Soziales Empfindlichkeiten
geli, stimmt, es waren nur bestimmte Linien, die z. B. quer durch Belin führten, z. B. von Rudow nach Tegel und durch Mitte, sprich den Bahnhof "Unter den Linden" durchqueren mussten.
Wenn du Interesse hast:
Geisterbahnhöfe
In Berlin wurde der Ausdruck Geisterbahnhof vor allem von den Tunnelbahnhöfen der S-Bahn und U-Bahn geprägt, die am Sonntag, 13. August 1961 für den Fahrgastwechsel gesperrt wurden und an denen nach dem Bau der Berliner Mauer seit 1961 West-Berliner Linien ohne Halt unter Ost-Berliner Gebiet durchfuhren. Bedingt war dies durch die Lage des Bezirks Mitte, der zum Ostteil der Stadt gehörte und im Norden, Westen und Süden an West-Berlin grenzte. Er wurde durch zwei U-Bahn-Linien (U6, U8) und eine S-Bahn-Tunnelstrecke (ab 1984: S2) durchschnitten, die vom Westteil durch den Ostteil wieder in den Westteil fuhren.
Die Bezeichnung „Geisterbahnhof“ spielt auf den Eindruck an, den Fahrgäste der West-Berliner Linien bekamen, wenn sie mit langsamer Geschwindigkeit (nur bei der U-Bahn: 25 km/h) durch einen kaum beleuchteten, aber sichtbar bewachten Bahnhof fuhren. Auf den Netzspinnen der BVG-West waren diese Bahnhöfe mit von regulären Bahnhöfen abweichender Signatur und der Legende „Bahnhöfe, auf denen die Züge nicht halten“ gekennzeichnet, auf Ost-Berliner Plänen wurden die Bahnhöfe nicht dargestellt. Die Fahrgäste wurden an den Grenzbahnhöfen durch Schilder und Durchsagen informiert: „Voltastraße. Letzter Bahnhof in Berlin-West. Bis zum Berlin-Abkommen 1972 lautete die Warnansage „Letzter Bahnhof im Westsektor. In den 1950er Jahren war die Nennung der Schutzmacht des jeweiligen Sektors üblich, zum Beispiel: „Kochstraße. Letzter Bahnhof im amerikanischen Sektor“.
Diese Zeiten, an die ich mich noch gut erinnere, sind Gott sei Dank vorbei.
loretta
Wenn du Interesse hast:
Geisterbahnhöfe
In Berlin wurde der Ausdruck Geisterbahnhof vor allem von den Tunnelbahnhöfen der S-Bahn und U-Bahn geprägt, die am Sonntag, 13. August 1961 für den Fahrgastwechsel gesperrt wurden und an denen nach dem Bau der Berliner Mauer seit 1961 West-Berliner Linien ohne Halt unter Ost-Berliner Gebiet durchfuhren. Bedingt war dies durch die Lage des Bezirks Mitte, der zum Ostteil der Stadt gehörte und im Norden, Westen und Süden an West-Berlin grenzte. Er wurde durch zwei U-Bahn-Linien (U6, U8) und eine S-Bahn-Tunnelstrecke (ab 1984: S2) durchschnitten, die vom Westteil durch den Ostteil wieder in den Westteil fuhren.
Die Bezeichnung „Geisterbahnhof“ spielt auf den Eindruck an, den Fahrgäste der West-Berliner Linien bekamen, wenn sie mit langsamer Geschwindigkeit (nur bei der U-Bahn: 25 km/h) durch einen kaum beleuchteten, aber sichtbar bewachten Bahnhof fuhren. Auf den Netzspinnen der BVG-West waren diese Bahnhöfe mit von regulären Bahnhöfen abweichender Signatur und der Legende „Bahnhöfe, auf denen die Züge nicht halten“ gekennzeichnet, auf Ost-Berliner Plänen wurden die Bahnhöfe nicht dargestellt. Die Fahrgäste wurden an den Grenzbahnhöfen durch Schilder und Durchsagen informiert: „Voltastraße. Letzter Bahnhof in Berlin-West. Bis zum Berlin-Abkommen 1972 lautete die Warnansage „Letzter Bahnhof im Westsektor. In den 1950er Jahren war die Nennung der Schutzmacht des jeweiligen Sektors üblich, zum Beispiel: „Kochstraße. Letzter Bahnhof im amerikanischen Sektor“.
