Soziales Ehe auf Zeit

olga64
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Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.07.2016, 10:06:37
xxxx [quote=marina]Komisch, dass mache Leute für alles Regelungen brauchen.
Die "Ehe auf Zeit" gibt es doch faktisch schon, jede zweite bis dritte Ehe wird geschieden.
Man kann doch gehen, wenn man nicht mehr will, auch in einer normalen Ehe, die nicht auf Zeit geschlossen wurde. Wozu braucht man dann noch eine staatliche Erlaubnis?


Ganz so einfach ist es leider nicht. Es müssen keine "staatlichen" Regeln für das Zusammenleben sein, aber es sollte angedacht werden ,dass auch diese Beziehung, basierend auf der allergrössten Liebe, irgendwann scheitern kann. Und wenn dann noch Kinder hervorgehen, werden schnell Juristen nötig sein: das Paar hat sich vermutlich gemeinsam Dinge angeschafft, vielleicht sogar eine Wohnung gekauft, das Sorgerecht für das oder die Kinder muss geklärt werden usw.Auch wenn man sich trennt und die Kinder noch sehr klein sind, steht eine Unterhaltsforderung im Raum für den erziehenden Teil und natürlich das oder die Kinder.
DA kommt es dann sehr, sehr schnell zu unappetitlichen gerichtlichen Auseinandersetzungen.
Wenn die Leute trotz himmelstürmender Liebe ein wenig Restverstand noch erübrigen könnten, sollten sie Verträge schliessen, wie diese Dinge gehandhabt werden. Das ist immer noch billiger im Vorfeld als im Streitfall Juristen zu beschäftigen, die dann durch sämtliche Instanzen jagen. Olga
Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.07.2016, 16:28:09

Ganz so einfach ist es leider nicht. Es müssen keine "staatlichen" Regeln für das Zusammenleben sein, aber es sollte angedacht werden ,dass auch diese Beziehung, basierend auf der allergrössten Liebe, irgendwann scheitern kann. Und wenn dann noch Kinder hervorgehen, werden schnell Juristen nötig sein: das Paar hat sich vermutlich gemeinsam Dinge angeschafft, vielleicht sogar eine Wohnung gekauft, das Sorgerecht für das oder die Kinder muss geklärt werden usw.Auch wenn man sich trennt und die Kinder noch sehr klein sind, steht eine Unterhaltsforderung im Raum für den erziehenden Teil und natürlich das oder die Kinder.
DA kommt es dann sehr, sehr schnell zu unappetitlichen gerichtlichen Auseinandersetzungen. Olga

Tatsächlich?
Alle Wetter, wer hätte das gedacht? Das sind doch mal Neuigkeiten, die niemand von uns, am allerwenigsten ich, die ich selber geschieden bin, sogar mit Kind, vermutet hätte.
Gut, dass ich jetzt endlich aufgeklärt werde. Muss einem ja schließlich alles gesagt werden, n'est-ce pas?
Und sei sie noch so trivial, die Aufklärung, die ist genial.

Nur, liebe Olga, dass es hier um etwas anderes ging. Nämlich um die Frage, ob eine Ehe auf Zeit sinnvoll sei und nicht um die Weiterungen nach einer Trennung. Es ging auch nicht um die Frage, ob ein Ehevertrag sinnvoll sei, das wäre dann wieder ein neues Thema. Nur auf die erste Frage bezog sich meine Antwort. Capisci?
Keine Sorge, das wird schon noch. Einfach mal richtig lesen, was geschrieben wurde, dann klappt das schon mit dem Verstehen und Nicht-Aneinander-Vorbeireden. Ich traue Ihnen glatt zu, dass Sie das schaffen! Yes we can!
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von Gerdd
Eponine,

die Formen des Zusammenlebens sind ja heute vielfältig!

Vom Staat richtig sanktioniert ist eigentlich nur die Ehe, oder?

Wenn ich das richtig deute, ist also „Familismus“ vom Staat gewollt und das bereits seit 1949 im Grundgesetz verankert.

Es ist fraglich, ob der Staat eine Ehe gestückelt ebenso beharrlich unterstützt oder einen solchen Schritt als Kritik am Familismus betrachtet.

Für mich ist nicht klar, ob uns Menschen der Familismus als Optimum innewohnt. Waren eigentlich Menschen immer als Familien zusammen – ich denke nein.

Wir wären mit Deiner vorgeschlagenen „Ehe auf Zeit“ dann doch in unserer Entwicklung uns selbst wieder ein Stück näher gekommen bzw. ehrlicher geworden.

