Soziales Die 'Goldene Regel'
Hier habe ich ein schönes Beispiel für einen guten Umgang untereinander von Jugendlichen verschiedener Nationen erfahren:
"Ich verbringe viel Zeit mit meinem BMX im Bike-Park. Dort kennen sich fast alle, und deswegen sind wir eine ziemlich gute Clique. Unangenehm wird es nur, wenn sich an schönen, arbeitsfreien Tagen nicht nur die guten Fahrradfahrer und Skater dort aufhalten, sondern auch viele Kinder oder andere Leute. Dann muss man sehr aufpassen, dass einem niemand in die Speichen läuft. Da kann es dann schon mal passieren, dass wir etwas genervt sind.
An so einem Tag waren wir wieder einmal ziemlich angespannt. Da fuhr ein Kumpel von mir eine hohe Rampe hinunter und rammte einen anderen Biker. Der schnauzte meinen Freund in schlechtem Deutsch an. Als mein Kumpel mitbekam, dass der andere ein Türke war, beschimpfte er ihn mit "Kanacke", und "du hast hier in Deutschland sowieso nichts verloren" und anderen Unfreundlichkeiten. Ein paar meiner Freunde fanden das cool und stiegen in den Streit mit ein. Und natürlich rotteten sich auch die Türken zusammen.
Da sagte ich mir: Das ist nicht mein Ding! Ich will nach der 'Goldenen Regel' leben, das heißt: die anderen so behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte. Wenn ich Ausländer in einem Land wäre, dann würde ich nicht wollen, dass man mich so beschimpft. Einen meiner Kumpels, dem ich zutraute, dass er mich versteht, bat ich, mir zu helfen, die Leute zu beruhigen, - was uns dann auch einigermaßen gelang.
Als ich am nächsten Tag wieder auf den Bike-Platz fuhr, sah ich aus der Ferne meine Kumpels, aber auch die Türken. Zuerst fuhr ich zu meinen Freunden und dann ging ich zu den Türken hin und fragte, ob mit dem Rad alles in Ordnung ist. Wir haben uns dann richtig gut unterhalten. Meine Kumpels beobachteten das skeptisch. Später fragte mich einer: "Warum bist du jetzt mit den Kanacken zusammen?" Ich antwortete ihm: "Stell dir vor, dein Vater hätte Dich ins Auto gepackt, als du noch ein kleines Kind warst, und wäre mit dir in ein fremdes Land gefahren, um dort zu arbeiten. Weil du die Sprache nicht gut kannst, bekommst du Schwierigkeiten in der Schule, dann keinen richtigen Abschluss und deshalb auch keinen guten Job." Das war zwar vereinfacht gesagt, aber ich wollte, dass er sich in die Ausländer hineindenkt. Er hörte mir zu und gestand dann nachdenklich: "Ja so habe ich das noch nie gesehen."
Heute sind wir im Bike-Park unserer Stadt eine super multikulturelle Fahrrad-Clique aus Türken, Russen und Deutschen." (P.H., 16 J.)
"Ich verbringe viel Zeit mit meinem BMX im Bike-Park. Dort kennen sich fast alle, und deswegen sind wir eine ziemlich gute Clique. Unangenehm wird es nur, wenn sich an schönen, arbeitsfreien Tagen nicht nur die guten Fahrradfahrer und Skater dort aufhalten, sondern auch viele Kinder oder andere Leute. Dann muss man sehr aufpassen, dass einem niemand in die Speichen läuft. Da kann es dann schon mal passieren, dass wir etwas genervt sind.
An so einem Tag waren wir wieder einmal ziemlich angespannt. Da fuhr ein Kumpel von mir eine hohe Rampe hinunter und rammte einen anderen Biker. Der schnauzte meinen Freund in schlechtem Deutsch an. Als mein Kumpel mitbekam, dass der andere ein Türke war, beschimpfte er ihn mit "Kanacke", und "du hast hier in Deutschland sowieso nichts verloren" und anderen Unfreundlichkeiten. Ein paar meiner Freunde fanden das cool und stiegen in den Streit mit ein. Und natürlich rotteten sich auch die Türken zusammen.
Da sagte ich mir: Das ist nicht mein Ding! Ich will nach der 'Goldenen Regel' leben, das heißt: die anderen so behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte. Wenn ich Ausländer in einem Land wäre, dann würde ich nicht wollen, dass man mich so beschimpft. Einen meiner Kumpels, dem ich zutraute, dass er mich versteht, bat ich, mir zu helfen, die Leute zu beruhigen, - was uns dann auch einigermaßen gelang.
