Soziales Die Lüge

mane
mane
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von mane
als Antwort auf val vom 03.10.2016, 15:12:05
Umgekehrt ist für mich eine unangenehme harte Wahrheit leichter zu verkraften, als eine rücksichtsvolle Lüge.
geschrieben von val


Für mich auch, Mane.

Allerdings bin ich durchaus imstande, jemand anders 'rücksichtsvoll zu belügen'.

Ich muss jedoch diesen 'Jemand' sehr gut kennen, also einschätzen können.
Val
geschrieben von mane


Hallo Val,

magst du etwas mehr darüber schreiben, was du mit "rücksichtsvoller Lüge" meinst?
Bei mir würde das bedeuten, dass ich z.B. andere nicht entmutigen möchte mit meiner Wahrheit. Die Bilder, die meine Enkel mir malen, sind immer "schön" - mein langsames Mütterchen durfte sich immer die Zeit nehmen, die sie brauchte, auch wenn ich es eilig hatte usw.
Mane
mane
mane
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von mane
als Antwort auf schorsch vom 03.10.2016, 16:17:59
Nur Menschen, die selber besonders viel lügen, können solche Behauptungen aufstellen -, weil sie damit ihr Gewissen beruhigen wollen!


Welche Behauptungen meinst du, schorsch?


Liebe Mane.

Genau über diese Schummelei ausser es geht ums Geld, könnte ich der Frau nicht böse sein, sie stünde mir nicht nahe genug und sowie die breite Gemeinschaft welche sich tagtäglich mit kleinen Lügen motivieren, ist das normal.
geschrieben von Phil.


Lieber Phil.,
zeigen solche wiederholten Schummeleien nicht auch etwas vom Charakter dieses Menschen? Er versucht sich wahrscheinlich oft durchs Leben zu schummeln und wäre für mich kein Mensch, mit dem ich auf Dauer zu tun haben mchte.
Mane


Ich liebe die Wahrheit schon deshalb, weil man dann unbesorgt nach vorne schauen kann. Lügen werden entweder aufgedeckt oder sie ziehen ein Geflecht weiterer Unwahrheiten nach sich und das kann sehr unangenehm werden.

Kleine Komplimente, die andere glücklich machen, zähle ich nicht zu den Lügen.

Karl
geschrieben von Karl


Mir geht es ebenso. Für manche Menschen scheint es jedoch ein Sport zu sein, andere hinters Licht zu führen.

Mane
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 04.10.2016, 11:40:41


Lieber Phil.,
zeigen solche wiederholten Schummeleien nicht auch etwas vom Charakter dieses Menschen? Er versucht sich wahrscheinlich oft durchs Leben zu schummeln und wäre für mich kein Mensch, mit dem ich auf Dauer zu tun haben möchte.
Mane
geschrieben von mane


Schon Mane, aber meine kleine Erfahrung lehrte mich die Erwartungen von den Menschen die man tagtäglich so begegnet relativ klein zuhalten.
Ich habe auch sehr wenige Freunde, mag es daran liegen ?

Aus dieser Ursache sehe ich die kleinen Tricksereien nicht mehr so ernst, natürlich muß man diesen Verhaltungs Modus des Gegenüber erkennen mitbekommen.

Ich nenne ihn mal Albert, wir begegnen uns ab und zu und immer wieder lasse ich Albert den Vortritt im Gespräch, jedesmal erzählt er mir seine angeblich erlebte Geschichte voller Euphorie immer wieder anders. (Lügengebäude)

Ich möchte ihm "seine Welt" nicht zerstören. Es sind im Grunde bedauernswerte Menschen welche auf diesem Wege ihre Wichtigkeit kundtun möchten.

Auch die Kartenspieler Zockerin, die freut sich doch bestimmt
Ich an deiner Stelle würde mir ein Spass daraus machen die Zockerin
zu entlarven.

Phil.