Diese Zeiten, an die ich mich noch gut erinnere, sind Gott sei Dank vorbei.
loretta
Um diesen Thread mal vom "Berliner Nahverkehr" wieder runter zu bringen , möchte ich mich nochmal zu einem "sinngemäßen" Abschluss melden.
Es fällt mir auf, dass auch gescheite und gutwillige Menschen am Klischee vom "unselbstbewussten, eingeschüchterten Ostdeutschen durch die DDR-Vergangenheit"
festhalten.
Waren die Demonstrationen "Wir sind das Volk" etwa nicht selbstbewusst?
Heute müsste es heißen "Wir waren mal das Volk" .
Solche Sendungen, wie von mir am Anfang beschrieben, gab es viel zu viele, und es ist bedauerlich, dass sich im Westen dieses negative Bild nun verfestigt hat.
Ich glaube es meinen w.-d. Landsleuten, dass sie es nicht böse meinen, und auch ich bin niemandem speziell böse , hatte auch meine Person nicht alleine gemeint bei meinen "Empfindlichkeiten", wollte nur erklären, wieso es mich manchmal auf die Palme treibt .
Es wird aber immer seltener vorkommen, denn
"das Leben währet 70 Jahre", - und ich bin schon fast 8 Jahre drüber, also werde ich mich künftig nur mit schönen Themen beschäftigen und auf meine Altersweisheit warten ... !
Ich danke allen Schreibern für ihre netten und aufmunternden Worte, und das ehrlichen Herzens !
G.
Es fällt mir auf, dass auch gescheite und gutwillige Menschen am Klischee vom "unselbstbewussten, eingeschüchterten Ostdeutschen durch die DDR-Vergangenheit"
festhalten.
Waren die Demonstrationen "Wir sind das Volk" etwa nicht selbstbewusst?
Heute müsste es heißen "Wir waren mal das Volk" .
Solche Sendungen, wie von mir am Anfang beschrieben, gab es viel zu viele, und es ist bedauerlich, dass sich im Westen dieses negative Bild nun verfestigt hat.
Ich glaube es meinen w.-d. Landsleuten, dass sie es nicht böse meinen, und auch ich bin niemandem speziell böse , hatte auch meine Person nicht alleine gemeint bei meinen "Empfindlichkeiten", wollte nur erklären, wieso es mich manchmal auf die Palme treibt .
Es wird aber immer seltener vorkommen, denn
"das Leben währet 70 Jahre", - und ich bin schon fast 8 Jahre drüber, also werde ich mich künftig nur mit schönen Themen beschäftigen und auf meine Altersweisheit warten ... !
Ich danke allen Schreibern für ihre netten und aufmunternden Worte, und das ehrlichen Herzens !
G.
Es wird aber immer seltener vorkommen, denn
"das Leben währet 70 Jahre", - und ich bin schon fast 8 Jahre drüber, also werde ich mich künftig nur mit schönen Themen beschäftigen und auf meine Altersweisheit warten ... !
Ich danke allen Schreibern für ihre netten und aufmunternden Worte, und das ehrlichen Herzens !
G.
Hallo Gillian
Wir Menschen sind eben so, egal in welchem Land man lebt, in Belgien sind es die französich sprechenden Wallonen, an der Küste (hinter Brüssel) die holländisch sprechenden Flamen.
Wir sind relativ des öfteren in Ostende oder Knokke, die Flamen verstehen alle französich, aber nein lieber quälen sie sich
und diskutieren mit den Händen und Füßen, wenn man Englisch oder
Deutsch mit ihnen redet.
Sage ich dann wir sind aus dem Grand - Duché.
Luxemburg,ok dann reden sie französich.
Verrückte Welt
Die Flamen wollen sich irgendwann von Belgien abtrennen, als Ursache
sind Milliarden Euro welche von den Flamen in die Wallonie fliessen.
Seit der Schliessung der Stahlindustrie ist die Wallonie fast bankrott.
Phil.
Ein Grossteil der Wessis war nie in Ostdeutschland und kennt vermutlich auch keine Ossis näher. Umgekehrt pflegen aber auch viele Ossis ihre Aversion gegen Wessis hartnäckig und dies auch noch nach Jahrzehnten.
Ossis und Wessis sind in zweierlei Gesellschaftssystemen aufgewachsen und habe darin und diese gelebt - da bleiben Differenzen nicht aus.