Als ich am nächsten Tag wieder auf den Bike-Platz fuhr, sah ich aus der Ferne meine Kumpels, aber auch die Türken. Zuerst fuhr ich zu meinen Freunden und dann ging ich zu den Türken hin und fragte, ob mit dem Rad alles in Ordnung ist. Wir haben uns dann richtig gut unterhalten. Meine Kumpels beobachteten das skeptisch. Später fragte mich einer: "Warum bist du jetzt mit den Kanacken zusammen?" Ich antwortete ihm: "Stell dir vor, dein Vater hätte Dich ins Auto gepackt, als du noch ein kleines Kind warst, und wäre mit dir in ein fremdes Land gefahren, um dort zu arbeiten. Weil du die Sprache nicht gut kannst, bekommst du Schwierigkeiten in der Schule, dann keinen richtigen Abschluss und deshalb auch keinen guten Job." Das war zwar vereinfacht gesagt, aber ich wollte, dass er sich in die Ausländer hineindenkt. Er hörte mir zu und gestand dann nachdenklich: "Ja so habe ich das noch nie gesehen."
Heute sind wir im Bike-Park unserer Stadt eine super multikulturelle Fahrrad-Clique aus Türken, Russen und Deutschen." (P.H., 16 J.)
lieber Stefan, ich bedanke mich für Dein beispielhaftes Verhalten, und Deine "entwaffnende Argumentation". Ich bin stolz auf Dich :)
Irgendeinmal wird es einem Forscher gelingen, das Kampf-Affen-Gen aus unserer Erbsubstanz zu entfernen. Dann werden wir wieder dort sein, wo die Bibel beginnt: im Paradies!
Ich befürchte aber, dass dieser Forscher dann gar keine Objekte mehr hat zum Forschen. Denn so lange es auch nur noch 2 Menschen gibt, werden sie sich gegenseitig zu unterwerfen - und notfalls zu töten - trachten!
Ich befürchte aber, dass dieser Forscher dann gar keine Objekte mehr hat zum Forschen. Denn so lange es auch nur noch 2 Menschen gibt, werden sie sich gegenseitig zu unterwerfen - und notfalls zu töten - trachten!
Ich glauge trotzdem an den Guten Kern in jedem Menschen,er ist halt oft verschüttet von unseren menschlichen Ego-Programmen :)
Das ist schön, dass Sie noch so positiv vom Menschenkern denken können. Ich mache an mir und anderen die Erfahrung, dass man mit zunehmendem Alter mehr und mehr zum Misanthrop wird. Eigene Erfahrungen,die nicht immer gut waren, aber auch eigenes Verhalten anderen gegenüber ,das nicht immer gut war, führen sicher dazu. Ich finde das aber nicht so schlimm, so lange jemand über einen guten Freundeskreis verfügt und diese Menschen Bewährungsproben bestanden haben (wie man selbst auch bei diesen). Den Aufbau neuer Kontakte mit allem Für und Wider empfinde ich allmählich sowieso zu aufwendig. Olga
Irgendeinmal wird es einem Forscher gelingen, das Kampf-Affen-Gen aus unserer Erbsubstanz zu entfernen. Dann werden wir wieder dort sein, wo die Bibel beginnt: im Paradies!
Ich befürchte aber, dass dieser Forscher dann gar keine Objekte mehr hat zum Forschen. Denn so lange es auch nur noch 2 Menschen gibt, werden sie sich gegenseitig zu unterwerfen - und notfalls zu töten - trachten!
Worin mag denn nun die *Weiterentwicklung des Menschen*, von dem immer mal die Rede ist, bestrehen, wenn nicht darin, über die tierische
Natur, die jedem Menschen innewohnt hinauszuwachsen, und sich zu einem vollkommenen Menschen zu entwickeln.
So lange der Mensch kämpft um sein Ego zu befriedigen, so lange wird er kämpfen und sogar töten um andere zu unterwerfen.
Nee Schorsch, das wird noch nix mit dem Paradies und schon gar nicht durch das Herausoperieren des Kampf-Affen-Gens.
Da hilft nur .....aber das hier anzusprechen ist vergebliche Liebesmüh.....und steht ja auch schon weiter oben.... zum Nachdenken bereit.
Caya
Ich finde der Stefan hat uns anschaulich erklärt, wie es zu schaffen ist, Negativ-programme im Menschen zu verändern. Von daher erscheint es mir ein sehr bequemer, genaugenommen undurchführbarer Weg zu sein, den Du vorschlägst, dass Andere für mich die Arbeit verrichten sollen :)