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Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von Gerdd
Liebe Mane,

Du hast mit dem thread mal wieder einen Anstoß gegeben etwas nachzudenken.
------------
Einzelne Gedanken dazu:

Da unsere Erinnerung, je weiter sie zurückgeht, nie das wiedergibt was wirklich passiert ist, „lügen“ wir alle bzw. keiner lügt und da wir die Zukunft nicht kennen können, „lügen“ wir wieder, wenn wir uns dazu äußern oder keiner lügt.

Also, ich lüge immer und ich lüge nie ist in diesem Sinne stimmig.
Vielleicht gibt es Lüge überhaupt nicht!?

Aber wir wurden sozialisiert auf „Lüge“ bzw. „Wahrheit“:
Du lügst, Er/Sie hat gelogen, sag die Wahrheit, ein Lügner, „Wahrheitsfanatiker“, Schwindler, Beichte, Lügendetektor, Sünde, Lügen und Betrügen, ehrlich, verlogen, schlechtes Gewissen, Gott ist die Wahrheit und …, schwindeln, wahre Schönheit, Wahrsager ….....

das alles spielt mit rein und noch vieles mehr ….....

Gerdd
mane
mane
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 04.10.2016, 07:28:50
Eine wirkliche tiefe Lüge eines vermeintlich nahen Menschen kann den Belogenen dermaßen traumatisieren, daß sie ihn, sein Leben und sein Verhalten für immer negativ beeinflußt!
Edita


Das Urvertrauen wäre zerstört, das können die Fundamente der Partnerschaft, Zieheltern, was auch immer der einzelnen Person in seinem Leben "sehr" wichtig ist.
Phil.
geschrieben von Phil.


Edita, "eine wirklich tiefe Lüge", z.B. verbunden mit Ehebruch, kann einen Menschen derart traumatisieren, dass er nie wieder Vertrauen zu einem Menschen haben kann. Es kommt darauf an, wie "stabil" die Person in emotionaler Hinsicht ist.

Manche Menschen verlieren, wie du, Phil., schreibst, das Urvertrauen in den Partner oder die Eltern, wenn in der Kindheit Gravierendes geschehen ist. Manche können keine Beziehung mehr eingehen und leiden sehr darunter, niemandem mehr vertrauen zu können.
Gruß Mane
chris33
chris33
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von chris33
als Antwort auf mane vom 04.10.2016, 13:57:28
Weshalb wird gelogen ?

Ich denke es ist u.a. die Angst.

Angst, was Andere über uns denken,
Angst, was passieren könnte, wenn man die Wahrheit sagt,
Angst vor Konseqzenzen.

Manipulation oder Stolz können Gründe sein.

Was auch immer die vielfältigen Gründe für eine Lüge sind, das Vertrauen des Belogenen wird verletzt oder gar zerstört.

Eine üble Sache!

Mit den "little white lies" (wie oben schon erwähnt) kann ich gut leben.

Chris33

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mane
mane
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von mane
als Antwort auf Roxanna vom 04.10.2016, 10:22:57

... Da ja jeder Mensch lügt, wäre aber doch auch interessant darüber nachzudenken und zu sprechen, was macht es mit mir, wenn ich lüge, vielleicht dabei ertappt werde, wie verhalte ich mich dann, bleibe ich immer bei der Wahrheit, auch wenn ich möglicherweise dadurch beim anderen aus "der Liebe falle" oder lüge ich da auch lieber, wann lüge ich und warum.

Angelogen werden aus Rücksichtnahme auf Empfindlichkeiten bedeutet für mich nämlich auch, dass angenommen wird, ich wäre "schonungsbedürftig". Lügen hinterlassen diffuse Gefühle, man spürt, dass etwas nicht stimmt, insofern lohnen sie sich m.E. nicht.

Mich hat dieser Thread zum Nachdenken angeregt.

Gruß
Roxanna


Hallo Roxanna,

ich denke, Menschen, die sog. "weiße Lügen" anwenden, welcher, wie Federstrich so schön schrieb, als "Schmierstoff in der Gesellschaft dient, tun das in "guter" Absicht und schaden niemandem. Diese machen sich, in der Regel, weiter keine Gedanken.

