Soziales Die Asozialen - Buchemfehlung
Die Asozialen: Wie Ober- und Unterschicht unser Land ruinieren - und wer davon profitiert
Heute habe ich mir im Wartezimmer die Zeit mit Sternlesen vertrieben und bin dabei auf eine interessante Buchvorstellung gestoßen.
Der Politikwissenschaftler und Stern-Autor Walter Wüllenberger beschreibt in seinem neuen Buch "Die Asozialen" die Auflösung der deutschen Gesellschaft.
Er stellt fest, dass die beiden Pole der Gesellschaft, die Unter- und Oberschicht, Gemeinsamkeiten besäßen, die auf den ersten Blick nicht auffielen.
Beide nähmen nicht am Erwerbsleben teil und hätten sich aus dem Leistungsprinzip, einer wichtigen Stütze unseres Gesellschaftsystems, ausgeklinkt. Die einen würden von den Zinsen ihres Vermögens, die anderen von Sozialhilfe leben. Beide Gruppen gäben diese Art des Lebensunterhaltes als Erbe weiter.
Damit vollziehe sich auch die Verabschiedung aus dem bürgerlichen Werte- und Moralsystem – die einen würden versuchen, das Finanzamt, die anderen das Sozialamt auszutricksen.
Beide Gruppen würden auf Rechnung der Mittelschicht leben.
Die Zunahme des Drucks auf die Erwerbstätigen der Mittelschicht nähme zu: schlechtere Arbeitsbedingungen, höhere Anforderungen, schlechtere Entlohnung.
Der Staat habe aufgegeben. Die Einkünfte aus Vermögen würden mit 25% wesentlich geringer besteuert als die Einkünfte aus Arbeit, deren Spitzensteuersatz 42% beträgt.
Die Möglichkeit der Veränderung durch Bildung werde vernachlässigt, der Etat hierfür sei zu gering.
Ich finde diesen Ansatz sehr interessant und habe vor, das Buch zu lesen.
Margit
Heute habe ich mir im Wartezimmer die Zeit mit Sternlesen vertrieben und bin dabei auf eine interessante Buchvorstellung gestoßen.
Der Politikwissenschaftler und Stern-Autor Walter Wüllenberger beschreibt in seinem neuen Buch "Die Asozialen" die Auflösung der deutschen Gesellschaft.
Er stellt fest, dass die beiden Pole der Gesellschaft, die Unter- und Oberschicht, Gemeinsamkeiten besäßen, die auf den ersten Blick nicht auffielen.
Beide nähmen nicht am Erwerbsleben teil und hätten sich aus dem Leistungsprinzip, einer wichtigen Stütze unseres Gesellschaftsystems, ausgeklinkt. Die einen würden von den Zinsen ihres Vermögens, die anderen von Sozialhilfe leben. Beide Gruppen gäben diese Art des Lebensunterhaltes als Erbe weiter.
Damit vollziehe sich auch die Verabschiedung aus dem bürgerlichen Werte- und Moralsystem – die einen würden versuchen, das Finanzamt, die anderen das Sozialamt auszutricksen.
Beide Gruppen würden auf Rechnung der Mittelschicht leben.
Die Zunahme des Drucks auf die Erwerbstätigen der Mittelschicht nähme zu: schlechtere Arbeitsbedingungen, höhere Anforderungen, schlechtere Entlohnung.
Der Staat habe aufgegeben. Die Einkünfte aus Vermögen würden mit 25% wesentlich geringer besteuert als die Einkünfte aus Arbeit, deren Spitzensteuersatz 42% beträgt.
Die Möglichkeit der Veränderung durch Bildung werde vernachlässigt, der Etat hierfür sei zu gering.
Ich finde diesen Ansatz sehr interessant und habe vor, das Buch zu lesen.
Margit
Es wäre interessant zu wissen, wie der Autor die sozialen Schichten definiert. Wo beginnen bzw. enden sie. Zählen nur Einkommen und Gesamtvermögen oder auch Habitus dazu?