Aber dies ändert sich ja bereits mit der jüngeren Generation, für die die DDR und auch die Unterscheidung nur noch eine Fussnote im Geschichtsunterricht darstellt.
ERleichtert hat es das Zusammenleben auch nicht, dass der kleinere Anteil der deutschen Bevölkerung sich dem grösseren anschliessen musste (und dies auch so wollte - es wurde ja gewählt!). Umgekehrt wäre es genau so kompliziert geworden, bzw. nie realisiert worden.
Olga
Ossis und Wessis sind in zweierlei Gesellschaftssystemen aufgewachsen und habe darin und diese gelebt - da bleiben Differenzen nicht aus.
Aber dies ändert sich ja bereits mit der jüngeren Generation, für die die DDR und auch die Unterscheidung nur noch eine Fussnote im Geschichtsunterricht darstellt.
ERleichtert hat es das Zusammenleben auch nicht, dass der kleinere Anteil der deutschen Bevölkerung sich dem grösseren anschliessen musste (und dies auch so wollte - es wurde ja gewählt!). Umgekehrt wäre es genau so kompliziert geworden, bzw. nie realisiert worden.
Olga
Re: Empfindlichkeiten
dass Ostdeutsche eine Art Minderwertigkeitskomplex haben?
….Minderwertigkeitskomplexe ist nicht der richtige Ausdruck.
Der DDR Bürger hat nie so offen seine Meinung kundgetan, nicht weil er nur Repressalien zu erwarten hatte.
Zum einen war ein wesentlich respektvollerer Umgang mit und untereinander gegeben und zum anderen waren die DDR Bürger zu wenig informiert im Umgang mit der „Redefreiheit“, mit der ich heute noch meine Probleme habe, weil sehr oft unüberlegt und respektlos drauflosgeredet wird.
Ja, ich habe es auch schon oft erwähnt, dass nicht alle „Aufbauhelfer“ davon überzeugt waren zu helfen.
Sehr oft hat man den DDR Bürgern mit Nachdruck zu verstehen gegeben, dass sie keine Ansprüche zu stellen haben.
Ein Beispiel:
Öffentlicher Dienst, bis auf eine Behörde, wurden alle ordnungsgemäß nach BAT Ost eingruppiert.
Die Behörde, in der auch ich tätig war, hat man vergessen. Auf Nachfrage, wann wir eingruppiert werden erhielt ich folgende Antworten (von einem Präsidenten des LAG [war ein Wessi]):
-wir haben kein Geld,
-wissen sie überhaupt, wie viele Bewerbungen auf eine Arbeitsstelle kommen?
-andere wären froh, wenn sie für das Geld arbeiten könnten,
-haben sie einen befristeten oder unbefristeten Arbeitsvertrag?
Dann muss ich mich eben an den Hauptpersonalrat wenden entgegnete ich, worauf ich zur Antwort bekam: „…tun sie, was sie nicht lassen können….“
14 Tage später wurden wir alle eingruppiert.
Ich weiß, dass solche Diskussionen in der Westbehörde nie stattgefunden hätten, da sind diese Herren ganz anders aufgetreten.
Es ist schon komisch, wenn man alle Zulagen selbst in Anspruch nimmt, dann noch Recht in der 2. Instanz spricht und die eigenen Mitarbeiter am Tropf hängen lässt.
Es war mir überhaupt nicht leicht gefallen, mein Recht einzufordern doch ich habe auch erkannt, dass unsere Unwissenheit und Gutmütigkeit bis ins unendliche ausgenutzt wurde.
Ich möchte aber auch noch deutlich unterstreichen, dass nicht nur das DDR System am Verhalten der DDR Bürger Schuld war, es war ganz einfach die Zeit, die Zeit, in der wir ganz anders erzogen worden sind, wo widersprechen nicht erlaubt und der Vater der Herr im Haus war.
Natürlich wurde in der Diktatur nicht so lange diskutiert, bis keiner mehr weiß, was man eigentlich wollte. Es wurde diskutiert, doch irgendwann hat einer bestimmt, so wird es jetzt gemacht-fertig-.
Und der „Bestimmer“ trug auch die Verantwortung, am Ende hat man sich untergeordnet.
Das hat aber nicht immer etwas Negatives an sich, wird in jeder Familie praktiziert, in jeder Partei, tag täglich.