Dann gibt es die, die sich einen persönlichen Vorteil davon erhoffen oder aus Gründen der Angst/Feigheit die Unwahrheit sagen. Ich kann mir vorstellen, dass diese ab und zu ein schlechtes Gewissen haben.

Krankhafte Lügner suchen über das Lügen nach Anerkennung und Zuneigung durch erfundene Lebensläufe, Krankheiten usw. Ich denke, dass bei ihnen ein Leidensdruck herrscht. Werden diese ertappt, geben sie es sehr schnell zu.

Zu deiner letzten Frage: Da passt vielleicht das barmherzige Belügen eines Kranken, um ihm nicht jeden Lebensmut zu nehmen. Auch diese Form der Lüge wäre nichts für mich - ich möchte in jedem Fall Bescheid wissen und würde auch anderen Menschen lieber die Wahrheit über ihren Zustand sagen.
Gruß Mane
mane
mane
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 04.10.2016, 12:55:02

....Schon Mane, aber meine kleine Erfahrung lehrte mich die Erwartungen von den Menschen die man tagtäglich so begegnet relativ klein zuhalten.
Ich habe auch sehr wenige Freunde, mag es daran liegen ?

Auch die Kartenspieler Zockerin, die freut sich doch bestimmt
Ich an deiner Stelle würde mir ein Spass daraus machen die Zockerin
zu entlarven.
Phil.


Es ist ganz schön lästig, wenn man z.B. zu viert Doppelkopf spielt, wo ja meist jeweils zwei Personen zusammenspielen, wenn da eine schummelt und ihren Partner mit reinzieht.
Aber, du hast recht, es ist keine große Sache.

Das mit den Erwartungen: Ich denke, es kommt auch darauf an, welche Maßstäbe man an sich selbst legt. Diese erwarte ich auch von anderen - was ich nicht tun sollte. Da muss ich noch lernen.
Mane
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von pschroed
als Antwort auf chris33 vom 04.10.2016, 16:23:57
Weshalb wird gelogen ?

Ich denke es ist u.a. die Angst.
Angst, was Andere über uns denken,
Angst, was passieren könnte, wenn man die Wahrheit sagt,
Angst vor Konseqzenzen.
Manipulation oder Stolz können Gründe sein.

Chris33


Hallo Chris

Das ist eine schöne Zusammenfassung, ich erinnere daß meine Wenigkeit circa 8 Jahre Rede und Antwort stehen mußte in Schichtwechsels, welche schon ziemlich im hohen akademischen Niveau ablief, es kam dann vor daß die Gruppe (wir) einen Riesenbock geschossen hatten wo die damaligen Manager die Farbe im Gesicht wechselten wenn man dann morgens nach der Nachtschicht seine Geschichte erzählen mußte, die meistens sehr viel Geld kosteten.
(Unfälle, Beschädigung der Anlagen durch Bedienungsfehler; Feuer usw.)

Stundenlang grübelte ich dann wie ich das erzählen wollte, in erster Linie mußte ich meine Mitarbeiter schützen in zweiter Linie meine Wenigkeit.

Mir war dann wichtig, nur darauf zu antworten was die Gegenseite fragte.
Auch wenn manchmal durch dieses Verhalten eine wichtige Information nicht zu Tage kam, wenn es dann auffiel, konnte ich mich dann Rechtfertigen, du hast ja nicht gefragt.

Wurde es offensichtlich, dann gaben wir unseren (Fehler) Wissenslücke zu, paralell zeigte wir unsere Verbesserungs-liste welche wir sofort im Team ausgearbeitet hatten um die Vorwurf-Lawine zu entschärfen.
Es war dann gerne mit einem schlaflosen Tag verbunden, in der Hoffnung daß es ohne Konsequenzen blieb.

Ja die Grundursache war wirklich Angst.

Phil.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Die Lüge
geschrieben von JuergenS
Kennt ihr das kretische Lügner-Paradoxon?:

"Epimenides der Kreter sagte: Alle Kreter sind Lügner"(Wikipedia)

Ja was nun?

Servus, gutes Nach(t)grübeln

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