Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Ein Dorf für Alzheimerkranke?

Soziales Ein Dorf für Alzheimerkranke?

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Thema:Morbus Alzheimer
geschrieben von silhouette
als Antwort auf decembre vom 03.02.2012, 19:00:16
decembre,
mein Helfersyndrom ist daran schuld, dass ich hier nochmal schreibe.

1. Geh ganz fix zum Anwalt, zu DEINEM Anwalt. Das deutsche Betreuungsrecht ist extrem schwierig und sperrig, und du wirst einen schwierigen, langen Weg gehen müssen. Viel Kraft wünsche ich dir jetzt schon. Und "mach es dringend". Ich hoffe sehr, dass dabei nicht herauskommt, dass dein Mann einen beruflichen Betreuer bestellt bekommt. Dann kann dieser u.U. viel zu viel machen, mehr, als dir lieb ist. Und dann hast du mit Zitronen gehandelt. Dein Anwalt wird dir raten, was zu tun ist. Eine Vorsorgevollmacht, die Ihr Euch in guten Zeiten gegenseitig erteilt habt, enthält, wenn ein guter Notar daran beteiligt war, genau die Bestimmungen, die dir jetzt ganz schnell helfen könnten, auch im Hinblick auf eine Dritte Person, also einen Fremden, als Betreuer.

2. Gestern Abend "Beckmann" handelte vom Thema Demenz. Vielleicht bist du in der Lage, dir die Sendung aus dem Internet auf deinen PC zu holen. Vielleicht erbarmt sich hier jemand und sucht den link raus. Die Sendung war sehr gut, nicht gerade für deinen spezifischen Fall, aber für alle, die sich grundsätzlich oder wegen Problemen in der eigenen Umgebung dafür interessieren.
nasti
nasti
Mitglied

Re: Thema:Morbus Alzheimer
geschrieben von nasti
als Antwort auf decembre vom 03.02.2012, 19:00:16
Hi dezembre

meine eigene Mutter während Sie krank war / demenz/ verschenkte mein eigenes Haus in Bratislava für die Zeugen Jehovas. Beim fragen ob das wahr ist, verneinte Sie es.
Ich war gezwungen eine Advokatin engagieren, inzwischen war meine Mutter entmündigt worden / mit Heim Angestellte/, die Advokatin hatte mir viel Geld gekostet--genauso wie auch das Heim in Bratislava, ich war am Ende mit die Nerven. Außerdem plagten mich Schuldgefühle wegen Mutter , ich war unfähig sie Pflegen, ich hatte hier in Deutschland ein kranken Man / Ihm habe ich gepflegt--kein Demenz/ und noch 2 Söhne im Haus.
Keine Krankenversicherung nahm meine Mutter hier in Deutschland an, Ihr Schicksal war alleine in Heim Slowakei existieren und warten auf unsere häufige Besuche. Außerdem nahmen wir Sie jährlich mehrmals zu mir ins Haus, Sie brauchte 24 Stunden betreuung, abwechselnd haben wir auf Sie Tag und Nacht aufgepasst.

Ich rate Dir ein Advokat engagieren wenn es geht um euer gemeinsamen Vermögen. Die Demenzkranke wissen es nicht was Sie tun, und auch nicht warum-deshalb. Meine Mutter vertelefonierte während Sie noch nicht in Heim war 200 tausend Korona, das ist damals eine ganz beobachtende Summe gewesen, beschuldigte mit Diebstahl Ihre von mir bezahlte Pflegepersonal, breitete mit ernsthaftem Gesicht über mich horrorGeschichte. Bildete sich ein das mein Ehemann war Ihr Ehemann, und ich hatte Ihr abgespannt. *gg*
Wenn mich gesehen hatte streitete alles ab.
Meine Söhne wahren außer sich, Sie bat meine Söhne für Sie ein Ehemann finden, als 81 Jährige möchte gerne noch heiraten`*gg* , obwohl als Witwe lehnte mit gesundem Verstand alle Männer ab, Sie spielte eine heilige.
Lange, sehr lange dauerte bis wir alle verstanden haben was ist das für Krankheit. Gut das in heutige Zeiten sind die Menschen so gut informiert darüber, wir hatten alle NULL Ahnung damals, manchmal mussten wir lachen, meistens waren wir sehr traurig.

Nasti
Edita
Edita
Mitglied

Re: Thema:Morbus Alzheimer
geschrieben von Edita
als Antwort auf loretta vom 03.02.2012, 20:27:11
Liebe Loretta, ich kannte diesen Brief nicht, aber worum diese Frau bittet, so verfahre ich mit meiner Mausi, sie ist aber nicht dement, wie ihr wisst, aber genau DAS ist mein Rezept an sie ranzukommen! Und es wirkt Wunder!!! Ein einziges Mal konnte sie mir erklären, wie sie sich fühlt, und da hat sie gesagt, " Mama wenn Du mich nicht verstehst, ist meine ganze Welt ver-rückt, und das kann ich nicht leiden , wenn die Welt schief ist " !

Edita

Anzeige

sonja47
sonja47
Mitglied

Alzheimer Erkrankung
geschrieben von sonja47
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2012, 01:31:17
Mit deiner Erweiterung meiner Beschreibung bin ich nicht einverstanden.

Aber ich ziehe mich lieber aus dieser fruchtlosen und schmerzhaften Diskussion zurück.


@mart

mit meinen Erlebnissen von Alzheimer erkrankten Menschen
muss niemand einverstanden sein!

Es sind meine Erlebnisse und mein Wissen.