Das Problem ist, dass der „Wessi“ sich nicht vorstellen kann, dass wir auch ein Leben hinter uns haben, was nicht nur diktatorisch ablief und der „Ossi“ versteht es nicht, warum der „Wessi“ das nicht begreifen kann und will.
Es wäre so einfach: „… jeder wird so genommen, wie er ist…“;
keiner ist Sieger und keiner ist Verlierer.
…ein..
Re: Empfindlichkeiten
Ich möchte aber auch noch deutlich unterstreichen, dass nicht nur das DDR System am Verhalten der DDR Bürger Schuld war, es war ganz einfach die Zeit, die Zeit, in der wir ganz anders erzogen worden sind, wo widersprechen nicht erlaubt und der Vater der Herr im Haus war.
das soll ein grund gewesen sein, "ganz anders" erzogen worden zu sein? bis heute hast du nicht erfahren, dass es zahlreiche familien hüben wie drüben hatte, denen ein solches verhalten fremd war?
mein vater sollte eines morgens als polizist zu einer demo in Köln, während ich, von ihm mit warmer kleidung versorgt, die strassenbahn-schienen bei der demo mit einem sitzstreik zu blockieren, mit ihm gemeinsam frühstückte und er mir hinweise gab, wann es gefährlich werden könnte bei dem geplanten einsatz der wasserwerfer. er selbst hat als einsatzleiter die ihm zugeteilten jungen polizisten vor dem einsatz davor geschützt, andere jugendliche mit schlagstöcken und schlimmerem zu verletzen, indem er den schlüssel zur aufbewahrungszelle im einsatz-bus sehr gut versteckt hatte... ungeschützt war der einsatz nicht möglich und er war's zufrieden.
Natürlich wurde in der Diktatur nicht so lange diskutiert, bis keiner mehr weiß, was man eigentlich wollte. Es wurde diskutiert, doch irgendwann hat einer bestimmt, so wird es jetzt gemacht-fertig-.
hihi...mein vater hat mit niemandem vorher diskutiert, er hat schlicht und einfach bestimmt und verantwortlich gehandelt zum wohle der ihm anvertrauten jungen und wenig erfahrenen kollegen.
---
was ich damals nicht verstanden habe und trotz vieler möglichkeiten mich zu informieren, bis heute immer noch nicht verstehe, ist, dass so eine *politik der hohlen nüsse* erfolgreich sein konnte und die menschen derart beeindruckte, dass nicht jeder, der denken kann, mal "Nein" gesagt hat und das gemeinsam mit vielen anderen und in grosser runde? das hat doch später gefunzt? plötzlich und sehr schnell waren die taubnüsse geknackt! was wäre denn bei einer vielzahl von nein-sagern geschehen?
irgendwann wären die gefängnisse überfüllt gewesen und dann? irgendwann hätten die betriebe nicht mehr für das ausland produzieren können? und dann?
nein, man hat ja nix gewußt und westfernsehen nie nicht?! mein nachbar sitzt in Bautzen...selber schuld?! meine tante darf nicht mehr unterrichten, auch selber schuld?! da lassen sich lehrer jahrzehntelang verführen, die ihnen anvertrauten jugendlichen mit gesellschaftspolitischen lügen voll zu stopfen und melden kinder dann auch noch an entsprechende stellen, die mal bissi watt von gesprächen daheim berichtet haben, so dass die familie jahrelang üblen machenschaften ausgesetzt wird?
und du möchtest mir allen ernstes verklickern, es sei die zeit gewesen oder gar die schuld auf dominante väter schieben? wenn ich das "...ein...", verstehen würde, müsste ich alles vergessen, watt mich heute immer noch sprachlos macht, wie das alles so lange geschehen konnte. die familie ist es, die veränderungen bewirken kann und wenn denn dann mütter, nicht selbstbewußt waren, dem ollen mal zu zeigen, wo der schreiner in der wand das loch gelassen hat, dann sind sie in meinen augen genau so mitschuldig wie aus deiner sicht "die zeit"!
ja, ich war im jahr nach dem fall der todesmauer in verschiedenen städten und habe mir das elend angeschaut, in dem menschen ihr dasein gefristet haben und das auch in den folgenden jahren, da aber dann nur beruflich und an den wochenenden. ich habe auch die grossen güldenen messingschilder gesehen der westdeutschen firmen, die gleich an den bauruinen festgemacht waren, in dem menschen wohnten. aber die menschen wollten wohl vorher so leben; denn ansonsten hätten sie ja ihre betten auf dem marktplatz des ortes aufgestellt mit einem bettlaken, auf dem geschrieben ist:
"wir fordern ein zuhause, dass nicht nur mit teillieferungenen von steinen, dachpappen u.ä. schrottigem material, auf das im besten falle monatelang gewartet werden muss, restauriert wird!"