Ich beziehe mich mal auf einen Artikel der FAZ aus dem Jahr 2011:
Ohne Berücksichtigung beruflicher und gesellschaftlicher Stellung zählen Menschen mit einem Jahreseinkommen von brutto 126.000 Euro bereits zur Oberschicht, und von den 40 Millionen Steuerpflichtigen in Deutschland verdienen nur 400.000 mehr als 126.000 Euro im Jahr, also gerade mal 1 Prozent. Außerdem sollen Vermögensforscher bewiesen haben, dass die meisten Menschen durch eigene Arbeit reich werden und eher selten allein durch Erbschaft.
Hier der Artikel: Arme Oberschicht - So lebt das reichste Prozent der Deutschen
Aufgrund der sehr unterschiedlichen prozentualen Verhältnisse von breiter Unter- und verschwindend geringer Oberschicht hinken die von Wüllenberger aufgezeigten Gemeinsamkeiten m. E. Aber ich kenne das Buch nicht und müsste es erst lesen, um es beurteilen zu können.
murasaki
Ich beziehe mich mal auf einen Artikel der FAZ aus dem Jahr 2011:
Ohne Berücksichtigung beruflicher und gesellschaftlicher Stellung zählen Menschen mit einem Jahreseinkommen von brutto 126.000 Euro bereits zur Oberschicht, und von den 40 Millionen Steuerpflichtigen in Deutschland verdienen nur 400.000 mehr als 126.000 Euro im Jahr, also gerade mal 1 Prozent. Außerdem sollen Vermögensforscher bewiesen haben, dass die meisten Menschen durch eigene Arbeit reich werden und eher selten allein durch Erbschaft.
Hier der Artikel: Arme Oberschicht - So lebt das reichste Prozent der Deutschen
Aufgrund der sehr unterschiedlichen prozentualen Verhältnisse von breiter Unter- und verschwindend geringer Oberschicht hinken die von Wüllenberger aufgezeigten Gemeinsamkeiten m. E. Aber ich kenne das Buch nicht und müsste es erst lesen, um es beurteilen zu können.
murasaki
Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
daß beide nicht am erwerbsleben teilnehmen, halte ich für falsch,
aber ich habe das buch mal bestellt. scheint interessant zu sein.
ich werde es nach dem lesen weiterschenken
bevor jemand reich (was für ein wort) wird, hat er mindestens
schwer dafür gearbeitet. es sei denn, es ist ererbt von anno knips.
aber ich habe das buch mal bestellt. scheint interessant zu sein.
ich werde es nach dem lesen weiterschenken
bevor jemand reich (was für ein wort) wird, hat er mindestens
schwer dafür gearbeitet. es sei denn, es ist ererbt von anno knips.
Hallo Karin,
es geht um die ererbten Vermögen, bei denen die Zinserträge pro Jahr oft um vieles größer sind, als der größte Verschwender pro Jahr ausgeben kann. Viele dieser Personen sind erwerbslos und leben ebenso auf Kosten der arbeitenden Mittelschicht wie HartzIV-Empfänger. Ihr Einkommen wird zudem nur mit 25% besteuert, während Erwerbstätige (also Arbeit) bis zum gültigen Spitzensteuersatz, derzeit 42%, besteuert wird.
Dadurch, dass die Mittelschicht beide Extreme der Gesellschaft ernähren muss, kommen wir in eine Schieflage. Das ist der Grundgedanke des diskutierten Buches.
Karl
es geht um die ererbten Vermögen, bei denen die Zinserträge pro Jahr oft um vieles größer sind, als der größte Verschwender pro Jahr ausgeben kann. Viele dieser Personen sind erwerbslos und leben ebenso auf Kosten der arbeitenden Mittelschicht wie HartzIV-Empfänger. Ihr Einkommen wird zudem nur mit 25% besteuert, während Erwerbstätige (also Arbeit) bis zum gültigen Spitzensteuersatz, derzeit 42%, besteuert wird.
Dadurch, dass die Mittelschicht beide Extreme der Gesellschaft ernähren muss, kommen wir in eine Schieflage. Das ist der Grundgedanke des diskutierten Buches.