Alzheimer gibt es in verschiedenen Varianten, genau wie
MS (multible Sklerose) der eine Menschen hat die Art des langsameren Verlaufes, zwischen den Schüben können Jahre vergehen.
Leider kennt man bei beiden Krankheiten auch der sehr schnelle Verlauf, Abbau.

Sonja
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: In diesem Thread sollte es um Altzheimer-Erkrankungen gehen!
geschrieben von sonja47
als Antwort auf luchs35 vom 03.02.2012, 09:28:33
Zitat von@luchs35

Hier erklären teilweise nur Kurzzeitpflegende wie sie mit Dementen umgehen, haben aber vermutlich nie den Weg eines an Alzheimer Erkrankten erlebt, bis die Demenz ausbricht . Erst dann unterscheiden sie sich kaum mehr von sogenannten "normalen Dementen", die überwiegend auf altersbedingten Abbau beruht.

*********************************
*********************************
Schade @luchs35

mit solchen Behauptungen kann das Thema Alzheimer Erkrankung
zum Streitthema werden.

Nach 34 Jahren Uni Spital Zürich von meiner Schwester, und der heutigen Arbeit in der Alterspflege meiner
Tochter und meines Schwiegersohnes konnte ich so einiges an
Wissen von diversen Krankheiten aneignen, obwohl ich selber
"nur" wie Du das nennst: Kurzzeitpflege auf freiwilligen
Basis absolviert habe.

Sonja

decembre
decembre
Mitglied

Re: Alzheimer Erkrankung
geschrieben von decembre
als Antwort auf sonja47 vom 03.02.2012, 21:34:20
Vielen Dank für euere Antworten, das gibt mir Mut und bestärkt auch meinen Verdacht, dass es sich hier um diese Krankheit handelt. Ob man rechtzeitig eine Entmündigung erwirken kann, weiß ich nicht. Aber ich will es immerhin versuchen.

Anzeige

anjeli
anjeli
Mitglied

Re: Alzheimer Erkrankung
geschrieben von anjeli
als Antwort auf sonja47 vom 03.02.2012, 21:34:20
Ich habe ein Buch " In Ruhe verrückt werden dürfen".

Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für Pflegepersonal sein. Auch für Angehörige ist dieses
Buch eine gute Grundlage, mit dem dementen Menschen angemessen umgehen zu können.


In Ruhe verrückt werden dürfen


Den Brief, den Loretta eingestellt hat, er gibt genau die Verhaltensregelung, die für den
Umgang und für die Pflege eines dementen Menschen angemessen ist.


Meine Oma, väterlicherseits, hatte auch Alzheimer. Nur damals sprach kein Arzt von Alzheimer sondern "nur" von Arterienverkalkung.
Meine Oma hat seit der Hochzeit meiner Eltern im Jahre 1948 bis zu ihrem Tod im Jahre 1961 bei uns gewohnt. Ich war 12 Jahre alt als sie 80jährig starb.

Ich habe schon als Kind hautnah miterlebt, wie meine Oma "verückt" wurde und wie unser Leben durch die Krankheit ver-rückt wurde.
Meine Eltern haben es als gegeben hingenommen und auch meine Schwester und ich, wir haben uns um unsere Oma gekümmert.
Auch meine Oma hat meine Eltern des Diebstahls bezichtigt, ist des öfteren weggelaufen und ich als Kind habe sie immer wieder geduldig gebeten sich abends zu entkleiden und ihr Nachthemd anzuziehen.
Meine Oma war eine liebe nette Frau immer zugänglich. Als meine Oma ins Krankenhaus kam, ist mein Vater stundenlang nicht von ihrem Bett gewichen, bis sie tot war.


Das einzige was meinen Eltern zu schaffen machte, war die Feindseligkeit, das Unverständnis und die fehlende Hilfsbereitschaft der Gewister meines Vaters. Meine Oma hatte nur eine karge Rente, meine Eltern haben in allem meine Oma unterstützt.
Meine Mutter hat meine Oma gepflegt ohne irgendwelche Hilfmittel,(Pampers) ein Dankeschön hat sie von den Geschwistern meines Vaters nicht bekommen.

anjeli




Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: Alzheimer Erkrankung
geschrieben von Dreierlei3
Da meine Mutter, nun 95 Jahre, auch dement ist, habe ich mich mit diesem Thema lange Jahre auseinander gesetzt.
Sie lebt in einem Pflegeheim und ich besuche sie regelmässig.
Mir ist aufgefallen, dass sie am Lebhaftesten wird, wenn ich mit ihr scherze. Über das Lachen öffnet sich bei ihr ein kleines Türchen und sie nimmt wieder mehr wahr und erinnert sich vereinzelt lebhafter.
Auch stille Umarmungen liebt sie, die einst jede Art von Berührung abgelehnt hatte. Jetzt kuschelt sie sich an und geniesst diese Nähe und Wärme in vollen Zügen. Sie entspannt sichtlich und fragt dann sogar nach der Befindlichkeit der Enkel.
Das sind sehr schöne Momente, die auch ich sehr geniese.

Ich bin u. v. a. auch auf diese Seite gestoßen und möchte sie niemanden hier vorenthalten:
loretta
loretta
Mitglied

Re: Alzheimer Erkrankung
geschrieben von loretta
als Antwort auf Dreierlei3 vom 04.02.2012, 11:21:15


Wenn sie noch weiß, dass sie Enkel hat, ist sie aber noch relativ gut bei einander.
Dann erkennt sie dich sicherlich auch noch.

loretta
baltus
baltus
Mitglied

Re: Thema:Morbus Alzheimer
geschrieben von baltus
als Antwort auf silhouette vom 03.02.2012, 20:42:23
ich hab mich mal erbarmt

beckmann: thema alzheimer

Anzeige