m.e. wird erst die nächste generation es schaffen, selbstverständliches auch als selbstverständlich zu empfinden und dabei wirke ich gerne mit! ich bin nur froh, dass es möglich war, die lehrer seinerzeit nicht gleich zu übernehmen, den kindern womöglich ihr verkrustetes denken zu vermitteln. sie hatten ihre zeit und die zu dieser zeit versagt haben, sollten m.e. den fehler bei sich suchen und nicht der Zeit die schuld geben?
---
pilli
im jahr nach dem fall der todesmauer in verschiedenen städten und habe mir das elend angeschaut, in dem menschen ihr dasein gefristet haben
..Pilli, genau das ist es, was du nicht verstehst.
Warum willst du mir einreden, wie ich hätte leben sollen?
Warum unterstellst du mir Dinge, die ich so nicht wahrgenommen habe.
Es gab durchaus Regionen in der DDR, wo nichts, aber auch nichts durchsickerte, wenn man keine Verwandte hatte.
Du verkennst eins, du gehst von deinem heutigen Kenntnis-und Wissensstand aus.
Ich glaube schon, dass ich durchaus lebensfähig war mit meinen Wünschen und Vorstellungen und ich weiß auch, dass ich es zu etwas gebracht habe in meinem Leben.
Ich selbst wurde weder geprügelt noch geschlagen, noch war mein Vater so dominant, dass keiner auch nur ansatzweise widersprach.
Ich weiß nicht, was du für ein Bild vom Leben in der DDR hattest?
Mein Bezug war allgemein gehalten und es war so, auch bei euch in der DRD.
Ich habe dort bis zu meinem 55. Lebensjahr gelebt, als ganz normaler Durchschnittsmensch.
Entschuldige, aber ich kann deinem „Wutbeitrag“ nicht richtig folgen.
Ich finde auch nicht alles in Ordnung in Deutschland, so wie ich es seit 1989 erlebten darf, tag täglich.
Ich komme aber nicht auf die Idee dir zu unterstellen, dass du dein Leben bisher nicht richtig gelebt hast.
Dein Beitrag ist voller Unverständnis gepackt in Wut und Hass auf all das, was für dich nicht nachvollziehbar ist.
ich bin nur froh, dass es möglich war, die lehrer seinerzeit nicht gleich zu übernehmen, den kindern womöglich ihr verkrustetes denken zu vermitteln. sie hatten ihre zeit und die zu dieser zeit versagt haben, sollten m.e. den fehler bei sich suchen und nicht der Zeit die schuld geben?
Ich gebe dir Recht, dass, wenn man etwas verändern will, bei sich anfangen muss.
Du hast es auch nicht geschafft, dass z.B. die Altnazis rigoros aus den Parlamenten, dem öffentlichen Dienst entfernt werden oder wolltest du es etwa nicht?, um nur ein Beispiel zu nennen.
Doch den ehemaligen Mitarbeitern im öffentl. Dienst der DDR wird ohne Einzelfallprüfung unterstellt, für das MfS gearbeitet zu haben und deshalb weg damit, egal was aus den Menschen wird.
Keiner spricht von der menschlichen Schuld, dem Unverständnis, dem Versagen und dem Unrecht, was da angewandt wurde.
Darüber wird geschwiegen.
Ich bin auch eine von den Betroffenen, nur ich habe es mir nicht gefallen lassen, ich musste kämpfen, damit man mir glaubt, dass ich die Wahrheit gesagt habe.
Ich frage dich, wer ist da daran schuld?
Ich, weil ich in Verdacht geraten bin oder die Unkenntnis über das DDR System?
Du machst es dir verdammt einfach, schreibst hier allgemeine Phrasen hin, die überall zu lesen sind immer dann, wenn man nicht weiter weiß, wenn das Konzept zu bröckeln beginnt.
Nicht alle 17 Millionen DDR Bürger fühlten sich bedroht und waren total unglücklich, auch wenn du es dir unschwer vorstellen kannst.
Stell dir vor, es gab Millionen von Menschen, die waren glücklich und zufrieden, sie haben sich arrangiert, angepasst; das machst du doch auch!