Herzlichen Gruß!
Gerdd

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olga64
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Mitglied

Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 12.07.2016, 18:15:52
xxxx Wir haben eine Neubauwohnung gefunden. Der Mietvertrag enthielt die Klausel, spätestens 2-3 Monate nach Einzug müssen wir den Trauschein vorlegen oder die Wohnung wird fristlos gekündigt.
Vielen unserer Freunde und Bekannten erging es ebenso. Ohne Trauschein war es recht schwer eine Mietwohnung zu bekommen. Ich weiß es von Frankfurt a. M. und von West Berlin, wo es so war.

Bei Wohngemeinschaften, in der sich mehrere Personen eine Wohnung teilen, sah es anders aus, davon ist aber hier nicht die Rede.

Monja.
[/quote]

So einen Mietvertrag hätte ich nie unterschrieben (Deutschland war auch zu dieser Zeit bereits ein demokratischer Rechtsstaat und einem Vermieter hätte ich nie das Recht zugestanden, sich in meine Privatangelegenheiten zu mischen. Auch das BGB gab es damals schon ohne solche restriktiven Forderungsmöglichkeiten).

Warum sollen WG`s hier nicht als Beispiel herangezogen werden können? In der Annahme, dass Sie selbst mal in einer WG lebten (nur dann können Sie sie ja beurteilen), werden Sie bestätigen, dass diese nicht platonisch und/oder asexuell aufgebaut waren. Die Bewohner holten sich entwerder ihre Sexualpartner von draussen oder bedienten sich sporadiscsh auch an den internen. Gerade Berlin war doch das Vorbild der WG`s, nämlich die Kommune 1. Viele westdeutsche, junge Männer (meist Studenten) zogen nach Berlin, um der Bundeswehr aus dem Wege zu gehen. Es war die Zeit der studentischen Bewegungen, gerade in West-Berlin und Frankfurt (Main).
Manchmal denke ich, dass zu dieser Zeit die "normalen" BürgerInnen nicht daran interessiert waren, "in wilder Ehe zusammenzuleben", weil ja den Mädchen und Frauen lange erzählt wurde, wenn sie nicht "unberührt" in die Ehe gingen, würden sie nicht mehr geheiratet werden. Darüber muss ich heute noch lachen, insbesondere, wenn sich dann oft solche Leute (nun älter geworden) über türkische Familien aufregen, wo dieses Modell "zum Schutze der Jungfräulichkeit bei Frauen" noch heute gelebt wird und man sich in unserem liberalen Land trefflich darüber aufregt. Olga
Klaro
Klaro
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Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von Klaro
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2016, 15:41:21
Manchmal denke ich, dass zu dieser Zeit die "normalen" BürgerInnen nicht daran interessiert waren, "in wilder Ehe zusammenzuleben", weil ja den Mädchen und Frauen lange erzählt wurde, wenn sie nicht "unberührt" in die Ehe gingen, würden sie nicht mehr geheiratet werden. Darüber muss ich heute noch lachen,


...von welcher Zeit schreiben Sie? Zumindest Anfang der 70er haben wohl nur wenige junge Frauen soetwas gedacht.

Klaro
olga64
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Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf Klaro vom 14.07.2016, 15:47:34
Wir sind doch alle noch in diesem Sinne erzogen worden. Das gipfelte ja dann auch darin, dass man Mädchen eine weiterführende Schuldbildung ausreden wollte, weil sie das sowieso nicht braucht, wenn sie bald heiratet.
Wer dann heiraten konnte, sollte dies möglichst unberührt machen. Mir tun heute noch die damaligen jungen Männer leid, die ihrerseits auch nicht viel Erfahrung hatten und sich vermutlich einem hohen Stress aussetzten auf einem unbekannten Gebiet.
Es gab dann sicher viele von uns, die sich davon befreiten und u.a. in Wohngemeinschaften zogen oder in wilder Ehe zusammenlebten. Gegen unerwünschten Kindersegen hatten wir ja seit Anfang der 60er Jahre die Pille, die unser Frauenleben selbstbestimmt machte, wenn wir es wollten. Olga

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schorsch
schorsch
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Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von schorsch
Hmmmmm: Warum eigentlich keine Tauschbörse? )(
Trollblume
Trollblume
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Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von Trollblume
als Antwort auf schorsch vom 14.07.2016, 17:03:18
Hmmmmm: Warum eigentlich keine Tauschbörse? )(


gibt es doch schorsch, das nennt sich Swinger-Club
olga64
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Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf Trollblume vom 14.07.2016, 17:34:15
[WM: persönliche Beleidigung gelöscht]
Klaro
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Re: Ehe auf Zeit
geschrieben von Klaro
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2016, 15:58:01
Scheinbar bin ich da wohl eine Ausnahme in Ihrem "wir sind doch alle so erzogen worden". Da freu ich mich, dass meine Eltern offener und moderner mit diesem Thema umgegangen sind.

Die Pille gab es erst Mitte der 60er Jahre und die, die es nahmen, wussten auch warum...

Klaro

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