möchte ich nicht geändert wissen, auch nicht unterschwellig.

Dagegen wehre ich mich, weshalb ich nun doch geschrieben habe.
Ich weiß, dass ich unsozial, diktatorisch und ohne Intellekt bin.
Ich habe fertig und kann jetzt zugetextet werden.

nordstern
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von Gillian
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.11.2012, 09:13:54
Lieber Nordstern,
ich registriere, dass natürlich auch die W-Seite ihre Empfindlichkeiten hat.
Wir sollten uns ALLE um Einsichten bemühen, und sie nicht nur von einer Seite erwarten.
Ich wollte gestern mittag die Diskussion versöhnlich beenden,
weil ich mich gefreut habe, dass die Allermeisten hier mit HERZ UND VERSTAND reagiert haben.
Meinungen mit VERSTAND OHNE HERZ (auch in anderen Diskussionen) führen mAn. meist zu nichts.

Mein sehnlichster Wunsch ist, dass das Thema bald beendet und nicht noch mehr gestritten wird.
Freundliche Grüße
G.
Lidwina
Lidwina
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von Lidwina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.11.2012, 09:13:54
warum nur tut ihr Deutschen einander so weh????????

Erlebnisbericht einer Schweizerin:

1984 wir hatten nicht viel Geld, eine 3 Zimmerwohnung und 2 kleine Kinder.
Bulgarienferien weil sehr erschwinglich für eine 4 Köpfige Familie.
In diesen Ferien, haben unsre Kinder mit Wessis (auch der billigen Ferien wegen da)und Ossis (die Ferien waren da fast eine Auszeichnung und fast nicht erschwinglich für diese Menschen aus dem Osten Deutschland) also unsre Kinder haben mit allen gespielt. Wir Erwachsenen sind dann zusammengekommen und haben über alles gesprochen.Ich bin immer sehr interessiert gewesen an anderen Lebensweisen.
Die Ost Menschen durften nicht in den gleichen Restaurants essen wie wir. Ihre Mark wurde nicht genommen. Das in einem sozialistischen Land, was Bulgarien ja war. Die Unterkünfte für die Ostmenschen habe ich gesehen. Ich möchte mich dazu nicht äussern, alle die es erlebt haben wissen es.
Wir waren in einem schönen Hotel untergebracht. Es war vom Hotel aus verboten die Ostkinder ins Hotel mitzubringen. (wir haben es trotzdem gemacht)
Aus diesen Ferien sind mir gute Freunde geblieben, aber auch weniger gute Erinnerungen. Die junge Familie durfte uns nicht besuchen, obwohl wir sie in die Schweiz eingeladen hatten. DDR war dagegen.
Die liebe Rentnerin, die für meine Kinder sehr herzlich war durfte kommen. Einladung, Garantie für alle Kosten, Garantie alle Kosten im Krankheitsfall zu übernehmen, ohne hätte sie kein Visum für die Schweiz bekommen. Sie kam mit dem Zug im Frühling.
Als erstes fragte sie nach den Drogensüchtigen die im HB von Zürich herumliegen würden, sie hat keine gesehen.(die waren zu dieser Zeit schon da, aber 100m neben dem HB.)
Sie hatte 200 ostmark dabei (geschmuggelt)und wollte die unbedingt tauschen in einer Bank, die durften sie nicht nehmen und sagten ihr den katastrophalen Kurs. Die Frau war am Boden zerstört. Ich mein sie war auch stolz auf ihr Land.
Ich nahm sie mit zum Einkaufen in ein kleines Shoppingcenter, da gibt es natürlich alles, auch Dinge die ich mir gar nicht leisten konnte. Sie hat nicht verstanden, dass wir uns Dinge wie Weintrauben aus Kalifornien im Frühling schlichtweg nicht leisten konnten. Ich habe ihr dann eine kleine Traube gekauft, weil sie mir sagte, sie hätte seit Jahren keine Trauben mehr im Geschäft gesehen.
Wir sind zusammengerückt in unserer Wohnung um ihr ein Zimmer zu geben. Nach 3 Wochen (2 waren ausgemacht) habe ich höflich gefragt, wann sie wieder abreisen würde, sie meinte nur sie hätte die Bewilligung 6 Wochen zu bleiben. Nun leider hat sie alles was wir ihr gezeigt haben hinterfragt und nur das Schlechte gesehen.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Als sie wieder in der DDR war, haben wir nie mehr etwas gehört. Uebrigens sie hat Tagebuch geschrieben Stundenlang jeden Tag. Ich hätte gerne gewusst was sie so viel zu schreiben hatte, habe weder nachgeguckt noch gefragt.
Lidwina
justus39
justus39
Mitglied

Re: Empfindlichkeiten
geschrieben von justus39
als Antwort auf Gillian vom 18.11.2012, 12:20:44
Vielen Dank für die Eröffnung dieses Threads, Gillian!

Du hast damit eine Diskussion angestoßen, die nötig war, aber auf die ich erst jetzt aufmerksam wurde.
Eigentlich muss ich mich gar nicht weiter dazu äußern. Es hat mir genügt, alle Beiträge zu lesen, oft habe ich dabei wieder auf den zurückgeklickt auf welchen sich der Kommentar bezog.
Viele Beiträge entsprachen auch meiner Meinung, und die kamen aus allen Richtungen unseres Landes, das ist doch schon einmal sehr ermutigend.

Ein Kommentar hat meine Gedanken besser zusammengefasst als ich es gekonnt hätte und ein anderer spiegelte genau meine Gefühle und Empfindungen wider, die dann auch wieder in anderen Beiträgen auftauchten.
Selbst intolerante und impulsive Meinungen, die meinen realen Erfahrungen völlig widersprachen, waren sehr nützlich, denn sie bestätigten nur wieder die Berechtigung Deines Eingangskommentars.

justus

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