Aber vielen Dank für deinen Beitrag, der mir sehr deutlich das noch vorhandene Unverständnis schildert.
..ein..
Ich möchte aber auch noch deutlich unterstreichen, dass nicht nur das DDR System am Verhalten der DDR Bürger Schuld war, es war ganz einfach die Zeit, die Zeit, in der wir ganz anders erzogen worden sind, wo widersprechen nicht erlaubt und der Vater der Herr im Haus war.
das soll ein grund gewesen sein, "ganz anders" erzogen worden zu sein? bis heute hast du nicht erfahren, dass es zahlreiche familien hüben wie drüben hatte, denen ein solches verhalten fremd war?
ich erinnere mich noch sehr gut an meine Schulzeit z.B. - da war das Hosentragen selbst im strengsten Winter verboten. Da gab es noch die Prügelstrafe in den Schulen und Psychoterror durch die Lehrerschaft war legitim und ein probates Erziehungsmittel.
Im Privaten galt in sehr,sehr vielen Fällen "wer sein Kind liebt (oder Ehefrau) der züchtigt es" und zwar in allen Gesellschaftsschichten.
Ein Arbeitnehmer, der Karriere machen wollte, der vertrat vorsichtshalber immer die Meinung des Chefs.
denn...
Natürlich wurde in der Diktatur nicht so lange diskutiert, bis keiner mehr weiß, was man eigentlich wollte. Es wurde diskutiert, doch irgendwann hat einer bestimmt, so wird es jetzt gemacht-fertig-.
hihi...mein vater hat mit niemandem vorher diskutiert, er hat schlicht und einfach bestimmt und verantwortlich gehandelt zum wohle der ihm anvertrauten jungen und wenig erfahrenen kollegen.
ich hoffe hier , die Kollegen schätzten das auch und es blieben ihnen meine Erfahrungen erspart.
Mein Vater hat mich nicht nur einmal Nachts von Polizei abholen müssen.
Ich hätte doch auch so gerne zusammen mit Che Guevara die Welt gerettet und gegen das Establishment gekämpft - wobei ich von Letzteren etwas diffuse Vorstellungen hatte.
Ich war aber eine lausige Revoluzzerin. Wenn ich mich auf die Straßenbahnschienen gesetzt hätte um zu blockieren, dann hätte die mich garantiert einfach überrollt.
So wurde ich bei dem nächtlichen Plakatekleben zum Leimeimernachtragen und Schmierestehen eingesetzt und dabei natürlich oft erwischt.
So sass ich dann mit drei von diesen verständnisvollen Ordnungshütern allein in einem Zimmer und einer der dreien legte mir die Hand aufs Knie und meinte "wie kann man mit so schönen blauen Augen so lügen" dabei rutschte die Hand immer höher.
Ich schlug ihm die Hand weg und er meinte "ist schon gut - wir können auch anders", seine Kollegen fanden das sehr komisch.
Es ist nichts weiter passiert, aber ich hatte als junges Mädchen Angst - vorallem auch als ich die Wut und Verzweiflung meines Vater miterlebte, der keinen Ansprechpartner und Stelle fand um dieses gemeine Verhalten der Polizisten zu ahnden. Zu dieser Zeit ganz sicher nicht.
was ich damals nicht verstanden habe und trotz vieler möglichkeiten mich zu informieren, bis heute immer noch nicht verstehe, ist, dass so eine *politik der hohlen nüsse* erfolgreich sein konnte und die menschen derart beeindruckte, dass nicht jeder, der denken kann, mal "Nein" gesagt hat und das gemeinsam mit vielen anderen und in grosser runde? das hat doch später gefunzt? plötzlich und sehr schnell waren die taubnüsse geknackt! was wäre denn bei einer vielzahl von nein-sagern geschehen?
das was den vielen Neinsagern am 17.Juni 1953 passiert ist.
Als dann die Menschen drüben wieder auf die Straßen gingen, da war dieser Staat bankrott und es gab einen Gorbatschow der mit seinem "wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben" eine klare Ansage machte. Da waren die Gesellschaftssysteme in denen die DDR so bequem eingebettet war ringsum in Auflösung.
ja, ich war im jahr nach dem fall der todesmauer in verschiedenen städten und habe mir das elend angeschaut, in dem menschen ihr dasein gefristet haben und das auch in den folgenden jahrenich erinnere mich, da gab es Kaffeefahrten mit Gruseleffekt zum Sonderpreis. "Ossi-elend gucken" das war die Devise. Wieder zu Hause zeigte man sich dann "zu tiefst erschüttert". Solche Verhältnisse, obwohl man all die Jahre an Weihnachten Kerzen ins Fenster stellte und Päckchen schickte. Und all die Transitzahlungen - wohin sind die verschwunden?