Karl
Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@karl
ja klar. hatte ich auch so verstanden. nur - das vermögen muss ja eines tages
von irgendwo her gekommen sein. das fällt ja nicht vom himmel -
ja klar. hatte ich auch so verstanden. nur - das vermögen muss ja eines tages
von irgendwo her gekommen sein. das fällt ja nicht vom himmel -
@ karin,
das gilt aber eben auch für die Zinserträge, die erarbeitet werden von den Beschäftigten! Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Geld alleine arbeiten kann, es braucht immer diejenigen, die den Mehrwert schaffen. Deshalb ist es richtig zu sagen, dass Menschen, die nur von Zinserträgen leben, von der arbeitenden Bevölkerung ernährt werden.
Karl
das gilt aber eben auch für die Zinserträge, die erarbeitet werden von den Beschäftigten! Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Geld alleine arbeiten kann, es braucht immer diejenigen, die den Mehrwert schaffen. Deshalb ist es richtig zu sagen, dass Menschen, die nur von Zinserträgen leben, von der arbeitenden Bevölkerung ernährt werden.
Karl
Der Politikwissenschaftler und Stern-Autor Walter Wüllenberger beschreibt in seinem neuen Buch "Die Asozialen" die Auflösung der deutschen Gesellschaft.Der Politikwissenschaftler und Stern-Autor Walter Wüllenweber hat ein Buch geschrieben, in dem er die Thesen des Forschungsinstitutes zur Zukunft der Arbeit (IZA) populistisch und publizistisch als höhere Weisheit verkündet; Das ist ebensowenig verwunderlich wie die Tatsache, dass das Buch bei der DVA (Bertelsmann) erschienen ist.
Das Buch (bzw. sein Autor) heischt lediglich um Applaus, für diese (faktisch falsche) "Analogie", die ihm nun von den Fraktionen des Sozialneids UND der durch die beständige INSM-Propaganda gegen die angeblich selbstverschuldete Arbeitslosigkeit der Lohnersatzleistungsbezieher aufgebrachte Bevölkerungsmehrheit zufallen dürfte.
Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
karl, das ist deine sicht der dinge.
ich sehe es von einer anderen warte. natürlich bringt es wählerstimmen, wenn lauthals
gefordert wird, die steuern für die reichen anzuheben, die erbschaftssteuer zu erhöhen.
aber so einfach ist das nicht. und gerecht schon gar nicht.
das ganze system ist im argen - da kann man nicht einfach fordern, daß die "reichen" eben
bluten sollen.
ich sehe es von einer anderen warte. natürlich bringt es wählerstimmen, wenn lauthals
gefordert wird, die steuern für die reichen anzuheben, die erbschaftssteuer zu erhöhen.
aber so einfach ist das nicht. und gerecht schon gar nicht.
das ganze system ist im argen - da kann man nicht einfach fordern, daß die "reichen" eben
bluten sollen.
Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
noch kurz ein provokanter nachsatz:
wenn mancher vermeintlich "arme" seinen hintern mehr bewegen würde, mehr
leistung - freiwillig - bringen würde, es nicht so viele "sozialschmarotzer" gäbe,
dann sähe die sache auch schon besser aus.
(natürlich gibts ne menge ausnahmen, die meine ich jetzt nicht! -
nicht, daß jetzt wieder eine lawine losgetreten wird!)
wenn mancher vermeintlich "arme" seinen hintern mehr bewegen würde, mehr
leistung - freiwillig - bringen würde, es nicht so viele "sozialschmarotzer" gäbe,
dann sähe die sache auch schon besser aus.
(natürlich gibts ne menge ausnahmen, die meine ich jetzt nicht! -
nicht, daß jetzt wieder eine lawine losgetreten wird!)
Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
nur - das vermögen muss ja eines tages
von irgendwo her gekommen sein. das fällt ja nicht vom himmel
sicher nicht .
karl marx nannte die genuine gerierung von reichtümern "ursprüngliche akkumulation" .
karl marx
sitting bull