In dieser glorreichen Zeit war mir ständig zum kotzen.
ich habe auch die grossen güldenen messingschilder gesehen der westdeutschen firmen, die gleich an den bauruinen festgemacht waren, in dem menschen wohnten. aber die menschen wollten wohl vorher so leben; denn ansonsten hätten sie ja ihre betten auf dem marktplatz des ortes aufgestellt mit einem bettlaken, auf dem geschrieben ist:
"wir fordern ein zuhause, dass nicht nur mit teillieferungenen von steinen, dachpappen u.ä. schrottigem material, auf das im besten falle monatelang gewartet werden muss, restauriert wird!"
Entschuldige bitte, ich schreib jetzt in tiefster Sorge "kann es sein, dass Dich damals nicht doch irgendeine Straßenbahn erwischt hat?"
Ich bin ein Wessi - und entschuldige mich...
Liebe Gillian, nicht nur Du hast diese Empfindungen, man kann es ja auch hier im St bei mancher Diskussion sehen...
Wir haben einfach unter ganz unterschiedlichen Bedingungen gelebt, wir hatten uns in der ehemaligen DDR eingerichtet und ein ganz normales und glückliches Leben geführt. Das ist wohl das Hauptproblem, dass das viele Bürger aus W ganz einfach nicht verstehen können oder nicht WOLLEN. Ich bin froh darüber, dass bei uns im Osten doch noch viele ethische Werte vermittelt wurden, nach denen gelebt wurde, und über deren zunehmenden Vefall schon viel geredet, diskutiert wurde.
An dieser Stelle ein Wort zu pilli, die meint, dass es gut war, keine Ost-Lehrer mit ihrer "Verkrustung" zu übernehmen: ich weiß nicht, WIE VIELE Ost-Lehrer Du kennengelernt hast: ich kenne sehr viele. Da gab es welche, die den Kurs der Regierung ohne Rücksicht verfolgten, die meisten aber haben hervorragende Arbeit geleistet, haben immer wieder Wege gefunden, den starren Kurs zu beugen. Und ich behaupte, bei einer PISA-Studie hätte die ehemalige DDR nicht schlecht abgeschnitten.
Wohltuend die Meinung von nerida...nur so gehts...danke...
ganz im Gegensatz zu pillis - wie ich empfinde - haßerfüllten Worten.
Den Nagel auf den Kopf getroffen hat - kurz und bündig - olga
es grüßt aurora
Wir haben einfach unter ganz unterschiedlichen Bedingungen gelebt, wir hatten uns in der ehemaligen DDR eingerichtet und ein ganz normales und glückliches Leben geführt. Das ist wohl das Hauptproblem, dass das viele Bürger aus W ganz einfach nicht verstehen können oder nicht WOLLEN. Ich bin froh darüber, dass bei uns im Osten doch noch viele ethische Werte vermittelt wurden, nach denen gelebt wurde, und über deren zunehmenden Vefall schon viel geredet, diskutiert wurde.
An dieser Stelle ein Wort zu pilli, die meint, dass es gut war, keine Ost-Lehrer mit ihrer "Verkrustung" zu übernehmen: ich weiß nicht, WIE VIELE Ost-Lehrer Du kennengelernt hast: ich kenne sehr viele. Da gab es welche, die den Kurs der Regierung ohne Rücksicht verfolgten, die meisten aber haben hervorragende Arbeit geleistet, haben immer wieder Wege gefunden, den starren Kurs zu beugen. Und ich behaupte, bei einer PISA-Studie hätte die ehemalige DDR nicht schlecht abgeschnitten.
Wohltuend die Meinung von nerida...nur so gehts...danke...
ganz im Gegensatz zu pillis - wie ich empfinde - haßerfüllten Worten.
Den Nagel auf den Kopf getroffen hat - kurz und bündig - olga
es grüßt aurora
............... Lebten denn in der alten BRD nur Genies?
fragt
G.
Nein, - aber denen ist es ja gelungen, schon VOR dem Mauerfall aus dem DDR-Paradies abzuhauen....